O2 Xda Guide ist Testsieger
GPS gehört inzwischen zur Standard-Ausrüstung eines jeden Smartphones. Und auch in besser ausgestatteten Handys ist die Technik häufig zu finden. Doch allein der GPS-Chip macht noch kein gutes Navigations-Handy. Wir sagen Ihnen, worauf es zudem noch ankommt.
Entscheidend ist die mitgelieferte Karten-Software. Hier geizen viele Hersteller. Die Folge: Der Nutzer muss sich eine Navigationslösung extra installieren. Und das kostet je nach Anbieter zwischen 50 und 100 Euro für die Software mit Europa-Kartenmaterial. Günstiger fährt also, wer ein Handy kauft, auf dem die Karten schon vorinstalliert sind. Doch auch hier gibt es wieder Fallstricke. Manchmal bietet das Handy nur eine Testversion an. Wer die Navigation dauerhaft nutzen will, muss dann doch wieder in die Tasche greifen.
Ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium ist die Displaygröße. Je größer der Bildschirm, desto besser ist die Wegführung zu erkennen. Die Untergrenze liegt unserer Erfahrung nach bei 2,8 Zoll Display-Diagonale: Darunter macht ein Handy mit Navi-Funktion wenig Spaß.
Eine Halterung für das Handy, die an der Windschutzscheibe befestigt wird, ist ebenfalls ein Muss für die Navigation im Auto. Doch nur ganz wenige Hersteller liefern die entsprechende Konstruktion beim Kauf gleich mit. In der Regel muss der Nutzer die Halterung für rund 10 Euro als Zubehör zukaufen.
Testsieger: O2 Xda Guide
Das Rundum-Sorglos-Paket für die Navigation bietet der Xda Guide von O2. Das Windows Mobile Smartphone wird mit TomTom Navigator 7 ohne Mehrkosten ausgeliefert. Als Kartenmaterial stehen Karten für die D-A-CH-Region zur Verfügung. Das Hauptmenü des TomTom-Navigators ist auf drei Bildschirme verteilt, so wie man es von den Autonavigationssystemen von TomTom kennt. Damit ist eine schnelle Bedienung möglich. Manchmal stört es allerdings, dass nicht alle Menüpunkte auf einen Blick zu sehen sind.
Der Anwender kann Kartenkorrekturen vornehmen und sie allen anderen TomTom-Nutzern über das Internet zur Verfügung stellen. Insgesamt ist der Routenplaner eine praktische Hilfe für Unterwegs. Schön ist zudem, dass O2 dem Guide eine Windschutzscheiben-Halterung und ein Car-Kit mit Ladekabel beilegt. Das ist nicht bei allen Herstellern selbstverständlich. Bedenken wegen des kleinen Displays sind unbegründet: Die Darstellung der Karte ist ausreichend groß und alle Fahranweisung deutlich erkennbar.
Ausführlicher Testbericht:
O2 Xda Guide (Handy) im Test
Design-Tipp: Apple iPhone 3G S
Seit 19. Juni 2009 gibt es das schnellste iPhone aller Zeiten in Deutschland zu kaufen. Das Betriebssystem sorgt für flottes Öffnen der Anwendungen - das kommt auch der Navigation zu Gute. Adresseingabe und Routenberechung erfolgen binnen Sekunden, nur die Ortung per GPS braucht ein paar Minuten. Weiterer Nachteil: Eine passende Navigations-Software, beispielsweise von Navigon oder TomTom, muss sich der Nutzer aus dem App Store herunterladen.
Doch auch ohne Zusatz-Software kommt man mit dem iPhone 3G S gut ans Ziel. Google Maps ist schließlich vorinstalliert. Neu auf dem iPhone 3G S ist der digitale Kompass. Wer nur mit Google Maps navigiert, wird ihn zu schätzen wissen, dreht der Kompass doch die Karte korrekt entsprechend der Lage der Straßenzüge. Der Nutzer weiß somit gleich, in welche Richtung er laufen muss um an sein Ziel zu gelangen.
Ausführlicher Testbericht: Apple iPhone 3G S (Handy) im Test
Platz 2: Nokia N97
Mit einem 3,5 Zoll großen Multi-Touch-Display im Breitbildformat und einem GPS-Chip bietet das Nokia N97 gute Voraussetzungen für ein GPS-Handy. Besonders gelungen: Der Nutzer kann über das Internetportal Ovi (Nokia Maps) laden, eine Route planen und anschließend auf sein N97 übertragen. So viel Plankomfort bietet kein anderes Handy.
Kartendaten inklusive Fußgängernavigation stehen via Ovi (Nokia Maps) weltweit zur Verfügung. Der Download ist wie bei Google Maps kostenlos. Wer sich eine sprachgeführte Navigation wünscht, muss die Navigationslizenz extra erwerben. Praktisch ist das insbesondere für eine Urlaubsreise. Eine Lizenz für für Kanada oder Argentinien beispielsweise kostet für einen Monat 13 Euro.
Weiter verfügt das Nokia N97 über eine 5-Megapixelkamera, HSDPA und WLAN. Zudem gibt es eine QWERTZ-Tastatur zum Aufschieben. In Kürze wird ein Software-Update dafür sorgen, dass der Touchscreen an Trägheit verliert. Dann scrollt der Nutzer beim N97 ebenso flott durch Menü und Kontaktlisten wie auf dem iPhone.
Ausführlicher Testbericht: Nokia N97 (Handy) im Test
Platz 3: HTC Touch Pro 2
Zum Navigieren mit dem HTC Touch Pro 2 steht ein GPS-Sensor zur Verfügung, eine Navigationslösung ist jedoch nicht vorinstalliert. Seit dem 27. Juli 2009 bietet HTC über den Fachhandel für 70 Euro die Vorinstallation der Navigationssoftware CoPilot Live 7 an. Die Nutzung der Navigations-Software mit Europakarten gilt unbegrenzt, Karten-Updates sind in diesem Preis nicht enthalten. Die Navi-Software bietet umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Um beispielsweise die Ankunftszeiten exakter zu berechnen, kann der Nutzer in den Einstellungen angeben, mit welcher Geschwindigkeit er üblicherweise in der Stadt unterwegs ist oder über die Autobahn düst.
Die Route ist auf dem 3,6 Zoll großen Display mit einer WVGA-Auflösung von 480 x 800 Pixeln gut abzulesen. Eine Windschutzscheibenhalterung muss sich der Besitzer des Touch Pro 2 extra dazukaufen.
Insgesamt spielt das HTC Touch Pro 2 seine Stärken vor allem bei den Businessfunktionen aus. Im Geschäftsleben sind Smartphones mit Tastatur gefragt. HTC hat daher eine fünfzeilige Tastatur spendiert. Zudem mutiert das Touch Pro 2 zur Freisprecheinrichtung, wenn der Nutzer es mit der Tastatur nach unten auf den Tisch legt. Damit lassen sich auch Konferenzgespräche führen.
Neu ist das kontaktbezogene Konzept auf dem Touch Pro 2: Wer ins Adressbuch geht und einen Kontakt auswählt, sieht dort neben den üblichen Adresseinträgen auch alle SMS, Mails, Statusmeldungen aus sozialen Netzwerken und eine Anrufliste. Der Vorteil: Der Nutzer muss nicht für jede Form der Kommunikation eine eigene Anwendung (wie etwa Mail-Client, Facebook und SMS) öffnen, sondern kann seine Botschaft direkt aus dem Adressbuch heraus weitergeben. Konkret: So lässt sich eine E-Mail beispielsweise direkt mit einem Rückruf beantworten.
Ausführlicher Testbericht: HTC Touch Pro 2 (Handy) im Test
Platz 4: HTC Touch HD
Das HTC Touch HD kommt mit einem riesigen Display mit 3,8 Zoll Bilddiagonale. Da lässt sich jede noch so kleine Straße auf dem Display ablesen. Damit die Position des Handybesitzers per GPS schneller geortet wird, kann der Nutzer Quick-GPS aktivieren. Der Besitzer lädt sich dabei die aktuellen Satellitendaten via Internet auf sein Handy und speichert sie. Ruft er erneut die Navigation auf, erinnert sich der Chip an die Daten und wenn sich die Position nicht grundlegend verändert hat, findet das Smartphone die Position schneller. Eine Ortung dauert nur dann wenige Sekunden. Eine Navigationssoftware hat HTC nicht vorinstalliert, Google Maps hilft jedoch über lokale Unklarheiten erstmal hinweg.
Bedient wird das Touch HD ausschließlich per Finger oder Stylus über die Menü-Oberfläche namens TouchFlo 3D von HTC. Die Bedienoberfläche TouchFlo, die über dem eigentlichen Betriebssystem Windows Mobile 6.1 liegt, ist um eine 3D-Ansicht erweitert worden. Das macht sich beim Durchblättern von Fotos oder der Musiksammlung bemerkbar: Mit einem Fingerstreich kann der Nutzer durch den Stapel Fotos oder CDs fahren, die wie auf einem dreidimensionalen Stapel angeordnet wirken. Optisch ist das sehr ansprechend.
Das Touch HD bringt eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus für Foto- und Videoaufnahmen – übrigens der erste Fünf-Megapixler in einem HTC-Gerät. Doch Kameratechnik ist die Stärke von HTC nicht. Surfen kann der Nutzer via HSDPA oder WLAN.
Ausführlicher Testbericht: HTC Touch HD (Handy) im Test
Platz 5: Samsung Jét S8000
Auch beim Samsung Jét S8000 muss der Nutzer nicht auf GPS verzichten. Für einen Aufpreis von 50 Euro gibt es die Navigationslösung von Route 66 dazu. Während der Fahrt funktioniert Route 66 zuverlässig: Die Ansagen kommen in der Regel rechtzeitig, die Anweisungen sind genau. An Autobahnkreuzen und dicht aufeinander folgenden Abfahrten hat der Lotse jedoch manchmal seine Schwierigkeiten. Und hat man sich einmal verfahren, dauert es bis zu fünf Sekunden, bis er die Route neu berechnet hat – das ist recht lang.
Gelungen ist die Adresseingabe über die freie Textsuche. Der Anwender kann eine Postleitzahl plus Straße eingeben oder Begriffe wie „Restaurant“ oder „Autowerkstatt“ plus einen Ort. Die Suche in der Datenbank erfolgt flott, wenn auch nicht bei allen Begriffen erfolgreich. Fehlanzeige beispielsweise bei „Arzt“ und „München“, Krankenhäuser findet das System jedoch. Außerdem kann der Nutzer zu einer Adresse in seinen Kontakten navigieren.
Auch für Geo-Tagging lässt sich der eingebaute GPS-Chip im Samsung Jét S8000 nutzen. Die Kamera macht Aufnahmen mit 5 Megapixeln Auflösung. Zudem glänzt das Jét mit einem flotten Prozessor, HSDPA und WLAN. Beim Betriebssystem setzt Samsung auf eine proprietäre Eigenentwicklung.
Ausführlicher Testbericht: Samsung Jét S8000 (Handy) im Test