Gut, dass ich die Vierzig lang überschritten habe und bald persönlich betroffen bin. Das gebe ich zu, aber muss ich mich deshalb von einer Initiative D21 in die Senilität begleiten lassen?
Bei der Umfrage, gesponsert von Fujitsu Siemens, wollen angeblich nur 7,4 Prozent der bösen, alten Webverweigerer online gehen, wenn entsprechende Voraussetzungen dieser Altersgruppe erfüllt würden. Aber was hat ein bebildertes Handbuch für den PC mit Internet zu tun? Ist PISA etwa ansteckend? Liegt es vielleicht daran, dass die 50 plus erkannt haben, dass es im Internet so viel Müll gibt, dass die Suche nach etwas Brauchbarem die Mühe nicht wert ist? Dass Lug und Trug den Webhandel beherrschen, Spam, Viren und Trojaner? Sehen über 50-Jährige die Gefahren der Überwachung und Ausspionierung als gefährlich an?
Die Umfrage ergab auch, dass es für die harten IT-Verweigerer jenseits der Fünfzig keinen Bedarf gibt, den Lebensmittelpunkt online zu verleben. Die geforderten Merkmale an Service und Hardware könnten wir Fachhändler allesamt jetzt schon erfüllen, die Ramschläden der Konzerne und die Versender nicht.
Eine Initiative gegen Globalisierungswahn oder pro Binnenmarkt wäre sicher sinnvoller, doch von den Mitgliedern, die sich hier zusammengefunden haben, wird wohl keiner auf solche Gedanken kommen. Greenpeace oder Attac sind hier naturgemäß nicht dabei. Eigentlich wäre ITK-Lobbyismus D21 die treffendere Bezeichnung, der Mensch steht hier nur scheinbar im Mittelpunkt.
Mein Fazit: Diese Behinderung 50 plus nennt sich auch Lebenserfahrung oder gesunder Menschenverstand. Klar, dass dies für die Initiative D21 ein Problem darstellt.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.