Achtung Satire

Die 19 wichtigsten Programmiersprachen und ihre schrägen Programmierer

19.12.2014 von Peter Wayner
Eine nicht ganz ernst gemeinte Zeitreise durch die Geschichte der Programmiersprachen und ihrer Programmierer. Mit Basic, C, Cobol, Fortran, Javascript und Konsorten.

Die Computer-Industrie hat schon viele Generationen überdauert. Und jede Generation wird von bestimmten Technologien und/oder Programmiersprachen geprägt. Die wenigsten Technologien und Programmiersprachen sind auch nach Jahren noch angesagt – aber viele sind nach wie vor in Benutzung, weil Software so schnell eben nicht tot zu kriegen ist. In irgendeinem Rechner läuft und funktioniert sie bis heute.

Eine nicht ganz ernst gemeinte Zeitreise durch die Geschichte der Programmiersprachen und ihrer Programmierer.
Foto: everythingpossible, Fotolia.com

Wenn Programmierer den Jobmarkt betreten und eine bestimmte Programmiersprache lernen, halten sie oft ihr ganzes Leben an dieser Syntax fest – oder zumindest so lang sie können, bevor ein Wechsel unvermeidbar wird. Das liegt nicht unbedingt daran, dass eine neue Programmiersprache so unglaublich schwer zu erlernen wäre. Im Kern sind sich alle Sprachen nämlich sehr ähnlich. Aber oft kann man mit der Spezialisierung auf eine Sprache einfach mehr Geld verdienen, als mit einem Allrounder-Talent. Also leben manche "Generationen" bis heute.

Folgen Sie uns auf einer Reise durch die Geschichte der Programmiersprachen. Dabei gehen wir aber nicht auf die jeweiligen Programmiertechniken ein, sondern konzentrieren uns auf das Umfeld der Sprachen und auf die Welt und die Zeit, in der die jeweiligen Programmierer lebten.

Lochkarten-Programmierer

Die Computer der 1960er Jahre erhielten Ihre Befehle über einen Stapel voller Karten mit ausgestanzten Löchern darin – eine Technik, die auf die ersten, "programmierbaren" Webstühle zum Herstellen von Kleidern zurückgeht. Erst vor kurzem wurde von einem Programmierer von Lochkarten für Webstühle aus England berichtet, der die Technologie noch immer anwendet, um Spitzenbordüren herzustellen.

Space-Shuttle-Programmierer

Eine Programmierer-Generation, die zusammen mit dem Space Shuttle ausgestorben ist. Über Jahre hinweg arbeiteten sie mit 8086er-Chips und hielten die Shuttles am Leben und Fliegen, indem sie auf ebay nach passender Ersatz-Hardware stöberten. Die Computer der Space Shuttles hatten zwar nicht besonders viel Speicher, reisten aber weiter und schneller als alle Mainframes und Racks zusammen.

Cray-Programmierer

Es gab eine Zeit, da wurden die schnellsten Computer von einer verhältnismäßig kleinen Firma gebaut, unter der Leitung eines rätselhaften Genies, das Stunden damit verbrachte, Tunnel in seinem Keller zu graben. Ja, dies ist in der Tat ein bestätigter Fakt über Seymour Cray, das Genie, das die erste Generation von Maschinen baute, die auch große Datenmengen und mathematische Analysen stemmen konnte.

Cobol-Programmierer

Cobol war das erste, vernünftige Tool, mit dem sich schreiben ließ, was Firmenprogrammierer als "Business Logic" bezeichnen.

Basic-Programmierer

Eigentlich wurde diese Sprache entwickelt, um Dartmouth-Studenten zu lehren, wie sie Endlosschleifen programmieren. Dann wurde daraus aber die dominanteste Programmiersprache der frühen Computer-Generation, als Bill Gates Microsoft Basic veröffentlichte. Alle frühen Games und Anwendungen für den PC waren in Basic geschrieben. Heute lebt die Sprache als Visual Basic weiter – eine beliebte Sprache für alle, die die .Net-Plattform nutzen.

C-Programmierer

Die Programmiersprache startete mit knappem Vorsprung vor Assembler, wuchs aber Hand in Hand mit allen Variationen von Unix auf. Noch heute wird sie von Unix- und Linux-Liebhabern benutzt. C ist und bleibt das Mittel zum Zweck für alle, die "CTM" (Close to Metal", also Hardware-nah) programmieren wollen und sich nicht auf automatische Mechanismen wie Speicherbereiniger verlassen.

C++ Programmierer

Als C-Programmierer die Möglichkeit erdachten, objektorientiert zu programmieren, schufen sie C++ . Eine barocke Version, die am besten funktionierte, wenn der Programmierer selbst den Überblick über alle komplizierten Wege behielt, über die ein Code interagieren konnte. Es verlangte Hobby-Programmierern alles ab, lieferte gleichzeitig aber den Beweis über die eigenen Fähigkeiten.

Objective-C-Programmierer (1. Generation)

Es gibt zwei Arten von Leuten, die Objective-C mögen: Diejenigen, die eine NeXT-Maschine gekauft haben und diejenigen, die ein iPhone gekauft haben. Die erste Generation hat Apple aus seiner schwierigsten Zeit herausgerettet und die Firma wieder auf die Beine gestellt.

Perl-Programmierer

Diese simple Sprache zum Manipulieren von Textdateien erschien in etwa zur gleichen Zeit wie das Internet. Wenn die Leute also einen Web-Server reparieren mussten, wandten sie sich an Perl. Wenn ein Textformat in ein anderes umgewandelt werden musste, brauchte man mit Perl dafür nur rund zehn bis 20 Zeichen. Die meisten Perl-Skripts sind also kurz, aber dennoch zu Großem fähig. Die englische News-Webseite Slashdot basiert beispielsweise auf Perl.

PHP-Programmierer

Viele PHP-Entwickler sind nur durch Zufall bei PHP gelandet. Eigentlich erschufen sie gerade HTML-Code – brauchten dann aber ein wenig dynamische Logik. Ein Tag führte zum nächsten und schon bald erschufen sie ganze Content-Management-Systeme und Webseiten mit dem neuen Code.

Java-Programmierer

Java war die erste, ernstzunehmende Programmiersprache fürs Internet – beliebt vor allem wegen des Versprechens, absolut überall zu funktionieren. Desktop-PCs sind Java nie ganz verfallen – aber Einstiegskurse für angehende Programmierer. Heute lebt Java vor allem in den Herzen vieler Android-Programmierer weiter.

C#-Programmierer

Sie haben Java geliebt, blieben Microsoft aber treu. Das Ergebnis ist ein Code, Java ähnelt: Die Idiome funktionieren auf die gleiche Art und Weise. Allerdings hat C# ein paar nette Verbesserungen spendiert bekommen.

JavaScript-Programmierer (Erste Generation)

Die erste Generation von JavaScript-Programmierern waren eigentlich keine Programmierer, sondern Web-Designer, die ein bisschen mehr aus ihren Seiten herausholen wollten. Einige wenige von ihnen drifteten dabei unglücklicherweise ab in die endlose Ära grell animierter Bildchen.

Ruby-on-Rails-Programmierer

Die Ruby-Programmiersprache bietet eine Syntax mit wenig Interpunktion, während das Rails-Framework es ermöglicht, kleine Files zu tippen. Fast scheint es, als wäre die Sprache von Menschen erschaffen wurden, die an einer chronischen Sehnenscheidenentzündung leiden...

Objective-C-Programmierer (Zweite Generation)

Die zweite Generation von Objective-C-Liebhabern tauchte während des App-Goldrausches auf – kurz nachdem Apple das iPhone für Apps von Drittherstellern freigegeben hatte. Und plötzlich wurde eine Programmiersprache, die viele schon für tot erklärt hatten, wiederbelebt.

JavaScript-Programmierer (Zweite Generation)

Irgendwann im Laufe der Zeit wurde aus JavaScript eine professionelle Programmiersprache mit versnobten Ideen und endlosen Debatten darüber, was einen "reinen" Code ausmacht. Heutzutage werden viele Webseiten mit anspruchsvollen Code-Stapeln betrieben, die nur talentierte Programmierer instand halten können.

Haskell-Programmierer

Die ersten Einbindungen von Haskell sind schon über 20 Jahre alt. Heute wird die Sprache vor allem an Universitäten angewandt. Doch langsam ändert sich das Bild dank vielversprechender, neuer Open-Source-Projekte. Haskell-Verfechter sind daher der Meinung, die Programmiersprache werde spätestens im Jahr 2020 der absolute Renner sein.

Hadoop-Programmierer

Das Tool, mit dem map/reduce-Jobs erstellt werden, ist technisch gesehen keine Programmiersprache, sondern eine Sammlung von Java-Codes. Nicht, dass das wirklich von Bedeutung wäre – den Code zu schreiben setzt das Talent voraus, den besten Weg zu finden, die Arbeitslast über eine ganze Reihe von Maschinen zu verteilen.

Node.js-Programmierer

Sie haben JavaScript erlernt, als sie der Webseite ihrer Band ein interaktives Easter Egg hinzugefügt haben. Jetzt arbeiten sie für den Firmen-Webshop mit exakt dem gleichen JavaScript und hantieren mit 10 Milliarden Dollar an ausländischen Transaktionsgeschäften pro Tag.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)