PC-Tools für Festplatten und Dateien

Die 10 besten Storage-Tools

21.09.2011 von Johann Baumeister
Betriebssysteme bieten oft zu wenige Funktionen zur Verwaltung von Festplatten und Dateien. Wir stellen die 10 nützlichsten Tools vor.
Foto: Attingo Datenrettung, www.attingo.com

Windows und alle weiteren Betriebssysteme bieten Grundfunktionen für die Arbeit mit dem PC. Die mitgelieferten Software-Werkzeuge erleichtern zwar den täglichen Umgang mit Dateien, Platten oder Verzeichnisse. Sie bieten aber meist nur einfache Hilfen und wenig Komfort. Mitunter finden Benutzer nur schwer zu bedienende Kommandozeilenprogramme. Weitaus komfortabler geht es mit vielen der kostenlos erhältlichen Zusatzprodukte. Sie helfen beim Partitionieren von Festplatten, beim Backup und Wiederherstellen von Dateien und Verzeichnissen und weiteren alltäglichen Verwaltungsaufgaben. Wir haben 10 dieser nützlichen Helferlein ausgesucht.

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Parted Magic – Partitionen einrichten und verwalten

Parted Magic wird direkt von CD/DVD oder USB gestartet und bringt alles mit, um Partitionen einfach zu verwalten.

Parted Magic unterstützt beim Erstellen, Bearbeiten, Kopieren oder Löschen von Partitionen auf Festplatten. Dabei erlaubt das Tool auch die Änderung von bestehenden Partitionen. Sie lassen sich ohne „Datenverlust“ vergrößern und verkleinern. Die Sicherung der Daten auf der Festplatte ist aber vor dem Einsatz des Tools aus Sicherheitsgründen immer ratsam. Unterstützt wird ferner das Konvertieren von Dateisystemen. Das Linux-basierte Tool ist kostenlos verfügbar und umfasst einen Satz an Werkzeugen. Dazu gehören Hilfen wie beispielsweise fdisk, sfdisk oder auch das Wiederherstellungstool ddrescue. Parted Magic kommt mit allen gängigen Formaten zurecht. Dazu gehören die Dateisysteme EXT2, FAT16, FAT32, HFS, JFS, NTFS, OCFS2, XFS oder ZFS. Parted Magic wird als ZIP-Archiv von der Website des Herstellers bezogen. Es ist vor der Benutzung auf CD/DVD zu brennen. Die gelieferten Rettungstools lassen sich aber auch von USB-Stick oder Diskette starten. Zur Bedienung von Part Magic erhält der Anwender eine grafische Desktop-Arbeitsoberfläche.

Parted Magic

Eraser - Dateien und Verzeichnisse löschen

Eraser ist schnell eingerichtet sorgt für eine sichere Löschung von vertraulichen Daten.

Eraser ist ein Programm, um Daten auf Festplatten zu löschen. Die Löschfunktionen sind umfassender als die Bordmittel des Windows-Betriebssystems. Werden unter Windows Dateien oder Verzeichnisse gelöscht, so sind diese mit den geeigneten Tools und Kenntnissen leicht wiederherstellbar. Eraser geht hier weiter und sorgt bei sensiblen und vertraulichen Daten für mehr Schutz. Es überschreibt die zu löschenden Dateien nach den Methoden von Guttmann, Zufallsdaten oder US DoD 5220-22.M.s. Dies ist aber noch kein Schutz vor forensische Analysen und Wiederherstellung mit ausgefeilten Toolsets. Durch Drag & Drop lassen sich Dateien und Inhalte einfach entfernen. Dabei können Sie den Eraser in das Kontextmenü des Windows Explorers integrieren. Daneben steht ein zeitgesteuertes Löschen zur Verfügung. So können Sie beispielsweise festlegen, dass der Puffer Ihres Internet Browsers regelmäßig gelöscht wird.

Eraser

Diskpart – Partitionen einfach verwalten

Diskpart ist einfach, enthält aber keine grafische Benuteroberfläche. Dafür steht es auf jedem Windows Rechner zur Verfügung.

Das Tool Diskpart hilft bei der Einrichtung von Medien wie Festplatten, USB-Sticks und ähnlichen Geräten. Es umfasst ferner die grundlegenden Funktionen zum Anzeigen und Bearbeiten von Partitionen von Windows-Systemen. Diskpart wird zusammen mit dem Windows Betriebssystem geliefert. Das macht es besonders einfach, denn ein separater Download oder Setup von Software ist nicht notwendig. Diskpart ist ein zeilenorientiertes Tool, der Komfort eines GUI fehlt ihm. Das Utility hat aber eine integrierte Hilfe. Ferner steht es auf jedem Rechner sofort zur Verfügung. Und schließlich können Sie in Diskpart Skripte erstellen und nutzen. Der Aufruf von Diskpart erfolgt über das Kommandozeilenfenster. Rufen Sie darin das Kommando "diskpart" auf. Sollte dabei die Benutzerkontensteuerung eine Meldung ausgeben, so müssen Sie diese zuerst bestätigen, sonst wird Diskpart nicht aktiv. Nach der Bestätigung der Benutzerkontensteuerung öffnet sich ein weiteres Konsolenfenster mit Diskpart. „List disk" zeigt Ihnen beispielweise alle Laufwerke, deren Größe, den freien Platz darauf und weiter Informationen. Mit „create partition primary" erzeugen Sie eine neue Partition auf der Festplatte. Weitere Kommandos lassen sich der Hilfe entnehmen.

Diskpart

Rechner-Setup vom USB Stick

Notebooks und Netbooks weisen oftmals kein CD/DVD-Laufwerk mehr auf. Die Installation von Software muss daher über einen anderen Weg erfolgen. Dabei bietet sich die Installation der Software von einem USB-Stick an. Falls nur einzelne Dateien oder Programme nachinstalliert werden müssen, kann das sehr einfach über einen USB-Speicher erfolgen. Etwas komplexer ist die Angelegenheit, wenn auch das Betriebssystem auf dem Notebook geändert oder erneuert werden soll. Wollen Sie beispielsweise ein bestehendes Windows-XP/Vista-Notebook auf Windows 7 erneuern, so kommen Sie meist um eine Neuinstallation nicht umhin. Dazu ist es erforderlich, das Notebook vom USB-Stick zu booten. Dazu muss der USB-Sticks als Boot-Device und Installationsmedium eingerichtet werden. Der USB-Stick muss außerdem groß genug sein, um die komplette Software aufnehmen zu können. Um einen bootfähigen USB-Stick zu erhalten, müssen Sie zuerst eine Partition auf dem Stick erstellen. Diese aktivieren Sie anschließend. Und schließlich müssen Sie die Windows 7-Dateien auf den Stick übertragen. Mit dem bootfähigen USB-Stick können Sie dann Ihr Notebook einrichten. Dazu müssen Sie schließlich im BIOS des Notebooks das Booten von USB-Stick noch einrichten.

USB-Boot

PureSync: Flexibel Daten synchronisieren

PureSync sorgt für einen schnellen und komfortablen Abgleich von Dateien und Verzeichnissen.

PureSync ist ein kostenloses Tool, das beim Sichern und Wiederherstellen von wichtigen Dateien oder Ordnern hilft. Ferner kann es Dateien und Verzeichnisse zwischen zwei Orten synchronisieren. Dabei vergleicht das Tool die Inhalte und vermeidet somit doppelte Einträge.

Die grafische Benutzeroberfläche ist einfach und selbsterklärend. Zur besseren Übersicht für die Synchronisation können verschiedene Anzeigefilter gesetzt werden. Eine Vorschau zeigt die Ergebnisse. Daneben stehen eine Reihe an individuellen Benutzeroptionen für den optimalen Abgleich beziehungsweise für die Sicherung von Dateien bereit. Dies sind beispielsweise Optionen für den Dateivergleich. Das Tool unterstützt externe Speichermedien wie USB-Festplatten, USB-Sticks, Netzwerklaufwerke und Speicherkarten in Kartenlesern.

Die Synchronisation der Daten lässt sich auch automatisieren. Dazu stehen mehrere Varianten zur Wahl. Die Aufgabe kann zeitgesteuert, bei der Dateiänderung oder beim Anschluss eines mobilen Datenträgers erfolgen.

PureSync

TuneUp-Utilities – Hilfen für den PC

Die TuneUp Utilities umfassen eine Sammlung an Hilfen für die Festplattenanalyse. Die Werkzeuge prüfen die Festplatte auf Fehler, unterstützen bei der Reparatur von beschädigten oder fehlenden Dateien und helfen bei ähnlichen Aufgaben. Dabei spüren sie Fehler auf Datenträgern auf und schützen vor Datenverlust. Das Werkzeug unterstützt auch externe Datenträger und repariert gelöschte Inhalte und Bilder auf Speicherkarten.

Die Tuneup-Utilities unterstützen Benutzer bei typischen PC-Problemen oder Ärger mit Windows-Konfigurationen und helfen bei der Arbeit mit der Registry. Des Weiteren informieren die Tools über Prozessorauslastung und Speichernutzung. Laufende Prozesse können anzeigt und beendet werden. Ferner geben die Tools Auskunft über die Dateizugriffe aktiver Programme und geöffnete Prozesse. Die TuneUp Utilities wurden vielfach als beste Optimierungs-Software ausgezeichnet. Sie sind weit verbreitet und finden sich auf vielen Rechner wieder. Die Utilities unterstützen auch die Funktionen von Windows 7, Windows Vista und sind auch für Windows XP verfügbar. Eine 15–tägige Testversion des Tools ist kostenfrei. Wer das Produkt dauerhaft nutzen will, muss € 39,95 bezahlen.

TuneUp Utilities

DiskDigger – Suche nach verlorenen Dateien

DiskDigger bietet zwei Modi zur Untersuchung: Im Modus „Dig Deeper“ wird die Platte umfassend gescannt.

DiskDigger ist ein Programm, um gelöschte Dateien aufzuspüren und wieder herzustellen. Es geht in seinen Möglichkeiten über vergleichbare Tools und die Bordmittel von Windows hinaus. Diese durchsuchen meist nur die Verzeichnisse und können folglich auch nur Dateien wiederherstellen, welche von Windows als gelöscht markiert wurden. DiskDigger geht hier weiter: Es untersucht den gesamten Inhalt der Festplatte nach gelöschten Dateien, die auch schon seit längerer Zeit gelöscht sein können. Dabei findet DiskDigger auch bereits überschriebene Dateien. Nach dem Start fragt DiskDigger nach der zu wählenden Scan-Methode. Im Modus „Dig Deep“ wird das Dateisystem nach gelöschten Dateien durchsucht. Bei „Dig Deeper“ erfolgt eine gründlichere Suche nach gelöschten Files. Hierzu verwendet das Rettungstool den Algorithmus "RAW-Scan".

Eine vollständige Untersuchung einer größeren Festplatte kann allerdings einige Zeit beanspruchen. Das Tool wird direkt vom USB-Stick aus gestartet – das Setup der Software entfällt somit. DiskDigger unterstützt auch GZ (gzip) Archive und kann GnuCash (.XAC) und KMyMoney (.KMY) Dateien wiederherstellen.

DiskDigger

Disk Defrag – Beschleunigung des Systems

Durch Defragmentierung der Platte wird das System beschleunigt.

Disk Defrag von Auslogic ist ein Tool, um Dateien auf der Platte zu defragmentieren. Das kleine Programm hilft dabei, die zersplitterten Dateien auf dem Datenträger wieder aufzuräumen und kompakter zu hinterlegen. Dadurch werden die nachfolgenden Dateizugriffe beschleunigt.

Grafische Schaubilder geben Aufschluss über die Fragmentierung.

Disk Defrag nimmt Rücksicht auf die Inhalte von Dateien und Verzeichnissen. Es kennt die wichtigen Systemdateien von Windows. Diese werden bei der Defragmentierung zusammen gepackt und auf die schnellsten Positionen der Festplatten hinterlegt. Dies beschleunigt den Zugriff auf Windows. Die Arbeitsweise der Defragmentierung erlaubt viele Feineinstellungen. So können beispielsweise die Dateien, die defragmentiert werden sollen, auch explizit bestimmt werden. Alternativ wird die gesamte Partition aufgeräumt. Der Hersteller bietet auch eine Version an, die ohne Installation auskommt und direkt vom USB-Stick läuft. Zum Umfang des Tools gehören ferner eine Reihe an Auswertungen und Analysen über den Zustand der Platten. Das Tool wird vom Hersteller kostenlos abgegeben.

DiskDefrag


DiskDefrag
Durch Defragmentierung der Platte wird das System beschleunigt.

DiskDefrag_02
Grafische Schaubilder geben Aufschluss über die Fragmentierung.

WinSplit – Große Dateien zerlegen

Dateien werden immer umfangreicher und oft zu groß, um sie per Mail zu versenden oder auf einen USB-Stick zu packen. In diesem Fall behilft man sich oftmals durch das Packen mit einem der gängigen Packtools wie ZIP. Wenn das aber nicht möglich ist, müssen Sie die Datei in mehrere Teile aufsplitten. Dabei hilft das Tool WinSplit. Das Tool wird über eine grafische Oberfläche bedient. Es zerlegt große Dokumente in kleinere und handhabbare Abschnitte. Die Größe der Teilsegmente lässt sich frei wählen. WinSplit interagiert mit dem Windows Explorer. Drag und Drop wird unterstützt. Die Zerlegung aus dem Quellverzeichnis kann direkt in das Zielverzeichnis erfolgen. Durch viele weitere Einstellungen und Konfigurationsmöglichkeiten lässt sich die Arbeitsweise des Tools anpassen und spezifizieren. Ferner unterstützt das Tool das unmittelbare Senden der zu splittenden Datei aus dem Datei Explorer. Auch können Dateien optional gelöscht werden. Um die Teile der Datei wieder zusammenzufügen wird WinSplit nicht benötigt.

WinSplit

CheckQuota – Laufwerksgrößen überwachen

CheckQuota hilft bei der Überwachung der Laufwerksgrößen und Verzeichnisse.

Checkquota überwacht den Platz auf Datenträgern. Es verhindert den Schreibzugriff auf Platten oder Netzwerklaufwerke, wenn ein bestimmtes Volumen (das Quota) erreicht ist.

Die Verwaltung des Tools ist einfach und menügeführt.

Das Besondere dabei ist, dass Sie jedem Benutzer ein eigenes, von anderen Benutzern unabhängiges, Quota-Kontingent zuweisen können. Das haben nicht alle Tools dieser Kategorie. Ist das Quota erreicht, können die Benutzer weiterhin ihre Daten in dem Verzeichnis lesen und löschen, Schreibzugriffe in das Verzeichnis werden jedoch verhindert.

Durch Checkquota wird das unkontrollierte Wachsen der Verzeichnisgröße verhindert. Löscht der Benutzer Daten, so dass die Verzeichnisgröße wieder unter das Limit sinkt, erhält er die Schreibberechtigung zurück. Das Disktool verfügt über ein zweistufiges Benachrichtigungssystem. In der ersten Stufe können Sie etwa den Benutzer oder einen Administratoren warnen, wenn ein Limit bald erreicht ist. In der zweiten Stufe werden Sie dann informiert, wenn das Verzeichnis gesperrt wurde. Außerdem kann der Administrator festlegen, welche Programme, Skripte oder Dateien inklusive bestimmter optionaler Parameter beim Überschreiten der Limits ausgeführt werden sollen.

CheckQuota

Der Artikel stammt von der ChannelPartner-Schwesterpublikation Computerwoche. Autor ist Johann Baumeister.