Die Devolo GmbH hat ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Damit ist das Aachener Unternehmen zum zweiten Mal in nicht einmal zwei Jahren ein Sanierungsfall. Bereits Anfang 2022 musste es ein Schutzschimverfahren beantragen. Damals begründete Devolo die wirtschaftliche Schieflage mit den Schließungen im Handel während der Corona-Pandemie.
Diesmal ist das Vorweihnachtsgeschäft deutlich schwächer ausgefallen als erwartet. Helfen soll nun eine Restrukturierung in Eigenverwaltung. Mit der soll in den kommenden Monaten ein detaillierter Restrukturierungsplan mit Maßnahmen zur Neustrukturierung des Geschäfts erarbeitet werden. "Während des gesamten Prozesses wird der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortgeführt und die Warenversorgung ist gesichert. Alle Dienstleistungen werden erbracht", versichert das Unternehmen.
Devolo-Management bleibt an Bord
Während der jetzt begonnenen Restrukturierung in Eigenverwaltung obliegt die Geschäftsführung dem bisherigen Management. Das ist möglich, weil das Amtsgericht festgestellt hat, dass das Unternehmen frühzeitig eigeninitiativ handelt und ausreichend Handlungsspielraum für eine erfolgreiche Lösung besteht.
Als Sachwalter, der die Neuaufstellung im Sinne der Gläubiger überwacht, wurde Dr. Ruth Rigol von der Kanzlei Pluta Rechtsanwalts GmbH eingesetzt. In dem Verfahren wird Devolo von Daniel Mann und seinem Team der AMBG (Adiutor Management- und Beratungsgesellschaft mbH) aus Naumburg an der Saale sowie von Dr. Sebastian Braun (Reinhart Kober Großkinsky Braun Rechtsanwälte PartGmbB) beraten.
Unerwartet starker Einbruch im Vorweihnachtsgeschäft
Grund für die neuerliche Sanierung ist laut Unternehmen, dass Ende September die Bestelleingänge aufgrund der Kaufzurückhaltung der Endkunden abrupt weit unter die hohen Umsatzerwartungen des traditionell starken Weihnachtsgeschäfts sanken. Der im Sommer 2023 als zusätzlicher Absatzkanal gestartete Online-Shop für Geschäftskunden konnte den Einbruch im Consumer-Geschäft offenbar nicht auffangen.
"Die bereits eingeleiteten Maßnahmen werden wir an die neue Situation anpassen", sagt Devolo-CEO Heiko Harbers. "Es gilt, Devolo auf ein noch stabileres und krisenresistenteres Fundament zu stellen." Dazu werde man einerseits Kosten reduzieren, andererseits im B2C- sowie im B2B-Segment "neue Produktlösungen für neue Geschäftsmöglichkeiten entwickeln."
Grundsätzlich sieht sich das Unternehmen nämlich in einem Wachstumsmarkt: "Der Bedarf nach leistungsstarker Heimvernetzung steigt stetig. Dazu tragen unter anderem der Trend zur vermehrten Tätigkeit im Home-Office und immer datenintensiveres Home Entertainment bei", sagte Harbers im Frühjahr 2023 anlässlich der Bekanntgabe der Zusammenarbeit mit dem Distributor Littlebit.
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