Acronis Disaster Recovery Index 2011

Deutscher Mittelstand bei Backup Weltmeister

20.01.2011
Deutsche Mittelständler bewerten die Zuverlässigkeit ihrer Backup- und Desaster-Recovery-Prozesse im internationalen Vergleich am besten. Dies geht aus einer Studie des Ponemon Instituts hervor.
Deutsche Mittelständler haben weltweit das größte Zutrauen in ihre Backup- und Disaster-Recovery-Srategie.
Foto: Acronis

Deutsche Mittelständler bewerten die Zuverlässigkeit ihrer Backup- und Desaster-Recovery-Prozesse im internationalen Vergleich am besten. Dies geht aus einer Studie des Ponemon Instituts hervor, das im Auftrag von Acronis in 19 Ländern über 3.000 IT-Verantwortliche aus kleinen und mittelständischen Unternehmen mit maximal 1.000 Mitarbeitern zur Datensicherung in ihrem Unternehmen befragt hatte. Auf Basis von elf Fragen und der darauf erhaltenen Antworten errechnete das Unternehmen den so genannten "Acronis Disaster Recovery Index".

Die IT-Manager gaben auf einer Skala von -5 (überhaupt nicht zutreffend) bis 5 (vollkommen zutreffend) an, wie sehr sie ihrer DR-Strategie vertrauen, wie sie zu neuen Technologien stehen und ob sie diese einführen, wie sie ihre Prozesse und Richtlinien bewerten, ob sie von ihrer Geschäftsführung unterstützt werden und ob sie nach einem Ausfall Daten zeitnah wiederherstellen können.

Die Spitzenposition im Ranking nimmt Deutschland mit einem DR Index von 2,08 ein, gefolgt von den Niederlanden mit 2,02. Die schlechtesten DR-Strategien finden sich in Frankreich (-0,92) und Italien (-0,65). Mit 0,56 erstaunlich schlecht schnitt auch das Hochtechnologie-Land USA ab.

Deutsche IT-Manager werden laut der Untersuchung umfassend von der Geschäftsführung unterstützt (73 Prozent zustimmende Antworten), verfügen über optimale Geschäftsprozesse (85 Prozent), und die am besten dokumentierten Richtlinien (85 Prozent). Folglich sind sie zuversichtlich, dass sie ihre Daten nach einem Ausfall wiederherstellen können (77 Prozent).

Skandinavier investieren am meisten

Mit 13 Prozent des Gesamt-IT-Budgets liegt außerdem der Investitionsanteil sehr hoch. Nur Norwegen (17 Prozent), Schweden (16 Prozent) sowie die Niederlande (14 Prozent) haben höhere Quoten. Weltweit investieren 21 Prozent der Befragten gar nicht in Backup- und Recovery-Maßnahmen, in Italien waren es sogar 53 Prozent.

Einen besonders geringen Teil des IT-Budgets investieren die asiatischen Länder Singapur (6 Prozent), Hongkong (5 Prozent) und Japan (7 Prozent). Nur Frankreich (5 Prozent) und Italien (4 Prozent) investieren noch weniger. Dennoch ist die Zuversicht in den asiatischen Ländern groß, dass ihre Backup- und Desaster-Recovery-Strategie im Ernstfall erfolgreich sein würde. In Singapur glauben dies 68 Prozent der Befragten, in Hongkong und Japan sind es 71 beziehungsweise 74 Prozent.

Wesentlich weniger zuversichtlich sind die Manager in den USA, Großbritannien und Australien. Nur 33 Prozent der amerikanischen Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass sie mit den vorhandenen Technologien Backup- und Recovery-Maßnahmen optimal durchführen können, in Großbritannien waren es 32 Prozent, in Australien 33 Prozent. Nur 27 Prozent der britischen IT-Verantwortlichen glauben dann auch, dass sie ihre Daten nach einem Ausfall zeitnah wieder herstellen können, in Frankreich sind es immerhin 32 Prozent.

Virtualisierte Server beim Backup vernachlässigt

Neben den Backup- und Recovery-Strategien hat das Ponemon Institute die Manager auch nach ihren Virtualisierungs- und Cloud-Strategien befragt. Demnach gehen die meisten Befragten davon aus, dass sie in den kommenden Monaten 50 Prozent ihrer Server virtualisieren werden. Tendenziell ist der Virtualisierungsanteil in den Ländern mit einem hohen Disaster Recovery Index besonders hoch. In Italien dagegen, dem Land mit dem zweitschlechtesten Ergebnis, arbeiten nicht einmal 10 Prozent der Befragten mit virtualisierten Servern oder planen eine Virtualisierung. Wenn italienische Firmen virtualisieren, dann sichern sie die virtuellen Maschinen in über 50 Prozent der Fälle weniger regelmäßig als die physikalischen. Sorgloser gehen nur noch Frankreich und Großbritannien mit ihren Daten um.

Von den über 3.000 befragten Unternehmen geben fast drei Viertel (74 Prozent) an, dass sie bis Ende 2011 einen Teil der Datensicherung in die Cloud auslagern möchten. Aktuell nutzen aber nur 16 Prozent solche Services. Bis Ende des Jahres 2011 wird ein Anstieg um 87 Prozent auf dann 30 Prozent erwartet.

Die Untersuchung weist einige methodische Unschärfen auf. So finden sich unter den befragten "IT-Verantwortlichen" "Techniker" (30 Prozent), "Mitarbeiter" (8 Prozent) und sogar "Subunternehmer" (12 Prozent). Dass Techniker oder gar Subunternehmer eine andere Sicht auf die IT haben als ein CIO liegt auf der Hand.

Auch die Verteilung der Befragten über die geographischen Regionen ist sehr ungleich. So wurden in Frankreich mit 231 nicht einmal halb so viele Unternehmen wie in Deutschland (483) befragt. Selbst in Australien gab es mit 259 mehr Umfrageteilnehmer, obwohl Frankreich rund drei Mal so viele Einwohner und ein rund vier Mal so hohes Bruttoinlandsprodukt aufweist wie Australien.

Details zum Index und zu den Ergebnissen aller Länder finden Sie unter http://go.acronis.de/acronis-index. (haf)