Repräsentative Umfrage von Nuance

Deutsche Verbraucher Biometrie gegenüber sehr aufgeschlossen

09.05.2019 von Peter Marwan
Als Authentifizierungsmethode empfinden 60 Prozent der Deutschen Biometrie als besonders angenehm, 42 Prozent halten sie zudem für besonders sicher. PIN oder Passwort sehen 39 Prozent als probates Mittel, um Daten vor unberechtigtem Zugriff zu schützen.

60 Prozent der Deutschen sind Biometrie gegenüber positiv eingestellt. 42 Prozent halten die Authentifizierung per Stimme, Fingerabdruck oder Iris-Scan sogar für die sicherste Methode, um Daten vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Auf PIN oder Passwort vertrauen hingegen 39 Prozent, so einige der zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage durch OnePoll im Auftrag von Nuance im April 2019. Dazu wurden in Deutschland, Großbritannien, den USA, Australien und Spanien jeweils 1.000 Erwachsene online befragt.

Im Vergleich zu anderen Industrieländern ist in Deutschland die Akzeptanz biometrischer Authentifizierungsverfahren vergleichsweise hoch.
Foto: Mad Dog - shutterstock.com

In Deutschland ist der Studie zufolge die Einstellung zu Biometrie positiver und die Vorteile sind besser bekannt, als in den anderen vier Ländern. Dort stuften die Befragten Passwort und PIN durchweg als vertrauenswürdigste Sicherungsmethode ein.

Von den Umfrageteilnehmern verlässt sich beim Entsperren des Smartphones mehr als jeder Dritte (36 Prozent) auf Gesichtserkennung oder Fingerabdruck. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 47 Prozent, bei den über 55 Jahre alten Befragten dagegen nur 20 Prozent. Allerdings sind junge Erwachsene offenbar häufiger und schwerer von Betrug in der Online-Welt betroffen.

Lesetipp: Die 25 schlechtesten Passwörter des Jahres 2018

In der Umfrage gaben 44 Prozent der 18- bis 24-Jährigen an, im vergangenen Jahr Opfer von Angreifern im digitalen Umfeld geworden zu sein. Der entstandene Schaden lag durchschnittliche bei über 1.800 Euro. Von den Personen über 55 Jahren berichteten nur sechs Prozent von Betrugsfällen und der Schaden lag im Schnitt mit 770 Euro deutlich niedriger. Einen echten Grund dafür hat die Umfrage nicht ermittelt, er könnte aber in der deutlich stärkeren Nutzung digitaler Angebote durch Jüngere liegen, wodurch sich die Zahl potenzieller Angriffspunkte und Betrugsszenarien deutlich erhöht.

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Im Durchschnitt besitzt jeder der Umfrageteilnehmer mehr als zehn Accounts, etwa für E-Mail, Online-Banking, E-Rechnungen, digitale Unterhaltung oder bei Online-Shops. Dazu müssen sie sich mindestens acht Passwörter merken. Die Werte weichen ab, weil manche Angebote das Log-in zum Beispiel über die Anmeldefunktionen von Facebook oder Google erlauben - was allerdings umstritten ist, da diese Dienste dadurch Einblick in Verhalten und Nutzung bei den Diensten erhalten, bei denen die Anmeldung erfolgt. Datenschutzfreundlicher sind der im Februar 2018 vorgestellte deutsche Dienst Verimi, oder diverse Software und Dienste, die als Passwort-Manager dienen.

Sinnvoll wäre deren Nutzung auch, weil jeder vierte Umfrageteilnehmer angab an, mindestens einmal im Monat ein Passwort, eine PIN oder den User-Namen eines Accounts zu vergessen. Das Zurücksetzen oder die Vergabe eines neuen Passworts ist nicht immer automatisiert möglich. Daher kontaktieren 23 Prozent mindestens alle drei Monate eine Servicestelle. Immerhin jeder dritte Nutzer digitaler Services (29 Prozent) hat durch Tricks für sichere Passwörter seine Kombinationen aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen wirklich im Griff.