Argumente für den klassischen Computer

Deswegen ist der PC noch lange nicht tot

17.06.2014
Seit einigen Jahren stimmen die Marktforscher einen Abgesang auf den PC an. Dabei kann der klassische PC so schnell gar nicht abdanken: Wir nennen zehn Dinge, die nach wie vor mit einem richtigen Rechner besser funktionieren als mit flachbrüstigen Tablets oder Smartphones.

Seit Jahren gehen die Verkaufszahlen der klassischen PCs zurück. Ein Grund ist der Erfolg der Tablets. Viele Endanwender begnügten sich mit den flachen Rechnern, um ihre alltäglichen Computing-Aufgaben zu erledigen.

Ein regelmäßiger Gesundheits-Check tut vor allem älteren PCs gut. Ohne herkömmliche Computer müsste man auf viele Funktionen verzichten.

Das mag ja stimmen. Ist es aber möglich, sich eine PC-lose Menschheit vorzustellen? Unsere Anwort lautet "nein". Tablets sind zwar toll, um gelegentlich ein E-Mail zu schreiben und im Web zu surfen. Darüber hinaus dienen die Rechenflunder als E-Reader für Bücher und Zeitschriften. Für diverse Aufgaben sind sie aber einem ausgewachsenen PC noch haushoch unterlegen. Im Folgenden zeigen wir, auf welche Funktionen eine PC-lose Computerwelt verzichten müsste.

Vorteil 1: Multitasking - und zwar das echte

Die Multitasking-Möglichkeiten von Tablets sind bestenfalls bescheiden. So ist es möglich, Musik zu hören und gleichzeitig im Web zu surfen, beziehungsweise eine sonstige App zu verwenden. Aber weder in iOS noch in Android ist es möglich, zwei Apps Seite an Seite auszuführen. Windows 8 besitzt immerhin eine Snap genannte Ansichtsfunktion. Aber selbst damit ist es nicht möglich, zwei oder geschweige dennn mehr als zwei Apps gleichzeitig im Vordergrund zu haben.

Zehn sichtbare offene Anwendungen auf dem Bildschirm - das soll ein Tablet mal nachmachen.
Foto:

Ist das wirklich zufriedenstellend? Ein effizienter Bildschirmarbeiter ist da von seinem PCX anderes gewohnt. Hier sind meist mehrere Browser offen - gepaart mit Photoshop sowie Word oder Excel. Daneben läuft selbsterklärend das Mail- und Chat-Programm, und in einer VMware-Instanz ist sogar noch Ubuntu oder eine ältere Windows-Version wirksam.


Vorteil 2: Mehrere Bildschirme
Tablets haben genau einen Bildschirm. Und der spiegelt in den meisten Fällen auch noch. Außer bei Windows-8-Tablets ist es auch nicht möglich, einen externen Monitor anzuschließen und das Tablet-Betriebssystem sowie zugehörige Apps auf mehrere Bildschirme zu verteilen. Bisweilen lassen sich Tablets als externe Monitore am PC verwenden - was auch immer der Sinn dahinter sein soll.<br><br> Ganz anders ist die Situation bei einem ausgewachsenen PC. Hier lässt sich das vorgängig beschriebene Multitasking-Feuerwerk auf mehr als einen Bildschirm verteilen. Der Anwender arbeitet mit mehreren geöffneten Browser-Fenstern, während er die Ergebnisse aus der Excel-Tabelle im rechten Bildschirm in die Powerpoint-Präsentation auf dem linken Bildschirm zieht. Das Foto für die Präsentation liegt bereits im Ordner auf dem dritten Bildschirm bereit und wartet auf Bearbeitung.
Vorteil 4: Multimediaaufbereitung
Bilder bearbeiten, Videos schneiden und Audio-Tracks zusammenstellen: Klar gibt es hierfür auf dem iPad eine Touch-Version von iPhoto, iMovie und Garageband oder auf der Android-Seite das Movie Studio.<br><br> Um aber richtig bei der Bearbeitung von Multimedia-Inhalten Gas geben zu können, müssen schon echte Anwendungen her. Wir sprechen hier von Photoshop, Final Cut Pro und weiteren professionellen Content-Tools. Nur diese verfügen über Funktionen und über die Präzisionswerkzeuge, welche den Profi oder ernsthaften Amateur vom Tabletfingerkleckser abhebt. Hier machen die Bedienung per Maus und ein großer Bildschirm eindeutig ein besseres Bild.
Vorteil 5: Arbeiten an Mammutrechenblättern
Das Arbeiten mit umfangreichen Excel-Tabellen ist schon am PC kein Honigschlecken. Aber soll man sich wirklich das Leben so schwer machen, indem man Daten und Formeln in die Zellen mit dem Finger eingibt sowie sich mit den eigenen Griffeln durch zig Reihen und Zeilen von Zahlen wühlt? Nur Masochisten beantworten diese Frage mit 'ja'.<br><br> Ähnliches gilt auch für Texte. Die wenigsten von uns sind Romanciers. Dennoch dürfte es vorkommen, dass hin und wieder ein längerer Text ansteht. Wehe dem, der diesen über die berührungsempfindliche Software-Tastatur auf dem Tablet verfassen muss. Selbst mit den Bluetooth-Tastatürchen ist die Eingabe längerer Passagen nicht gemütlich. Froh, wer in einer solchen Situation eine ausgewachsene PC-Tastatur vor sich hat - mit Zahlenblock und Steuerpfeilen, versteht sich.
Das wahre Gaming-Erlebnis
Es gibt einen Grund, warum Angry Birds als das Tablet-Game gilt: Auf den Flachrechnern lassen sich nun mal keine Spiele betreiben, die in Sachen Grafik über den Stand eines Mario-Brothers-Game aus den 1990er Jahren hinausgeht. Für rechenintensive 3D-Grafiken, anspruchsvolle Physik-Engines, Horden von Spielern und alle anderen Design-Elemente, die nur mit Desktop-CPU und dedizierten Grafikkarten wirklich rund laufen, braucht es ausgewachsene PC.<br><br> Immerhin: Die Tablet-Generation mit einem überarbeiteten Haswell-Chip soll eine bessere Grafikleistung auch für Gamer bringen. Aber ob das reicht, um Crysis 3 in der höchsten Stufe zu spielen, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.
Vorteil 8: Statement gegen die Wegwerfmentalität
Man würde es nicht für möglich halten: Aber im Vergleich zu Tablets sind PC wahre Öko-Leuchttürme in unserer Wegwerfgesellschaft. Geht eine Komponente kaputt, kann man sie ausbauen und ersetzen und muss nicht das ganze Gerät auf die Müllhalde kippen. Auch Upgraden lassen sich die Geräte. Teile, die mit den jüngsten Applikationen nicht mehr standhalten können, lassen sich durch potentere Nachfolger ersetzen. Sogar Laptops lassen sich erweitern, zumindest in einem gewissen Rahmen.<br><br> Bei Tablets ist diesbezüglich nicht viel auszurichten. Selbst wenn man die Abdeckung aufbricht und die Innereien offenlegt, bräuchte es einige Hackerkünste, um tatsächlich eine Komponente auszutauschen. Von einer Erweiterung wollen wir aus Platzmangel gar nicht erst sprechen.
Vorteil 9: Fehlende Portabilität
Was zunächst als Nachteil gehandelt wird, kehr sich - genauer betrachtet - zum Vorteil. Die mangelnde Mobilität von Desktop-PC - und dazu gehören auch die übergrossen Notebooks, gegenüber Tablets. Haben Sie schon einmal gehört, dass jemand seinen Desktop-PC im Taxi vergessen hat? Auch wurden bisher nur wenig PCs versehentlich durch Unachtsamkeit zerstört oder von einem Auto überrollt.<br><br> Tablets werden nicht nur geklaut und im Flughafen bei der Sicherheitskontrolle zurückgelassen, ihr Bildschirm geht auch öfters in die Brüche, gerade weil die Dinger so leicht, klein und mobil sind.
Vorteil 10: Einfach mal abschalten
Auch der letzte Punkt ist im Grunde ein Vorteil der mangelnden Mobilität von PCs. Der Rechner lässt sich nicht so einfach mitnehmen, weder auf den Spaziergang, auf die Biketour noch an den Strand. Schlecht ist das keinesfalls.<br><br> Zwar bindet einen der PC an den eigenen Arbeitsplatz, sei dieser im Büro oder zuhause. Dafür kann man die Kiste auch einfach einmal stehen lassen und sich ungestört den schönen Dingen des Lebens hingeben. Sei es, um mit Freunden ungestört zusammenzusein, oder um einfach einmal allein sich den eigenen Gedanken hinzugeben. Gerätelose Quality Time eben.

Vorteil 2: Mehrere Bildschirme

Tablets haben genau einen Bildschirm. Und der spiegelt in den meisten Fällen auch noch. Außer bei Windows-8-Tablets ist es auch nicht möglich, einen externen Monitor anzuschließen und das Tablet-Betriebssystem sowie zugehörige Apps auf mehrere Bildschirme zu verteilen. Bisweilen lassen sich Tablets als externe Monitore am PC verwenden - was auch immer der Sinn dahinter sein soll.

Mehrere Bildschirme für parallele Anwendungen sind heute in vielen Büros schon Standard.

Ganz anders ist die Situation bei einem ausgewachsenen PC. Hier lässt sich das vorgängig beschriebene Multitasking-Feuerwerk auf mehr als einen Bildschirm verteilen. Der Anwender arbeitet mit mehreren geöffneten Browser-Fenstern, während er die Ergebnisse aus der Excel-Tabelle im rechten Bildschirm in die Powerpoint-Präsentation auf dem linken Bildschirm zieht. Das Foto für die Präsentation liegt bereits im Ordner auf dem dritten Bildschirm bereit und wartet auf Bearbeitung.

Vorteil 3: Peripheriegeräte bis zum Abwinken

Betrachtet man sich zum Beispiel das iPad etwas näher, entdeckt man lediglich die Buchse fürs Ladekabel. Und wo bitte ist der USB-Anschluss? Er ist nicht da.
Zugegeben, bei Android- und Windows-8-Tablets findet man mit Glück einen derartigen Eingang.
Tablet-Verfechter sind nun schnell mit Bluetooth zur Stelle. OK, die Drahtlostechnik bietet eine gewisse Konnektivität, aber sicher anschliessen lassen sich die entsprechenden Zusatzgeräte nicht immer.

Maus, USB-Stick, Kopfhörer, Digitalkamera und das Smartphone: PCs sind äußerst kommunikativ.
Foto:

Jedenfalls schlägt es nicht die zahlreichen USB-Buchsen, die jeden halbwegs anständigen PC zieren. Hier lässt sich ein ganzer Wust an Peripherie-Geräten anschließen, angefangen mit Maus und Tastatur bis hin zum Joy-Stick, der externen Festplatte, dem USB-Memorystick, dem Fotoapparat, der GPS-Sportuhr und dem Skype-Headset, um nur eine zarte Auswahl dessen zu nennen, was möglich ist.

Vorteil 4: Multimediaaufbereitung

Bilder bearbeiten, Videos schneiden und Audio-Tracks zusammenstellen: Klar gibt es hierfür auf dem iPad eine Touch-Version von iPhoto, iMovie und Garageband oder auf der Android-Seite das Movie Studio.

Mal ehrlich: professionelle Film- und Fotobearbeitung auf einem 8-Zoll-Bildschirm eines Tablets macht auch nicht wirklich Spaß.
Foto: Nero

Um aber richtig bei der Bearbeitung von Multimedia-Inhalten Gas geben zu können, müssen schon echte Anwendungen her. Wir sprechen hier von Photoshop, Final Cut Pro und weiteren professionellen Content-Tools. Nur diese verfügen über Funktionen und über die Präzisionswerkzeuge, welche den Profi oder ernsthaften Amateur vom Tabletfingerkleckser abhebt. Hier machen die Bedienung per Maus und ein großer Bildschirm eindeutig ein besseres Bild.

Vorteil 5: Arbeit an Mammutrechenblättern

Das Arbeiten mit umfangreichen Excel-Tabellen ist schon am PC kein Honigschlecken. Aber soll man sich wirklich das Leben so schwer machen, indem man Daten und Formeln in die Zellen mit dem Finger eingibt sowie sich mit den eigenen Griffeln durch zig Reihen und Zeilen von Zahlen wühlt? Nur Masochisten beantworten diese Frage mit 'ja'.

Mammut-Rechenblätter
Foto: Microsoft

Ähnliches gilt auch für Texte. Die wenigsten von uns sind Romanciers. Dennoch dürfte es vorkommen, dass hin und wieder ein längerer Text ansteht. Wehe dem, der diesen über die berührungsempfindliche Software-Tastatur auf dem Tablet verfassen muss. Selbst mit den Bluetooth-Tastatürchen ist die Eingabe längerer Passagen nicht gemütlich. Froh, wer in einer solchen Situation eine ausgewachsene PC-Tastatur vor sich hat - mit Zahlenblock und Steuerpfeilen, versteht sich.

Vorteil 6: Das wahre Gaming-Erlebnis

Es gibt einen Grund, warum Angry Birds als das Tablet-Game gilt: Auf den Flachrechnern lassen sich nun mal keine Spiele betreiben, die in Sachen Grafik über den Stand eines Mario-Brothers-Game aus den 1990er Jahren hinausgeht. Für rechenintensive 3D-Grafiken, anspruchsvolle Physik-Engines, Horden von Spielern und alle anderen Design-Elemente, die nur mit Desktop-CPU und dedizierten Grafikkarten wirklich rund laufen, braucht es ausgewachsene PC.

Nicht nur auf die Rechenleistung kommt es an. Wer nimmt schon einen Gegner ernst, der auf einem Tablet-Display nicht größer als 5 Millimeter ist?
Foto: Blizzard Entertainment

Immerhin: Die Tablet-Generation mit einem überarbeiteten Haswell-Chip soll eine bessere Grafikleistung auch für Gamer bringen. Aber ob das reicht, um Crysis 3 in der höchsten Stufe zu spielen, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.

Vorteil 7: Terabytes statt Gigabytes

Selbst wenn man als Tablet-Nutzer sich ein Modell mit 128 Gigabyte Speicher sowie eine 256 Gigabyte fassende Zusatzspeicherkarte leistet, gibt das summa summarum 384 Gigabyte an Memory, von dem ein Teil wiederum für das Betriebssystem und die Apps draufgeht.

Festplattenspeicher ist bei PCs keine Mangelware. Wenn nötig wird einfach aufgestockt.
Foto:

Wir wissen nicht, wie man das nennen soll, aber wirklich zivilisiert ist es nicht und wirft den Nutzer um Jahre zurück, was die Speicherkapazität seines Gerätes anbelangt.

Vorteil 8: Statement gegen die Wegwerfmentalität

Man würde es nicht für möglich halten: Aber im Vergleich zu Tablets sind PC wahre Öko-Leuchttürme in unserer Wegwerfgesellschaft. Geht eine Komponente kaputt, kann man sie ausbauen und ersetzen und muss nicht das ganze Gerät auf die Müllhalde kippen. Auch Upgraden lassen sich die Geräte. Teile, die mit den jüngsten Applikationen nicht mehr standhalten können, lassen sich durch potentere Nachfolger ersetzen. Sogar Laptops lassen sich erweitern, zumindest in einem gewissen Rahmen.

Auch bei älteren PCs und Notebooks lassen sich Komomponenten meistens einfach wechseln.

Bei Tablets ist diesbezüglich nicht viel auszurichten. Selbst wenn man die Abdeckung aufbricht und die Innereien offenlegt, bräuchte es einige Hackerkünste, um tatsächlich eine Komponente auszutauschen. Von einer Erweiterung wollen wir aus Platzmangel gar nicht erst sprechen.

Vorteil 9: Fehlende Portabilität

Was zunächst als Nachteil gehandelt wird, kehr sich - genauer betrachtet - zum Vorteil. Die mangelnde Mobilität von Desktop-PC - und dazu gehören auch die übergrossen Notebooks, gegenüber Tablets. Haben Sie schon einmal gehört, dass jemand seinen Desktop-PC im Taxi vergessen hat? Auch wurden bisher nur wenig PCs versehentlich durch Unachtsamkeit zerstört oder von einem Auto überrollt..

Displaybrüche gehören mit zu den häufigsten Schäden bei Tablets.
Foto: PC Welt

Tablets werden nicht nur geklaut und im Flughafen bei der Sicherheitskontrolle zurückgelassen, ihr Bildschirm geht auch öfters in die Brüche, gerade weil die Dinger so leicht, klein und mobil sind.

Vorteil 10: Einfach mal abschalten

Auch der letzte Punkt ist im Grunde ein Vorteil der mangelnden Mobilität von PCs. Der Rechner lässt sich nicht so einfach mitnehmen, weder auf den Spaziergang, auf die Biketour noch an den Strand. Schlecht ist das keinesfalls.

Hier gehört weder ein PC, noch ein Tablet oder Smartphone hin.
Foto: Dmitry Ersler - Fotolia.com

Zwar bindet einen der PC an den eigenen Arbeitsplatz, sei dieser im Büro oder zuhause. Dafür kann man die Kiste auch einfach einmal stehen lassen und sich ungestört den schönen Dingen des Lebens hingeben. Sei es, um mit Freunden ungestört zusammenzusein, oder um einfach einmal allein sich den eigenen Gedanken hinzugeben. Gerätelose Quality Time eben. (bw)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerworld aus der Schweiz.