Warum Endpoint Monitoring ein zentraler Bestandteil industrieller Prozesse ist

Der Technologiewandel in der Fertigung

06.12.2024 von Alexander Laubert
IoT-Technologien haben das Potenzial, den deutschen Mittelstand im globalen Markt nachhaltig zu stärken - durch effizientere Prozesse, Kostensenkungen und neue Innovationschancen. Die Herausforderung: Die zunehmende Komplexität kann Risiken für die betrieblichen Abläufe bergen. Hier setzt modernes Endpoint Monitoring an. Es erkennt bestehende Störungen und identifiziert Anomalien frühzeitig, was teure Ausfälle verhindert.
Neue Funktionen in Fabrikhallen (zum Beispiel Temperatursensoren) erzeugen Daten, die von klassischen IT-Systemen erfasst werden - die IT/OT-Konvergenz schreitet voran.
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Im wettbewerbsintensiven Umfeld der modernen Fertigungsindustrie ist Technologie der entscheidende Faktor. Von der Fabrikhalle bis hin zur Unternehmensleitung revolutioniert der technologische Fortschritt die Art und Weise, wie produziert, verwaltet und überwacht wird.

Prävention statt Reaktion

Um agile, kosteneffiziente und produktive Prozesse zu gewährleisten, ist die Konvergenz von IT und OT (Operational Technology) in der heutigen digitalen Welt unerlässlich. Dabei überschreitet der typische Technologie-Stack in der Fertigung die Grenzen zwischen IT und OT, die früher durch unterschiedliche Kommunikationsprotokolle strikt getrennt waren.

Laut einem Bericht von McKinsey kann die Konvergenz von IT und OT der Schlüssel sein, um digitale Technologien in großem Maßstab zu nutzen. Beispielsweise ermöglicht sie, dass Beschaffungs- und ERP-Systeme direkt mit Systemen in der Produktion kommunizieren. Wenn ein IoT-Sensor erkennt, dass ein bestimmtes Teil knapp wird, kann er das Backoffice benachrichtigen", das dann automatisch eine Bestellung auslöst. So ermöglichen industrielle IoT-Geräte (IIOT) und vernetzte Anlagen die Echtzeitkommunikation mit Backoffice-Teams und werden zu unverzichtbaren Werkzeugen.

So bringt die Verbreitung vernetzter Geräte und kundenspezifischer Software in Betriebsumgebungen, die früher durch geschlossene, proprietäre Kommunikationsprotokolle geschützt waren, einerseits neue Funktionen in die Fabrikhallen (zum Beispiel Temperatursensoren). Andererseits birgt die enge Verzahnung von IT und OT auch Herausforderungen, da sich gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit von Störungen erhöht.

Kleine Störung mit großer Wirkung

In dieser vernetzten Umgebung können Probleme in einem System weitreichende Folgen haben und sogar zu Ausfällen führen. Wenngleich diese nicht alltäglich sein sollten, treten sie doch häufiger auf, als sie sollten: Die meisten Industrieunternehmen geben an, mindestens einmal im Monat ungeplante Ausfallzeiten zu haben. Aufzeichnungenzeigen darüber hinaus, dass ungeplante Ausfallzeiten deutsche Unternehmen durchschnittlich 147.000 Euro pro Stunde kosten. Fällt beispielsweise das Manufacturing Execution System (MES) aus, ist das mehr als nur ein Software-Crash. Die Folgen reichen von Produktionsausfällen über Lieferverzögerungen bis hin zu fehlerhaften Produkten oder Rückrufaktionen.

Darüber hinaus geht die Fähigkeit verloren, datenbasierte Entscheidungen zu treffen. So kann eine kompromittierte Stelle im Technologie-Stack aufgrund der engen Vernetzung der Systeme das gesamte Netzwerk gefährden - insbesondere bei IIoT-Geräten, die nach Ansicht von Expertenbesondere Aufmerksamkeit bei der Überwachung erfordern.

So groß die Vorteile auch sein mögen, diese erhöhte Verwundbarkeit erfordert die Implementierung robuster Überwachungsmaßnahmen für alle Endpunkte, um die Risiken und Vorteile der IT/OT-Konvergenz zu verstehen.

Die Herausforderungen der IT/OT-Integration meistern

Für mittelständische Unternehmen bietet das intelligente IT- Endpunkt-Monitoring mehrere wesentliche Vorteile: Durch das rechtzeitige Erkennen und Beheben von IT-Störungen können teure Produktionsausfälle vermieden werden. In einer Branche, in der Zeit Geld bedeutet, entscheidet dies über Erfolg oder Misserfolg von Aufträgen. Gleichzeitig werden IT-Teams entlastet, die sich nicht mehr um die ständige Überwachung und Fehlerbehebung einzelner Geräte kümmern müssen, sondern sich auf strategische Aufgaben und die Weiterentwicklung der IT-Landschaft konzentrieren können.

Bei der Implementierung eines Endpoint-Monitoring-Systems stehen folgende Kriterien im Zentrum der Überlegungen:

Silos auflösen
Führende Monitoring-Lösungen bieten End-to-End-Transparenz über verschiedene Gerätetypen und Anwendungen hinweg. Sie beseitigen Silos und ermöglichen einen vollständigen Überblick über das gesamte IT-Ökosystem.

Prädiktives Monitoring nutzen
Eine Plattform mit integrierter KI-Engine und umfangreichen Datensätzen kann dabei helfen, kostspielige Ausfälle vorherzusagen und zu vermeiden.

Automatisierte Problemerkennung und -lösung
Da IT-Teams in der Regel stark ausgelastet sind, können Monitoring-Systeme die Arbeit erleichtern, indem sie potenzielle Probleme automatisch erkennen und beheben, bevor Produktionslinien oder Außendienstmitarbeiter betroffen sind.

Datenqualität verwalten
Mehr Endgeräte bedeuten mehr Daten. Systeme sollten darauf ausgelegt sein, qualitativ hochwertige, saubere Daten direkt vom Endpoint zu erfassen.

Konvergenz annehmen

Die IT/OT-Konvergenz ist die Grundlage für Industrie 4.0. Je stärker die Digitalisierung die Fertigung durchdringt, desto besser sind die Hersteller aufgestellt, um die Herausforderungen der IT/OT-Konvergenz erfolgreich zu meistern. Intelligentes Endpoint Monitoring kann dabei helfen, Sicherheit und betriebliche Effizienz zu gewährleisten. Mittelständische Unternehmen, die frühzeitig auf solche Lösungen setzen, verschaffen sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern stellen sicher, dass sie auch in Zukunft handlungsfähig bleiben und flexibel auf neue Anforderungen reagieren können.

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