Was Microsoft Resellern rät

Der Small Business Server 2011

09.12.2010
Seit dem 13. Dezember 2010 liefert Microsoft die Standard-Edition der neuen Version 2011 des Small Business Server (SBS) an OEM-Partner zur Vorinstallation aus. Damit wird das Produkt bereits ab Februar 2011 auch für Endkunden erhältlich sein.
Die Konsole der Essentials-Edition des Microsoft Small Business Server 2011.
Foto: Microsoft

Seit dem 13. Dezember 2010 liefert Microsoft die Standard-Edition der neuen Version 2011 des Small Business Server (SBS) an OEM-Partner zur Vorinstallation aus. Damit wird das Produkt bereits ab Februar 2011 auch für Endkunden erhältlich sein.

Die wichtigste Neuerung in dem Microsoft-Paket für den Mittelstand ist die so genannte "Essentials"-Edition, die sich an Kleinstunternehmen mit bis zu 25 PCs wendet. Mit dieser Lösung möchte der Hersteller auch diese Klientel erreichen, da sie bisher kaum die Server-Software von Microsoft einsetzt. Nach einer herstellerinternen Untersuchung arbeiten von 2,3 den Millionen deutsche Unternehmen mit weniger als 75 PCs lediglich 36 Prozent mit einem Server. Vor allem kleinere Firmen, eben die mit weniger als 25 Clients, dürften sich unter den Server-Abstinenzlern finden.

Um besonders diesen Kunden die eigene Server-Lösung schmackhaft zu machen und den Preis niedrig zu halten, liefert Microsoft die Essentials-Edition des Small Business Server 2011 erstmals ohne die Client-Access-Lizenzen (CAL), die für die Server-Client-Kommunikation notwendig sind, aus. Das bedeutet, dass - abhängig von der Anzahl der Clients (maximal 25) - der SBS 2011-Essentials-Kunde die benötigten CALs zusätzlich erwerben muss.

Das Marktpotential für den Small Business Server 2011 laut Microsoft.
Foto: Microsoft

So dürfte der Preis der Essentials-Edition unter dem der Standard-Version des Small Business Server 2011 liegen, da beim letzteren die zum produktiven Arbeiten notwendigen CALs bereits enthalten sind. Exakte Preise kommuniziert Microsoft zwar nicht, aber als Grundlage dürfte der HEK der Standard-Edition des Small Business Server 2008 mit fünf CALs in Höhe von etwa 550 Euro liegen. Im Markt kursieren bereits HEKs von knapp über 400 Euro für die Essentials-Edition des Small Business Server 2011.

Der niedrigere Preis ist natürlich mit einem verringerten Funktionsumfang erkauft. So enthält die Essentials-Edition des SBS 2011 nicht mehr die vor Ort installierten ("on premise") Server-Pakete "Sharepoint", "Exchange" und "Lync", sondern lediglich die "Brücke" zu der Microsoft-Cloud, also zu der dort enthaltenen Online-Version des "Office 365"-Pakets und zu dessen Online-Bestandteilen "Exchange", "SharePoint", "Lyxc" und "Office Web Apps".

Wer aus der Essentials-Edition des SBS 2011 auf diese Kollaborationswerkzeuge zugreifen möchte, muss sie über die Konsole buchen und extra bezahlen. Allerdings belaufen sich Preise für die Online-Nutzung der "Office 365"-Module nur auf einige Euro pro Monat und Client.

Unterschiede zwischen Standard und Essentials

Die Konsole der Standard-Edition des Microsoft Small Business Server 2011.
Foto: Microsoft

Vor Ort beim mittelständischen Kunden erfolgt dafür die zentrale Datenhaltung, -sicherung und wiederherstellun, diese on-premise-Funktionen liefert auch die Essentials-Edition des Small Business Server 2011. Ferner behält der Systemadministrator in der Konsole den Überblick über das Geschehen in seinem kleinen Netzwerk, dort kann er auch User einfach hinzufügen und löschen, sie mit mehr oder weniger Rechten ausstatten und sie auch an die Microsoft-Cloud anstöpseln.

Die Standard-Edition des Small Business Server 2011 ist genauso wie der 2008er Vorgänger mit den on-premise-Versionen von Microsoft Exchange (aktuelle Version 2010) und der SharePoint Foundation 2010 ausgerüstet. Die Konsole der Standard-Edition fällt ein wenig komplexer aus als in der Essentials-Edition, hier gilt es aber auch bis zu 75 Endgeräte zu verwalten und mit Rechten auszustatten. Dabei helfen auch digitale Assistenten (so genannte Wizzards), gewisse Sicherheitsfunktionen sind laut Microsoft in der SBS 2011-Standard-Edition erhalten.

Für beide Editionen offeriert Microsoft ein so genanntes "Premium Add-on". Diese enthält einen weiteren "Windows Server 2008 R2 Standard" und die Standard-Edition der Microsoft-Datenbank "SQL Server 2008 R2". Damit lassen sich auch Drittprodukte wie ERP- oder CRM-Anwendungen an den Small Business Server 2011 anbinden. Ferner wird mit dem "Premium Add-on" der Einsatz von "Remote Desktop Services" und die Virtualisierung mittels "Hyper-V" ermöglicht, die ansonsten im Small Business Server deaktiviert sind.

Die Essentials-Edition und das Premium Add on werden (samt Cloud-Anbindung) irgendwann im ersten Halbjahr 2011 erhältlich sein, die Standard-Edition von SBS 2011 soll hingegen bereits ab Februar 2011 Endkunden zur Verfügung stehen. Das Produkt wird von den autorisierten Microsoft-Distributoren Actebis-Peacock, Ingram Micro, Also, Tech Data, Devil, api sowie Siewert & Kau ausgeliefert. Als OEM-Partner für den Small Business Server hat Microsoft bereits Fujitsu, Dell, HP, Wortmann und andere Hardware-Hersteller verpflichtet. (rw)