CeBIT-Messechef Oliver Frese

"Der Planet Reseller hat ein Alleinstellungsmerkmal"

03.07.2013 von Armin Weiler
Die CeBIT will sich noch stärker als bisher als B2B-Messe ausrichten. Welche Auswirkungen dies auf den Fachhandelsbereich "Planet Reseller hat, erläutert Oliver Frese, CeBIT-Vorstand bei der Deutschen Messe AG, im ChannelPartner-Interview.

Die CeBIT will sich noch stärker als bisher als B2B-Messe ausrichten. Welche Auswirkungen dies auf den Fachhandelsbereich "Planet Reseller hat, erläutert Oliver Frese, CeBIT-Vorstand bei der Deutschen Messe AG, im ChannelPartner-Interview.

Bei der vor kurzem stattgefundenen Pressekonferenz zur künftigen Konzeption der CeBIT ging das Thema "Planet Reseller" fast ein wenig unter. Welche Rolle spielt der Bereich noch?

Oliver Frese: Eindeutig eine sehr große! Das haben wir übrigens auch bei der Pressekonferenz erwähnt. Der Planet Reseller ist und bleibt das bedeutendste internationale Handelszentrum für Distributoren, Hersteller, Systemhäuser, Einkaufskooperationen und Branchenverbände. In der neuen CeBIT-Struktur ist der Planet Reseller eines der führenden Special Displays, die wir speziell für ausgewählte Besucherzielgruppen konzipiert haben. Erstmals wird der Planet Reseller auch mit einer deutlichen Farbgebung als eigenständiges Messethema auf dem Geländeplan dargestellt.

Die CeBIT hat eine noch stärkere Fokussierung auf Fachbesucher beschlossen. Hatte da der Planet Reseller mit dem ausschließlichen Fachbesucherzugang Vorbildcharakter?

Frese: Bezogen auf die Zielgruppen Handel und Einkauf hat der Planet Reseller sicherlich Vorbildcharakter. Sowohl die Fokussierung auf diese speziellen Besuchergruppen als auch das System der persönlichen Akkreditierung haben sich voll bewährt. Dieses Konzept lässt sich allerdings nicht auf andere Angebotsschwerpunkte übertragen. Deshalb hat der Planet Reseller auch ein klares Alleinstellungsmerkmal.

Die konzeptionelle Ausrichtung der gesamten CeBIT auf das Business basiert übrigens nicht auf den guten Erfahrungen mit dem sehr erfolgreichen Planet Reseller, sondern auf dem Wunsch der ausstellenden Unternehmen, sich bei ihrem Messeauftritt an den Anforderungen des Geschäftskunden zu orientieren.

Wird sich beim Planet Reseller im kommenden Jahr an der Konzeption etwas ändern, und wenn ja, was?

Frese: Messen müssen sich immer kontinuierlich weiterentwickeln. Das gilt auch für den Planet Reseller. Beispielsweise werden wir die internationale Besucherwerbung deutlich ausweiten und intensiver denn je mit europäischen Multiplikatoren und Kooperationspartnern zusammenarbeiten.

Die neue Ausrichtung der CeBIT bedeutet ja auch eine Abkehr von Consumer-Produkten. Diese waren aber im Planet Reseller immer ein Thema, da sie von den Fachhändlern verkauft werden. Werden die Produkte und Lösungen für private Endkunden dort noch Platz finden?

Frese: Die klare Business-Ausrichtung der IT-Leitmesse bezieht sich in erster Linie auf die Besucheransprache. Die ausstellenden Unternehmen können auf der CeBIT nach wie vor das gesamte Produktportfolio der digitalen Welt präsentieren. Speziell der Fachhandel wird im Planet Reseller und in der Global Sourcing Area for Devices & Accessories genau das Angebotsspektrum vorfinden, das er für sein Geschäft benötigt: brandaktuelle Hardware-Neuheiten, innovative Software-Konzepte und absatzträchtiges Zubehör.

Viele Impulse in der heutigen IT-Welt gehen heute von Consumer-Produkten aus, man denke da nur an die Smartphones. Wie will man im Planet Reseller den Spagat zwischen diesem Trend und der B2B-Ausrichtung schaffen?

Frese: Die Impulse, die von der Entwicklung mancher Consumer-Produkte ausgehen, werden gerade auf der CeBIT besonders deutlich. Man denke nur an die zahlreichen neuen Apps für Geschäftsanwendungen oder Social-Business-Strategien. Themen wie ByoD (Bring your own Device), Smart Home, Urban Living und selbst Big Data nehmen ihren Ursprung im veränderten Verhalten des Konsumenten. Diese und viele weitere IT-Lösungen sind gleich in diversen CeBIT-Themenbereichen und Special Displays zu sehen und werden in unterschiedlichen Diskussionsveranstaltungen thematisiert - auch im Planet Reseller.

Viele Channel-Unternehmen besuchen zwar den Planet Reseller, da sie ihn als Kontaktbörse schätzen, scheuen aber die Investition in einen eigenen Auftritt. Gibt es Überlegungen, wie man dieses Ausstellerpotenzial nutzen könnte?

Frese: Wir stehen im ständigen Kontakt zu allen relevanten Distributoren, welche die CeBIT und dabei vor allem den Planet Reseller seit Jahren als wichtige Channel-Plattform nutzen. Darüber hinaus bieten wir jedem Channel-Unternehmen maßgeschneiderte Beteiligungsmöglichkeiten an. (awe)


Schönes Wetter zum CeBIT-Auftakt - da fühlt man sich tatsächlich willkommen.

Epson-Chef Henning Ohlsson mit Tech-Data-Chef Michael Dressen auf dem Epson-Stand im Planet Reseller.

Michael Dressen lässt es sich nicht nehmen, den Unterschied im Stromverbrauch zwischen Tintenstrahl- und Laserdruckern am eigenen Leib zu erradeln.

BHS Binkert will seine Eigenmarke bekannter machen. Mit einem echten Panzer am Stand ist dies Geschäftsführer Michael Binkert durchaus gelungen.

Martina Lübon, bei der CeBIT unter anderem verantwortlich für den Fachhandelsbereich Planet Reseller, begrüßt dort die Gäste.

Avision wird neben Dokumentenscannern nun auch Drucker anbieten. Managing Director Thomas Wulle präsentiert ein erstes Modell.

Ein weiterer Druckerhersteller ist auf dem Sprung auf den europäischen Markt: Vincent Lee, Senior Vice President R&D Center bei Aetas, sucht noch nach Geschäftspartnern.

KYE Systems (Markenname Genius) forscht an neuen Akku-Formen. Vertriebs- und Marketing-Manager Sven Weiß hat einige Prototypen mit auf die CeBIT gebracht.

KiHo Kim, Executive Vice President und oberster Drucker-Chef bei Samsung, lässt es sich nicht nehmen, auf der CeBIT persönlich über die Samsung-Druckerstrategie zu referieren.

Auch wenn die CeBIT mit Besucherrückgang zu kämpfen hat, ist die Halle 2 gut besucht.

So kann sich IBM nicht über mangelnden Zuspruch beklagen.

Das OCZ-Team äußert sich zufrieden mit dem Interesse nach ihren SSD-Produkten.

Ausgefeiltes Beleuchtungskonzept: So sieht der Samsung-Stand von oben aus.

Brother-Sprecher Theo Reinerth zeigt den 100-Seiten-Business-Tintenstrahldrucker HL-S7000DN.

Auf dem Planet Reseller trifft man doch immer wieder auf alte Bekannte: Stefan Tiefenthal kümmert sich seit einigen Monaten um den Vertrieb der Philips- und AOC-Monitore.

Auf der CeBIT endlich in trockenen Tüchern: Der Distributionsvertrag zwischen Siewert&Kau und Philips/AOC.

Markus Müller, Vertriebsleiter bei Utax, zeigt, wie man vom Tablet auf Utax-Drucker ausdrucken kann.

Ab Freitag stürmen dann die Schulklassen die CeBIT.

In der Daddelhalle findet sich dann die Spielergemeinde zusammen.

Hinter den Kulissen gähnt mittlerweile allerdings oft die Leere.

Der Hallenplan bringt es ans Licht: Ganze Areale stehen leer.

Trotzdem ist das noch lange nicht der Tod der CeBIT.

So werden auch im kommenden Jahr wieder die Besucher nach Hannover reisen - fragt sich nur, wie viele.