Wer täglich Schwerstarbeit verrichtet, wird vielleicht lachen über den berühmten Maus-Arm, vulgo für das Repetitive Strain Injury oder kurz RSI-Syndrom. Aber den gibt es wie viele Bürokrankheiten wirklich als Folge sich häufig wiederholender (repetitiver) Tätigkeiten. Arbeitsgerät und Büromöbel sollten sich daher immer dem Menschen anpassen und nicht umgekehrt.
Ergonomie heißt die Zauberformel. Der Gesetzgeber gibt auch entsprechende Richtlinien vor. Aber schon allein um krankheitsbedingte Ausfälle wichtiger Mitarbeiter zu vermeiden, sollte die Einhaltung der Vorgaben und Empfehlungen auch im Interesse jeder Unternehmensleitung sein. In einem von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 1993 herausgegebenen Ausstellungskatalog wird darauf hingewiesen, dass dabei auch Licht und Schall einbezogen werden müssten. Schließlich steht das 140 Jahre zuvor geprägte neo-altgriechische Kunstwort aus ergon und nomos wörtlich übersetzt für "Arbeitsregeln". Den Anfang sollen daher hier die räumlichen Bedingungen machen. Dass das Betriebsklima stimmt und kein negativer Stress aufkommt, ist natürlich Grundvoraussetzung für den perfekten Arbeitsplatz, aber das ist ein anderes Kapitel.
Das Traumbüro
Um es vorwegzunehmen: Die perfekte Büroumgebung für jeden gibt es nicht. Ein eigener Raum für sich, für manchen ein statusträchtiger Traum, ist nicht jedermanns Sache, das Zweimannzimmer mit einem ungeliebten Kollegen, Tisch an Tisch gar, auch nicht. In den Chefetagen geht man vielfach einem anderen Traum nach, dem vom Großraumbüro, weil es nach amerikanischem Vorbild die kreative Kommunikation zwischen den Mitarbeitern fördern soll.
Kreatives Miteinander versprechen vor allem moderne offene Büros, fernab von den beengenden Boxen (Cubicles). Als Coworking Spaces mit großzügigen Freiflächen, Besprechungsecken und angrenzenden Konferenzräumen ziehen sie in Metropolen wie Berlin neuerdings viele Freiberufler, Künstler und digitale Nomaden an. Aber wie der BauA-Experte Georg Brockt Ende April 2014 im "Spiegel" zitiert wird, sind Großraumbüros "akustisch nicht vorteilhaft". Da sei es "fast unmöglich, wissenschaftliche Texte zu schreiben oder komplexe Berechnungen anzustellen". Wie es der "Spiegel"-Artikel unterstreicht, wird besonders das Geplauder der Kollegen als störend bis krankmachend empfunden. Glaubt man Umfragen, werden Cubicles für vier bis acht Personen-Einzelarbeitsplätzen bevorzugt. Büros dieser Größenordnung sind bei Angestellten wie Abteilungsleitern gleichermaßen beliebt.
In Deutschland gibt es - mitunter zum Glück - für alles Regeln. So schreibt die Arbeitsstättenverordnung von 2004 für einen Arbeitsplatz eine Mindestgrundfläche von 8 qm vor. Für jeden weiteren Arbeitsplatz müssen 6 qm mehr an Fläche zur Verfügung stehen. An Büro- und Bildschirmarbeitsplätzen müssen jeweils grundsätzlich 8 bis 10 qm bereitgestellt werden. Bei Großraumbüros sind es aufgrund des erhöhten Bedarfs an Verkehrsfläche, akustischer und visueller Störfaktoren sogar 12 bis 15 qm pro Arbeitsplatz. Perfekt ist mehr an Fläche. Aber es gibt auch noch andere entscheidende Faktoren, die Akustik zum Beispiel.
Akustik und Raumklima
Wer kennt das nicht: In der einen Gaststätte versteht man auch ohne Musik sein eigenes Wort nicht, in der anderen jedes Wort im Raum, nur nicht das des Gegenübers, im besten Fall kann man sich genau auf den oder die Gesprächspartner konzentrieren. Die Akustik in der Architektur ist eine Wissenschaft für sich und gibt selbst Experten immer noch Rätsel auf. Trotz exakt berechenbarer Parameter wie der ideale Nachhall von 1,5 bis 2,0 Sekunden zählen barocke "Schuhschachteln" wie der große Musikvereinssaal in Wien mit all ihren Schnörkeln immer noch zu den besten Konzertsälen der Welt. Umstritten wie die Hamburger Elbphilharmonie selbst ist im Vorfeld schon das Klangergebnis mit den 10.000 aufwendig gefrästen Gipsfaserplatten.
Aber zurück zu Büros. Hier müssen es keine millionenschweren Investitionen in die Verbesserung der Akustik sein. Manchmal tun es auch ganz einfache Mittel. Zusätzlich zu Schallschutzwänden bieten sich Teppiche, Bilder, Möbel und Pflanzen als Schallschlucker an. Letztere sind zugleich natürliche Klimaanlage und Luftbefeuchter für trockene Heizungsluft im Winter. Denn am besten lässt sich nach medizinischen Erkenntnissen bei Temperaturen zwischen 19 und 22 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent am PC arbeiten. Bei Temperaturen jenseits der 26 Grad Celsius soll die Leistungsfähigkeit rapide sinken.
Der Gesetzgeber hat die Empfehlungen 2011 aufgegriffen und in der Arbeitsstättenverordnung Temperaturschwellen festgelegt. Oberhalb der 26-Grad-Marke ist der Arbeitgeber verpflichtet zu handeln, indem er zum Beispiel die Bekleidungsregeln lockert, Jalousien herunterlässt oder einzelne Geräte abschaltet. Von den Schwellen jenseits der 30 oder gar 35 Grad Celsius ganz zu schweigen.
Wie die Hitze zu bekämpfen ist, das bleibt jedem Arbeitgeber selbst überlassen. Empfohlen wird unter anderem, sehr früh am Morgen oder nachts zu lüften und Hitzeschutzmaßnahmen zu ergreifen, die noch genügend Tageslicht durchlassen. Gut bis sehr gut geeignet sind Außenjalousien, lichtdurchlässige Fenstermarkisen oder Hitzeschutzfolien, die allerdings grundsätzlich weniger Licht in den Raum lassen. Perfekt wird der Arbeitsplatz, wenn sich der Sonnenschutz von innen individuell steuern lässt und nicht nur zentral. Interne Lösungen wie Gardinen, Plissees oder Innenjalousien lassen bei hoher Sonneneinstrahlung immer etwas Hitze durchs Fenster eindringen. Außerdem sind sie je nach Öffnung und Wahl der Stoffe oder Materialien immer eine Gratwanderung zwischen zu wenig Tageslicht oder zu wenig effektiven Hitzeschutz. Waben- oder Duo-Plissees mit zwei verschiedenen Stoffen, einem hellen und einem dunklen, können die Lösung sein, sind aber nicht ganz günstig.
Pflanzen tun gut
Klimaanlagen sind im Betrieb natürlich wesentlich teurer, dennoch werden sie auch in unseren Breiten immer beliebter. Doch ständig das Gebläse im Rücken kann das eingangs genannte RSI-Syndrom verstärken und sogar zum Bandscheibenvorfall führen. Wie beim Lüften ist daher darauf zu achten, dass keine Zugluft entsteht, sondern die Kühlung indirekt erfolgt. Auf der grünen Wiese baut es sich natürlich am leichtesten. Da kann man auch an eine umweltschonende adiabate Kühlanlage wie im Bundeskanzleramt denken. Diese soll mit einem Kubikmeter Wasser am Tag zu Kosten von fünf Euro 1.000 qm Bürofläche kühlen. In der Regel ziehen Firmen aber in vorhandene Büroräume, wo man sich mit den Gegebenheiten bestmöglich arrangieren muss.
Von Pflanzen als natürlichen Klimaanlagen und Schallschutz war schon die Rede. Aber der gelegentliche Blick ins Grüne, wo möglich, am besten auf Bäume oder in einen Park, ist auch augenschonend und trägt dazu bei, dass die ständige Arbeit am Bildschirm nicht auch noch Haltungsschäden und Verspannungen zur Folge hat. Fensternahe Plätze sind nicht nur beliebt, sondern insofern auch sinnvoll. Der Bildschirm sollte dabei der Sonne abgewandt möglichst im rechten Winkel zum Fenster platziert sein.
Die biologische Wirkung von Licht
Tageslicht zusammen mit dem Blick ins Grüne ist der beste Balsam für die geschundene Büroseele. Aber zu manchen Zeiten geht es auch nicht ohne künstliche Beleuchtung. "Licht kann aktivierend, motivierend, entspannend oder beruhigend wirken", heißt es bei Osram über die biologische Wirkung von Licht. Am meisten dem Tageslicht ähnelnd und am besten eignen soll sich Licht mit ausgeprägtem Blauanteil, gepaart mit dem richtigen Eintrittswinkel und über eine großflächige indirekte Lichtquelle. Doch haben Untersuchungen im Auftrag des französischen BAuA-Pendants ANSES gezeigt, dass der hohe Blauanteil von LED-Leuchten nicht nur als störend empfunden wird, sondern auch schädlich sein kann, besonders für Kinder. In jedem Fall gilt, dass das Licht wie in der Natur von oben nach unten abnehmen sollte, zum Beispiel mit einer hellen Deckenbeleuchtung und einem dunklen Boden als Kontrast dazu.
Je nach Raumgröße und Deckenhöhe empfiehlt Osram mal Lichtdecken aus transluzentem Material und Leuchtmittel, mal in die Decke eingelassene Leuchten parallel zur Wandfläche oder Wandvorsatzschalen mit integrierter indirekter Beleuchtung. Über das eigene Easy-Color-Control-System soll sich Beleuchtung so steuern lassen, dass Lichtintensität, Farbtemperatur und Dynamik dem natürlichen Tageslicht entsprechen. Osrams Lumilux genannte Leuchtstofflampen gibt es in sieben Lichtfarbgruppen von warmweiß mit 2.700 Kelvin bis bläulich kaltweiß mit 8.000 K. Tageslichtsimulation versprechen auch die weißen LED-Module mit warmweißen 2.700 K bis kaltweißen 6.900 K.
Zu LED geht schon aus energetischen Gründen mehr und mehr der Trend, dem sich unter anderem die BenQ-Schwester QisDesign mit innovativen Lampen verschrieben hat. Von LED überzeugt ist heute auch die "Lichtwerkzeug"-Schmiede Erco. Die Corporate Identity aus Lüdenscheid lässt den Architekten und Lichtberater Wilken Behrens für die LED-Technologie sprechen: dass sie entgegen anderslautender Vorurteile nicht nur "unbegrenzt schalt- und dimmbar ist", sondern je nach Farbtemperatur auch eine "Atmosphäre zum Wohlfühlen" schaffen kann. Zum Wohlfühlen einladen will ebenfalls modernes Büromöbeldesign.
Bewegungsräume am Bürotisch
Aeris, einer der führenden Hersteller von Bürositzmöbeln und berühmt für den Swopper, der das Prinzip des Gymnastikballs aufgreift, glaubt eben wegen der Verschiedenartigkeit der Menschen nicht an die Allgemeingültigkeit von DIN-Normen. Dabei geben DIN EN 1335 für Bürostühle und DIN EN 527 für Bürotische bereits gewisse Einstellungsmöglichkeiten. Empfohlen wird eine aufrechte Sitzhaltung, die Oberarme fest am Körper, die Unterarme im exakt rechten Winkel dazu und die Finger als Verlängerung dazu auf der Tastatur ruhend. Die Beine sollten ebenfalls im rechten Winkel oder leicht vorgestreckt sein, und wenn die Füße nicht zum Boden reichen, soll ein - ebenfalls DIN-genormter - Schemel zu Hilfe genommen werden.
Abweichend vom Regelbereich für die Höhenverstellbarkeit des Tisches von 68 bis 76 cm rät die BAuA zu einer variablen Tischhöhe bis 118 cm. Damit greift die Arbeitsschutzbehörde den besonders in Chefetagen zu beobachtenden neuen Trend zu Sitz-Steh-Kombinationen auf. Führende Büromöbelhersteller wie Vitra aus Basel und Rohde & Grahl haben sogar elektrisch höhenverstellbare Tische im Programm. Aeris spricht im Zusammenhang mit den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten auf Knopfdruck von Bewegungsräumen und von 3-D-Ergonomie. Um diese nicht zu beeinträchtigen, verzichtet der Hersteller bei den Sitzmöbeln auch auf Armlehnen. Der Swopper fördere nicht nur die Bewegung, sondern fordere sie auch in Form von Beweglichkeit in alle Richtungen, ohne dass wie beim Sitzball die Gefahr besteht, herunterzufallen oder wegzurollen.
Anpassungsfähiges Eingabegerät
Während gerade viele Chefs über ihren Steh-Sitz-Möbeln gerne am Notebook oder Tablet arbeiten, ist das aus ergonomischer Sicht eigentlich Gift für Gelenke, Schultern und Augen. Es wird daher geraten, zumindest eine Standardtastatur anzuschließen, die in der Regel auch höhenverstellbar ist, um die entspannte aufrechte Sitzhaltung mit dem 90-Grad-Winkel der Arme zu unterstützen. Höhenverstellbarkeit ist auch eine Grundanforderung an ergonomische Bildschirme. Aber dazu nur so viel, dass ein Monitor mit Touchscreen als zusätzliches Eingabegerät helfen kann, den eingangs genannten Maus-Arm mit den RSI-syndromatischen Schmerzen im Arm- und im Schulterbereich zu verhindern. Um dem vorzubeugen, sollte man auch nicht jede x-beliebige Maus, sondern eine ergonomisch geformte nehmen, die sich der natürlichen Handgeometrie anpasst. Die Handhabung selbst mag zunächst etwas gewöhnungsbedürftig sein, kann sich aber bei vielen repetitiven Mausklicks am Tag schnell auszahlen.
Ergonomisch wellenförmige Tastaturen, wie sie in den 1980er-Jahren entwickelt wurden und von Microsoft stark propagiert werden, sollen für eine entspannte Handhaltung ohne Verkrampfen der Finger sorgen. Eigentlich wären sie auch gute Anwärter für den perfekten PC-Arbeitsplatz. Sie haben nur einen Schönheitsfehler: Sie stoßen auf eine relativ geringe Akzeptanz, weil selbst Vielschreiber wie Sekretärinnen sich nicht daran gewöhnen können. Logitech ist daher ein wenig abgekommen von den ergonomisch geformten Tastaturen und setzt eher auf einen PerfectStroke genannten Mikroscheren-Mechanismus für einen besonders benutzerfreundlichen Anschlag, wie ein Mitarbeiter TecChannel gegenüber sagte. Die bei vielen Tastaturen mitgelieferte Handballenauflage wird ihm zufolge auch oft weggelassen, ist aber durchaus sinnvoll für ergonomisches Arbeiten. Da Tastaturen eine reine Brutstätte für Viren, Keime und Bakterien sein können, hat der Schweizer Keyboad-King ebenso wie Samsung antibakterielle und abwaschbare Modelle im Programm.
Wandelbar: Warum ergonomische Displays?
Consumer-Monitore sind in der Regel starr. Die Anforderungen an B2B-Displays sagen indes, dass sie in der Höhe und im Neigungswinkel Einstellungsmöglichkeiten zulassen müssen. Der Neigungswinkel, englisch Tilt, sollte für ein ergonomisches Arbeiten zwischen - 3 und + 22 Grad variierbar sein. Manche Touch-Monitore und entsprechend vorbereitete All-in-One-Geräte lassen sich wie der Fujitsu Esprimo X913 sogar komplett umlegen, damit man darauf wie auf einem Notizblock bequem per Hand schreiben und zeichnen kann. Außerdem findet man bei B2B-Monitoren auch oft die Swivel-Funktion, die eigentlich nur einen Drehfuß bezeichnet, um dem Tischnachbarn schnell ein Bild oder eine Grafik zeigen zu können. Wenn das Gerät über eine Pivot-Funktion verfügt, um das Bild in die Porträtstellung zu bringen, umso besser. Das kann sich unter anderem bei langen Excel-Tabellen oder bei vertikalen Grafiken auszahlen.
Für ein möglichst augen- und nackenschonendes entspanntes Arbeiten wird empfohlen, dass der Blick möglichst in einem 30-Grad-Winkel und im Abstand von 50 cm auf den Bildschirm gerichtet ist. Entsprechend sollten Höhe und Neigung des Gerätes verstellt werden. Wie im Abschnitt "Pflanzen tun gut" schon angedeutet, sollte man nach einiger Zeit angestrengter Bildschirmarbeit auch mal einen Blick ins Weite, am besten ins Grüne draußen, wagen, um die Augen zu entlasten und dem Computer Vision Syndrom (CVS) vorzubeugen. Dieses kann sich unter anderem in Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und brennenden trockenen Augen niederschlagen. Empfohlen wird, der 10-10-Regel von zehn Sekunden Pause nach zehn Minuten Bildschirmarbeit zu folgen. Wer es sich zeitlich einrichten kann, sollte beim Blick ins Grüne gerne noch etwas länger verweilen. Außerdem ist natürlich darauf zu achten, dass keine störenden Reflexionen auf den Bildschirm treffen, damit das Auge nicht zusätzlich angestrengt wird. Daher die Empfehlung zu indirekter Beleuchtung und zu einem Fensterplatz mit einem möglichst sonnenabgewandten 90-Grad-Winkel des Monitors dazu. Last but not least ist Display nicht gleich Display. Gute Arbeitsplatzmonitore sind möglichst flimmerfrei und mit großer Bildschirmdiagonale versehen. Mit 24 Zoll lässt sich der Inhalt von zwei DIN-A-4-Seiten zum Beispiel bequem gleichzeitig anzeigen. Notebook-Displays bieten zwar heute auch vielfach die für hohe Blickwinkelunabhängigkeit gerühmte IPS-Panel-Technologie. Aber was gute Arbeitsplatzmonitore von ihnen unterscheidet, ist die deutlich bessere Ausleuchtung mit mehr als einer Backlight-Unit (BLU). Wichtig kann das vor allem bei Bildbearbeitung sein, aber auch eine gleichmäßige Ausleuchtung ist augenschonender.
Derweil geht der Trend immer mehr zum Zweit- oder gar Dritt-Display am Arbeitsplatz. In Windows 8 lässt sich über die Geräteeinstellung Projizieren festlegen, ob der Desktop beziehungsweise das Bild auf dem zweiten Monitor erweitert oder dupliziert werden soll. Der Umgang damit, vor allem vom Notebook auf den angeschlossenen Bildschirm, ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man den Dreh raushat, wie man zwischen den Displays mit den verschiedenen Ansichten und Fenstern wechseln soll, kann es eine große Erleichterung am Arbeitsplatz sein. Ganz papierlos wird er damit aber noch nicht.
Lärmbelästigung: Fortschritte bei PC und Peripherie
Es geht nicht ohne Drucker, die früher oft als Lärmquelle Nummer eins am Arbeitsplatz identifiziert wurden. In großen Büroumgebungen sind die Ausgabegeräte als Abteilungsdrucker daher auch meist im Flur oder in einem Extraraum aufgestellt. Laserdrucker sind für den Arbeitsplatz bei hohem Aufkommen sicherlich die günstigeren und leiseren Gesellen als Tintenstrahldrucker. Aber unterschiedliche Studien zeigen, dass die Diskussion um mitunter krebserregende Stoffe und andere Gesundheitsrisiken rund um Laserdrucker noch nicht vom Tisch sind. Was Drucker als Lärmquelle angeht, sind Tinten- und Laserdrucker den Nadelgefährten weit vorzuziehen. Die BAuA hat 2012 Geräuschklassen für EDV-Gerät vorgeschlagen. Der Studie zufolge kommen Seitendrucker in der "subjektiven Experteneinstufung" mit der Geräuschklasse B mitunter deutlich besser weg als Notebooks der Klasse C im Vergleich zu solchen der Klasse A.
Doch auch bei PCs und Notebooks hat sich viel getan. Es muss nicht gleich der Silent PC sein, viele neue Rechnersysteme sind wesentlich leiser als frühere Modelle. Der Unterschied zwischen Notebooks der Kategorien A und C (gefühlt G) in der BAuA-Studie zur Geräuschklassifizierung beziehungsweise zwischen 37 und 52 dB Schallleistung zeigt es deutlich: 37 Dezibel klingen schon nach sehr viel, doch der dB-Wert setzt sich potenziell fort, und 40 dB entsprechen schon normaler Unterhaltung. Ein wohlmöglich lüfterloser oder wassergekühlter Silent oder Quiet PC sollte nach Definition nicht mehr als 30 dB Schalldruck haben. Manche sind mit 20 dB so leise wie ein ruhiges Zimmer. Aber wie eine Untersuchung von Wiki.Computerforum.de ergab, sind die Versprechen diverser Lüfterhersteller relativ, manche lösten sich bei näherem Hinhören in Luft auf. Wer aber empfindliche Ohren hat, sollte für den perfekten PC-Arbeitsplatz beim Händler vor Ort möglichst in einem abgetrennten Raum eben das tun: genau hinhören, bevor man den Silent-Versprechen vertraut.
Fazit
Was die Räumlichkeiten und die Einrichtung angeht, hat sicherlich jeder eine andere Vorstellung davon, wie der perfekte PC-Arbeitsplatz aussehen sollte. Aber mit Blick auf Ergonomie und Vorbeugen von Gesundheitsschäden gibt es glücklicherweise Empfehlungen. Denen muss man nicht sklavisch nachgehen, aber sie bieten immerhin einen Anhaltspunkt auch und besonders für den "perfekten Arbeitgeber". Als solcher sollte er darauf achten, dass nicht nur die Bedingungen wie Räumlichkeiten, Klimatisierung und Beleuchtung stimmen, sondern gelegentlich auch Arbeitsökonomen, Mediziner und Physiotherapeuten einladen. Diese können durch individuelle Beratung und das Vorführen von Übungen für Körperhaltung, Geist und Augen dazu beitragen, dass es wirklich der perfekte Arbeitsplatz wird. (hal)