Via Kurznachrichtendienst Twitter sickerte durch, an wen Cancom die eTail-Tochter Home of Hardware (HoH) verkauft hat. Es handelt sich dabei um die Düsseldorfer Beteiligungen AG (Dübag). Diese wiederum hat 100 Prozent Anteile an einem Unternehmen aus Frankfurt an der Oder, der HTM GmbH, erworben.
Gleichzeitig haben die Aktionäre der Dübag beschlossen, sich in getgoods.de AG umzubennen. Unter diesem Brand fungiert auch schon der Online-Shop von HTM. Dort finden sich ITK-Produkte bekannter Hersteller wie Samsung, Nokia und Lenovo, etwa Handys und Smartphones, aber auch weiße Ware, also Haushaltsartikel wie Kaffeemaschinen oder Toaster.
Im ersten Quartal 2011 hat die HTM GmbH 59 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet und ein respektabels Ebit-Ergebnis von 990.000 Euro. Damit wurden die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um sagenhafte 207 und der Gewinn um 219 Prozent erhöht. Home of Hardware hat 2010 insgesamt 61 Millionen Euro umgesetzt.
Zuerst wollten weder Cancom noch HTM den Kauf/Verkauf kommentieren, aber ein HTM-Sprecher gab ChannelPartner gegenüber dann doch zu, dass man sich dazu in einer Woche äußern werde, womit die Transaktion als gesichert gilt. Das wurde dann auch vom Cancom-Chef Klaus Weinmann bestätigt.
Vorstandsvoritzender der getgoods.de AG soll Markus Rockstädt-Mies werden. Der Gründer der HTM GmbH ist dort auch als Geschäftsführer gelistet. Davor arbeitete er unter anderem als Director Key Account Management bei der Tech Data-Tochter Brightstar Europe - daher stammt auch seine starke Affinität zum Mobilfunk-Geschäft. Home of Hardware soll als Marke innerhalb der getgoods.de AG erhalten bleiben.
Cancom-CEO Weinmann betonte ChannelPartner gegenüber, dass es jetzt ein guter Zeitpunkt war, sich aus dem B2C-Geschäft zurückzuziehen. Im B2B-E-Commerce-Business bleibt das Systemhaus auf jeden Fall aktiv. Hier setze man auf die Software von Intershop (ChannelPartner berichtete) (rw)