Die Zukunft vieler Unternehmen wird die Projektorganisation sein, mit nur geringem Stamm an festen Mitarbeitern, aber einem großer Pool an freien Mitarbeitern. Ein typisches Arbeitsmodell der Zukunft oder der kommenden Generation wird der Projektarbeiter sein. Arbeitnehmer werden nicht in Langzeitmodellen angestellt sein, sondern werden in einem Turnus von zwei bis drei Jahren verschiedene Projekte bedienen.
Jedes Projekt wird einen Anfang und ein Ende haben und jedes Projektteam wird aus unterschiedlichen Mitarbeitern zusammengesetzt sein, die motiviert über einen Zeitraum X zusammenarbeiten und auch die Verantwortung für Ihre jeweiligen Bereiche übernehmen werden.
Ein modernes ‚Project Rotation‘ und damit ein über den eigenen Tellerrand schauen wird sich künftig durchsetzen. Es werden nicht mehr gleichbleibende Aufgaben übernommen, sondern eine Rotation wird erfolgen. Dies nicht nur Unternehmens-intern, sondern auch extern und durchaus auch in internationalem Stil.
Hohe Bereitschaft zur Weiterbildung
Gegenüber heute muss der IT-Mitarbeiter nicht nur das IT-Know-how beherrschen, sondern vermehrt vertieftes Fach- und Prozesswissen einbringen. Er muss verstehen können, was das Business benötigt, respektive eine noch höhere Bereitschaft zum selbstständigen und laufenden Weiterbilden in den Technologien mitbringen. Darüber hinaus werden ein gutes Verständnis aller Sicherheitsrelevanten Fragen über IT-Technologie und auch juristische Sicherheit eine Grundvoraussetzung sein.
Zudem muss er zeitnah, pragmatische und "kreative" Lösungen implementieren und nicht perfekte Lösungen anstreben. "Es wird keine Nischen mehr geben, in denen wir gemütliche Schreibtische haben und ausgedehnte Kaffeepausen bezahlt bekommen. Alles, was die Industriekultur ja auch so komfortabel machte – das Gleichmaß, die Unschärfe, die Fehlertoleranz, die Nischen, die Delegationsmöglichkeiten an andere, aber auch die saubere und komfortable Trennung zwischen Arbeit und Freizeit – geht zu Ende", so der Trendforscher Matthias Horx.
Tatsächlich befindet sich die Arbeitswelt im Umbruch. In Zukunft werden immer mehr Unternehmen in immer weiteren Bereichen die Projektorganisation einführen. Nur ein geringer Stamm von Mitarbeitern wird noch fest angestellt sein. Das Gros stellt speist sich aus einem wachsenden Pool von freien Mitarbeitern. Diese Projektarbeiter werden in einem Turnus von zwei bis drei Jahren verschiedene Projekte bedienen. Jedes Projekt wird einen Anfang und ein Ende haben, und jedes Projektteam setzt sich aus unterschiedlichen Mitarbeitern zusammen.
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Maßstab Return on Investment
Gemessen werden diese Projekte und somit auch die Projektmitarbeiter an ihrem Return on Investment. Es wird ein kleines Fixum als Gehalt vereinbart und nach Projektabschluss sowie während des Projektfortschrittes ein Prämienprogramm ausgehandelt. Projektmitarbeiter haben weder eine fixe Arbeitszeit noch ein permanenter Arbeitsort. Sie werden ihre Projektplanung selbst gestalten. Möglich, dass sie zwei Jahre kontinuierlich ohne Urlaub im Projekt eingebunden sind, dann länger Pause machen und nach einem halben Jahr Weiterbildung, wieder woanders einzusteigen.
Diese Flexibilität und die Verwischung der Grenze zwischen Arbeit und Freizeit fordert von Mitarbeitenden einiges ab. Im Gegenzug erhalten sie deutlich mehr Gestaltungs- und Entfaltungsfreiraum in ihrer beruflichen Weiterentwicklung, was die Arbeitsmotivation zusätzlich steigert. Davon profitieren dann natürlich auch die Unternehmen. Allerdings nur, wenn sie sich auf diese neue Arbeitszukunft einstellen.
Produktiv über einen langen Zeitraum sein
Das Rekrutieren und vor allem auch das On-Bording von Mitarbeitenden wird zu einem zentralen Erfolgfaktor. Projektarbeiter müssen möglichst rasch produktiv arbeiten können und dies während der gesamten Projektlauftzeit auch bleiben.
HR-Abteilungen werden sich künftig maßgeblich am Rotationsprozess der Mitarbeitenden beteiligen und diese nach Ende der Projektlaufzeit im Rahmen des After-Employment Marketing wieder dem Markt freigeben. Und zwar selbst dann, wenn es sich um die Besten der Besten handelt. Dazu gehört es auch, ein adäquates Angebot bei einem anderen Unternehmen zu vermitteln, um sie allenfalls nach weiteren Jahren wieder zurückzuholen. (oe)
Der Autor Andreas Wartenberg ist Geschäftsführer und Leiter der Business Unit IT-Services bei der Hager Unternehmensberatung.
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