Hand aufs Herz: Hätten Sie vor ein paar Jahren gedacht, dass Green IT solch eine überlebenswichtige Rolle für den Fachhandel und seine Geschäftskunden spielen wird? Wohl nur sehr wenige Händler und Systemhäuser schenkten den Herstellern Glauben, als diese endlich mit ihren energieeffizienten Produkten und Lösungen an die Öffentlichkeit traten.

Heute haben die Wirtschaftskrise und die damit einhergehenden Investitionsstopps die Notwendigkeit von Green IT noch erhöht. Gerade in der jetzigen Zeit müssen die Businesskunden ihre Kostenstruktur transparent machen. Und dabei zählt nicht allein der Anschaffungspreis. Vielmehr die Folge- und Betriebskosten stehen im Fokus des Interesses. Große wie kleine Unternehmen haben erkannt, dass die IT einen enormen Beitrag zur Kostensenkung und gleichzeitiger Effizienzsteigerung leistet. Doch das ist meistens reine Theorie. Was fehlt, ist notwendiges Know-how, wie man bestehende Systeme umbauen oder gar ersetzen kann, um schnellstmöglich den Energieverbrauch zu senken und den immer strikteren Gesetzesvorlagen genüge zu tun. Und genau hier tritt der Fachhandel auf den Plan. Wer jetzt als Händler oder Systemhaus seinem Kunden das passende grüne IT-System anbietet, hat beste Chance, seinem Kunden zu helfen und selbst als Sieger aus der Wirtschaftskrise hervorzugehen.

Das nötige Rüstzeug für diesen Erfolg erhalten Fachhändler und Systemhäuser bei "Green IT 09 - Die Fachhandelskonferenz". Denn es reicht nicht allein aus, die zahlreichen Produkte und Lösungen der IT-Industrie zu kennen, viel wichtiger ist es doch für den Händler, den richtigen Ansatzpunkt für das Kundengespräch, die entscheidenden Diagnosetools der Ist-Situation sowie die optimalen Schritte zur notwendigen Green-IT-Strategie des Kunden zu finden.

Volles Programm rund um Green IT

All das bietet der Green-IT-Fachhandelskongress den Teilnehmern am 9. Juli in der Münchner Sky Lounge. Einen ganzen Tag lang lassen Hersteller, Analysten, Consultants und Systemhäuser mit Green-IT-Erfahrung die Fachbesucher an ihrem Know-how teilhaben, geben Ihnen Tipps und Infos, die die Händler sofort in erfolgreiche Projekte umsetzen können.

Ist "grün" ein Verkaufsargument? Diese Frage beantwortet Lars Gurow von Strato. Er stellt brandaktuelle Umfragewerte von Strato und von der GfK vor und zeigt auf, wo und wie der Fachhandel heute mit Green IT erfolgreich sein kann, und welche Chancen beispielsweise klimaneutrales Hosting bietet.

Wie schon von verschiedenen Marktanalysten wie Experton Group, Gartner oder IDC aufgezeigt, ist vor allem der Mittelstand in der Theorie schon längst auf Green eingestellt. Nur mit der Umsetzung hapert es bei vielen. Und wo Unsicherheit herrscht, wird gern mal ein sinnvoller Vorschlag seitens des Systemhauses oder des Fachhändlers abgewiegelt.

Hier kann Wolfram Vossel, Geschäftsführer der Vossel Solution, helfen. Vossel blickt auf eine langjährige Erfahrung in Sachen Training und Consulting im Bereich Storage- und Serverkonsolidierung sowie Virtualisierung zurück und berät seit 2007 seine Kunde beim Aufbau energieeffizienter Rechenzentren. Er vermittelt in seinem Vortrag, wie der Fachhändler glaubwürdig mit seinen Kunden über Green IT sprechen und damit mehr Umsatz generieren kann. Er zeigt dabei die verschiedenen Instrumente auf, mit denen Kunden sich von der besseren (und grüneren) Lösung überzeugen lassen. Der Vortrag ist auf die Bedürfnisse des Fachhandels zugeschnitten. Vossel gibt dabei praxisnahe Tipps, was man ungedingt machen sollte und was auf jeden Fall ein No go ist. Zudem klärt er die Teilnehmer über die aktuellen Förderprogramme auf, mit denen der Kunde einen Teil der notwendigen Investitionen refinanzieren kann.

Wie so ein grünes Projekt in der Praxis umgesetzt wird, welche Fallen es gibt und wie man diese umschiffen kann, erfahren die Teilnehmer der Green-IT-Fachhandelskonferenz unter anderem von Rudi Hey. Er ist Geschäftsbereichsleiter Global Service beim IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit. Hey zeigt die Green-IT-Ziele des Bundes auf und erklärt, welche Green-IT-Maßnahmen daraus resultierten und wie das IT-Systemhaus diese umsetzte und dabei die Bundesziele nicht nur erreichte, sondern übererfüllte. Aus seiner theoretischen wie praktischen Erfahrung heraus zeigt er den Teilnehmern, wie die Energieeffizienz in Rechenzentren wie auch "normalen" Büroumgebungen messbar gesteigert werden kann.

Ertragreiche Praxistipps von Händlern für Händler

Ebenfalls aus dem realen Leben berichten Rolf Kersten, Leiter Produktmarketing Sun Microsystems, und Dirk Franz, Vorstand des Griesheimer Systemhauses CCF AG, die gemeinsam die IT-Infrastruktur der Verwaltung in Bad Soden umgestellt haben. Dabei wurden 100 Arbeitsplatzcomputer und 16 Server an sieben Standorten durch zwei hoch effiziente Server und Thin Clients ersetzt. Diese grünen Produkte können die Konferenzteilnehmer auch am Ausstellungsstand von Sun Microsystems persönlich in Augenschein nehmen und die Verantwortlichen befragen.

Das Bad-Soden-Projekt wurde übrigens im Rahmen des EU-Projekts "e-server" begleitet, das die Energiesparerfolge nachweist und bewertet. Diese lagen in Bad Soden bei einer Einsparung von über 60 Prozent. Das reduziert in diesem Fall die jährliche Stromrechnung um mehr als 4.500 Euro. Das Projekt erhielt auch als Erstes den ecoIT-Award der Deutschen Umwelthilfe, ein Partner der ChannelPartner.

Dabei geht es bei Green IT nicht allein ums Energiesparen, wie Steffen Holzmann, Projektleiter ecoIT bei der Deutschen Umwelthilfe auf der Green-IT-Fachhandelskonferenz darstellen will. Auch die Ressourcen- und Materialeffizienz werden ein immer wichtigeres Kriterium für umweltschonende IT-Lösungen. Und deshalb ist die IT-Branche die Schlüsselbranche, die durch den Einsatz von IT Klimaschutzpotenziale erschließen kann. Holzmann wird in seinem Vortrag diverse Beispiele vorbringen, die auch ein erhebliches Know-how von demjenigen fordern, der sie andenkt und umsetzt, also insbesondere vom Fachhandel und Systemhaus. Andererseits bietet diese Situation dem Handel die Chance, sich mit entsprechendem Wissen vom Mitbewerb zu unterscheiden.

Dabei dürfen selbstverständlich nicht die richtigen grünen Produkte fehlen. Michael Melzig, Manager Marketing Business Clients bei der Fujitsu Technology Solutions, stellt in seinem Vortrag: "Mit Fujitsu in die Zukunft - energieeffiziente PCs, Thin Clients, Notebooks und Server" die verschiedenen Ansatzpunkte für ein erfolgreiches Verkaufsgespräch auf der Basis grüner Produkte vor. Diese Strom sparenden und umweltschonenden Produktneuheiten werden zudem im Ausstellungsbereich gezeigt.

Am Samsung-Messestand erwartet unter anderem Sales Engineer Thin Client Displays Amit Chatterjee viele interessierte Fachhändler, denen sie energieeffieziente Samung-Displays wie etwa den SyncMaster 2243EW oder 930XT vorstellen wollen. Zu den weiteren Ausstellern gehören der Münchner Broadliner Tech Data und Zyxel.

Seagate und Adaptec zeigen hoch effiziente und Strom sparende Produktneuheiten. Und im gemeinsamen Workshop beleuchten Jürgen Frick, Produkt Marketing Manager EMEA bei Adaptec, und Henrique Atzkern, Customer Technical Support Staff Engineer bei Seagate Technology, die "Optimierung des Strombedarfs in RAID Storage Arrays auf Controller- und Festplatteneben".

Bei so vielen Produkten und Praxistipps darf auch der theoretische und marktanalytische Untergrund nicht fehlen. Andreas Zilch, Vorstand der Experton Group, beleuchtet den deutschen Green-IT-Markt, zeigt die Gründe auf, warum Green-IT-Projekte immer noch nicht so zügig durchgeführt werden, wie die Rahmenbedingungen es eigentlich erwarten lassen, und präsentiert smarte Lösungen dieser Blockaden.

Und zu guter Letzt erhalten die Teilnehmer der Green-IT-Fachhandelskonferenz einen Überblick über den europäischen Rechtsrahmen von Green IT. Die Düsseldorfer Rechtsanwälte Jens Nusser und Peter Huppertz zeigen unter anderem auf, welche europäischen und nationalen Anforderungen an die "grüne" Produktgestaltung gelten, welche Relevanz diese für Händler haben und wie aus Sicht des Handels die Vertragsgestaltung bei Green IT aussehen muss, damit er nicht in Rechtsfallen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen tappt. Auch die europäischen Öko-Design-Anforderungen können sich als Herausforderung für den Fachhandel entpuppen. Die beiden Rechtsanwälte zeigen jedoch auf der Konferenz auf, worauf der Fachhandel achten muss und wie er sich rechtlich schützen kann. (go)