Der etwas andere Spam-Bekämpfer: Spamfinder von Sfbit

26.08.2005
Spam gerät immer mehr zum Kostenfaktor in den Unternehmen. Nun gibt es auch einen schwäbischen Hersteller, der eine wirksame Waffe gegen diese Seuche offeriert.

Die Anti-Spam-Appliances von Sfbit arbeiten relativ restriktiv. Jede eingehende E-Mail, deren Absender dem System nicht bekannt ist, wird in einen temporären Speicher auf der Appliance abgelegt und vorerst nicht an den Empfänger weiter geleitet. Der Absender erhält sofort eine automatische Antwortmail in einer der 16 vom System erkannten Sprachen.

Diese Antwort-Mail enthält die Bitte, sich erst auf der Website des Empfängers anzumelden. Damit möchte das System verhindern, dass Spam-Aussende-Maschinen den Mail-Server des Anwenders belästigen. Denn der Eintrag der Daten kann nicht automatisch erfolgen, sondern muss (vorerst) von einer Person durchgeführt werden.

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Erst wenn der Mail-Absender auf der Website des Empfängers von diesem als zulässig erkannt wird, kann die Mail zugestellt werden. Gleichzeitig landet der auf diese Weise autorisierte Absender in einer so genannten "Whitelist" des Spamfinder-Nutzers. Alle weiteren E-Mails dieses Absender gelangen künftig automatisch an den Empfänger, natürlich nicht ohne vorher auf Viren geprüft worden zu sein. Dieses Verfahren nennt sich CISS (Confirmation Interactive Site Server) und wurde teilweise von Sfbit zum Patent angemeldet.

Der Rottweiler Hersteller offeriert seine "Spamfinder"-Appliance in drei Ausführungen: Basic, SMB und Medium. Während das erste Basis-Modell 25 Standard-E-Mail-User bedienen soll, ist "SMB" laut Sfbit für 100 und "Medium" für 250 Anwender geeignet, maximal könnten sogar 500 E-Mail-Clients vor Spam geschützt werden. Die Preise für diese Appliances variieren zwischen 1.600 und 4.500 Euro.

Die Spamfinder agieren allerdings nicht nur mit einer Whitelist, sie überprüfen auch die Mails bekannter Absender auf ihren Spam-Charakter. So checkt etwa das System, ob der sendende E-Mail-Account überhaupt noch existiert. Daraufhin nimmt der Bayes-Filter seine Tätigkeit auf, in dem er den Inhalt der eingehenden E-Mail mit den früheren elektronischen Briefen dieses Absenders vergleicht.

So kann das System das Nutzerverhalten kennen lernen und so genannte "false positives" vermeiden, das sind irrtümlich als Spam erkannte nicht werbliche E-Mail vom geschäftlichen Charakter. Die integrierte Antiviren-Anwendung basiert auf der Norman Data Sandbox. (rw)