Intel-Chef Christian Lamprechter

"Der Desktop-PC ist nicht tot"

29.12.2014
Wir haben den Intel-Deutschland-Chef Christian Lamprechter nach seinen Prognosen fürs Jahr 2015 gefragt.

Wie schätzen Sie die Aussichten der ITK-Branche für 2015 ein?

Christian Lamprechter, Geschäftsführer der Intel GmbH: "Wier werden hörende, sehende und fühlende Computer einem breiteren Markt zugänglich machen."

Christian Lamprechter, Intel: Unsere Erwartungen für die ITK-Branche für das kommende Jahr sind durchaus positiv. Laut den aktuellen Zahlen des Bitkom bleibt besonders die Informationstechnologie (IT) weiterhin auf Wachstumskurs, für Deutschland wurde in diesem Jahr bereits ein Plus von 4,3 Prozent vorausgesagt. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die robuste Nachfrage über die verschiedenen Bereiche des IT-Marktes hinweg auch in 2015 anhalten wird.

Bereits das Jahr 2014 hat gezeigt, dass der Desktop-PC nicht tot ist und sich der klassische PC-Markt auf einem äußerst stabilem Niveau befindet. Mit hohen Zuwachsraten rechnen wir besonders in den Bereichen Internet der Dinge und Data Center. Darüber hinaus sehen wir in neuen Marktsegmenten und Technologien wie etwa im Perceptual Computing sehr hohes Innovations- und Wachstumspotenzial.

Projekte mit Intel Edison
Intel Edison – das Modul
Hier die wichtigsten Leistungsmerkmale des Edison-Moduls: Intel hat dieses bewusst in das Format einer SD-Karte „gepresst“, weil es sehr verbreitet ist und sich viele Steckplätze dafür finden. Das Rechner-Modul kommt mit einer 70-Pin-Steckerverbindung und vereint auf einem 22-nm-SoC (System-on-a-Chip) einen auf 500 MHz heruntergetakteten Dual-Core-Atom-Prozessor und einen Quark-Prozessor mit MHz. Hinzu kommen ein 1 GB Arbeitsspeicher, 4 GB Flash-Speicher für das Betriebssystem, Dual-Band-WLAN gemäß IEEE 802.11 a/b/g/n und Bluetooth 4.0. Der Verbrauch beziehungsweise die Leistungsaufnahme soll je nach Aktivität und Drahtlosverbindungen zwischen 13 und 35 mW liegen. Gegen Aufpreis bietet Intel mit dem Arduino- und dem Breakout-Kit zwei verschiedene Adapterplatinen an. Der US-Hersteller Sparkfun hat aber auch kompatible Boards entwickelt. Für Wearables interessant ist auch Intel Quark und ein schon in zweiter Generation geführter SoC-Rechner namens Galileo, siehe nächstes Bild.
Intel Galileo Gen 2 Board
Etwas größer als das Edison-Modul und etwas älter ist Intel Galileo, jetzt schon in zweiter Generation, als erstes Ardino-Board für die Entwicklung von Produkten und Prototypen durch die sogenannten Maker, Studenten und DIY-Enthusiasten allgemein. Die auf 32-nm-Basis gefertigte Platine bietet ein mit 400 MHz getaktetes Intel SoC X 1000, bis zu 256 MB vom Typ DDR3-800, eine maximale Speicherbandbreite von 2,5 GB/s, drei USB-2.0-Ports und Erweiterungsoptionen wie PCI Express. Hinzu kommen eine serielle Schnittstelle und integriertes LAN.
Platz 1: Projekt Nixie
Die sicherlich außergewöhnlichste Lösung und der Sieger unter den zehn Finalisten in dem Edison-Wettbewerb hat das US-Team Nixie ins Rennen geschickt. Bei dem gleichnamigen Projekt handelt es sich um eine am Handgelenk tragbare hochauflösende Kamera, die wie ein Bumerang auf eine kurze Flugreise geschickt werden kann, um den Besitzer und seine Umgebung aus einer gewissen Distanz zu filmen und dann wieder zurückzukehren. Der Teamleiter Christoph Kostal sagt von sich, dass er immer schon ein begeisterter Bastler war. Eine Art Kameradrohne mit Intels Edison Entwicklerboard zu kreieren, gebe der Tüftelei und dem Fotografieren der Umwelt erst eine völlig neue Bedeutung. Wie Projektmanagerin Jelena Jovanovic erklärt, könne man mit der fliegenden Kamera aus der aktuellen Situation oder Aktion heraus Momente festhalten und sie mit anderen teilen. Normalerweise muss man dazu erst die Kamera herausholen und wirken die Action-Bilder dann meist gestellt.
Platz 2: Projekt Open Bionics
Bionik, auch Biomimikry oder Biometrik genannt, bezeichnet das Übertragen von Phänomenen in der Natur auf die Technik. Das Team Open Bionics hat eine kostengünstige Roboterhand auf Basis von Intel Edison entwickelt. Rund 11,4 Millionen Handamputierte weltweit könnten damit wieder greifen und ihre Lebenssituation verbessern. Das Unternehmen setzt auf 3D-Printing, um die Produkte tragbarer und leichter zu machen und die Produktion flexibler.
Platz 2: Projekt Open Bionics
Das Wort Open steht für Open Source, womit die Roboterhand oder Nachfolger von der Entwicklergemeinschaft auch um Funktionen ergänzt und verbessert werden kann. Der 23-jährige „Roboticist“ Joel Gibbard aus Bristol kam nach eigenen Worten im Bett auf die Idee für die aus 3D-Plastikteilen bestehende Roboterhand und zeigt im Video am Beispiel eines rohen Eies, wie sie Dinge greifen kann, ohne sie kaputt zu machen.
Platz 3: Projekt ProGlove
ProGlove ist eines von zwei deutschen Projekten und erreichte den dritten Platz von Intels Edison-Wettbewerb. Es handelt sich dabei um eine Art Handschuh, der über Sensoren unter anderem Bewegungs- und andere Daten an einen Mini-Rechner mit integriertem Edison-Modul übermittelt, um Produktionsprozesse in der Industrie zu beschleunigen. Co-Gründer Paul Günther erklärt, dass er früher im Fahrzeugbau tätig war und dabei immer mit Handschuhen gearbeitet wurde. Edison bringt Intelligenz hinein in den Handschuh. ProGlove-Frontmann Alexander Glots nennt als Beispiel 15-stellige Barcodes. Niemand könne sich so viele Zahlen merken. Der Handschuh nimmt die Informationen mühelos auf und zeigt sie am integrierten Display an, und er ist auch „lernfähig“. Neben Wi-Fi und Bluetooth unterstützt ProGlove auch RFID und NFC (Near Field Communication).
Finalist: Projekt Babybe
Babybe, eine smarte Matte für Frühchen in Inkubatoren (Brutkästen), ist unter den zehn Finalisten von Intels Edison-Wearable-Wettbewerb zwar als chilenisches Projekt aufgeführt, Co-Gründer und CTO Raphael P.M. Lang ist aber ein Stuttgarter Erfinder. Ein Teil der Entwicklungs- und Forschungsarbeit wurde auch im Olgahospital des Klinikums Stuttgart und am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) geleistet. Weltweit werden rund 15 Millionen Kinder als Frühchen geboren und in Brutkästen aufgezogen, wo die Neugeborenen zwar eine Überlebenschance haben aber die emotionale Bindung zu ihren Müttern verlieren. Denn besonders in der kritischen Anfangsphase ist es ihnen jeweils nur für Minuten oder maximal eine Stunde erlaubt, ihren Säugling in den Armen zu halten. Babybe will die emotionale Bindung herstellen, indem Herzschlag, Bewegung und Atmung der Mutter über ein Muttermodul erst an ein Steuerungsmodul und dann an die bionische Matte oder Matraze im Inkubator übertragen wird.
Finalist: Projekt BabyGuard
Bleiben wir noch etwas bei Neugeborenen. Das Team BabyGuard aus der Volksrepublik China ist unter den Finalisten des Intel-Wettbewerbs, weil es den Prototypen für einen konstanten Gesundheitscheck an werdenden Müttern und Kleinkindern (bis etwa drei Jahre) entwickelt hat. Zeigen sich Probleme in der Schwangerschaft, werden die Daten via Smartphone direkt an die nächstgelegene Arztpraxis oder Klinik weitergeleitet. Ebenso brauchen Eltern nicht ständig am Bett ihres kranken Kleinkindes wachen, sondern werden sie per Smartphone informiert, wenn sich der Gesundheitszustand verschlechtert oder verbessert. ...
Finalist: Projekt BabyGuard
... Bei rund 16 Millionen werdenden Müttern in China mit seiner strengen Einkindpolitik sei die Sorge besonders groß, dass die Babys gesund zur Welt kommen und bleiben, erklärt Chefentwicklerin Shuai Ye von der Tsinghua University die Idee hinter BabyGuard. Der Prototyp mit Sensoren für verschiedene Biosignale wie EEG, EMG (Elektromyografie)und EKG wurde als breiter Bauchgurt gezeigt. Das fertige Produkt mit integriertem Intel Edison kann aber auch andere Formen annehmen.
Finalist: Projekt Wristify
Das Team Wristify aus den USA ist unter den zehn Finalisten des Intel-Wettbewerbs, weil das Armband in der Lage ist, die Körpertemperatur der Umgebung anzupassen. Die Idee dahinter: In überfüllten U-Bahnen kommt man leicht ins Schwitzen, in Konferenzräumen mit Klimaanlage leicht ins Frösteln. Natürlich kann man sich auch der Umgebungstemperatur entsprechend anziehen, aber im Sommer wird man kaum seinen Rollkragenpullover mitnehmen, weil man befürchten muss, von der „Air Con“ kalt erwischt zu werden. Wristify ist sehr viel handlicher. Das Armband besteht aus thermoelektrischem Material und ist mit Sensoren bestückt, die dem Intel-Edison-Micro-Rechner die „persönlichen Präferenzen“ mitteilen, woraufhin dieser dann entscheidet, ob über das Armband ein Kälte- oder Hitzeimpuls abgeben soll. So wie man bei Schlafstörungen rät, einen kalten Lappen auf den Puls zu halten, wird der Impuls dann an das Gehirn weitergeleitet, womit die Körpertemperatur sich entsprechend regulieren soll. Die Gründer Matthew Smith und David Cohen-Tanugi vom MIT sehen das auch als Beitrag zum Umweltschutz, weil man somit nicht sofort der Wunsch verspüre, gleich die Heizung oder Klimaanlage aufzudrehen.
Finalist: Projekt Blocks
Eines der britischen Teams hat es mit dem Projekt Blocks unter die zehn Finalisten des Edison-Wettbewerbs gebracht. Dahinter verbirgt sich eine Smartwatch, die nach dem Baukastenprinzip miteinander verbundene, aber austauschbare Module enthalten kann - mit Intel Edison als Steuerzentrale. ...
Finalist: Projekt Blocks
... An einem Block kann ein Bildschirm hängen, an einem eine Minikamera, an wieder einem ein medizinischer Sensor oder Fitness-Tracker. Die Bausteine, wenn man so will, sind Open Source und sollen durch die Austauschbarkeit dazu anregen, zusammen mit dem Team Block ständig neue Module zu entwickeln, die auch zukünftige technische Möglichkeiten aufgreifen können. Wir wollen nicht alles für uns behalten“, betont Mechanik- und Produktdesigner Omer El Fakir und lädt Privatpersonen wie Unternehmen und Forscher gemeinsam ein, gemeinsam an der Weiterentwicklung und Verbesserung der Technologie mitzuwirken. Grace Hsia, eine Make-it-Wearable-Mentorin und CEO bei Warmilu meint, dass die von Team Blocks vorgestellte Smartwatch den Zahn der Zeit zwischen dem Wunsch nach Individualität und Gesundheitsbewusstsein treffe.
Finalist: Projekt SnowCookie
Hinter dem Projekt SnowCookie von dem polnischen Finalisten-Team des Edison-Wettbewerbs verbirgt sich nicht etwa ein kokainhaltiger Keks, sondern ein Wearable-Prototyp für Skifahrer. Der Orthopäde und SnowCookie-Gründer Martin Kawalski spricht bei Youtube im phantastischen Englisch darüber, dass es Fitness- und Messgeräte für Jogger und Fahrradfahrer gebe, aber so gut wie keine für Wintersportler. Er habe daraufhin die Mechanik hinter Skiverletzungen genau studiert und sei zu dem Schluss gekommen, dass sich viele davon vermeiden ließen. Die vorne an den Skiern angebrachten SnowCookies sollen in Verbindung mit einem Smartphone helfen, das Fahrverhalten und die Fahrsicherheit zu verbessern, indem dem Anfänger zum Beispiel mitgeteilt wird, sich weiter nach vorne zu beugen. Die SnowCookies sammeln eine große Zahl von physiologischen und Bewegungsdaten. Hinzu kommen über Crowdsourcing gesammelte Informationen über die Beschaffenheit des jeweiligen Skigebiets. Um diese Daten alle quasi in Echtzeit verarbeiten zu können, bebürfe es schon eines leistungsstarken Kleinstrechners wie Intels Edison, erklärt das Team SnowCookie.
Finalist: Projekt Vumbl
Das britische Team Vumbl, das sich gerade in Arc Wearable umbenannt hat, ist unter den zehn Finalisten von Intels Wearable-Wettbewerb, weil es ein Sporthalsband mit Edison-Kleinstrechner entwickelt hat. Dieses soll den Träger über alle biorhythmische Informationen versorgen, ohne dass er abgelenkt wird. Augen und Ohren bleiben ganz auf die unmittelbare Umgebung konzentriert. Gesteuert werden kann das Halsband über Touch-Funktion. Die Webseite von Arc Wearable gibt leider nicht viel her, sondern zeigt nur einen Arc Pendant genannten Nachfolger des Vumbl an, der auf neben Touch auch auf Sprachbefehle reagieren kann und von Luke Edwards vom Elektronikmagazin Pocket-Lint als einziges Wearable-Produkt bezeichnet wurde, das er selber gerne hätte.
Finalist: Projekt First V1sion
Das Team First V1sion aus Barcelona hat ein drahtloses Kamerasystem für den Profi-Sport entwickelt, das in das Trikot eines Fußball-, Basketball- oder Tennisspielers eingenäht oder darüber angebracht werden kann. Somit hat das junge Unternehmen mit Teamleiter Jose Ildefonso es unter die Finalisten des Edison-Wettbewerbs geschafft. Denn der Micro-Rechner sammelt die Daten und sorgt gleichzeitig für die Übertragung. ...
Finalist: Projekt First V1sion
... Die Idee ist Ildefonso gekommen, weil im Rennsport immer alle sehen, was ein Fernando Alonso zum Beispiel sieht, im Profi-Fußball aber niemand praktisch einem Lionel Messi über die Schultern blicken könne, erklärt er in einem Video. Der Name First V1sion ist Programm, denn die Kamera gibt dem Zuschauer das Gefühl, tatsächlich als Erster am Ort des Geschehens und mittendrin zu sein. Im Training kann das drahtlose Kamerasystem natürlich auch wertvolle Dienste leisten.
Edison-Projekt: Anouk Wipprecht Synapse
Last but not least ein Beispiel aus der Modewelt, wo Wearable-Technologien auch mehr und mehr Einzug halten. ...
Edison-Projekt: Anouk Wipprecht Synapse
... Die niederländische Fashion-Tech-Designerin Anouk Wipprecht hat zusammen mit Niccolo Casas und Intels neuer Device Group ein Synapse Ensemble im 3D-Druck gefertigt, das dem Gegenüber biosensorisch das Befinden und die Stimmung der Trägerin mitteilt. ...
Edison-Projekt: Anouk Wipprecht Synapse
... Damit soll der Brustharnisch und der passende Kopfschmuck dazu eine Reihe von unterschiedlichen Biosignalen aufnehmen und in Lichtsignale umwandeln können.
Edison-Projekt: Mimo Baby Monitor
Unter den Produkten für Kleinkinder ist neben den beiden genannten Finalisten im Edison-Wettbewerb auch der Mimo Baby Monitor (Made in USA) interessant. Dieser erlaubt es, in Echtzeit Informationen über das Schlafverhalten des Babys aufs Smartphone oder Tablet zu bekommen. Unterstützt werden Android und iOS. So können die Eltern zum Beispiel per Audio oder andere Signale feststellen, ob das Kind wirklich schläft oder wach ist und möglicherweise schreit. Außerdem lässt sich mit Mimo auch die Schlaflage, Atmung, der Herzschlag und die Temperatur des Säuglings überwachen. Die wichtigste Elektronik befindet sich in der grünen Spielzeugschildkröte. Diese sollten man vor dem Waschen natürlich entfernen, aber der Mimo Kimono selbst ist aus Baumwolle und ist somit maschinenfest. Die Schildkröte (Turtle) sendet über Sensoren am Strampler gesammelten Informationen über Bluetooth an ein so genanntes Lilypad, das diese dann über die Cloud wiederum an das iOS- oder Android-Gerät weiterleitet. Somit können die Eltern oder Angehörigen auch mal der Einladung von Nachbarn folgen, ohne ständig mit dem halben Ohr zu Hause sein zu müssen.
Juroren des Wettbewerbs "Make It Wearable"
Pauline Brown von LVMH Nordamerika
Juroren des Wettbewerbs "Make It Wearable"
Tennisstar Venus Williams
Juroren des Wettbewerbs "Make It Wearable"
Hubert Joly von Best Buy
Juroren des Wettbewerbs "Make It Wearable"
Uri Minkoff vom Mode-Label Rececca Minkoff
Juroren des Wettbewerbs "Make It Wearable"
Brian Nohe von SMS Audio
Juroren des Wettbewerbs "Make It Wearable"
Stefan Olander von Nike

Was kommt 2015 auf Ihr Unternehmen zu?

Christian Lamprechter, Intel: Das Jahr 2015 wird vor allem unter dem Einfluss unserer neuen Prozessorgeneration stehen, die erstmals im 14-Nanometer-Verfahren gefertigt wird. Auf der IFA 2014 haben wir mit "Intel Core M" bereits ganz neue Maßstäbe im ultramobilen Bereich gesetzt, denn diese CPU ermöglicht eine bis zu 50 Prozent höhere Rechenleistung, 40 Prozent mehr Grafikpower sowie eine Verdoppelung der Akkulaufzeit im Vergleich zur Vorgängergeneration. Damit können Hersteller noch schnellere, dünnere und leichtere lüfterlose Systeme wie 2in1-Geräte entwickeln, die nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im Business-Umfeld zum Einsatz kommen werden.

Außerdem werden wir hörende, sehende und fühlende Computer einem breiteren Markt zugänglich machen und mit der "Intel RealSense"- Technologie dazu beitragen, dass sich unsere Interaktion mit Geräten grundlegend verändert. Gestensteuerung, Gesichtserkennung und 3D-Scans sind dabei nur die ersten Schritte auf dem Weg zu einer erweiterten Realität in der Zukunft.

Die Top 10 Trends 2015 von Gartner
Die Top 10 Trends 2015 von Gartner
Traditionelle Business-Jobs werden durch Digital Worker ersetzt. Gartner stellt zehn Prognosen für IT-Organisationen und Anwender für die kommenden Jahre vor. Die zehn Punkte sind folgende:
1. Punkt
2018 braucht die digitalisierte Arbeitswelt 50 Prozent weniger klassische Geschäftsprozess-Experten und dafür 500 Prozent mehr Kandidaten für digitale Schlüsselpositionen.
3. Punkt
Intelligente Maschinen und industrialisierte Services werden die Total Costs of Ownership geschäftlicher Abläufe bis 2018 um 30 Prozent senken.
4. Punkt
Bis 2020 steigern Wearable Devices zu Gesundheitsfragen die Lebenserwartung in den Industrienationen um weitere sechs Monate.
5. Punkt
Ende 2016 kaufen mobile digitale Assistenten für mehr als zwei Milliarden US-Dollar online ein.
6. Punkt
Die Hälfte des digitalen Handels wird in den USA 2017 mobil ablaufen.
7. Punkt
Erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle basieren 2017 zu 70 Prozent auf vorsätzlich instabilen Prozessen.
8. Punkt
Die Hälfte der Investitionen in Produkte bezieht sich 2017 auf Kundenerfahrungen mit bisherigen Produkten.
9. Punkt
Fast jeder fünfte Anbieter dauerhafter Güter stellt 2017 mit 3D-Druck personalisierte Waren her.
10. Punkt
2020 steigern Händler, die ihre Zielgruppenansprache mittels IPS (Internal Positioning Systems) verbessern, ihre Absätze um fünf Prozent.

Was werden 2015 die Trends der ITK-Branche sein?

Christian Lamprechter, Intel: Neben dem Trend zu immer mehr Mobilität ist vor allem das Internet der Dinge ein großes Thema der Branche - auch 2015 wird die Vernetzung von verschiedensten Geräten untereinander weiter voranschreiten. Gerade hinter dem Begriff "Industrie 4.0" verbergen sich enorme Wettbewerbsvorteile für Unternehmen: In der "smarten Fabrik" lassen sich Produktionsabläufe optimieren und -kosten einsparen, indem intelligente Maschinen gegenseitig und mit ihrer Umwelt kommunizieren. Mit unserem Jahrzehnte-langem Know-how sind wir ein Vorreiter in diesem Feld und werden die Entwicklung weiter entscheidend vorantreiben.

IDC-Prognosen für 2015
IDC-Prognosen für 2015
Die Marktforscher von IDC blicken über das IT-Jahr 2015 hinweg. Welches werden die wichtigsten Trends und wo geht die Reise des ITK-Marktes hin? Hier kommen die Prognosen.
Ausgaben für ITK
Die weltweiten Ausgaben für ITK werden 2015 um 3,8 Prozent auf über 3,8 Billionen Dollar ansteigen. Fast der komplette Zuwachs wird sich auf die Technologien der dritten Plattform konzentrieren, während die zweite Plattform zum Ende des Jahres voraussichtlich in die Rezession rutscht. Regional betrachtet erwartet IDC in den so genannten Emerging Markets ein Wachstum von 7,1 Prozent auf Jahresbasis, während sich die gesättigten Märkte mit einem Zuwachs von 1,4 Prozent bescheiden müssen.
Telekommunikationsdienste
Im Bereich Telekommunikationsdienste wird sich Wireless Data als größtes (536 Milliarden Dollar) und am schnellsten wachsendes (13 Prozent) Stück des Ausgabenkuchens präsentieren. Die Carrier werden sich sputen, Plattform- und API-basierende Dienste zu entwickeln, die Mehrwerte bieten und die Netze für Entwickler interessant machen, um nicht zu Infrastrukturanbietern marginalisiert zu werden. Auch werden sie versuchen, sich den "Over the Top" (OTT) Cloud-Anbietern – also Service-Provider mit extrem hohen Datenvolumina - durch innovative Performance und Modelle zur Umsatzaufteilung anzunähern.
Mobile Endgeräte
Mobile Endgeräte und Apps befinden sich auch 2015 im Aufwind, allerdings nicht so rasant wie in den vergangenen Jahren. Die Verkäufe von Smartphones und Tablets werden ein Volumen von 484 Milliarden Dollar erreichen und damit 40 Prozent des Wachstums bei den IT-Ausgaben ohne Telekommunikationsdienste verantworten. Die chinesischen Hersteller erreichen einen signifikanten Anteil am Weltmarkt.
Wearables
Im Bereich Wearables erwartet IDC ein wahres Innovationsfeuerwerk, jedoch mit enttäuschenden Stückzahlen. Die Download-Zahlen bei mobilen Apps werden ab 2015 zurückgehen, allerdings verdoppelt sich die Entwicklung mobiler Unternehmensanwendungen.
Cloud Computing
Cloud-Dienste bleiben auch 2015 eines der Aktivitätszentren. Die Ausgaben für das umfassende Cloud-Ökosystem liegen demnach bei 118 Milliarden Dollar. Die Nutzung von Cloud-basierenden Infrastrukturen "as a Service" (IaaS) wird lebhaft ansteigen (36 Prozent), da der Marktführer Amazon von allen Seiten durch den Versuch "Amazoning the Amazon" der Mitbewerber unter Druck gerät. Auch verschärft sich der Wettbewerb zwischen den Anbietern von Platforms as a Service (PaaS). Zwischen den Anbietern wird ein Kampf bis aufs Messer um Entwickler und deren Apps losbrechen; die Anbieter von Software as a Service (SaaS) beschleunigen die Adaption von PaaS und Cloud-Marktplätzen. "Bei der Cloud erwarten wir zudem neue Partnerschaften zwischen unterschiedlichen ‚Bettgenossen‘ zur Ausweitung der Marktchancen, etwa zwischen Facebook und Microsoft und/oder IBM", ergänzt Gens. "Auch eine Partnerschaft zwischen Amazon und HP ist denkbar."
Big Data und Analytics
Im Bereich Big Data und Analytics wird es 2015 wichtige Entwicklungen geben. Die weltweiten Ausgaben für Software, Hardware und Dienstleistungen im Big-Data-Umfeld steigen auf 125 Milliarden Dollar. Die Auswertung so genannter Rich Media (Video, Audio und Bilder) beginnt, sich zur wichtigen Triebfeder von Big-Data-Projekten zu entwickeln. Auch wird die Bedeutung der Big-Data-Wertschöpfungskette zunehmen, etwa in Form von Data as a Service. Hier kommen die Angebote der Cloud-Plattform- und Analytics-Dienstleister zum Tragen, die ihren Kunden aufgewertete Informationen aus kommerziellen oder frei verfügbaren Datenquellen bereitstellen. Daneben sieht IDC wichtige Neuerungen bei Analytics im Umfeld des kognitiven/maschinellen Lernens sowie des Internets der Dinge.
Internet der Dinge
In der Ära der dritten Plattform ist das Internet der Dinge einer der wichtigsten Innovationstreiber für Wachstum und Expansion des Wertbeitrags der IT. Die Erfindung immer intelligenterer und vernetzter „Dinge“ beflügelt die Entwicklung tausender neuer Lösungen auf Basis der dritten Plattform. Ein Drittel der Ausgaben für das Internet der Dinge wird sich 2015 auf intelligente Embedded-Geräte außerhalb der IT- und TK-Branche konzentrieren. Unterstützt wird diese Entwicklung durch Partnerschaften zwischen führenden IT-Unternehmen, die den Markt für Branchenlösungen voranbringen wollen. Vorausschauende Wartung wird sich beim Internet der Dinge zur wichtigen Lösungskategorie entwickeln.
Rechenzentren
Die Rechenzentren werden sich in der Ära der dritten Plattform grundlegend verändern. Der Großteil der reinen Rechen- und Speicherkapazität wird auf von Cloud-Dienstleistern betriebene Hyperscale-Rechenzentren verlagert, die für Cloud, Mobile und Big Data optimiert sind. Dieser Wechsel wird einen Trend hin zu „Cloud First“-Innovationen bei der Hardware in Gang setzen und eine stärkere Konsolidierung am Markt bei den Anbietern von Servern, Storage, Software und Netzwerken zur Folge haben. Für 2015 erwartet IDC zwei oder drei große Zusammenschlüsse, Übernahmen oder Umstrukturierungen bei den führenden IT-Anbietern.
Verwerfungen in manchen Industriezweigen
Die dritte Plattform verändert nicht nur die IT-Branche. Alle Branchen weltweit sind davon betroffen. IDC erwartet, dass es durch die Entwicklungen im Bereich der dritten Plattform 2015 zu einigen Verwerfungen in manchen Industriezweigen kommen wird. Ein Beispiel dafür sind die Netze für alternative Bezahlmethoden in der Finanzbranche. Auch die Expansion des Internets der Dinge bei kommunaler Sicherheit, bei öffentlichem Dienst und Verkehr sowie die Nutzung von Location-based Services im Handel sind hier zu nennen. Die Zahl der Branchenplattformen, also der von den Branchenführern entwickelten spezialisierten Cloud-basierenden Daten- und Service-Plattformen, wird schnell steigen und sich 2015 spielend verdoppeln.
Sicherheit
Neben dem Internet der Dinge und kognitivem/maschinellen Lernen werden 2015 zwei weitere Innovationsverstärker wichtige Triebfedern des Wachstums. Zum einen werden Sicherheitslösungen, die für die dritte Plattform optimiert sind, die Cloud-Sicherheit unterstützen – an den Rändern etwa mit biometrischer Sicherheit bei mobilen Endgeräten und im Kern zum Beispiel durch Verschlüsselung, die zum Standard wird. Vorausschauende Bedrohungserkennung (Threat Intelligence) wird sich zu einer zentralen Kategorie im Bereich Data as a Service entwickeln mit einer rasant wachsenden Zahl von Unternehmen, die maßgeschneiderte Informationen zur Threat Intelligence beziehen.
3D-Druck
Zum anderen werden sich die Hersteller im Bereich des konventionellen Dokumentendrucks sichtbar dem 3D-Druck zuwenden. Sie suchen eine gute Ausgangsbasis für den für 2016 erwarteten Kampf um die kommerziellen und industriellen Märkte.
Chinesische Einfluss
Der chinesische Einfluss auf den weltweiten ITK-Markt wird sich 2015 immens verstärken. Die chinesischen IT-Ausgaben verantworten 43 Prozent des gesamten Branchenwachstums, ein Drittel aller Smartphone-Käufe und rund ein Drittel aller Online-Shopper gehen auf das Konto Chinas. Durch den riesigen Heimatmarkt gewinnen die führenden chinesischen Cloud- und E-Commerce-Anbieter (Alibaba bei E-Commerce, Tencent bei sozialen Netzen, Baidu bei den Suchmaschinen) auch international an Bedeutung. Analog dazu werden die chinesischen Smartphone-Hersteller mit ihren eigenen Marken über ein Drittel des weltweiten Markts für sich reklamieren.