Eigentlich ist Rot eine Farbe, die besonders gut die grauen Haare beim reiferen Menschen kaschiert. Doch zumeist geht dies in Richtung Kastanie und weniger in ein Knallrot wie bei Enie van de Meiklokjes.
Miss IFA jedenfalls passt sich diesem Trend an und bestätigt die Farbpsychologie, dass Orangerot die Farbe der sexuellen Begierde ist. Doch auch wer nicht nur wegen Miss IFAs schönen blauen Augen, ihrem lasziven Mund, der nur selten lächelnd seine Zähne preisgibt, oder den hundert anderen Standschönheiten nach Berlin reiste, wurde nicht enttäuscht.
So wie die Rekorde auf der Games Convention in Leipzig purzelten, legte auch die Funkausstellung noch eine Schippe obendrauf. Veranstaltungen wie die Boxkämpfe im ICC, Musik, Spiel und Musical im Sommergarten oder das Podcasting in der Digital Music Lounge sind Events, bei der die Konkurrenz in Hannover oder München alt aussieht. Sehr alt.
Dass nicht nur Telekommunikation, sondern auch klassische IT in Berlin angekommen ist, war vorauszusehen. Die IFA ist der Trendsetter für das Weihnachtsgeschäft 2005. Hier wurden die Produkte gezeigt, die das Jahr für den Fachhandel noch retten könnten. Immerhin sollen sich über 100.000 Fachbesucher angemeldet haben. Dass da einige ehemalige CeBIT- und Systems-Gänger dabei waren, ist offensichtlich.
Autoradios mit USB-Anschluss und SD-Kartenslot, Navigation mit dem Handy oder MP3 auf der Wireless-LAN-Hi-Fi-Anlage sind Innovationen für die von der klassischen IT gelangweilte Klientel. Während die sich mit immer mehr minderwertiger Ware herumschlagen muss, vom Design nur Gothic-Müll oder RAL-Weiß kennt, ist der inzwischen angepassten CE klar, wie der Hase läuft. Die Computer-, Foto- und Radiohändler werden früher oder später konvergieren. Kommt also doch der lokale, kleine, aber bessere Elektronikmarkt für jedes Dorf?
Mein Fazit: Schade nur, dass die IFA nur alle zwei Jahre stattfindet. Das ist eine Messe, die der Handel jährlich braucht!
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.