iPhone, iPad, MacBook – die Produkte des Computerriesen Apple haben die ganze Welt erobert. Doch trotz aller wirtschaftlicher Erfolge muss der Konzern mit Kritik leben. Gerade die Arbeitsbedingungen von Zulieferern in China haben die Gegner des Unternehmens immer wieder auf den Plan gerufen. Auch die ARD-Reihe "Markencheck" befasst sich am Montag, den 4. Februar, um 20.15 Uhr mit Apple.
Einen Schwerpunkt des Beitrages bildet die Produktion in Fernost, vornehmlich bei Shanghai, wie der beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) zuständige Redakteur Detlef Flintz sagt. Eine Reporterin habe dort Bildmaterial aus einem Frauen-Arbeiterwohnheim beschafft, das in "erbärmlichem Zustand" sei. Die Arbeiterinnen könnten sich für ihren schmalen Lohn keine eigene Bleibe leisten und seien auf Wohnheime angewiesen.
Der Film beschäftigt sich laut WDR auch mit der Absichtserklärung von Apple, den Arbeitern nicht mehr als 60 Stunden pro Woche abzuverlangen. In einer schriftlichen Antwort an die ARD heißt es von Apple, dass der größte Zulieferer, Foxconn, erst vom Sommer an "die Arbeitszeiten auf das rechtliche Maximum von 49 Stunden pro Woche, inklusive Überstunden, beschränken" werde.
"Demnach sind die von Apple akzeptierten Arbeitszeiten nach wie vor illegal", sagt WDR-Redakteur Flintz. Andererseits müssten die Arbeiter möglichst viele Überstunden machen, um überhaupt ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Apple habe dem WDR gegenüber erklärt, dass Foxconn beide Probleme bis Juli gelöst haben wolle.
Daneben konfrontierten die ARD-Reporter deutsche Verbraucher mit den hübsch anzusehenden Smartphones mit dem stilisierten Apfel auf der Rückseite: Wie teuer denn die Einzelteile wie zum Beispiel die Kamera seien, wollte die ARD wissen. Viele dachten, die Bestandteile seien teurer. Interessanter Aspekt am Rande: 2011 setzten 40 Prozent aller Hollywood-Blockbuster ein Apple-Produkt ins Bild.
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Billige Einzelteile und dünne Stellungnahmen
Daneben konfrontierten die ARD-Reporter deutsche Verbraucher mit den hübsch anzusehenden Smartphones mit dem stilisierten Apfel auf der Rückseite: Wie teuer denn die Einzelteile wie zum Beispiel die Kamera seien, wollte die ARD wissen. Viele dachten, die Bestandteile seien teurer. Interessanter Aspekt am Rande: 2011 setzten 40 Prozent aller Hollywood-Blockbuster ein Apple-Produkt ins Bild.
Der Konzern habe auf ARD-Anfrage keine Interviews geben wollen, sagte WDR-Redakteur Flintz. Die Fragen seien schriftlich beantwortet worden. Eine in Deutschland von Apple beauftragte PR-Agentur teilte der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage mit, der Konzern werde zu dem ARD-Beitrag nicht weiter Stellung nehmen.
Im vergangenen Jahr hatte der ARD-Markencheck zu Media Markt für Aufsehen gesorgt und auch unter den ChannelPatner-Lesern für Diskussionen gesorgt.
Auf die ersten beiden ARD-"Markencheck"-Reportagen in diesem Jahr hatten die betroffenen Firmen nach der Ausstrahlung mit Kritik reagiert. Zunächst wies der Lebensmittelkonzern Rewe die ARD-Darstellung über die Arbeitsbedingungen beim Nachhaltigkeitslabel "ProPlanet" vom 7. Januar zurück. Dort sei der Eindruck entstanden, dass die gezeigten Tagelöhner bei den für "ProPlanet" tätigen Firmen bekannt seien. Dies sei jedoch nicht der Fall gewesen, hieß es von Rewe.
Auch der "Markencheck" über TUI stieß eine Woche später auf keine Gegenliebe beim Tourismuskonzern. Der Bericht kam zum Schluss, dass die Preise zu hoch, der Service durchwachsen, die Fairness gegenüber dem Personal unzureichend sei. "Wir halten den TUI-Markencheck für durch und durch tendenziös", kritisierte ein Firmensprecher die Sendung. "Er wirft in weiten Teilen ein völlig falsches Bild auf uns als Qualitäts- und Marktführer." Rechtliche Schritte wollte der Branchenriese aus Hannover aber nicht einleiten. (dpa/tö)