Mitarbeitersuche

Dem Fachkräftemangel spielerisch begegnen

12.06.2012
Nur Mut! Firmen und Personalabteilungen dürfen bei ihrer Mitarbeitersuche im Web ruhig neue Wege gehen.
Früher war es eine einfache Zeitungsannonce, heute gibt es "Gamification": Innovative Online-Methoden gehören zu einem modernen Personalwesen.
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Spielerisch geht vieles leichter. Doch gilt das auch für die Rekrutierung von Fachkräften? "Ja", sagt Oliver Barth, Managing Director Central Europe bei SHL, einem Spezialisten im Bereich Talentbewertung. Laut SHL gehören Spiele, Soziale Netzwerke und andere innovative Online-Methoden zu einem zukunftsgerichteten Personalwesen, das sich vom Wettbewerb absetzt, dazu: "Nur wer Neues zulässt, Altes überdenkt und Bewerber auch mal überrascht, hat die Chance, die besten Kräfte für sich zu finden und zu binden", sagt Oliver Barth.

Tatsächlich versuchen immer mehr Unternehmen, über Videospiele Mitarbeiter anzulocken. Der Trend Gamification, Gamifizierung oder auch Spielifizierung, bezeichnet die Übertragung von Computerspielmethoden auf Prozesse, die auf den ersten Blick wenig mit Spielen zu tun haben. Durch Techniken wie Fortschrittsbalken, Ranglisten oder virtuelle Güter sollen Personen motiviert, quasi spielerisch angesprochen werden. Doch wie kann Gamification Marken stärken und Fachkräfte ansprechen?

Firmenwebseite als Ausleseverfahren

Barth erläutert: "Immer mehr Unternehmen und Organisationen machen ihre Rekrutierungsprozesse zum Bestandteil ihrer allgemeinen Außendarstellung und Kundenansprache. Das bedeutet: Die Personalabteilungen arbeiten deutlich enger als früher mit ihren Kollegen aus Marketing und Branding zusammen, um so Einheitlichkeit zu erreichen."

Die Visitenkarte sei dabei stets die Firmenwebsite. "Indem Firmen Interessenten realitätsnahe Jobbeschreibungen an die Hand geben, diese mit fundierten Fakten unterlegen und sogar Filmszenen, Animationen oder Spielsequenzen einbauen, erhalten Bewerber eine umfassende und vor allem ansprechende Vorstellung von dem, was in der Stelle verlangt wird. So können Interessenten wirklich nachvollziehen, was sie künftig erwartet", ergänzt Barth.

Gleichzeitig ließe sich damit deutlich besser als zuvor abwägen, ob Unternehmen und Job tatsächlich passen. Und selbst wenn sich Interessenten gegen eine Stelle oder das jeweilige Unternehmen entscheiden würden: "Der Online-Auftritt hinterlässt zumindest ein gutes Gefühl, eine positive Markenerfahrung", weiß Barth.

Und wenn der Interessent bereits auf der Website persönlich erfahren oder erspielen könne, dass Stelle oder Firma vielleicht nicht das Richtige für ihn oder sie sind, findet die erste Aussortierung schon statt, bevor eine Bewerbungsmappe auf dem Schreibtisch landet. "Damit sparen Personaler viel Zeit", sagt Barth. (tö)