In seinem ersten Jahresbericht zum Einfluss der Virtualisierung von IT-Infrastrukturen auf die Datensicherungsstrategien in Unternehmen stellt der Auftraggeber der Studie, Veeam, fest, dass viele Unternehmen schon gerne ihre Server und Storage-Kapazitäten virtualisieren würden, dies aber nicht tun, weil sie Zweifel an der Sicherheit der virtualisierten IT-Infrastruktur hegen, das traf für 44 Prozent der befragten Firmen zu.
Grundlage des "VMware Data Protection Report 2010" ist eine Befragung von 500 Chief Information Officers (CIOs) von Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern in vier Ländern durch das unabhängige Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne. Von den im August 2010 online befragten Unternehmen kamen 200 aus den USA, und je 100 aus Großbritannien, Deutschland und Frankreich.
Wenn Virtualisierung dennoch eingesetzt wird, kommt laut der Studie das Thema Backup häufig zu kurz. 32 Prozent der virtualisierten Umgebungen bleibt nach Auskunft der CIOs derzeit ungesichert. Die Ursache für diese Sicherheitslücke sieht Veeam-CEO Ratmir Timashev in einer unpassenden Datensicherheitsstrategie vieler Unternehmen.
63 Prozent der Studienteilnehmer gaben etwa an, dass sie für physische und virtuelle Server ein und dasselbe Backup-Produkt einsetzen. "Sie behandeln virtuelle Maschinen also wie physische Maschinen und schränken sich in ihren Möglichkeiten ein", kommentiert der Veeam-Chef.
Die Folge sei, so Timashev, dass Unternehmen nicht das bestmögliche Datensicherheitsniveau für ihre virtualisierten, geschäftskritischen Anwendungen erreichten. "Wir brauchen eine für die virtuelle Welt passende Management- und Backup-Strategie. Mit eigens für virtuelle Umgebungen entwickelten Tools werden die Unternehmen nicht nur Backup und Recovery schneller und einfacher durchführen können. Sie werden die Datensicherheit auch in weiteren Punkten verbessern".
Herkömmliches Backup- und Recovery zeigt Schwächen
Außerdem fragten die Marktforscher von Vanson Bourne die Studienteilnehmer nach den Nachteilen des Einsatzes traditioneller, für physische Server gedachter Tools in virtuellen Umgebungen. Mit 51 Prozent wurden die hohen Kosten am häufigsten genannt, gefolgt von zu langsamer Wiederherstellung (40 Prozent) und dem Zwang, Software-Agenten zu installieren (ebenfalls 40 Prozent).
Die IT-Fachleute waren zudem der Ansicht, dass herkömmliche Datensicherungstools die üblichen Recovery-Prozesse wie zum Beispiel eine Wiederherstellung auf Dateiebene unnötig verkomplizierten. So stellen 66 Prozent entweder erst die gesamte virtuelle Maschine wieder her und suchen dann die nötige Datei, oder sie erstellen gleich getrennte Backups für System- und File-Level.
In Datensicherungsstrategien kommt Bewegung
Die im Rahmen des VMware Data Protection Report 2010 benannten Einschränkungen bezüglich der Datensicherung bewegen bereits 61 Prozent der IT-Leiter, sie wollen ihre Backup- und Recovery-Strategei in virtualisierten Umgebungen überdenken. Immerhin 59 Prozent haben konkret vor, eine Lösung einzuführen, die speziell für ihre virtuellen Server geschaffen ist. Die Gründe dafür sind klar: schnellere Wiederherstellung (63 Prozent), schnelleres Backup (56 Prozent) und geringere Kosten (54 Prozent).
Ein Backup-Produkt für virtuelle und physische Server
"Die Botschaft ist einfach: Unternehmen sollten aufhören, Virtualisierung als eine einfache Erweiterung der physischen Infrastuktur zu begreifen", konstatiert Veeam-CEO Timashev. "Wir brauchen einen Perspektivwechsel. Wenn Virtualisierung als eigenständige Strategie akzeptiert wird, sind darauf abgestimmte Tools die logische Konsequenz. Im Zusammenspiel aller Teile können Unternehmen dann das volle Potenzial der Virtualisierung heben und für höchste Datensicherheit sorgen - auch in geschäftskritischen Bereichen." (rw)