Was UTM-Hersteller Resellern raten

Datenschutz als Verkaufsargument

17.01.2011
Netzwerk-Security-Appliances werden immer wichtiger. Doch reicht eine einzige UTM-Appliance aus? Oder benötigt Ihr Kunde doch mehrere, auf bestimmte Aufgaben spezialisierte Netzwerk-Security-Geräte?

Mit Software allein lässt sich das Netzwerk eines Unternehmens schon lange nicht mehr vor internen und externen Bedrohungen wirksam schützen, das dürfte mittlerweile jedem Security-Reseller klar geworden sein. Appliances sind aus den LANs der Kunden nicht mehr wegzudenken. Wir haben die führenden Netzwerk-Security-Hersteller nach den Trends für das Jahr 2011 gefragt.

"Anwender möchten heute von ihrem PC, Laptop, Smartphone oder Tablet-Computer aus an jedem Ort unbeschränkten Zugriff auf private und geschäftliche Informationen und Anwendungen haben" meint Kai Hollensett, Senior Director Channel Sales D-A-CH bei Juniper Networks. Genau aus diesem Grunde benötigen Unternehmen, die dies zulassen, eine klare Policy ("Sicherheitsrichtlinie"), die klärt, wer wann welches Endgerät im firmeneigenen LAN nutzen darf. Diese Richtlinien lassen sich sehr gut auch mithilfe von speziellen Security-Appliances definieren, einstellen und überwachen.

So glaubt auch Christine Schönig, Technical Managerin bei Check Point, dass immer mehr Mitarbeiter ihre privaten Endgeräte wie Laptops und Smartphones mit ins Unternehmen bringen und geschäftlich nutzen wollen. Ihrer Meinung nach ist der sogenannte "Consumerization"-Trend nicht nur im Kommen, sondern er setzt sich mittlerweile durch: "Die Art des Zugriffs auf Informationen und Endgeräte ändert sich." Immer mehr Mitarbeiter sind mobil und wollen auch unterwegs auf Unternehmensinformationen sicher zugreifen und ihre E-Mails abrufen, aber auch Geschäftsdaten in Echtzeit aktualisieren. "Applikationen auf mobile Endgeräte zu nutzen wird zum Standard in den täglichen Geschäftsprozessen", meint Schönig.

Deshalb sei das Thema "Netzwerksicherheit" alles andere als ein "alter Hut", vielmehr gewinne es durch die oben erwähnen Entwicklungen an Brisanz, so die Check-Point-Managerin. "Netzwerk-Security ist inzwischen unabdingbar geworden - gewissermaßen eine Pflichtveranstaltung für Reseller", ergänzt Dennis Monner, Vorstandsvorsitzender der gateProtect AG.

Die gleiche Meinung vertritt Sven Janssen, Country Manager Germany bei SonicWall: "Netzwerksicherheit ist noch immer ein Top-Thema bei den Endkunden und weiterhin ein wichtiger Posten in ihren IT-Budgets:" Seiner Ansicht nach geht es für den Channel über den initialen Verkauf und die Installation der Security-Appliances jedoch hinaus: "Hier besteht ein großes Potenzial für Services und Beratung. Managed Security Services wie gehostete Firewall-Angebote und Security-Outsourcing bieten für den Channel 2011 ausgezeichnete Geschäftschancen", so der SonicWall-Manager weiter.

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Neue Gefahren bedrohen den Kunden

Jörg von der Heydt, Channel Manager Germany Fortinet, bringt die neuen Gefahren aus dem Web ins Spiel: "Security ist keineswegs statisch, sondern ungemein dynamisch. Denn kriminelle Geschäfte versprechen hohe Gewinne und haben sich bereits zu einem Milliardenmarkt entwickelt. Daher sind Unternehmen jeder Größenordnung gezwungen, ihre Abwehrmaßnahmen up to date zu halten, um mögliche Bedrohungen zu adressieren". Und der Fortinet-Manager sieht dabei gutes Potenzial, mit Security im Mittelstand zu punkten: "Auch kleine Unternehmen verstehen zunehmend, dass ihre Existenz bedroht ist, wenn durch fehlende IT-Security Schäden entstehen."

Von der Heydt ist ferner der Ansicht, dass Margen im Bereich Netzwerk-Security gut genug sind, um in diesem Segment Fuß zu fassen: "Der Fachhandel ist hier gefordert, sich mit den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kunden, den Regularien der verschiedenen Marktsegmente und mit der Produktvielfalt im Markt auseinanderzusetzen, um Kunden bestmöglich beraten zu können."

Zuversichtlich, was die Geschäfte mit Netzwerk-Security im kommenden Jahr betrifft, zeigt sich auch Michael Haas, Regional Sales Manager Zentral- und Osteuropa bei WatchGuard Technologies: "Ausgebildete und zertifizierte Fachhändler werden sich 2011 insbesondere in allen Sicherheitsfragen rund um das Thema Web 2.0 und Cloud-Anwendungen beim Endkunden positionieren können. Gerade in dieser Hinsicht hat der Bedarf an zuverlässigen Lösungen erheblich zugenommen."

Seiner Erfahrung nach arbeiten immer mehr Unternehmen mit Applikationen auf virtualisierten Plattformen, und daher reiche es oft nicht aus, das LAN des Kunden nur mit einer herkömmlichen Firewall zu schützen. Hinzu kommen nach Ansicht des WatchGuard-Vertriebsleiters neue Gefahren durch Cloud-Anwendungen und soziale Netze: "Der Schutz vor Datenverlust genießt höchste Priorität. Benutzer- und Gruppenrichtlinien werden künftig noch genauer zu definieren und umzusetzen sein", prophezeit Haas.

Weitere Risiken entstehen auch durch die gestiegene Mobilität der Mitarbeiter und stets neu in die Unternehmen kommende webbasierte Dienste, ergänzt Patrick Kuttruff, Senior Sales Engineer bei Websense: "Das firmeneigene Netzwerk ist gewachsen und hat sich in seinen Funktionalitäten deutlich erweitert; gleichzeitig ist es in den vergangenen Jahren aber auch enger mit dem Internet verknüpft."

Laut Analysen von Websense nimmt die Anzahl der kombinierten Angriffe drastisch zu, sodass sich immer mehr Unternehmen überlegen, ihren Mitarbeitern den Zugriff auf Social-Networking-Seiten zu versperren. Daher ist es laut Kuttfruff unerlässlich, dass IT-Security-Dienstleister ihre Kunden zu einem Umdenken bezüglich ihrer internen Sicherheitsrichtlinien bewegen: "Da ist neue Technologie die Voraussetzung." (rw)

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