Daten auf zwei Dritteln von Notebooks ungeschützt

30.07.2007
Nur jeder dritte Geschäftsreisende verschlüsselt die Daten auf seinem Notebook - hier lauern noch viele Geschäfte für Reseller.
Viele Notebooks werden im Taxi liegen gelassen. Der Image-Schaden durch verloren gegangene Kundendaten ist meist höher als die reinen Hardware-Kosten.
Foto: Ronald Wiltscheck

Nur jeder dritte Geschäftsreisende verschlüsselt die Daten auf seinem Notebook - hier lauern noch viele Geschäfte für Reseller.

Während Virenschutzprogramme aus guten Gründen zum Standard geworden sind, wird dem Thema Datenverschlüsselung noch längst nicht dieselbe Bedeutung eingeräumt. Dies ist das Resultat einer von Safeboot durchgeführten Marktstudie. Hierzu hat der Security-Spezialisten Mitte Julie fast 350 Geschäftsreisenden aus dem gehobenen Management befragt. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Brachen Industrie, Handel, Finanzdienstleister und Behörden.

Nur gut jeder Dritte (36 Prozent) der Außendienstmitarbeiter gab an, seine mobilen Daten zu verschlüsseln. Zugleich räumten 80 Prozent der Befragten ein, vertrauliche Daten mit sich zu führen, die auf keinen Fall Dritten in die Hände fallen sollten. "Das Ergebnis zeigt, wie notwendig es ist, um einen einheitlichen und hohen Standard der Security für mobile Daten zu erzielen", bewertet Fiete Marohn, Geschäftsführer der SafeBoot GmbH, die Befragungsresultate.

Denn ohne mobile Datenträger - Notebook (84 Prozent der Befragten), PDA (18 Prozent) oder Smartphone (14 Prozent) - ist kaum einer der Manager heute noch geschäftlich unterwegs. Dass sensible und vertrauliche Daten häufiger in unbefugte Hände fallen als viele vielleicht vermuten, hat die Befragung bestätigt: Immerhin jeder Zehnte der interviewten Manager gab an, dass ihm bereits einmal oder mehrfach sein Notebook abhanden gekommen ist. Einem der Befragte ist dieses Missgeschick sogar schon dreimal passiert. Interessant dabei: Der Verlust durch Liegenlassen des Gerätes ereignet sich dabei wesentlich häufiger als der bewusste Diebstahl.

"Das Verständnis dafür, welcher materielle oder auch ideelle Verlust entstehen kann, wenn vertrauliche Daten verloren gehen, ist augenscheinlich noch nicht hoch genug", argumentiert Fiete Marohn weiter. Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass nur 22 Prozent der Befragten den Schaden durch Datenverlust als gravierend einstuften. Über die Hälfte der mobilen Manager verbinden mit dem Verlust oder Diebstahl nur die reinen Hardware-Kosten als Schaden - und das, obwohl auf den meisten Festplatten auch sensible Daten frei zugänglich gespeichert sind.

"Dabei ist nicht zu unterschätzen, welcher Imageverlust, aber auch welche materiellen Schäden entstehen würden, wenn beispielsweise vertrauliche Kundendaten publik werden", betont Fiete Marohn. "Das bestätigt uns darin, wie viel Aufklärungsarbeit wir noch leisten müssen". Immerhin: 55 Prozent der Befragten zeigten sich an einer Verschlüsselungslösung für ihre mobilen Daten interessiert oder würden es sehr begrüßen, wenn ihr Unternehmen in eine entsprechende Lösung investieren würde. (rw)