Entscheidungshilfe

Das Windows 8, das Sie brauchen!

05.07.2012 von Thomas Stiemer
Bei Windows 7 gab es noch eine Vielzahl der Versionen – anders bei Windows 8. Hier lesen Sie mehr über Windows 8-Versionen, Upgrade-Wege und Features.

Bei Windows 7 gab es noch eine Vielzahl der Versionen – anders bei Windows 8. Hier lesen Sie mehr über Windows 8-Versionen, Upgrade-Wege und Features.
von Thomas Bär und Frank-Michael Schlede

Windows 8 gibt es künftig in zwei Versionen. Damit verschlankt Microsoft seine Produktpalette gegenüber Windows 7.

Wer sein Windows-7-System nicht zusammen mit dem PC erworben hat, steht bei der Auswahl seines Betriebssystems vor der Entscheidung: Will er auf seinem Rechner „nur“ Windows 7 Home Basic oder das gleiche System in der Home Premium Version nutzen? Darf es doch lieber die Professional-Version oder schlägt man gleich richtig zu und wählt das ultimative Windows-Erlebnis, indem Windows 7 Ultimate auf den Rechner kommt?

Alles ganz einfach bei Windows 7: Wer sicher sein will, dass auf seinem PC wirklich alle Windows-7-Funktionen und –Features vorhanden sind, der wählt die Ultimate-Versionen aus

Zudem werden einige Netbook-Systeme dann noch mit der Version Windows 7 Starter ausgeliefert. Bei den vielen unterschiedlichen Windows-7-Versionen ist der Namen des jeweiligen Releases allerdings auch Programm: In der Ultimate-Version stehen dem Nutzer wirklich alle Features und Möglichkeiten zur Verfügung, die Microsoft in dieser Betriebssystem implementiert hat.

Doch die nächste Version des Windows-Betriebssystems steht in den Startlöchern und da bleibt die Frage, wird es wieder so eine schwierige Wahl, gibt es gar noch mehr Versionen? Die gute Nachricht vorweg: Es gibt weniger Versionen und damit wird die Entscheidung gerade für den „normalen“ Anwender deutlich. Und noch eine wichtige Information, bevor wir uns um die Versionen, ihre Features und die Upgrade-Möglichkeiten kümmern: Ja, der offizielle Produktname der nächsten x86/x64-Version des Windows-Betriebssystems wird Windows 8 lauten!

Insgesamt vier Versionen: Zwei bleiben zur Auswahl

Schon insgesamt wird die Zahl der verschiedenen Windows-8-Version deutlich kleiner sein, als es bei Windows 7 noch der Fall war – es wird von Windows 8 laut einer Microsoft-Ankündigung im April 2012 nämlich nur vier unterschiedliche Versionen geben, von denen dann zwei nicht im Einzelhandel erhältlich sein werden:

Die beiden letztgenannten Versionen werden nicht frei verkauft werden: Windows 8 Enterprise ist nur für professionelle Anwender und Firmen gedacht, die einen speziellen Software-Lizenzvertrag mit Microsoft abgeschlossen haben (wird als Software Assurance bezeichnet). Bei Windows RT handelt es sich um eine weitere ganz spezielle Version des Windows-8-Betriebssystems: Sie wird nur auf Geräten zum Einsatz kommen, die mit den Prozessoren der Firma ARM betrieben werden. Dabei wird es sich in der Regel um Tablet-Systeme handeln.

Eingaben auch ohne Hardware-Tastatur: Gerade bei den Tablets, die dann auch unter Windows RT zu haben sein werden, ist die Bildschirmtastatur – die entsprechend angepasst werden kann – das Mittel der Wahl.

Diese Version des Betriebssystems ist somit auch mit den anderen Windows-Version nicht direkt kompatibel: Anwendungen, die auf Windows unter x86/x64 laufen, werden auf Windows RT nicht einzusetzen sein. Darum plant Microsoft laut aktuellen Informationen auch, dieses System direkt mit einer speziell dafür entwickelten Office-Version auszuliefern. Windows RT wird nur von den Tablet-Anbietern in Zusammenhang mit der entsprechenden Hardware erhältlich sein. Der Name leitet sich von der speziellen Windows-Laufzeitumgebung ab, die WinRT heißt. So bleibt für den Anwender nun also nur noch die Auswahl zwischen Windows 8 und Windows 8 Pro.

Windows 8 Beta-Installation - Screenshots
Nach der Eingabe des von Ihnen festgelegten Kennworts gelangen Sie auf den Start-Bildschirm mit der anfangs gewöhnungsbedürftigen MetroUI und einigen bereits vorinstallierten Apps. Beim ersten Start lädt die Oberfläche ein wenig länger.
Nach erfolgreicher Installation startet das System automatisch neu und …
Der komplette Kopier- und Installationsvorgang dauert etwa 15 Minuten.
… startet das Setup die Daten auf die Festplatte zu kopieren.
Im nächsten Schritt wählen Sie die Festplatte aus, auf der Sie Windows 8 installieren möchten. Bei einem Klick auf »Weiter« …
Nach Eingabe des Product-Keys müssen Sie noch die Lizenzbedingungen akzeptieren und haben anschließend…
… die mit der Eingabe des Product-Keys beginnt. Dieser ist für die Windows 8 Consumer Preview egal in welcher (Sprach-) Version einheitlich und lautet DNJXJ-7XBW8-2378T-X22TX-BKG7J.
Haben Sie nicht auf »Computerreparaturoptionen« geklickt, startet »Jetzt installieren« die eigentliche Installation der Windows 8 Beta...
Unter der »Problembehandlung« sind drei Aktionen möglich: Bei »PC auffrischen« setzen Sie den PC auf die Standardeinstellungen zurück und entfernen Apps, die nicht aus dem Windows Store stammen. Die persönlichen Dateien bleiben davon unberührt. »Auf Originaleinstellungen zurücksetzen« löscht aber alle persönlichen Daten – Vorsicht! Hinter den »Erweiterten Optionen« befinden sich die Systemwiederherstellung, die Reparaturfunktion und die Eingabeaufforderung.
Die »Computerreparaturoptionen« sind für die Installation nicht von Bedeutung. Hier finden Sie nämlich die Problembehandlung und eine Option den PC herunterzufahren.
Mit einem Mausklick auf »Jetzt installieren« startet die eigentliche Installation. Wählen Sie hingegen »Computerreparaturoptionen« gelangen Sie in den Bereich, der bei Problemen mit dem Betriebssystem weiterhilft.
Nachdem das Setup gestartet ist, legen Sie zunächst die Installationssprache, die Uhrzeit samt dem Währungsformat und das Tastaturlayout per klassischem Drop-Down-Menü fest. Mit einem Klick auf »Weiter« bestätigen Sie Ihre Eingaben.

Upgrades: Welches Windows 7 wird zu welchem Windows 8?

Upgrade-Angebot: Wer aktuell (ab dem 02. Juni 2012) einen PC mit Windows 7 erwirbt, kann diesen relativ günstig auf Windows 8 bringen, wenn er auf das entsprechende Angebot von Microsoft eingeht.

Die meisten Anwender werden ja heute bereits mit einem Windows-System arbeiten und mit großer Wahrscheinlichkeit wird es sich dabei um eine Version von Windows 7 handeln. So bietet Microsoft dann auch schon für alle Kunden, die zwischen dem 02. Juni 2012 und dem 31. Januar 2013 einen PC mit Windows kaufen, ein sogenanntes Windows Upgrade Offer an: Für 14,95 Euro können diese Anwender bereits jetzt ihre Version von Windows 8 vorbestellen.

Ein ähnliches Angebot hat die Softwarefirma auch zum Erscheinen von Windows 7 angeboten, damals mussten einige Kunden aber eine ziemliche lange Zeit warten, bis sie ihre Version von Windows 7 in den Händen halten konnten. Schon aus diesem Grund wird der Hersteller in der FAQ (Frequently Asked Questions – häufig gestellte Frage) auch darauf hinweisen, dass sich dieses Angebot auf die Download-Version via Windows-Upgrade bezieht. Wer eine DVD mit dem Betriebssystem haben möchte, muss zusätzliche Kosten für den Datenträger und den Versand mit einberechnen. Alle Kunden, die dieses Angebot annehmen, erhalten eine Version von Windows 8 Pro.

Damit ist auch bereits klar, dass ein Upgrade auf Windows 8 Pro sowohl von Windows 7 Home als auch von Windows 7 Home Basic, Home, Premium, Professional und Ultimate möglich sein wird. Auch Windows 7 Starter wird von Microsoft grundsätzlich als Upgrade-fähig auf Windows 8 Pro angegeben. Die Versionen Starter, Home Basic und Home Premium können auch auf das „normale“ Windows 8 ohne den Pro-Zusatz gebracht werden – bei den Windows-7-Versionen Professional und Ultimate ist dies nicht möglich, da ein sogenannter Downgrade nicht vorgesehen ist: Bei diesen beiden Versionen kann zwingend nur die Version Windows 8 Pro die direkte Nachfolge auf dem Desktop antreten.

Die Wahl: Wie unterscheiden sich Windows 8 und Windows 8 Pro?

Bleibt als die Frage, welche der beiden Windows-8-Versionen – die „normale“ oder die Pro-Version – sich nun für den Anwender am besten eigenen und wo deren Unterschiede liegen. Auch hier gleich zu Anfang die gute Nachricht: Die beiden Versionen unterscheiden sich nicht so gravierend, wie das beispielsweise bei Windows 7 Home und Windows 7 Ultimate der Fall war. Was sich auf jeden Fall eint, ist die Tatsache dass zwar beide Versionen mit dem Windows Media Player ausgeliefert werden, dass aber keine der beiden Windows-8-Varianten das Mediacenter beinhalten.

Ersetzt das „Anytime Upgrade“ und kann das Mediacenter auf Windows 8 bringen: Die Funktion „Features zu Windows 8 hinzufügen“.

Dies kann später über die Funktion „Features zu Windows 8 hinzufügen“ ergänzt werden. Sie ersetzt die bisher bei Windows 7 bekannte Funktion „Anytime Upgrade“:

Der Schlüssel (wie in diesem Fall für das Update auf das Mediacenter für das Prerelease) entscheidet, was zusätzlich installiert wird.

Während diese Ergänzung durch das Mediacenter im Moment bei Preview Release noch kostenlos möglich ist, wird die Erweiterung des Betriebssystems im Zukunft zu bezahlen sein, wobei es dabei wahrscheinlich auch Preisunterschiede zwischen den beiden Version geben wird.

Sicher scheint aber auf jeden Fall zu sein, dass das Mediacenter in beiden Versionen keine Codecs zum Abspielen von Filmen auf DVDs/Blue-Ray beinhalten wird: Hier müssen die Anwender die Software eines Drittherstellers einspielen, wenn sie ihre Filme auf dem Windows-8-PC abspielen wollen. Hier einige weitere Features, die in beiden Versionen von Windows 8 zu finden sein werden:

Auch das Wiederherstellen von Dateien, die versehentlich oder durch einen Defekt verloren gingen, ist bei beiden Windows-8-Versionen als Dateiversionsverlauf zu finden.
Stehen sowohl bei der Version Windows 8 als auch bei Windows 8 Pro zur Verfügung: Die sogenannten Speicherplätze (Storage Spaces), die unter anderem einen flexiblen Umgang mit externen Laufwerken ermöglichen.

Schon diese – nicht vollständige – Aufstellung einiger in beiden Versionen von Windows 8 vorhandener Neuerungen zeigt, dass sich Microsoft hier bemüht hat, auch bei der „normalen“ Version ein weit gehend vollständiges Betriebssystem zu bieten. So zielen dann auch die insgesamt wenigen zusätzlichen Features, die nur unter Windows 8 Pro zur Verfügung stehen, auf den Einsatz in einem professionellen Firmenumfeld ab. Dazu gehören:

Ersetzt den „Virtual PC“ bei Windows 8 Pro: Microsoft stellt hier eine Client-Virtualisierungslösung zur Verfügung, die dem Hyper-V auf den Server-Systemen entspricht.
Profi-Funktion, die bei Windows 8 Pro zu finden sein wird: Die Verschlüsselung von Laufwerken mit Bitlocker und „Bitlocker to Go“.

Fazit: Die richtige Wahl…
Wer einen Blick auf diese kurze Auflistung der zusätzlichen Möglichkeiten wirft, die Windows 8 Pro im Gegensatz zur Windows 8 zu bieten hat, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass die „normale“ Windows-8-Version sowohl für den Heim als auch für den SOHO-Bereich (Small Office, Home Office) durchaus ausreichend ist. Anwender, die eine Laufwerksverschlüsselung benötigen, werden auch unter Windows 8 auf die bewährte und freie Lösung Truecrypt zurückgreifen können und für die Virtualisierung auf dem Desktop steht Oracles Virtualbox bereit. Der Einsatz der anderen zusätzlichen Features, die Microsoft der Version Windows 8 Pro spendiert, ist wirklich nur im professionellen Umfeld notwendig und sinnvoll.

Dieser Artikel stammt von der ChannelParnter-Schwesterpublikation PC-Welt. (kv)