Tastatur, Akkulaufzeit, Praxiseinsatz

Das taugt der Blackberry Q10

14.08.2013 von Moritz Jäger
Mit dem Blackberry Q10 startet erstmals ein klassischer Blackberry samt physischer Tastatur mit dem neuen Betriebssystem. Im Praxistest kann das Gerät locker mit der Konkurrenz von Apple und Samsung mithalten.
Treffen der Generationen: Das Q10 kombiniert das neue Blackberry 10 mit der bewährten Qwertz-Tastatur.
Foto: Blackberry

Eine offene Frage beim Neustart der Blackberry-Reihe war: Das Z10 mit Touchscreen ist schön, aber funktioniert das neue System auch mit einer echten Tastatur? Blackberry will diese Frage mit dem Q10 beantworten. Dieses erinnert auf den ersten Blick an das Bold 9900 - unterhalb des berührungssensitiven Bildschirms ist eine vollwertige QWERTZ-Tastatur, Blackberry unterteilt die einzelnen Tastenreihen mit einer silbernen Leiste.

Der Touchscreen besitzt eine Diagonale von 3,1 Zoll und löst Inhalte mit 720 x 720 Pixeln auf - damit erreicht das Blackberry Q10 eine sehr gute Pixel-pro-Inch-Anzahl von 330 PPI. Zum Vergleich: Das iPhone 5 zeigt 327,9 PPI, das aktuelle Samsung Galaxy S4 verfügt über 441,6 PPI. In der Praxis zeigt das Q10 die Inhalte angenehm scharf und kontrastreich an.

Das restliche Innenleben entspricht einem aktuellen High-End-Smartphone: Angetrieben wird das Q10 von einer Dual-Core-CPU mit 1,5 GHz, dem Prozessor stehen 2 GByte Arbeitsspeicher zur Seite. Inhalte lassen sich auf dem 16 GByte großen internen Speicher oder alternativ auf einer Micro-SD-Speicherkarte ablegen. Seitlich finden sich die Anschlüsse für USB und HDMI. Das Smartphone funkt per UMTS, HSDPA und LTE, der Blackberry unterstützt alle gängigen Frequenzen. Zusätzlich ist ein WLAN-Modul nach 802.11 a/b/g/n, neben 2,4-GHz funkt das Q10 auch im 5-GHz-Band. Dazu kommen die üblichen Komponenten für GPS und NFC.

Blackberry Q10
Blackberry Q10
Der Blackberry Q10 mit Touchscreen und Tastatur.
Blackberry Q10
Die Rückseite des Smartphones.
Blackberry Q10
Auch der Blackberry Q10 setzt auf Blackberry OS 10.
Blackberry Q10
Wie der Z10 verfügt das Gerät über die Flow-Oberfläche.
Blackberry Q10
Die Seitenansicht des Blackberry Q10.
Blackberry Q10
Das Smartphone gibt es auch in weiß.
Blackberry Q10
Das weiße Blackberry Q10 in der Frontansicht.

Blackberry Q10 in der Praxis

Im Alltag kann man mit dem Blackberry Q10 gut arbeiten. Das liegt vor allem am Blackberry Hub, der mit Blackberry OS 10 eingeführt wurde. Dieser Hub sammelt Informationen von E-Mail-Konten, Kalender-Informationen, Twitter-Accounts, Facebook oder LinkedIn und zeigt Inhalte übersichtlich an, indem man von links nach rechts wischt. Was zunächst verwirrend klingt, funktioniert in der Praxis ziemlich gut. Der Blackberry Hub klappt vor allem dann besonders gut, wenn mehrere unterschiedliche Konten angeschlossen sind.

Das Peek-Feature

Kommen neue E-Mails oder Benachrichtigungen an, kommt das "Peek"-Feature zum Einsatz. Das bedeutet, dass man mit dem Daumen die aktuelle App nach oben und zur Seite schieben kann, um kurz "hinter" die Anwendung in den Blackberry Hub zu sehen, ob neue Nachrichten angekommen sind. Sind diese so wichtig, dass man die aktuelle App verlassen möchte, lässt man mit dem Daumen einfach los, ansonsten schiebt man die App wieder nach links und sie wechselt erneut in den Vollbildmodus. Das klingt kompliziert, nach kurzer Zeit geht die Bewegung aber locker über und man möchte sie nicht mehr missen. Die Funktionen von Blackberry OS 10 beschreiben wir in diesem Artikel genauer.

Gute Akkulaufzeit

Besonders gut gefiel im Test die Akkulaufzeit. Blackberry kombiniert beim Q10 einen relativ kleinen Bildschirm mit einer großen 2100 mAh-Batterie. Zusammen ergibt das eine ordentliche Akkulaufzeit. Blackberry selbst gibt bis zu 13,5 Stunden Sprechzeit und mehr als 14 Tage Standby an. In der Praxis können wir zumindest bestätigen, dass der Q10 mehrere Tage bei normaler Nutzung locker durchhält.

Blackberry OS 10 auf dem Q10
Blackberry OS 10 auf dem Q10
Wie beim Blackberry Z10 gibt es auch beim Q10 Karten, die die aktiven Apps anzeigen.
Blackberry OS 10 auf dem Q10
Ganz links ist der Blackberry Hub der Daten aller angeschlossenen Konten sammelt.
Blackberry OS 10 auf dem Q10
BB OS 10 unterstützt eine ganze Reihe von Mail-Diensten.
Blackberry OS 10 auf dem Q10
Der Browser des Q10
Blackberry OS 10 auf dem Q10
Mit dem Peek-Feature kann man die aktive Anwendung zur Seite schieben und kurz neu eingegangene Nachrichten ansehen.
Blackberry OS 10 auf dem Q10
Die Karten-App von Blackberry OS 10
Blackberry OS 10 auf dem Q10
Remember ist eine Notiz-App, die sich noch dazu mit Evernote koppeln lässt.
Blackberry OS 10 auf dem Q10
Neue Apps findet man über die Blackberry World.

Fazit

Meine erste Erfahrung mit dem Blackberry Q10 - auf der Startveranstaltung des Z10 - war eher verhalten. Damals vermittelte das Gerät noch einen sehr unfertigen Eindruck. Blackberry hat die zusätzliche Zeit offensichtlich gut genutzt. Nicht nur liegt das Smartphone sehr gut in der Hand, die hochwertigen Materialien vermitteln zudem eine gute Haptik. Die Tastatur ist hervorragend, vor allem Vielschreiber werden sie bald nicht mehr aus der Hand geben wollen.

Ein möglicher Kritikpunkt ist das im Vergleich zu anderen Smartphones eher kleinere Display. Allerdings stellte ich im Test schnell das Gegenteil fest: Für alltägliche Aufgaben, etwa E-Mails, Webbrowsen oder Musikhören reichen 3,1 Zoll (auch dank des hohen PPI-Werts) locker aus. Alles in allem ein würdiger Nachfolger und ein guter Start für den ersten "echten" Blackberry

Produktsteckbrief

Blackberry Q10

Größe (mm)

119 x 66,8 x 10,35

Gewicht (g)

139

Display

720 x 720 Pixel

Speicher

2 GByte RAM
16 GByte Speicher
Erweiterungsslot für Speicherkarten

Multimedia-Features

Kamera (8 Megapixel), Frontkamera (2 Megapixel) Mediaplayer

Schnittstellen

Bluetooth 4.0 Low Energy, Micro-USB, Micro-HDMI

Netze

Quadband mit LTE 3, 7, 8, 20 (1800/2600/900/800 MHz)
Triband mit HSPA+ 1, 5/6, 8 (2100/850/900 MHz)
Quadband mit EDGE (850/900/1800/1900 MHz)

WiFi

802.11 a/b/g/n-fähig

Weitere Features

Tastatur, NFC,

Akku-Kapazität

2100 mAh

Preis (ohne Vertrag)

Ab 460 Euro

Plus
Minus

Touchscreen, HSDPA, LTE, und GPS, Push-Mail, gutes neues Betriebssystem
App-Marktplatz weißt immer noch Lücken auf, benötigt zur Verwaltung BES 10

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der Schwesterpublikation CIO.de.

Teaserbild: IDGNS