IFA 2010

Das sind die Mobilfunk- und Smartphone-Trends

03.09.2010 von Yvonne Göpfert
Auch für die Mobilfunk-Branche ist die IFA eine wichtige Messe. Wir sagen Ihnen, welche Stände Sie besuchen müssen, um bei Smartphone und Co. auf dem Laufenden zu bleiben.

Auch für die Mobilfunk-Branche ist die IFA eine wichtige Messe. Wir sagen Ihnen, welche Stände Sie besuchen müssen, um bei Smartphone und Co. auf dem Laufenden zu bleiben.

Android und Windows Phone 7 sind die spannenden Betriebssysteme auf der IFA 2010. Microsoft will mit seinem neu aus der Taufe gehobenen Betriebsystem im Herbst starten, erste marktreife Geräte werden für Oktober 2010 erwartet.

Gigahertz-Prozessoren
Die Android-Modelle, die auf der IFA 2010 zu sehen sind, sind bereits im Handel zu finden. Interessant erscheinen uns vor allem die Smartphones, die mit Gigahertz-Prozessor laufen. HTC, Acer und Samsung haben hier die spannendsten Geräte, die neben Schnelligkeit auch eine interessante Bedienoberfläche bieten.

Weiter gibt es zwei Design-Leckerbissen zu sehen. HTC hat ein Handy im Portfolio, das aus einem einzigen Aluminium-Block gefräst ist. Acer stellt sein Ferrari-Handy mit Android-Betriebssystem aus.

Vernetze Welten
Für die beiden großen Netzbetreiber ist auch 2010 die Verschmelzung von PC, TV und Handy ein ganz großes Thema. Sowohl Vodafone als auch die Telekom zeigen auf ihren Ständen, wie sich der Fernseher vom PC aus steuern lässt und wie über den Übertragungsstandard DLNA Filme und Videos vom Handy auf die Mattscheibe kommen, so dass Freunde die Fotos der letzten Party oder die ganze Familie die Urlaubsfotos ansehen können.

Mobiler WLAN-Hotspot

Mobiler WLAN-Hotspot R201 vonVodafone
Foto: xyz xyz


Vodafone präsentiert außerdem einen mobilen WLAN-Hotspot. Das Kästchen mit dem schmucklosen Namen R201 bucht sich per HSDPA ins Mobilfunknetz ein und kann somit von fünf Mobiltelefonen zugleich per WLAN als Hotspot benutzt werden. Die Datenübertragungsraten liegen bei bis zu 7,2 MBit/s, wenn man im Internet surft und bei bis zu 5,7 MBit/s um Fotos und Videos hochzuladen. Dabei ist das Kästchen nur ungefähr so groß wie ein Handy.

Die Besonderheit: Es ist mit einem wiederaufladbaren Akku ausgestattet. Damit bietet es erstmals die Möglichkeit, den Hotspot mitzunehmen und auch dort zu betreiben, wo keine Steckdose vorhanden ist. Bis zu vier Stunden soll der mobile Hotspot im WLAN-Betrieb durchhalten, bevor der Akku wieder geladen werden muss. Zudem bietet der R201 einen Steckplatz für micoSD-Karten, auf die ebenfalls alle eingebuchten Handys zugreifen können.

Aussteller

Telekom: Halle 6.2 Stand 101
Vodafone: Hallo 18 Stand 101

Flott wie ein Rennwagen: Gigahertz-Handys

Während die Prozessor-Taktung beim PC-Kauf keine große Rolle mehr spielt, geht das Rennen um schnellere Chipsätze bei den Smartphones jetzt erst los. Toshiba verbaute vor etwas über einem Jahr mit dem 1 Gigahertz schnellen Snapdragon-Prozessor den ersten Gigahertz-Chip in einem Smartphone. Inzwischen hat Qualcomm bereits neue CPUs mit 1,3 Gigahertz vorgestellt. Und bis Ende des Jahres sollen Chips mit zwei Kernen sogar eine Leistung von 1,5 Gigahertz schaffen. Die neue Technik soll es auch erlauben, HD-Aufnahmen mit 1080p auf dem Handy zu verarbeiten. Auf der IFA2010 sind die aktuellen Modelle mit ein Gigahertz-Taktung zu sehen.

HTC Desire

HTC Desire mit Gigahertz-Power unter der Haube


Das Android-Handy bietet neben dem 1-GHz-Prozessor auch 576 MByte RAM-Speicher. Damit ist sichergestellt, dass das Handy flott jeden Befehl abarbeitet und beim Videoschauen nicht ins Ruckeln kommt. Das Smartphone wird mit Android 2.1 ausgeliefert. Der Nutzer kann sich inzwischen auch ein Update auf 2.2 herunterladen. Als Bedienoberfläche kommt HTC Sense zum Einsatz, das viele kleine Komfortfunktionen mit sich bringt. So stehen wie bei Android üblich sieben Bildschirmseitenstehen zur Verfügung, bei HTC Sense lassen sie sich als Thumbnails in einer Übersicht anzeigen. Vorteil: Der Sprung auf den gewünschten Bildschirm ist mit einem Klick möglich.

Die Applikation HTC Friend Stream fasst alle sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Flickr zusammen und zeigt sämtlich Updates im digitalen Freundeskreis. Eine weitere feine Funktion findet sich im Browser: Wer im Internet surft, kann Text auf der Seite markieren und sich hierfür direkt die Google-Übersetzung anzeigen lassen oder die entsprechende Stelle per Mail oder SMS versenden.

Die 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und Blitzlicht bietet Gesichtserkennung, Fotoaufnahmen im Widescreen-Format und Geotagging. Videos werden mit 720p aufgezeichnet. Filme und Musik kann der Anwender auf eine microSD-Karte mit bis zu 32 GByte packen. GPS, WLAN und HSDPA sind ebenfalls integriert. Gesteuert wird das Handy über einen 3,7 Zoll großen kapazitiven Touchscreen und ein optisches Touchpad. Im Test hat das HTC Desire unsere Redaktion bereits überzeugt.

Samsung Galaxy S

Samsung Galaxy S mit leuchtendem 4-Zoll-AMOLED-Display
Foto: xyz xyz


Samsungs Android-Topmodell wird mit Android 2.1 ausgeliefert und ist ebenfalls mit 1 Gigahertz getaktet Das kapazitive Super-AMOLED-Display mit 4 Zoll Diagonale bietet satte Farbe und tiefes Schwarz. Filme und Videos spielt das Handy in High Definition (HD) ab. Dank eines großen Blickwinkels können auch mehrere Freunde die Bilder verfolgen.

Samsung hat auf dem Galaxy S einen soliden Grundstock an Software aufgespielt. Wer in einer fremden Stadt unterwegs ist, kann den Augmented-Reality-Browser Layar öffnen. Er legt über die Sehenswürdigkeiten in der realen Welt eine Layer-Schicht. Diese liefert wissenswerte Infos aus Wikipedia. Weiter findet der Nutzer auf dem Galaxy S Office-Software. Damit lassen sich Dokumente lesen und bearbeiten. Samsungs Social Hub bündelt alle sozialen Netzwerke und E-Mail-Konten in einer einzigen Anwendung. Wer sich unterwegs einmal verirrt, kann das GPS im Handy aktivieren und sich per Google Maps orientieren. Weitere Anwendungen kann sich der Nutzer über den Android Market auf das Smartphone herunterladen.

Eine QWERTZ-Tastatur gibt es auf dem Galaxy S zwar nicht, damit der Nutzer trotzdem schnell tippen kann, steht die Software Swype zur Verfügung. Der Anwender muss auf dem Display mit dem Finger nur von einem Buchstaben zum anderen streifen. Es ist nicht nötig, die Lettern exakt zu treffen. Die Software erkennt das zu schreibende Wort automatisch.

Neben der 5-Megapixel-Kamera verfügt das Galaxy S über eine zusätzliche Linse für Videotelefonie. Mit Hilfe des DLNA-Standards lässt sich das Galaxy S kabellos mit anderen multimedialen Geräten wie PC, Kamera, TV oder Multimedia-Festplatten verbinden. Damit können Nutzer unterwegs aufgenommene Bilder und Videos zu Hause via DLNA auf den PC-Bildschirm bringen. Ein mitgelieferter Ständer macht aus dem Handy einen digitalen Bilderrahmen, eine Uhr, einen Kalender oder eine Musikstation. Auch das Samsung Galaxy S konnte im Test überzeugen, verärgert den Nutzer allerdings mit schwerwiegenden Macken bei der Synchronisation mit der von Samsung entwickelten Software KIES beziehungsweise bei der Erkennung als Massenspeicher.

Acer Stream

Acer Stream mit zwei Gigabyte Speicher
Foto: Acer


Das Acer Stream ist wie das HTC Desire ein gute Wahl für alle Nutzer, die stets auf das Internet zugreifen wollen. Auf dem 3,7 Zoll großen kapazitiven AMOLED-Display ist genug Raum, um alle Webseiten wie auf dem PC darzustellen, HSDPA und WLAN sorgen für eine schnelle Datenübertragung. Flash-Seiten kann das Acer Stream im Gegensatz zum HTC Desire jedoch nicht abspielen.

Der integrierte Snapdragon-Prozessor mit 1 Gigahertz Taktrate und 512 MB Arbeitsspeicher zählt wie das HTC Desire und das Samsung Galaxy S zu den leistungsstärksten Smartphones auf dem Markt. Auf dem Acer Stream läuft Android 2.1, das auch unter dem Namen Éclair bekannt ist. Mit zwei GByte internem Flash-Speicher bietet das Acer Stream reichlich Platz für Anwendungen aus dem Android Market und für 3D-Spiele. Darüber hinaus ist im Lieferumfang eine Speicherkarte mit acht GByte enthalten.

Das Handy bietet eine 5-Megapixel-Kamera inklusive Geo-Tagging. Ist die Funktion aktiviert, zeichnet das Handy bei jeder Aufnahme die Geo-Koordinaten auf. Damit kann der Nutzer auf Google Maps jederzeit nachsehen, wo das Foto aufgenommen wurde. Ferner zeichnet das Handy HD-Videos mit einer Auflösung von bis zu 720p auf. Ein LED-Licht, um auch bei Dunkelheit zu fotografieren, fehlt dem Acer Stream jedoch. Neben einem Media-Player verfügt das Handy noch über ein UKW-Radio mit Senderanzeige. Dolby Mobile soll für besseren Klang, satte Bässe und kristallklare Höhen sorgen. Dank der integrierten UPnP-Technologie kann der Anwender Daten auch auf andere Geräten nutzen. Weiterhin können über den HDMI-Anschluss digitale Audio- und Videodaten an externe Anzeigegeräte, wie beispielsweise Fernseher oder Projektoren, übertragen werden.

Vor allem Nutzer sozialer Netzwerke kommen dank verschiedener vorinstallierter Software auf dem Acer Stream auf ihre Kosten. Mit Hilfe des kostenlosen Streaming-Dienstes Acer Spinlets hat der Anwender die Möglichkeit, Musik bekannter Labels zu suchen und die Songs sofort in seinen bevorzugten sozialen Netzwerken zu posten. Acer UrFooz erlaubt die Erstellung eines persönlichen Avatars inklusive Profil und Lesezeichen, die in sozialen Netzwerken hinzugefügt werden können. Facebook und der Twitterdienst Twidroid mit Integration im Adressbuch sind ebenfalls schon aufgespielt.

Aussteller

Acer: Halle 12 Stand 116
HTC: Halle 9 Stand 211
Samsung: Halle 20 Stand 101, Halle 9 Stand 211

Designer-Schlitten: Acer Ferrari und HTC Legend

HTC Legend


Ein teures Logo oder hochwertige Verarbeitung - die Hersteller haben sich was einfallen lassen. HTC ist bislang vor allem für solide, unauffällige Hardware bekannt. Nun bringen die Taiwanesen mit dem Legend ein Designermodell. Es ist aus einem kompletten Aluminiumblock herausgefräst und fühlt sich deutlich hochwertiger an als die Smartphones mit reiner Plastik-Hülle.

Die Alu-Verarbeitung sieht (matt-)glänzend aus und liegt gut in der Hand. Optisch auffallend ist der kleine Knick am unseren Geräterand. Er soll für eine bessere Sprachqualität bei Telefonaten sorgen.

Für den Alltag hat sich HTC zwei nützliche Features einfallen lassen: Wenn das Handy klingelt und aus der Tasche in die Hand genommen wird, soll sich die Klingeltonlautstärke über den Näherungs- und den Umgebungslichtsensor automatisch reduzieren und damit peinliche Blicke ersparen. Wer das lärmende Handy einfach auf die Displayseite dreht, bewirkt die Stummschaltung des Geräts per Lagesensor.

Die Bedienoberfläche Sense hat ein paar kleine Erweiterungen erfahren und verknüpft nun die unterschiedlichen Kommunikationskanäle Messaging, Telefonieren und Soziale Netzwerke noch enger. Auf Wunsch sichert das Android-2.1-Handy automatisch diverse Daten und persönliche Einstellungen auf die microSD-Karte, darunter SMS/MMS, Lesezeichen und WLAN-Passwörter. Bei einem Betriebssystem-Update lassen sich damit alle Konfigurationen und Dokumente unkompliziert wieder aufspielen. Android 2.2 soll noch im Jahr 2010 zur Verfügung stehen und weitere Verbesserungen wie eine standardmäßig integrierte Taschenlampe oder die Software "Senden von App" und den Flashplayer 10.2 mit sich bringen. Getaktet ist das Handy mit 600 MHz - doch nur selten merkt man, dass weniger Kraft unter der Haube steckt als beim HTC Desire.

Die 5-Megapixel-Kamera mit integriertem LED-Blitz ist jederzeit einsatzbereit und notiert zu allen Aufnahmen auch die jeweiligen GPS-Daten. Wer mit dem GPS-Handy navigieren will, findet einen digitalen Kompass und Google Maps vor. Eine vollwertige Navigationslösung erhält man, wenn man Google Maps aktualisiert. Der entsprechende Download steht im Android Market bereit. Dank HSPA oder WLAN ist das schnell erledigt.

Acer Liquid e Ferrari Special Edition

rot wie das Auto: Acer Liquid e Ferrari


Ein Handy wie ein Auto: Das knallrote Liquid e Ferrari Special Edition von Acer lockt Rennwagen-Fans und Freunde sportlicher Autos. Wie der Name des Handys schon verrät, standen die aktuellen Rennwagen den Designern des Android-Handys Pate. Chrom-Elemente setzen Akzente, auf der Rückseite hat Acer das verzierte Wappen der Scuderia Ferrari platziert. Das Mikrofon erinnert an den Lufteinlass eines Rennwagens.

Acer hat eigens ein Ferrari-Wallpaper entworfen, das als Bildschirm-Hintergrund dient. Und auch der passende Klingelton, der den Klang eines Ferrari-Motors imitiert, kann der Auto-Fan einstellen. Bedient wird das Handy über einen 3,5 Zoll großen, kapazitiven Touchscreen.

Das Handy unterstützt Video-Streaming per Hochgeschwindigkeits-Internet mit bis zu 7,2 MBit/s und erlaubt schnelles Hochladen von Bild- und Videodateien mit bis zu 2 MBit/s. Die 5 Megapixel-Kamera mit Autofokus macht Schnappschüsse, Videos schaffen eine höchst Auflösung von 320 x 240 Pixeln. Der Prozessor arbeitet mit 768 MHz, beim Speicher hat Acer gegeizt: 256 MByte RAM sind dürftig, der Programmspeicher beläuft sich auf 512 MByte.

Der Fokus liegt eben auf der Optik. Als Zugabe gibt es ergo noch ein kompaktes Ferrari-Headset, das Echoeffekte unterdrückt und die Lautstärke automatisch reguliert, um immer die bestmögliche Akustik zu gewährleisten. Es trägt natürlich ebenfalls das Ferrari-Logo.

Aussteller

Acer: Halle 12 Stand 116
HTC: Halle 9 Stand 211

Kompass-Handy: Garmin Asus nüvifone A50

mit Orientierungssinn: Garmin Asus nüvifone A50

Android-Handy gibt es viele. Spezialisten wie das Garmin Asus nüvifone A50, das ganz auf Navigation ausgerichtet ist, sind dagegen rar. Dabei sind Navigation und Telefonfunktionen tief in das System integriert und gut miteinander verknüpft. So kann man sich beispielsweise zu einer Adresse leiten lassen, die sich in einer E-Mail, einer SMS, auf einer Website oder im Adressbuch befindet. Darüber hinaus navigiert das nüvifone A50 auf Wunsch an einen Ort, an dem zuvor ein Foto mit der integrierten Kamera geschossen wurde. Das im Lieferumgang enthaltene Kartenmaterial umfasst Europakarten von 42 Ländern.

Das Navigations-Handy, das unter dem inzwischen veralteten Android 1.6 läuft, unterstützt den Aufruf mehrerer Applikationen gleichzeitig und erlaubt den Einsatz verschiedener Apps und Widgets. Ferner ist die Ausführung von Google Street View sowie das nahtlose Umschalten zwischen Fußgänger- und Automodus möglich. Ins Internet geht das Garmin Asus nüvifone A50 per WLAN oder HSDPA.

Der 3,5-Zoll-Touchscreen bietet eine Auflösung von 320 mal 480 Pixeln. Wer auf der Karte auch feine Details erkennen will, hätte allerdings eine etwas höhere Auflösung bevorzugt. Im Lieferumfang sind ein Autoladekabel für den Zigarettenanzünder und eine Halterung für die Windschutzscheibe enthalten. Der Nutzer muss nur das Kabel anschließen und das A50 in die Halterung stecken, um die Navigationslösung zu starten. Das Smartphone arbeitet mit einem 600-MHz-Prozessor von Qualcomm.

Android 2.2 und Windows Phone 7

Windows Phone 7: Tiles (Kacheln) und ihre Funktionen

Mit großer Spannung wird das neue Betriebssystem von Microsoft erwartet. Nachdem der Software-Konzern durch die Konkurrenz von Apple und Google ins Hintertreffen geraten ist, will Microsoft nun mit Windows Phone 7 den längst überfälligen Neuanfang wagen. Windows Phone 7 löst das aktuelle Betriebssystem Windows Mobile 6.5 ab. Die schwerfällige Bedienung mit einem Stift soll damit der Vergangenheit angehören.

Hierfür muss Microsoft längst überkommene Strukturen über Bord werfen. Das Ergebnis ist eine völlig neue Menüführung, in deren Zentrum sogenannte Live Tiles stehen. Sie bieten direkten Zugang zu Aktionen wie Facebook-Updates ansehen oder Musik hören bietet.

Windows Phone 7 mit Zune und Xbox
Interessant: Microsoft bringt den Zune-Player und die Xbox auf seine Smartphones. Beide Funktionen zählen zu den insgesamt sechs Hubs, also Funktionen, die das Mobiltelefon bietet. Auch wenn Spiele nur einen kleinen Teil in Microsofts App-Strategie für das neue Betriebssystem ausmachen, kann sich der Software-Riese damit gut von Android und Apples iOS abggrenzen. Und damit der Start auch gelingt, hat Microsoft bereits eine Liste mit rund 60 Spielen veröffentlicht, die zum Start zur Verfügung stehen sollen, darunter Assassins Creed, Guitar Hero 5, Splinter Cell Conviction oder Star Wars: Cantina.

Neben dem Fokus auf Spiele bietet Windows Phone 7 aber auch die klassischen Handyfunktionen Kontakte, Bilder, Marketplace und Office. Neu ist die Integration von Sharepoint, einer Lösung, die die Verwaltung von Office-Dokumenten zwischen Mobiltelefon und Firmenserver oder der Cloud (Wolke) verfügbar machen soll.

Android 2.2: mehr Ausdauer und mehr Widgets

Obwohl noch nicht einmal alle Handys unter Android 2.1 laufen, hat Google bereits Android 2.2 veröffentlicht. Die Entwickler arbeiten seit gut zwei Monaten daran, das Betriebssystem mit ihrer Benutzeroberfläche in Einklang zu bringen. Die neue Version bietet einiges an Code-Optimierung, um eine noch flüssigere Bedienung bei gleichzeitig längerer Akkulaufzeit zu ermöglichen. Zudem wird Flash standardmäßig integriert sein. Der Youtube-Player hat damit ausgedient und auch die meisten sonstigen Webseiten mit Flash-Navigation kann der Browser fehlerfrei darstellen.

HTC, Vorreiter bei der Implementierung von Android 2.2, hat mit dem Update auch auch neue Funktionen entwickelt: Mitteilungsfreudige teilen ab sofort nicht mehr nur ihre Gedanken über Facebook, Twitter und Co., sondern auch ihre Apps über die Funktion "Senden von App" - oder sogar ihre Internetverbindung dank einfachem Einrichten als WLAN Hotspot. Standardmäßig hat HTC jetzt auch die Taschenlampen-Funktion integriert, bei der das Blitzlicht der Kamera in drei Helligkeitsstufen als Leselampe oder Schlüsselloch-Suchhilfe genutzt werden kann.

HTC Sync 3.0 - iTunes Sync für Android
Zusammen mit der neuen Android-Version und HTCs SyncTool in Version 3.0 können auch iTunes-Nutzer nun ihre Musikbibliothek mit ihrem Android Smartphone synchronisieren. Weitere Neuerungen sind die einfache Bilder-, Dokumenten- und Lesezeichen-Synchronisation.

Daten-Rennbahn LTE

LTE (Long Term Evolution) ist nach GPRS, EDGE, UMTS und HSDPA der nächste große Wurf in der Mobilfunk-Kommunikation. LTE soll Datenübertragungsgeschwindigkeiten erlauben, die deutlich höher liegen als man es derzeit von DSL kennt. Konkret: Theoretisch ist per LTE ist eine Datenübertragung von 300 MBit/s im Downlink und 75 MBit/s im Uplink möglich. Damit sind in Zukunft auch datenintensive Dienste wie Videotelefonie mit hochauflösenden Bildern, Musik- und Videostreaming oder Gaming mit der Online-Community kein Problem mehr.

Vodafone und die Telekom zeigen in einem Show-Case, was mit der neuen Übertragungstechnik alles möglich ist. Beide Netzbetreiber wollen Ende September 2010 mit dem Ausbau beginnen. Die weißen Flecken auf der Mobilfunk-Karte sollen als erstes versorgt werden. Dann sollen in den wenig besiedelten Gebieten Datenraten von bis zu drei MBit/s möglich sein, in Städten mit mehr Funkmasten will man auf bis zu 50 MBit/s kommen. Die Netzbetreiber können dabei bestehende Sendemasten aufrüsten. Dadurch werden die Senderadien erweitert und die Netzbetreiber können in Gegenden vordringen, die bislang vom Mobilfunknetz abgeschnitten waren.

Aufrüstung beginnt auf dem Land
Vodafone will im ersten Ausbaujahr rund 1500 Standorte aufrüsten. Das soll vorwiegend in ländlichen Regionen mit Kommunen bis 5000 Einwohnern geschehen. Ost-, Nord-, Süd- und Westdeutschland sollen dabei gleichermaßen profitieren. O2 hat aktuell zwei Pilotprojekte in München und Halle laufen, dabei wird das 2,6 GHz-Frequenzband getestet. In den ländlichen Vororten Ebersberg bei München und Teutschenthal bei Halle sammelt O2 erste Erfahrungen mit den Frequenzen über 800 MHz.

Erste LTE-Handys 2011
Wann der Startschuss für die kommerzielle Nutzung der LTE-Netze fällt und was das schnelle Surfen kosten wird, steht noch nicht fest. Klar ist nur: LTE wird zuerst mit neuen Modems und Datensticks für den Laptop zu nutzen sein. Erste Handys, die für das Blitz-Surfen geeignet sind, werden frühestens 2011 erwartet. (PC-Welt/haf)