Jeder in der Branche spricht davon. Aber wie weit ist die Industrie, Themen wie RFID, QR-Code oder BYOD zum wirklichen Nutzen der Anwender auf die Straße zu bringen? Bettina Horster, Direktorin Mobile im eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. und Vorstandsvorsitzende der Vivai AG nannte die mobilen Verlierer auf der Veranstaltung "eco Mobile Business Trends" in Düsseldorf:
1. Der Ausbau der Mobilfunknetze schreitet nicht im erhofften Maße voran. Es gibt nach wie vor funkfreie Gebiete, die Qualität mobiler Telefonate ist häufig unzureichend und der LTE-Ausbau kaum spürbar.
2. Bring Your Own Device (BYOD) hat sich binnen kürzester Zeit vom Mega-Trend zum Mega-Flop entwickelt. Die IT-Abteilungen in den Unternehmen haben dem Anschluss "irgendwelcher Geräte" ihrer Beschäftigten ans Firmennetz aus Sicherheitsgründen rigoros einen Riegel vorgeschoben. Offenbar hat es sich als günstiger erwiesen, den Beschäftigten firmeneigene Laptops zu überlassen statt sich dem erhöhten Sicherheitsrisiko fremder Geräte auszusetzen.
3. RFID und seit kurzem NFC sind als Hoffnungsträger für eine vielfältige Palette neuer mobiler Anwendungsgebiete gestartet. Bislang hat keine dieser Funktechnologien die in sie gesetzten Erwartungen auch nur im Ansatz erfüllt.
4. QR-Codes schienen der Renner schlechthin als Brücke zwischen der analogen und digitalen Welt. Heute sind QR-Labels zwar an vielen Stellen von der Pralinenschachtel bis hin zu Visitenkarten sichtbar, aber die Nutzung ist verschwindend gering und es steht zu erwar4ten, dass QR rasch wieder "aus der Mode" kommt.
5. Mobile Payment sollte zahlreichen Marktstudien zufolge eigentlich schon im Jahr 2005 den Durchbruch geschafft haben. Bis heute haben sich diese Prognosen als Makulatur erwiesen.
Auch manche Ideen der Hersteller, ihre Stückzahlen in unterentwickelten Märkten voranzutreiben sind im Sand verlaufen. So bezeichnet Horster die Idee namhafter Hersteller, einfache Handys in großen Stückzahlen in Entwicklungsländer liefern zu können, als "Auslaufmodell mit Ansage". Denn auch in diesen Regionen wolle die Bevölkerung wohl lieber Smartphones.
Als positiven Lichtblick nennt die Expertin allerdings die mobile Machine-to-Machine-Kommunikation. Zwei Drittel der Befragten aus einer aktuellen Umfrage des eco-Verbandes erwarten ebenfalls den Durchbruch für die M2M-Kommunikation in den nächsten Jahren. (bw)