Elektronikmesse in Berlin

Das sind die IFA-Trends 2016

18.04.2016 von Armin Weiler
Smart Home, Wearables, UHD und 3D-Druck, das sind nur einige der Schwerpunkte der IFA 2016 im September in Berlin. Die GFU hat die wichtigsten Trends zusammengestellt.

Am 2. September beginnt die IFA 2016 und die Vorbereitungen bei der Messe Berlin und den Ausstellern laufen bereits auf Hochtouren. Passend zur wichtigsten Verkaufssaison des Jahres gibt der IFA-Veranstalter GFU einen umfassenden Überblick über Neuheiten und Premieren.

Miss IFA freut sich schon auf die IFA 2016 vom 2. bis 7. September in Berlin.
Foto: Messe Berlin

Bildschirme für faszinierende HDR-Bilder, UHD-Filme von der neuen Blu-ray Disc, Brillen und Kameras für die Virtuelle Realität, Sicherheit, Komfort und Energie-Effizienz durch smarte Vernetzung, Sensoren für Fitness und Gesundheit, superschnelle 3D-Scanner, unerschöpfliche Musikangebote aus Streaming-Portalen und vieles mehr wird es auf der IFA 2016 zu sehen geben. Hier einige Trendthemen im Überblick:

Smart Home und Home Automation

Foto: a-image - shutterstock.com

Die Vernetzung von CE-Geräten untereinander und ihre Verbindung mit Haushaltsgeräten, der Heizungsanlage oder der Beleuchtung ist ein weiterer Trend, der immer mehr an Bedeutung gewinnt.

PCs, Notebooks oder Netzwerk-Festplatten speichern heute große Archive digitaler Medien - Bilder, Musik und Videos. Das Heimnetz stellt sie mobilen und stationären Endgeräten zur Verfügung - Smartphones und Tablet-PCs ebenso wie vernetzten Fernsehgeräten. Standards wie UPnP und DLNA erleichtern den Medienverkehr: Die beteiligten Geräte erkennen einander automatisch und können so die digitalen Inhalte über das Heimnetz austauschen. Immer mehr Kameras und Camcorder funken ihre Aufnahmen direkt über W-LAN ins Heimnetz - entweder, um sie ins Internet zu stellen, oder um sie an ein Fernsehgerät zu übertragen, das die soeben geschossenen Bilder auf dem Bildschirm zeigt.

Der Trend zur vernetzten Mediennutzung hat auch die HiFi-Welt nachhaltig verändert: Die meisten Musikkomponenten und Surround-Anlagen lassen sich heute drahtlos oder drahtgebunden mit dem Heimnetz verbinden, um zentrale Mediensammlungen für die Wiedergabe abzurufen - "Streaming" ist das Stichwort für diese Technik.

Unterwegs kann der Nutzer auf sein Heimnetzwerk zugreifen, zum Beispiel, um dort gespeicherte Daten abzurufen oder einen TV-Mitschnitt zu programmieren. Die Verbindung von CE- und Haushaltsgeräten erschließt noch viele weitere Nutzungsszenarien: So unterstützt die Vernetzung wirtschaftlichen Energieverbrauch und die Sicherheit in den privaten vier Wänden. All dies wird die IFA 2015 ihren Besuchern mit vielen Produkten, Lösungen und Demonstrationen zeigen.

Miss IFA präsentiert Produktneuheiten 2015

Miss IFA - Mit der Lizenz zum Föhnen!

Power-Frau mit Ladegerät.

Ansprechende Kurven - beim Fernsehgerät natürlich!

Staubsauger sind praktisch, ob es nun ein Starky Pro ...

... oder ein Ergorapido AG3105 ist.

Die schlanke Miss IFA wird den Beurer Shape Manager (AS81 Lady Aktivitätssensor BF710 Bluetooth Body Shape) wohl nicht brauchen.

Fit und schick: Vivofit 2 aus Jonathan Adler Collection von Garmin.

Wer bei V6 an einen Hubkolbenmotor denkt, hat noch nicht Miss IFA mit dem Dyson V6 Mattress Matratzenreiniger erlebt.

Und noch ein V6: Das ZTE Blade V6.

Kalter Schrank für heiße Rothaarige: Ultimate NoFrost Kühl-/Gefrierkombination von Bauknecht.

Hier ist nur der Kühlschrank retro: Retro Collection/RB 60299 RBL von Gorenje.

Manche Smartwatch soll sogar die Uhrzeit anzeigen!

Ohne Kaffee aus dem EA8808 KRUPS Kaffee-Vollautomat geht Miss IFA nicht aus dem Haus.

Damit Miss IFA die IFA auch findet: Becker Professional.6 LMU von United Navigation.

Zum Einschlafen: Beurer SE80 Sleep Expert Bluetooth.

Der Ghetto Blaster ist noch nicht tot, insbesondere in Berlin: Audioanlage GX-BT9 von Sharp.

Immer wissen wo es lang geht: Falk Ibex32 von United Navigation.

Und noch ein Navi: Becker MAMBA von United Navigation für den Rückweg.

Das ist kein Haarentferner, sondern der Therapielaser B-CURE Laser Classic von Erika Carmel

Berühren erwünscht: Galaxy Tab A von Samsung.

Kurven auch für den Schreibtisch: Curved Monitor SE790C von Samsung.

Miss IFA mag Musik: Ob aus den Lautsprechern R6 und R7 ...

... oder dem Level On Wireless Kopfhörer von Samsung.

Die bequeme Art zu Saugen: Staubsauger Powerbot von Samsung.

Besticht durch seine runden Ecken: GALAXY S6 edge von Samsung.

Mit der Gear VR von Samsung taucht Miss IFA in virtuelle Realitäten ab.

Die kompakten Küchengeräte WMF KÜCHENminis lassen in Miss IFAs Küche noch Platz für den einen oder anderen Koch.

Da kann Miss IFA speichern: Festplatte Portable SSD T1 von Samsung.

Hier hat Miss IFA den nächsten Staubsauger, dieses Mal aus dem Hause Robert Thomas, entdeckt.

Wenn die Hörleistung schwächer wird: Hörgerät ReSound LINX2 von gN ReSound.

Hier fotografiert Miss IFA mal den Fotografen: Spiegelreflexkamera Lumix DMC-G70 von Panasonic.

Und zwischendurch ein Käffchen aus dem Kaffeevollautomat Passion One Touch von Melitta.

Jetzt bekommt MIss IFA was auf die Ohren mit dem Kopfhörer RP-HD10 von Panasonic.

Eines von Miss IFAs Lieblings-Tablets: Das Microsoft Surface 3.

Kompakte Klang-Box: Multiroom-Lautsprecher SC-ALLZEG-K von Panasonic.

Ob Miss IFA weiß, was man mit dieser "Power Roll" bezweckt? Wir wissen es nicht.

Und dieses Gerät macht irgend etwas mit Luft, wie zumindest der Name Medisana Air verspricht.

Wenn die IFA mal wieder ordentlich durchgeputzt werden muss, geht Miss IFA mit dem WV 5 Premium von Kärcher ran.

Das findet auch Miss IFA scharf: Audio Anlage HAT-SB 602 von Sharp.

Für Miss IFAs smarten Garten: ST 6 Smart Home von Kärcher.

Hoffentlich zerdrückt der Xtreme Xplosives Club Sound Kopfhörer HA-SR100X von JVC nicht die Miss-IFA-Frisur, denn sie muss ...

... noch weitere Produkte wie hier die ProDose Waschmaschine GWN 59464 C von Grundig vorstellen.

Wie schnell so ein heller Teppich wieder dreckig wird, also her mit dem Akku-Staubsauger VCH 9530 von Grundig.

Zur Belohnung gibt es schon wieder Kaffee: Dieses Mal aus dem Kaffeevollautomat Z6 Satinsilber von JURA.

Auch wenn das Miss-IFA-Outfit nicht gerade geländetauglich ist, der Outdoor Camcorder GZ-R315 von JVC ist es auf jeden Fall.

Und noch ein Tässchen: Der Kaffeevollautomat XJ6 Professional von JURA sogt dafür, dass Miss IFA auch noch bei 50 vorgestellten Produkten wach bleibt.

Friteuse mit App: TEFAL Actifry Smart.

Dass die Fotografen immer schmutzige Schuhe haben! Raus mit dem Rowenta Bodenstaubsauger 4 A.

Tablet von hinten? Nein, das ist der GSB600 Bluetooth Lautsprecher von Grundig.

Mit dem KRUPS Prep&Cook will Miss IFA gleich loskochen.

Der Xpress C480W von Samsung: Damit Miss IFA ihre Verehrerpost auch ausdrucken kann.

TV-Gerät von TechniSat Digital: Miss IFA, schalte mal Bundesliga an!

Turbo für PC und Notebook: Festplatte SSD 850 PRO von Samsung.

Damit hat Miss IFA den direkten Draht zum Satelliten: TechniCorder ISIO STC, Technisat Receiver von TechniSat Digital.

Im Retro-Look aber mit moderner Empfangstechnik: DAB+Radio von TechiSat Digital.

Wen Miss IFA wohl zum kuschligen Heimkinoabend mit dem Mini-Projektor ZTE Spro 2 einlädt?

Über 1,65 Meter Bilddiagonale bringt der BRAVIA X90C, 4K Ultra HD TV, 65 Zoll von Sony mit. Das findet auch Miss IFA beeindruckend.

Bei diesem heißen Sommer ist Miss IFA auf der Suche nach einem richtig großen Kühlschrank mit dem Home Cream-Doppeltürer DN 162230 DVIZX von Beko Deutschland fündig geworden.

Die Farbe der mobilen drahtlosen Lautsprecher SRS -X11 von Sony gefällt Miss IFA ganz besonders.

So groß, dass er fast hochkant in Miss IFAs Wohnung muss: Der Philips 49PKK7100 Ambilight TV.

Mit drei WMF Profi Plus Küchenmaschinen kann Miss IFA für das nächste Kaffeekränzchen gleich drei Kuchen gleichzeitig vorbereiten.

Und zum Schluss noch ein kleines Erinnerungsfoto von der IFA 2015 mit der Cyber-Shot DSC - HX90V von Sony.

Eine e-Haus genannte Groß-Installation zeigt darüber hinaus exemplarisch, welche Fortschritte die Industrie in der Zusammenarbeit ganz unterschiedlicher vernetzter Geräte erzielt. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Interoperabilität, einer Zielsetzung, die heute auch zu den Forderungen der Bundesregierung und der Europäischen Union zählt. Das e-Haus demonstriert aber zudem, welche Beiträge Vernetzung und intelligente Steuerung zur Energieeinsparung leisten können - ein wichtiger Mosaikstein zur Energiewende. Dazu passen Ideen zur Elektro-Mobilität und zur intelligenten, datengestützten Umgestaltung des Individualverkehrs.

Wearables

Foto: Zephyr

Clevere Uhren und andere Wearables, also mit Sensoren und Displays ausgerüstete Geräte, die man körpernah, zum Beispiel am Arm trägt, prägen zur IFA 2016 einen weiteren Trend. Sie zeigen an, was sie mit oder ohne Handy-Unterstu?tzung empfangen, sie messen Körperfunktionen wie die Herzfrequenz oder den Puls, zählen Schritte, registrieren Bewegungen und Umgebungsvariablen, um sie zur Auswertung weiterzufunken - zum Beispiel an ein Tablet, das alle empfangenen Daten für grafische Darstellungen weiter verarbeitet und individuelle Fitness-Programme erstellt.

Die IFA wird eine Fu?lle neuer Smart Watches und Fitness-Armbänder zeigen, darüber hinaus viele neue Smartphones, die ebenfalls eigene Fitness-Sensoren an Bord haben. Der Trend zu intelligenten Wearables fördert nicht nur Sport und Spaß, er wird künftig auch telemedizinische Anwendungen stützen und somit auch dazu beitragen können, dass ältere Menschen länger selbständig in ihren gewohnten Umgebungen leben können. Ein spezieller IFA-Bereich präsentiert diese Themen in einem in einem attraktiven Rahmen.

Drucken in der dritten Dimension

Auf der IFA 2016 wird erneut eine Geräteart für Aufsehen sorgen, die auf dem besten Weg ist, sich im Massenmarkt zu etablieren: die 3D-Drucker. Selbst handliche Tischgeräte zaubern aus ihren Düsen Objekte aller Art: Zahnräder zum Beispiel, Architekturmodelle, Spielzeug, originelle Schuhe, künstlerische Skulpturen, zierlichen Schmuck, ja sogar Kleider. Selbst Stühle, Couchtische oder große Bodenvasen lassen sich mit 3D-Druckern produzieren. Die meisten Drucker verarbeiten Kunststoffe. Manche könne aber auch Metallobjekte erzeugen, indem sie feine Späne mit Laserstrahlen verschmelzen. Einige Modelle verarbeiten sogar Lebensmittel - Schokolade und Zucker etwa, um daraus dekorative Köstlichkeiten zu kreieren.

Die Vorlagen für die dreidimensionalen Print-Produkte entstehen in speziellen Konstruktionsprogrammen - oder in den Abtast-Lichtstrahlen von Scannern. Auch sie präsentieren sich auf der IFA in etlichen Varianten, vom kompakten Tischscanner für kleine Objekte bis hin zu mannshohen Installationen, die einen Menschen in wenigen Sekunden rundum erfassen und die so gewonnen Daten als digitale Vorlage an den Drucker schicken können.

Die spektakulärste Scanner-Lösung präsentiert IFA TecWatch, die Innovationsplattform der IFA (Halle 11.1): Mehr als 80 lichtstarke Objektive, rundum an den Wänden einer kompakten Kammer angeordnet, fotografieren gleichzeitig das zu erfassende Objekt, etwa einen Menschen. Der gesamte Scan-Prozess ist folglich innerhalb eines winzigen Sekundenbruchteils erledigt - so schnell, dass der Mensch im Scanner zur Ablichtung sogar in die Luft springen könnte, um seine Konturen rundum bis zu den Schuhsohlen erfassen zu lassen.

Virtuelle Realitäten

Foto: Aleksandra Suzi - shutterstock.com

Brillen für die virtuelle Realität (VR) haben Hochkonjunktur: Immer mehr Gerätehersteller bieten Modelle für die dreidimensionale Illusion an. Hinzu kommen Smartphones, die sich mit speziellen Adaptern zur virtuellen Brille umfunktionieren lassen.

Neben Spielen und vielen anderen Quellen für den Genuss der virtuellen Welten zeigt die IFA 2016 auch Kameras, die eigene VR-Bilder produzieren können. Dazu gehören 360-Grad-Modelle, die nicht nur kreisförmig ihre Umgebung ablichten, sondern auch solche, die wie eine Kugel alles rundum ins Visier nehmen. Mit passender Software lassen sich so Szenerien erstellen, durch die man mit der VR-Brille in alle Richtungen navigieren kann - nicht nur einmal um die eigene Achse, sondern auch vom Boden bis in den Himmel und zurück.

Ultra HD

Foto: SAMSUNG

Fernsehgeräte der Qualitätsklasse Ultra HD, noch vor wenigen Jahren nur im Flaggschiffsortiment der Hersteller angesiedelt, haben den Massenmarkt erobert: Schon Geräte mit Bildschirmgrößen um 40 Zoll bieten häufig UHD-Auflösung, Modelle der Größenklassen ab 50 Zoll kommen fast ausschließlich mit UHD-Bildschirmen auf den Markt.

Höhere Bildqualität verspricht nicht nur die im Vergleich zu Full HD viermal höhere Pixelzahl. Die besten TV-Geräte des IFA-Jahrs 2016 bieten auch Kontrastwerte, die alles, was Bildschirme bisher zeigen konnten, deutlich übertreffen. Das technische Stichwort hierzu heißt High Dynamic Range, kurz HDR. Autoscheinwerfer in einer Nachtszene zum Beispiel sollen dann richtig blenden - und nicht nur als helle Flecken auf der Bildfläche erscheinen.

Als Zielsetzung für die Zukunft kursiert das Kürzel HDR schon seit einer Weile durch die Diskussionen rund um die Fernsehtechnik. Doch jetzt ist es Teil einer neuen Norm - und die ersten Geräte nach diesen Vorgaben sind sogar schon auf dem Markt. Zu erkennen sind sie an einem Logo mit dem Schriftzug "Ultra HD Premium". HDR-Bildschirme in LCD-Technik müssen nach diesen Spezifikationen Spitzenhelligkeiten von mindestens 1000 Nits erreichen - das ist die internationale Einheit für die Leuchtdichte, die in Datenblättern oft auch etwas umständlicher Candela pro Quadratmeter (cd/m2) genannt wird. Bildschirm-Helligkeiten von 400 Nits sind heute immer noch übliche Werte.

Für Bildschirme in OLED-Technik erlauben die Ultra-HD-Premium-Spezifikationen etwas niedrige Spitzenhelligkeit, weil sie Prinzip bedingt noch nicht so viel Licht abstrahlen können wie ihre Artgenossen auf LCD-Basis. Sie erreichen aber deutlich tiefere Schwarzwerte - und sie können selbst finstere Szenen noch fein differenzieren, erzielen somit also einen durchaus vergleichbaren Kontrastumfang.

Das neue "Ultra HD Premium"-Logo signalisiert noch eine Reihe weiterer anspruchsvoller Parameter. So steht es für eine Signalverarbeitung mit 10 Bits für jeden Bildpunkt; bisher waren 8 Bits das übliche Maß. Der Sinn liegt auf der Hand: Erweiterter Kontrastumfang erfordert eine Kodierung, die feinere Differenzierung erlaubt.

Dies ist auch nötig, wenn die Geräte die Vorgaben für mehr Farben erfüllen sollen. Nach den Spezifikationen des UHD Premium-Logos sollen die Fernseher einen Farbraum abbilden, wie die Techniker sagen, den die internationale Standardisierungsorganisation ITU unter dem Kürzel Rec 2020 fu?r die Ultra HD-Zukunft empfiehlt. Die Gerätehersteller arbeiten schon seit Jahren auf dieses Ziel hin - unter anderem mit Farbfiltern, in denen Nano-Kristalle mehr Rot- und Grüntöne durchlassen. Quantum Dot oder Triluminos sind populäre Marketing-Vokabeln für diese Eigenschaft.

Smart TV

Foto: LG

Smart-TVs empfangen nicht nur konventionelles Fernsehen, sie können auch auf Inhalte und Dienste aus dem Internet zugreifen. Zum Beispiel auf die Mediatheken der Sender, auf Internet-Videotheken, Programmempfehlungen, Online-Spiele, soziale Netzwerke oder Info- Portale. Zu diesen Angeboten führen komfortable Apps - ganz ähnlich wie auf Tablets und Smartphones. Und ebenso wie die Mobilgeräte brauchen smarte Fernseher Betriebssysteme als Mittler zwischen Hard- und Software. Hinter den Bildflächen arbeiten immer öfter leistungsfähige Systeme, die sich schon in der Welt der Mobilgeräte bewährt haben und eine Vielzahl komfortabler Funktionen erschließen. Zwei führende Anbieter setzen zum Beispiel auf Android, das viele Apps auf den Fernseher bringt, die früher nur für Smartphones und Tablets zur Verfügung standen.

Android-Fernseher können auch eine leistungsfähige Online-Spracherkennung nutzen, die sogar komplexe Fragen versteht - etwa nach dem Wetter morgen in der Heimatregion: Ein paar Sekunden später erscheint die Antwort samt Grafik auf dem Bildschirm. Ähnliches gilt auch für Betriebssysteme wie Tizen, WebOS oder Firefox OS. Der Einsatz bereits etablierter und weit verbreiteter Betriebssysteme erleichtert auch die Vernetzung der Fernseher mit Tablets, Smartphones und modernen Hausgeräten.

Die neue Funktionsvielfalt der smarten Fernsehgeräte inspiriert auch neue Bedienkonzepte. Weshalb etwa soll man Informationen über Fernsehprogramme, Medienangebote aus dem Internet oder Filme aus dem angeschlossenen Medienplayer in ganz unterschiedlichen Umgebungen der Bedienoberflächen suchen? Zur IFA 2016 gibt es erste Fernsehgeräte, die alle Medieninhalte von einer einzigen Seite aus zugänglich machen - ganz unabhängig davon, über welches Netz oder welches Peripheriegerät sie auf den Bildschirm kommen.

Dazu passt eine weitere Technik-Idee: Erstmals erkennen Fernseher automatisch angeschlossene digitale Programmquellen wie Bluray-Player oder Set-Top-Boxen und übertragen passende Steuercodes an die Fernbedienung. So lassen sich mit einer einzigen Systemfernbedienung ohne umständliche Programmierung alle Geräte steuern, die bewegte Bilder auf den Schirm bringen.

3D Sound

Foto: Elesey - shutterstock.com

Vor mehr als vier Jahren begann der Kino-Ton den Luftraum zu erobern: Dolby hatte den klassischen Kino-Sound mit seiner Multikanal-Technik für rechts, links, Mitte und Surround um die Höhendimension erweitert. Als Dolby Atmos hielt die Technik Einzug in die Kinosäle, heute gehört sie auch zu den Ausstattungsmerkmalen von Heimkino-Receivern in den Wohnzimmern. Inzwischen hat Dolby Atmos Konkurrenz bekommen - etwa von DTS:X, einem System des anderen großen Anbieters von Kino-Tonsystemen.

Wozu braucht man die Höhendimension überhaupt? Natürlich für cineastische Effekte: Hubschrauber oder lärmende Vögel, die eine virtuelle Schleife über die Köpfe der Zuschauer hinweg fliegen, verleihen dem Kino-Erlebnis die Würze. Sogar erste Kopfhörer können schon 3D-Sound wiedergaben. Dazu brauchen sie allerdings geeignete elektronische Unterstützung, die den 3D-Eindruck auf virtuelle Weise erzeugt. Das Fraunhofer Institut IIS in Erlangen, das maßgeblich an der Entwicklung des MP3-Verfahrens beteiligt war, führt seine 3D-Lösung für die Kopfhörer-Wiedergabe in der Innovationshalle IFA TecWatch vor.

Aus Erlangen stammt auch eine neue Tonkodierung, die neben 3D-Sound auch noch weitere spannende Möglichkeiten eröffnet. Als MPEG-H wurde sie bereits in den Rang eines globalen Standards erhoben. In einen einzigen Ton-Datenstrom kann der MPEG-H-Codec mehrere Audio-Objekte verpacken, etwa unterschiedliche Sprachvarianten, zwischen denen man dann mit der Fernbedienung interaktiv wählen kann. Und wenn der Fußballreporter seine Stimmbänder strapaziert, um gegen die Sprechchöre der Fans anzukommen, erfährt er mit Tonspuren in MPEG-H künftig technische Unterstützung: Der Fernsehzuschauer kann mit der Fernbedienung regeln, wie laut sich seine Stimme vom Rest-Getöse abhebt. Wer mag, kann ihm aber auch komplett den Ton abdrehen und das Spiel unkommentiert genießen - nur mit dem Fan-Gesang in 3D. Auch Spielfilm-Dialoge lassen sich nach diesem Prinzip in der Lautstärke regeln. Und schließlich sorgt MPEG-H Audio auf jedem Gerät für einheitliche Lautstärke über Programme, Kanäle und Medien hinweg, etwa damit der Fernseher künftig nicht mehr losbrüllt, sobald die Unterbrecherwerbung beginnt

Schnurloser Sound

Foto: Messe Berlin

Lautsprecher, die über W-LAN oder Bluetooth Funkkontakt mit ihren Zuspielern pflegen, zählen zu den IFA-Trendprodukten für den guten Ton. Es gibt sie in unzähligen Varianten: Manche setzen nur auf eine der beiden Funktechniken, andere unterstützen beide. Als Musikquellen für die drahtlose Übertragung kommen NAS- Festplatten, Computer, Tablet-PCs, mobile Musikplayer und Smartphones in Frage.

Hinzu kommen Internet-Radioempfang und Streaming-Dienste aus dem Internet. Entsprechende Plattformen spielen als Programmquellen eine immer wichtigere Rolle. Die Fähigkeit drahtloser Lautsprechersysteme, auf diese Dienste zuzugreifen, bestimmen immer häufiger auch die Kaufentscheidungen. Viele Hersteller integrieren zudem Google Cast in ihre Drahtlos-Lautsprecher. Dank dieser Technik können mobile Android-Geräte den Ton direkt an die Lautsprecher funken, ganz gleich, ob der Sound aus dem Musikarchiv im Smartphone oder von einem Streaming-Dienst kommt.

Der Trend zum mobilen Musikgenuss hat auch die Nachfrage nach Kopfhörern belebt. Egal ob MP3-Player, Smartphone oder Tablet-PC - ein Kopfhörer gehört dazu. Die Vielfalt dieser Geräteart ist mittlerweile riesig: Vom einfachen "Ohrstöpsel" bis zum High Tech-Headphone ist alles im Angebot. In-Ear-Phones lassen sich individuell an die Ohrmuschel anpassen. Besonders hochwertige Modelle arbeiten sogar mit mehreren eingebauten Schallwandlern, die auf unterschiedliche Frequenzbereiche spezialisiert sind - ähnlich wie HiFi-Lautsprecher. Extra leichte Kopfhörer lassen eine mehrstündige Nutzung ohne Druckstellen zu und die Designer machen selbst die kleinsten Produkte zum Schmuckstück.

Technisch gehören neben exzellenter Klangreproduktion so genannte Noise Cancellation-Funktionen zur Unterdrückung der Umfeld-Geräusche zum Stand der Entwicklung, sowohl bei In-Ear-Phones, als auch bei großen HiFi-Kopfhörern, die das Ohr umschließen. Manche Kopfhörer-Modelle kombinieren Noice-Cancelling-Lösungen auch mit einer "Ambient- Aware"-Funktion. Damit kann man individuell per App die Lautstärke der Umfeldgeräusche auswählen; der Nutzer nimmt also, wenn er will, auch die Umgebung akustisch war.

Weitere neue Features sind Raumklang und Einmessfunktionen. So gibt es Kopfhörer, die den Sound "von vorne" anstatt "seitlich" ausrichten. Dies ist besonders beim Genuss von Livekonzerten attraktiv. Einmessfunktionen passen auf Wunsch das Klangbild den Ohren des Nutzers individuell an. Auch anspruchsvolle Bedienkonzepte sind neuerdings ein Kopfhörer-Thema: Es gibt schon erste Modelle, die auf Gesten reagieren, also zum Beispiel auf einen Wink hin zum nächsten Musikstück springen oder die Lautstärke verändern.

Zu den Highlights der IFA 2016 werden, wie schon im Vorjahr, auch Kopfhörer zählen, die den Ton aus neueren iPhones und iPads nicht mehr über die klassische Kopfhörer-Buchse, sondern direkt über den digitalen Lightning-Anschluss beziehen. Sie haben also eigene Digital-Analogwandler und Verstärker in ihren Hörkapseln, die den Herstellern subtiles Feintuning erlauben. Auch die Wiedergabe von Digitalmusik in sehr hohen Auflösungen oberhalb der CD-Qualität ist auf diese Weise möglich.

Der Retro-Trend Vinyl

Foto: Serge Ka - shutterstock.com

Die schwarze Schallplatte aus Vinyl, eines der letzten Relikte aus der Analog-Ära, erfreut sich anhaltender Beliebtheit: Ihr Absatz wächst sogar seit Jahren. Auch die Verkaufszahlen von analogen Plattenspielern, jahrelang auf dem Niveau einer kleinen, feinen Nische, ziehen wieder an.

Was macht den Reiz der schwarzen Scheibe aus? Klingt sie wirklich besser als die CD, was viele Anhänger des Medium behaupten? Streng technisch lässt sich das kaum belegen. Aber das Auspacken, Auflegen und Abspielen der großen Scheibe gleicht einer Zeremonie, die in der digitalen Welt kein Gegenstück hat und die zum Wunsch vieler stressgeplagter Menschen nach Entschleunigung passt.

Kein Wunder also, dass sich unter den Herstellern von Plattenspielern immer noch einige halten, die höchst komplexe Abspielgeräte im Gegenwert eines Kleinwagens anbieten - feinmechanische Kunstwerke auf manchmal zentnerschweren Zargen. Es gibt aber auch wieder eine wachsende Zahl von guten Plattenspielermodellen zu überraschend günstigen Preisen, die so gut klingen, dass ihre Anschaffung lohnt - auch im fortgeschrittenen Digitalzeitalter. Selbst große Vollsortimenter unter den CEAnbietern, die allzu schmalen Marktnischen gar nicht pflegen könnten, legen nach längerer Pause wieder neue Plattenspielermodelle auf und stärken damit den Trend.

Mit den wachsenden Absatzzahlen von Plattenspielern steigen auch die Umsätze mit hochwertigem Zubehör - vor allem mit speziellen Vorverstärkern, die für eine Anpassung an moderne HiFi-Geräte sorgen. Immer mehr Hersteller bauen die Phono-Verstärkerstufe auch gleich in ihre Plattenspieler ein - und kombinieren diese Elektronik manchmal sogar noch mit einem hochwertigen Analog-Digitalwandler. Damit schlagen sie eine die Brücke zwischen Tradition und Moderne: So ausgerüstete Vinylplayer lassen sich nahtlos in komplett digitale HiFi-Systeme integrieren, sogar der direkte Anschluss an einen Computer oder einen Audio-Server wird auf diese Weise möglich.