Die Vorhersagen aus den Gerüchten der letzten Monate zeichneten ganz langsam ein immer deutlicheres Bild des neuen iPad. Und sie lagen ziemlich richtig. Apple erneuert das iPad in fast allen technische Bereichen.
Der Name: iPad
Nicht "iPad 3", nicht "iPad HD" Apple entscheidet sich für den Namen "iPad". Das zeigt, dass Apple sich von den Versionsnummern verabschiedet hat und auf eine andere wesentlich einfachere Nomenklatur umsteigt. Das passt zu Apple.
Das Design: (beihnahe) unverändert
Optisch ändert sich nur wenig. Das iPad kommt in fast denselben Abmessungen wie der Vorgänger. Es wird lediglich 0,6 Millimeter dicker und etwas schwerer, was dem neuen Display und einem größeren Akku geschuldet ist. Die Rundungen der Kanten haben nun einen etwas geringeren Durchmesser, damit gibt es im Gehäuse mehr Platz. Nach wie vor gibt es das Gerät in zwei Gehäusefarben: Schwarz und Weiß.
Das ähnliche Design hat auch Vorteile: Zubehör, wie die von Apple angebotenen Smart Cover lassen sich weiter verwendet. Viele Schutzhüllen auch, nur speziell auf die Dicke des Pad 2 zugeschnittene Hüllen dürften nicht mehr passen.
Retina Display
Das Highlight des iPad ist das neue Retina-Display. Es bietet gegenüber dem Vorgänger die vierfache Pixelanzahl. Die Diagonale bleibt mit 9,7 Zoll unverändert. Die optische Auflösung liegt damit rechnerisch bei 264 dpi. Das ist zwar weniger als beim iPhone 4/4S (330 dpi) aber dennoch ein deutlich sichtbarer Fortschritt. Apple begründet die im Vergleich zum iPhone 4/4S geringere Auflösung mit der etwas größeren Entfernung mit der man ein iPad halten würde.
In Wharheit gibt es handfeste technische Gründe: apple hat sich zu der Pixelanzahl von 2048 mal 1536 entschlossen, weil es für die Software wesentlich einfacher ist, die auflösung grafischer Elemente schlicht zu verdoppeln, anstatt mit einem ungeraden Faktor zu multiplizieren.
Neben der höheren Auflösung spricht Apple auch davon, die Farbsättigung des Displays um 44 Prozent verbessert zu haben.
A5X-CPU
Zwei oder vier Kerne, das war hier die Frage. Nun ist sie beantwortet: Beides! Wie das? Apple liefert das iPad weiterhin mit einer Dual-Core-CPU aus, die mit zwei ARM-Rechenkernen arbeitet. Aber der integrierte Grafikchip benutzt vier Recheneinheiten. Durch diesen Trick kann Apple mit Recht von einer Quadcore-Grafik-CPU sprechen. Eine echte Quadcore-CPU, bei der vier Rechenkerne für alle Aufgaben zur Verfügung stehen ist der A5X aber nicht.
Die grafischen Fähigkeiten sollen dennoch wesentlich besser geworden sein. Das müssen sie auch, denn das iPad muss nun immerhin die vierfache Pixelmenge bewegen. Das kostet Rechenzeit und grafische Bandbreite. Apple behauptet dass die Grafikeinheit im Vergleich zur Trega-3-Chipsatz von Nvidia viermal schneller arbeitet.
Erste Eindrücke von Journalisten vor Ort bescheinigen dem iPad HD eine gute Arbeitsgeschwindigkeit. Testcenter eintrifft.
4.Generation/LTE - offenbar nicht für Deutschland
Ein neuer Funkchip mit Möglichkeiten der vierten Generation (LTE) wurde von den Gerüchten prognostiziert. Und tatsächlich hat Apple einen solchen Chip ins iPad eingebaut. Damit sollen sich Daten mit bis zu 73 Megabit pro Sekunde übertragen lassen, das bedeutet quasi Wi-Fi-Geschwindigkeit überall (Nachtrag:) – in der Theorie. Denn das iPad unterstützt offenbar nur LTE-Frequenzen für Nordamerika. Die Bänder mit 700MHz und 2600 MHz, die in Deutschland genutzt werden, unterstützt das iPad laut Apples Angaben ausgerechnet nicht. Apple gibt dies nicht eindeutig an, sondern sagt lediglich, dass 4G LTE von Anbietern in den USA und Kanada unterstützt wird. Wir werden diesem Umstand schnellstmöglich klären. (Ende des Nachtrags)
Auch den HSPA-Standard hat Apple im neuen iPad verbessert. Er arbeitet nun mit 21 Megabit pro Sekunde (HSPA+) und 42 Megabit pro Sekunde (DC-HSDPA).
Daneben unterstützt das iPad nun, ebenso wie das iPhone 4S den aktuellen Bluetooth-Standard 4.0
Mehr RAM
Wer kennt das nicht vom iPad oder iPhone: plötzlich und unerwartet beendet sich die gerade im Vordergrund laufende App. Grund dafür ist in den meisten Fällen ein zu knapper Arbeitsspeicher (RAM). iOS geht hier rigide vor: Eine App, die zuviel RAM beansprucht wird gnadenlos zwangsbeendet, damit die Stabilität des gesamten Systems nicht ins Wanken gerät. Mehr RAM bedeutet, dass dieser Fall seltener vorkommt. Apple baut nur ein Gigabyte RAM ins iPad ein. In der Praxis dürfte der Fall von zwangsbeendeten Apps nun kaum noch vorkommen. Ob das wirklich so ist, wird erst ein Test entscheiden.
5-Megapixel-Kamera an der Rückseite
Das iPad 2 taugt kaum zum Filmen oder Fotografieren. Das im Vergleich zu digitalen Kameras oder Handys große Format des iPad sorgt zudem dafür, dass man es kaum für Schnappschüsse hernimmt. Dennoch hat Apple die auf der Rückseite integrierte Kamerea verbessert. Statt mageren VGA-Fotos und 720p Video, nimmt die Kamera nun Standbilder mit 5 Megapixel und Video in Full 1080p auf. Außerdem gibt es eine Bildstabiliseirung und die vom iPhone 4S her bekannte 5-Linsen-Optik.
iOS 5.1 und Voide Dictation
Neben neuer Hardware hat Apple auch eine neue iOS-Version vorgestellt. iOS 5.1 bringt etliche neue Funktionen, stopft Sicherheitslücken und verbessert die Geschwindigkeit des iPad.
Siri, Apples Sprachassistentin wurde mit iOS 5.1 überarbeitet. Die Dame spricht und versteht nun auch japanisch. Auf das iPad kommt Siri aber nicht, zumindest nicht in voller Funktion. Stattdessen hat Apple "Voice Dictation" eingeführt. Damit kann man Texte in das iPad diktieren, sie werden direkt in editierbaren Text umgesetzt, und lassen sich in alle Apps einspielen. Das Feature kennt man bereits vom iPhone 4S. Ein vollständiges Siri gibt es aber leider nicht für das neue iPad. Voice Dictation unterstützt die Sprachen amerikanisches Englisch, britisches Englisch, australisches Englisch, Französisch, Deutsch und Japanisch.
Preise und Lieferdatum
Ab dem 16. März ist das neue iPad zu haben. Apple liefert es gleichzeitig in den USA, Canada, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Japan und Honkong, Singapur und Australien aus. Eine Woche später soll es in 25 weiteren Ländern erhältlich sein. An den deutschen Preisen hat sich nichts geändert.
Die Preise:
iPad Wi-Fi
16 GB: 479 $
32 GB: 579 $
64 GB: 679 $
iPad 4G
16 GB: 599 $
32 GB: 699$
64 GB: 799 $
Dieser Artikel stammt von der ChannelPartner Schwesterpublikation Macwelt. (bw)