Angesichts des Schnüffel-Skandals klingt die Zahl, die Ciscos Global Cloud Index kürzlich lieferte, vermessen: Fast zwei Drittel aller Workloads sollen bis 2017 in die Cloud wandern. Über die Größenordnung lässt sich streiten. Unstrittig ist jedoch, dass Unternehmen derzeit ihre IT umrüsten mit dem Ziel, schneller auf neue Anforderungen reagieren zu können.
"Das Data Center der Zukunft bietet Anwendern Rechenleistung und Speicherplatz auf Knopfdruck - bedarfsgerecht und nach tatsächlichem Verbrauch abgerechnet", bringt es IBM-Channel-Chef Stephan Wippermann auf den Punkt. Verwirklichen lässt sich dies nur über die Einbindung von Cloud-Ressourcen.
Damit ändert sich die Rolle der IT: "Sie wird mehr und mehr als strategische Komponente im Wettbewerb gesehen", wie es Thomas Kühlewein, Vice President VMware CEMEA, formuliert. Und Wippermann bekräftigt: "Rechenzentren müssen sich am Nutzen messen lassen, den sie gegenüber ihren internen und Kunden erbringen."
Peter Dümig, Field Product Manager Enterprise Solutions bei Dell, rechnet ebenfalls mit einer weiteren Verschiebung der Aktivitäten von klassischen lokalen Rechenzentren oder Systemen in die Cloud.
Energieeffizienz bleibt Dauerbrenner
Allerdings geht der Wunsch nach mehr Flexibilität nicht mit steigenden IT-Budgets einher, wie die jüngste Forrester-Studie ergab. Obendrein werden die Strompreise weiter steigen. "Deshalb bleibt auch das Thema Energieeffizienz ein Dauerbrenner ebenso wie Virtualisierung und Green IT", erklärt Jörg Brünig, Senior Director Channel Managed Account bei Fujitsu. Die Kunst werde es sein, bei nahezu gleich bleibenden Budgets Raum für Innovationen zu schaffen, konstatiert Christian Werner, Senior Director Alliances & Channels bei Oracle Deutschland.
Bewerkstelligen lässt sich das nur, indem die Komplexität im Data Center reduziert wird, die durch die bislang getrennte Betrachtung von Storage, Server und Netzwerk entstanden ist. Konvergente Infrastrukturlösungen versprechen, diese Trennung aufzulösen. "Sie werden sich vor allem im Mittelstand weiter durchsetzen", ist Dümig überzeugt. Um die Bereitstellung von Applikationen zu optimieren, ist aber auch ein hohes Maß an Automatisierung nötig. "Voraussetzung dafür ist eine durchgängig koordinierte, virtuelle Infrastruktur. Das ist die Aufgabe von Software Defined Networking, mit dem Unternehmen Netzwerk und Applikationen zusammenbringen", betont Wippermann. Deshalb werden Ethernet Fabrics, Software-Defined Networking und Network Functions Virtualization laut Frank Kölmel, Senior Director Zentraleuropa bei Brocade, die prägenden Themen für das Rechenzentrum sein.
Das Data Center verspricht Partnern damit auch 2014 gute Geschäfte.