Update 6.90

Das bringt die neue Fritzbox-Firmware

14.02.2018 von Thomas Rau
AVM bleibt seinem Versprechen treu, die Fritzbox-Firmware regelmäßig um neue Funktionen zu erweitern. Was die neue Version alles zu bieten hat, stellen wir Ihnen hier im Detail vor.
Mit der neuen Version soll das WLAN schneller, die Verbindungen stabiler und das Heimnetz übersichtlicher werden.

Konkurrenz belebt das Geschäft: Zwar ist AVM mit seinen Fritzbox-Modellen in Deutschland klar Marktführer bei WLAN-Routern. Doch Anbieter wie Google, Netgear und TP-Link rücken dem Platzhirsch mit neuen WLAN-Systemen auf den Pelz: Die sollen für WLAN-Reichweite und mehr Tempo im heimischen Funknetz sorgen. AVM hält dagegen – aber nicht mit neuen Produkten, sondern mit Software-Updates für bestehende Modelle. Unter dem Stichwort „Mesh“ fasst AVM in Fritz-OS ab Version 6.90 neue Funktionen zusammen, die Ihnen für Fritzbox und Fritz-Repeater gratis bieten sollen, was auch die WLAN-Systeme für mehrere hundert Euro versprechen.

Durch WLAN-Mesh wird die Fritzbox zum Zentrum des Heimnetzes: Sie richten Einstellungen für das WLAN wie SSID und Passwort dort ein, angeschlossene Heimnetzgeräte von AVM wie WLAN-Repeater oder Powerline-Adapter übernehmen sie automatisch. Außerdem können Sie AVMGeräte direkt über den Router aktualisieren und müssen sich für ein Update nicht mehr im Menü des Repeaters oder Adapters anmelden. Mit dem neuen Fritz-OS liefert die Fritzbox außerdem eine detaillierte Übersicht über alle Geräte im Heimnetz, mit der Sie auf einen Blick sehen, ob alle Geräte optimal verbunden sind.

Neue Firmware einspielen und Funktionen aktivieren

Mit Fritz-OS 6.90 bekommt die Fritzbox die neuen WLAN-Mesh-Funktionen. Deshalb sollten Sie zunächst dieses Update einspielen – sofern es für Ihr Modell verfügbar ist (siehe Tabelle). Laut AVM sollen alle aktuellen Geräte Mesh-fähig werden. Nach den DSL-Routern werden die zunächst die Fritzbox-Kabelmodelle das neue Fritz- OS bekommen.

Für das Update rufen Sie das Browser-Menü der Fritzbox auf, indem Sie „fritz.box“ in die Adresszeile eingeben und sich mit Ihrem Kennwort anmelden. Gehen Sie zu „System –› Update“ und prüfen Sie über einen Klick auf „Neues FRITZ!OS suchen“, ob ein Update bereitsteht. Ist das der Fall, bietet Ihnen die Fritzbox an, das neue Fritz- OS gleich zu installieren.

Danach ist die Fritzbox Mesh-fähig. Sie erkennen das am blauen, dreieckigen Mesh-Symbol, das Sie in der Heimnetzübersicht finden. Um andere AVM-Geräte mit der Mesh-Funktion zu versehen, müssen Sie auch bei diesen die aktuelle Firmware einspielen. Das lässt sich direkt über die Fritzbox erledigen: Gehen Sie zu „Heimnetz –› Heimnetzübersicht“. Im Abschnitt „Aktuelle Verbindungen im Heimnetz und Software- Aktualität“ finden Sie bei passenden Geräten in der Spalte „Update“ einen Hinweis auf die neue Fritz-OS-Version. Klicken Sie dort auf „Update ausführen“. Nun erscheint das Mesh-Symbol auch bei AVM-Repeatern und -Powerline-Adaptern, die mit der Fritzbox verbunden sind. Allerdings müssen die Fritz-Peripheriegeräte schon einen bestimmten Softwarestand haben, damit die Fritzbox ihre Fritz-OS-Version auslesen kann: In unseren Tests erklärte die Fritzbox 7490 die Software eines Fritz-Repeaters 1750E für aktuell, obwohl auf diesem noch Version 6.51 installiert war. Wenn Sie einen Repeater oder Powerline-Adapter nicht regelmäßig aktualisieren, sollten Sie zunächst direkt über seine IP-Adresse das Browser-Menü aufrufen und dort die Versionsnummer der Firmware prüfen und sie gegebenenfalls updaten. Für Geräte anderer Hersteller ist das Update per Fritzbox nicht möglich – daran wird sich nichts ändern, so lange für dieses Verfahren kein herstellerübergreifender Standard existiert.

Wird auch mit aktueller Software kein Mesh-Symbol angezeigt, müssen Sie den Repeater beziehungsweise Powerline-Adapter erneut an der Fritzbox anmelden. Dazu drücken Sie den Connect- beziehungsweise WPS-Schalter an der Fritzbox, bis die WLAN-LED am Gehäuse blinkt. Anschließend drücken Sie den entsprechenden Schalter am Peripheriegerät – meist auch mit „Connect“ beziehungsweise „WLAN -WPS“ beschriftet.

Probleme kann es geben, wenn Sie eine weitere Fritzbox zum Beispiel als Repeater ins Mesh-Netzwerk einbinden wollen oder die Fritzbox als IP-Client hinter einem anderen Router arbeitet. In diesem Fall müssen Sie sicherstellen, dass die Fritzbox als Mesh-Master fungiert. Klicken Sie im Menü der Fritzbox links unten auf „Inhalt“, dann auf „FRITZ!Box Support“. Blättern Sie im nächsten Menüfenster ganz nach unten bis zum Abschnitt „Rolle dieser FRITZ!Box im Mesh“. Hier muss die Option „Diese FRITZ!Box ist Mesh-Master“ markiert sein. Bestätigen Sie mit „Einstellung übernehmen“.

Klappt die Mesh-Einbindung von Repeater oder Powerline-Adapter immer noch nicht, stellen Sie die Werkeinstellungen des Gerätes wieder her. Dazu müssen Sie je nach Gerät die Connect- oder WPS-Taste gedrückt halten – meist für zehn oder 15 Sekunden. Gehen Sie nun ins Fritzbox-Menü und löschen unter „Heimnetz –› Netzwerk, Netzwerkverbindungen“ im Abschnitt „Ungenutzte Verbindungen“ alle Einträge, die mit dem Repeater oder Powerline-Adapter zusammenhängen. Zur Sicherheit sollten Sie auch Einträge löschen, die Sie nicht eindeutig einem anderen Heimnetzgerät zuordnen können. Dazu klicken Sie in der entsprechenden Zeile auf das Symbol mit dem roten X. Anschließend verbinden Sie die Geräte erneut mit der Fritzbox.

Heimnetz-Übersicht: Alle angeschlossenen Geräte im Blick

Das neue Mesh-Symbol zeigt an, die neuen Funktionengenutzt werden können.

Die wichtigste Neuerung ist die grafische Darstellung aller aktiven Heimnetzgeräte. Sie finden Sie unter „Heimnetz –› Heimnetzübersicht“. Dort sehen Sie, welche Geräte über welche Verbindung in Kontakt zur Fritzbox stehen. Der Router erscheint als Mesh-Master ganz links: An den grünen Verbindungen erkennen Sie, mit welcher Technik sie an die Fritzbox angeschlossen sind – eine durchgängige grüne Linie steht zum Beispiel für eine LAN-Verbindung per Kabel, eine gestrichelte bedeutet eine Funknetz-Verbindung per WLAN. Die Legende unter der Grafik erklärt die Bedeutungen der jeweiligen Linienart. In der Grafik tauchen nicht nur Repeater sowie WLAN- und Powerline-Geräte auf, sondern auch per DECT verbundene Telefone oder ein Speicherstick, der an der Fritzbox hängt. Auf der Linie steht neben der Technik die derzeitige Datenrate der Verbindung bis zur Gegenstelle: So lässt sich auf einen Blick erkennen, ob alle Geräte im Heimnetz mit ausreichendem Tempo angeschlossen sind. Die Fritzbox aktualisiert regelmäßig die angezeigte Datenrate, damit Sie auch bei störanfälligen Verbindungen per WLAN und Powerline jederzeit den Überblick über die Geschwindigkeit behalten. Ist der Name eines Heimnetzgerätes in der Grafik blau unterlegt, kommen Sie mit einem Klick darauf direkt in dessen Browsermenü.

Die Gerätebezeichnung, die die Fritzbox in der Grafik anzeigt, ist der Hostname. Bei einem Windows-PC also der Computername, der sich bei Windows 10 in den Einstellungen unter „System –› Info, Gerätespezifikationen“ findet. Haben Sie dem PC keinen eindeutigen Namen gegeben, tauft Windows ihn automatisch. Diese Bezeichnung ist meist kryptisch und kann in der Heimnetzübersicht Verwirrung stiften, wenn dort etwa DESKTOP-FC00CNJ steht. Ähnlich sieht es bei Android-Smartphones aus, die etwa als android-463a1df21ag3f123 auftauchen. Für mehr Ordnung können Sie den Geräten eindeutigere Namen verpassen. Suchen Sie dazu das Gerät in der Liste unter „Aktive Verbindungen und Software-Aktualität“, und klicken Sie auf „Details“. In der oberen Zeile „Name“ geben Sie die gewünschte Bezeichnung ein und bestätigen mit „OK“.

Produkt Fritz-OS-Version vom unterstützt Mesh

Fritzbox 7590

6.92

09.11.17

ja

Fritzbox 7580

6.92

10.11.17

ja

Fritzbox 7490

6.93

21.12.17

ja

Fritzbox 7560

6.92

09.11.17

ja

Fritzbox 7430

6.83

22.03.17

nein

Fritzbox 7390

6.83

23.03.17

nein

Fritzbox 7360 v1

6.33

10.05.17

nein

Fritzbox 7360 v2

6.83

13.03.17

nein

Fritzbox 3490

6.83

22.03.17

nein

Fritzbox 6590 Cable

6.85

11.10.17

nein

Fritzbox 6490 Cable

6.87

22.12.17

nein

Fritzbox 4020

6.83

03.03.17

nein

Fritzbox 4040

6.83

03.03.17

nein

Fritz Powerline 546E

6.92

24.10.17

ja

Fritz Powerline 540E

6.92

24.10.17

ja

Fritz WLAN Repeater 1750E

6.93

29.12.17

ja

Fritz WLAN Repeater 310

6.92

26.10.17

ja

Fritz WLAN Repeater 450E

6.92

24.10.17

ja

Fritz WLAN Repeater DVB-C

6.92

26.10.17

ja

Lesetipp: Warum heißt Fritzbox eigentlich Fritzbox?

Geräte im Heimnetz: Diese Details zeigt Ihnen die Fritzbox

Der komplette Überblick übers Heimnetz.

Sie können zwar nur die Firmware von AVM-Geräten direkt über die Fritzbox aktualisieren. Aber zumindest sehen Sie in der Heimnetzübersicht auch die Firmware-Versionen von Netzwerkgeräten anderer Hersteller. Damit haben Sie zumindest einen Hinweis darauf, ob die anderen Geräte mit aktueller Software laufen.

Bei Powerline-Adaptern von Devolo etwa zeigt die Fritzbox in den Details noch weitere Informationen an: So sehen Sie die Geschwindigkeitsklasse des Adapters, zum Beispiel 1,2 GBit/s oder 500 MBit/s.

Unter „Übertragungseigenschaften“ hält die Fritzbox fest, mit welchem Verfahren der Powerline-Adapter arbeitet. Adapter der 500-MBit-Klasse nutzen Siso (Single Input Single Output). 600-MBit/s-Adapter verwenden zur Datenübertragung Siso plus Diversity – sie wählen unter den drei möglichen Stromleitungen das Leitungspaar mit weniger Störungen aus. Die 1200-MBit/s-Adapter schließlich nutzen Mimo (Multiple Input Multiple Output). Sie übertragen auf beiden Leitungspaaren (Phase + Null-Leiter, Phase + Schutzleiter) gleichzeitig und können deshalb theoretisch eine doppelt so hohe Geschwindigkeit wie Adapter mit Diversity erzielen. Bei „Verschlüsselung“ informiert Sie die Fritzbox, ob die Powerline-Verbindung per Standardpasswort oder mit einem individuellen Schlüssel gesichert ist.

Praktisch: Unter „LED-Anzeige“ können Sie die Leuchten am Gehäuse des Adapters ausschalten. Das ist vor allem bei LEDs empfehlenswert, die mit hektischem Flackern die Datenübertragung signalisieren und dadurch ablenken oder wenn Sie Powerline-Adapter im Schlafzimmer platziert haben, deren LEDs die Nachtruhe stören.

Bei einem Powerline-Adapter, der nicht direkt per LAN-Kabel mit der Fritzbox verbunden sind, sehen Sie außerdem die Datenrate zwischen diesem Adapter und dem, der an der Fritzbox hängt.

Mit der Schaltfläche „Powerline-Spektrum“ zeigen Sie die Frequenzen an, die bei der Übertragung zwischen dem Adapter genutzt werden, den Sie gerade analysieren, sowie dem, der mit der Fritzbox verbunden ist – für Empfangs- und Senderichtung jeweils in einem eigenen Diagramm. Außerdem finden Sie im Diagramm ganz unten auf der Seite den Verlauf der Datenrate innerhalb der letzten Stunde. So kommen Sie Powerline-Störungen auf die Spur, weil Sie beispielsweise feststellen können, dass die Datenrate des Adapters zu genau dem Zeitpunkt einbricht, an dem Sie ein anderes Elektrogerät im Haushalt angeschaltet haben – beispielsweise einen Staubsauger.

Besseres Funknetz: Wie die Fritzbox WLAN-Geräte steuert

Auch über einige Heimnetzgeräte anderer Hersteller kann die Fritzbox detailliert Auskunft erteilen.

Mit den neuen Fritz-OS-Versionen will AVM die Effizienz im WLAN erhöhen: Funktionen wie Band-Steering und eine verbesserte Autokanalwahl sollen dafür sorgen, dass sich die WLAN-Geräte im Heimnetz immer mit der optimalen Datenrate mit der Fritzbox verbinden. So soll auch in einem großen Heimnetz jedes einzelne WLAN-Gerät möglichst schnell übertragen können.

Ab Fritz-OS 6.90 unterstützen WLAN-Repeater und Powerline-Adapter mit WLAN die Funktion Band-Steering. Fritzbox-Router sorgen damit ab Version 6.80 für ein besseres Funknetz. Mit Band-Steering kann der Router WLAN-Geräte, die die beiden Funkfrequenzen 2,4 und 5 GHz beherrschen, auf das Frequenzband umleiten, das für sie aktuell das höchste Tempo verspricht. So verbindet sich die Fritzbox zum Beispiel mit einer Gegenstelle über 5 GHz, wenn bereits viele 2,4-GHz-Geräte aktiv sind, oder sie stellt eine 2,4-GHz-Verbindung her, wenn die Funkreichweite über 5 GHz für eine stabile WLAN-Übertragung nicht mehr genügt.

So aktivieren Sie Band-Steering: Damit die Fritzbox Band-Steering anwenden kann, darf es nur eine SSID für das WLAN geben. Das ist in den Standardeinstellungen der Fritzbox der Fall, doch eventuell haben Sie für das 2,4- und das 5-GHz-Band unterschiedliche Netzwerkkennungen vergeben. Prüfen Sie deshalb die SSIDs im Fritzbox-Menü unter „WLAN –› Funknetz“. Bei identischen SSIDs sollte nun im Menü „WLAN –› Funkkanal“ Band-Steering aktiv sein. Sie erkennen das daran, dass die Option „Zur Verbesserung der Datenübertragung darf bei einem Dualband-Gerät automatisch der Wechsel zwischen 2,4- und 5-GHz-Frequenzband herbeigeführt werden“ aktiv ist. Sie findet sich unter „Weitere Einstellungen“.

Im Fritzbox-Menü lässt sich Band-Steering aktivieren.

Sind AVM-Geräte wie Repeater und Powerline-Adapter mit WLAN in der Heimnetzübersicht mit dem Mesh-Symbol versehen, übernehmen sie die WLAN-Einstellungen der Fritzbox automatisch: Damit können sie WLAN-Clients, die sich mit ihnen verbinden, per Band-Steering anordnen – das gilt auch für Dualband-fähige Geräte in einem Gast-WLAN.

So funktioniert Band-Steering: Damit die Fritzbox die WLAN-Clients richtig zuordnen kann, muss sie zunächst wissen, welche Dualband-fähig sind. Dies erfährt der Router bei der ersten Anmeldung des Gerätes. In einer internen Datenbank hält er dessen WLAN-Fähigkeiten und die MAC-Adresse fest sowie die Signalqualität der Verbindung. Nimmt das Gerät erneut mit dem WLAN-Router Kontakt auf, erkennt er anhand der MAC-Adresse, ob es Dualbandfähig ist und eine gute Verbindung zum Router hat. In diesem Fall wird der Router nicht auf die Verbindunganfrage des Clients über 2,4 GHz antworten, sondern warten, bis das Gerät sich über 5 GHz verbinden will – erst dann antwortet der Router.

Die Fritzbox kann WLAN-Clients nicht nur bei erneuter Anmeldung auf eine andere Frequenz steuern, sondern auch dann, wenn das Gerät am Router angemeldet ist, aber aktuell keine Daten überträgt. Sie bekommen also nicht mit, ob das Gerät auf eine andere Frequenz wechselt, weil dies nicht während einer laufenden Übertragung passiert.

Für das Band-Steering nutzt die Fritzbox unter anderem die Standards 802.11k und 802.11v: Alle AVM-Geräte wie Router, WLAN-Repeater und Powerline-Adapter mit WLAN-Funktion, auf denen mindestens Fritz-OS 6.92 installiert ist. Aber auch die Clients sollten diesen Standard verstehen, damit der Frequenzwechsel reibungslos klappt. Mehr zu den Band-Steering-Standards lesen Sie im Kasten.

Lesetipp: Fritzbox Cable am Vodafone-Kabelanschluss einrichten

So zeigt die Fritzbox die WLAN-Funktionen verbundener Geräte an

Die Fritzbox sucht regelmäßig nach dem besten Funkkanal.

Band-Steering bringt natürlich nur Vorteile, wenn Sie genügend Dualband-Geräte haben. Ob der PC, das Notebook, das Smartphone oder der Smart-TV über beide Frequenzbänder arbeiten kann, sollte im Handbuch oder den technischen Daten zu finden sein. Aber auch über das Fritzbox-Menü erfahren Sie, welche WLAN-Funktionen ein Heimnetzgerät unterstützt.

In der Heimnetzgrafik sehen Sie auf einen Blick, über welche Frequenz ein WLAN-Gerät verbunden ist: Alle, bei denen 5 GHz angegeben ist, sind Dualband-fähig. Um zu erfahren, ob ein Gerät, das derzeit über 2,4 GHz verbunden ist, sich per 5 GHz Kontakt zum Router aufnehmen kann, klicken Sie in der Liste unter der Heimnetzgrafik beim betreffenden Gerät auf „Details“. In „WLAN-Eigenschaften –› Signaleigenschaften“ steht in diesem Fall der Hinweis „Dualbandfähigkeit“.

Die WLAN-Eigenschaften geben noch weitere interessante Details über die Funkfähigkeiten eines Gerätes preis: Sie sehen zum Beispiel die Signalstärke sowie die maximal mögliche und aktuelle Datenrate zum Senden und Empfangen. Allerdings sind diese Angaben nicht in Echtzeit: Wollen Sie die Signalstärke eines beweglichen WLAN-Clients messen, greifen Sie am besten zur Fritz-App-WLAN für Android.

Unter „Kanalbandbreite“ sehen Sie, mit welchen Funkkanälen das WLAN-Gerät aktuell arbeitet. Über die Frequenz 2,4 GHz beträgt die Kanalbreite meist 20 MHz, weil in der Fritzbox ab Werk unter „WLAN –› Funkkanal“ die Option „WLAN-Koexistenz aktiv“ markiert ist. Damit vermeidet der Router Störungen, die auftreten würden, wenn ein WLAN-Gerät in einem Umfeld mit vielen benachbarten Funknetzen 40-MHz-Kanäle nutzen würde. Im 5-GHz-Band, in dem weniger WLANs unterwegs sind, kann ein Gerät meist 80 MHZ breite Kanäle nutzen.

In der Zeile „Streams“ sehen Sie, wie viele parallele Datenverbindungen der WLANClient zum Router aufbauen kann: Die meisten Smartphones und Notebooks arbeiten mit 2 x 2 Verbindungen – je zwei fürs Senden und Empfangen –, günstigere Geräte meist nur mit 1 x 1.

Seit Fritz-OS 6.90 lassen sich mehrere Repeater per Knopfdruck hintereinanderschalten.

Diese Information ist vor allem bei einem Repeater wichtig: Denn der WLAN-Verstärker sollte idealerweise die gleiche Streamanzahl wie der Router verarbeiten können, damit beim Weiterleiten keine Datenrate verloren geht.

Aus der Kanalbreite und den Streams ergibt sich die maximal mögliche Datenrate, die ein WLAN-Gerät in Verbindung mit der Fritzbox liefern kann. Die Anzeige im Routermenü kann sich aber von den technischen Daten des WLAN-Gerätes unterscheiden: Denn die maximale Datenrate, die die Hersteller in der Produktbezeichnung oder in den Handbüchern angeben, bezieht sich immer auf eine optimale Verbindung. Für einen WLAN-Stick, den der Hersteller mit 300 MBit/s bewirbt, wird die Fritzbox nur dann diese maximale Datenrate anzeigen, wenn er mit 40-MHz-Funkkanälen arbeiten darf – in der Praxis sehen Sie aufgrund der 20-MHz-Kanäle deshalb bei einem solchen Stick meist 144 MBit/s angezeigt.

Wenn Sie eine Fritzbox 7580 oder 7590 haben, sollten Sie in der Zeile „Signaleigenschaften“ auf den Eintrag MU-Mimo achten. Unterstützen mehrere WLAN-Geräte im Heimnetz Multi-User-Mimo, kann die Fritzbox gleichzeitig Daten an sie senden, statt sie hintereinander zu bedienen. Die gesparte Übertragungszeit können dann andere Geräte nutzen, und das WLAN im Heimnetz arbeitet insgesamt schneller.

Weitere Abkürzungen, die in den WLAN-Eigenschaften auftauchen, sind zum Beispiel STBC, TxBF und LDPC. STBC steht für Space-Time-Coding: Dieses Übertragungsverfahren kommt zum Einsatz, wenn die Teilnehmer einer WLAN-Verbindung mehr als eine Antenne nutzen. Sehen Sie die Abkürzung TxBF (Transmit Beamforming), wissen Sie, dass der WLAN-Client per Beamforming die Funkverbindung mit dem Router optimieren kann: Denn dann kann der Router die Daten mit einer höheren Sendeleistung gezielt in Richtung des Clients schicken. Auch LDPC (Low Density Parity Check) ermöglicht eine höhere Transferrate, weil dieses Verfahren eine effizientere Fehlerkorrektur mit sich bringt.

Noch mehr Reichweite: Mehrere Repeater hintereinanderschalten

Auch wenn Repeater angemeldet sind, kann die Fritzbox eine Autokanalsuche durchführen.

Mit der neuen Mesh-Funktion wird auch das Verlängern des WLANs erleichtert. Sie können mehrere Repeater oder Fritzbox-Router zusammenschalten, um die Reichweite des Funknetzes in eine bestimmte Richtung zu vergrößern. Dafür müssen Fritzbox und Repeater auf die neueste Fritz- OS-Version aktualisiert sein.

Wollen Sie einen weiteren Repeater mit einem Repeater verbinden, muss der erste WLAN-Verstärker schon an der Fritzbox angeschlossen sein und in der Heimnetzübersicht mit dem Mesh-Symbol angezeigt werden. Setzen Sie nun den zweiten Repeater auf Werkseinstellungen zurück: Dazu halten Sie den grauen WPS-Knopf am Repeatergehäuse für 15 Sekunden gedrückt, bis alle LEDs gleichzeitig aufleuchten. Sind die Werkseinstellungen geladen, leuchten die beiden LEDs für Power und WLAN unter dem Knopf konstant.

Nun drücken Sie am verbundenen Repeater den WPS-Knopf für eine Sekunde. Innerhalb von zwei Minuten müssen Sie das auch am zweiten Repeater tun, damit sie sich per WPS verbinden können. Anschließend stellen Sie die Verbindung des zweiten Repeaters mit der Fritzbox her: Dafür drücken Sie dessen WPS-Taste für eine Sekunde und anschließend innerhalb von zwei Minuten an der Fritzbox die WPS- beziehungsweise bei der Fritzbox 7560 die WLAN-Taste, bis die WLAN-LED blinkt. Kontrollieren Sie zum Schluss in der Heimnetzübersicht, ob drei Geräte – die Fritzbox und die beiden Repeater – mit dem blauen Mesh-Symbol versehen sind. Nun hat der zweite Repeater von der Fritzbox die WLAN-Einstellungen wie SSID und Passwort übernommen. Auf diese Weise kann er auch selbstständig eine Verbindung zur Fritzbox oder einer neuen Fritzbox mit den gleichen Zugangsdaten aufbauen, falls der erste Repeater oder die Fritzbox abgeschaltet wird.

Verbesserter Scan: So findet die Fritzbox den besten Funkkanal

Mit dem neuen Fritz-OS wird auch die automatische Auswahl des Funkkanals verbessert. Die Fritzbox scannt regelmäßig die Signale von benachbarten WLANs und wählt aufgrund dieser Informationen für das eigene Funknetz den Kanal mit den geringsten Störungen. Ob Ihre Fritzbox passend eingestellt ist, prüfen Sie im Browsermenü unter „WLAN –› Funkkanal“. Dort muss die Option „Funkkanal-Einstellungen automatisch setzen“ aktiviert sein oder hinter „Funkkanal-Einstellungen anpassen“ die Option „Autokanal“ stehen.

Im Menü sehen Sie seit Fritz-OS 6.80 im Abschnitt „Belegung der WLAN-Kanäle“ und „Andere Funknetze in Ihrer Umgebung“, wann der Router zuletzt die Funkkanäle geprüft hat. Grundsätzlich macht das die Fritzbox immer, wenn ihre WLAN-Funktion aktiviert wurde – zum Beispiel nach einem Neustart der Box, dem Anschalten des WLANs per Gehäuseknopf oder über einen eingerichteten Zeitplan.

Anschließend versucht die Fritzbox nach sechs Stunden eine erneute Prüfung: Denn die Bedingungen fürs WLAN verändern sich ständig, weil andere Router ihre Kanäle ändern können, neu angeschaltet werden oder der Datenverkehr in einem anderen Netzwerk zunimmt. Der Kanaltest wird aber verschoben, wenn Daten übertragen werden, denn beim Kanalwechsel müsste die Fritzbox alle WLAN-Verbindungen unterbrechen, damit sich die WLAN-Geräte auf dem neuen Kanal anmelden.

Ab Fritz-OS 6.90 führt die Fritzbox die Kanalsuche auch dann aus, wenn ein WLAN-Repeater dauerhaft am Router angemeldet ist. An sich müsste die Fritzbox in diesem Fall darauf verzichten, da sie nicht weiß, ob Clients am Repeater gerade Daten übertragen. Doch mit der neuen Firmware erkennt die Fritzbox, wenn keine Übertragung stattfindet und nutzt diesen Moment für den regelmäßigen Kanalscan.

Diese Standards machen Ihr WLAN schneller

Immer mehr WLAN-Geräte sind im Heimnetz unterwegs. Deshalb finden sich Funktionen wie Band-Steering nun auch in Routern für Privatwender. Bisher arbeiteten vor allem Profi-Router und -Access-Points damit, um in großen WLANs die verbundenen Geräte so zu verteilen, dass jedes einzelne ausreichende Bandbreite bekommt. Dafür setzen viele Hersteller aber auf eigene Verfahren – auch AVM. Deshalb funktioniert Band-Steering derzeit nur, wenn sich Geräte neu anmelden oder gerade keine Daten übertragen. Dabei existieren Standards wie 802.11k und 802.11v, die diese Funktion erweitern – zum Beispiel auch das Umleiten aktiver Clients auf eine andere Frequenz. Derzeit unterstützt von AVM der Powerline-Adapter 1260E schon diese Standards. Mit der nächsten Fritz-OS-Version sollen alle Dualband-Repeater und Powerline-WLAN-Adapter 11k/11v beherrschen.

Router, die den 11k-Standard unterstützen, können für Clients eine Kanalliste erzeugen: Darin findet ein Client alle WLAN-Stationen in der Nähe, mit denen er sich verbinden kann. Sobald die Signalstärke des aktuellen Zugangspunkts abnimmt, sucht der Client in der Liste nach einem Access Point mit besseren Signalen. So muss er nicht selbst alle Funkkanäle ständig nach neuen Verbindungspartnern absuchen, was zum Beispiel den Wechsel von einem Router zu einem besser positionierten Repeater beschleunigt.

Der Standard 11v nützt vor allem mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets: Wenn der Router ihn beherrscht, können WLAN-Clients mit ihm verbunden bleiben, ohne sich in regelmäßigen Abständen zurückzumelden. So können Mobilgeräte länger in Schlafzuständen bleiben, ohne die WLAN-Verbindung zu verlieren.

Damit WLAN-Clients diese Routerfunktionen nutzen können, müssen auch sie diese Standards unterstützen. Allerdings bekommen Sie dazu von den Herstellern meist keine Info. Die Fritzbox soll laut AVM in einer der kommenden Fritz-OS-Versionen in den WLAN-Eigenschaften anzeigen, ob verbundene Geräte 11k und 11v verstehen. Sie finden diese Angabe dann – wie derzeit zum Beispiel die Infos zu MU-Mimo oder Dualbandfähigkeit – in der Zeile „Signaleigenschaften“. Windows 10 kommt mit 11k und 11v zurecht, allerdings müssen die WLAN-Treiber des Geräts diese Funktion für das Betriebssystem bereitstellen. (PC-Welt)