Firmware-Update

Das bringt das neue Fritzbox-Update

20.09.2016 von Michael Rupp, Stephan Lamprecht und Daniel Behrens
AVM bleibt seinem Versprechen treu, die Fritzbox-Firmware regelmäßig um neue Funktionen zu erweitern. Was die neue Version alles zu bieten hat, stellen wir Ihnen hier im Detail vor.
Neue Labor-Firmware für die Fritzbox 7490
Foto: AVM

Die Fritzbox ist der hierzulande populärste Router, unter anderem weil es per Firmware-Update wie beim iPhone regelmäßig neue Funktionen für die gesamte Gerätefamilie gibt. Mit der Anfang des Jahres veröffentlichten Version 6.50 der Fritz-OS-Firmware bekommt die Fritzbox-Konfiguration eine komplett neue Optik und viele interessante Einstellmöglichkeiten. Hierzu zählen die zentrale Heimnetzübersicht mit Geräte-Update-Funktion, detaillierte WLAN-Analysen, Smart-Home-Steuerung mit Temperaturauswertung sowie eine erweiterte Kindersicherung mit Ticketsystem. Mittlerweile stellt AVM das Update nicht nur für die aktuellen Top-Modelle, sondern auch für mehrere Jahre alte Fritzbox-Router kostenlos zum Download bereit. So profitieren auch Nutzer älterer Fritzboxen von den neuen Funknetzoptimierungsmöglichkeiten.

Hinweis: Für Topmodelle steht sogar schon Version 6.60 bereit. Das soll der Fritzbox ein Leistungsplus bescheren und eine optionale Willkommensseite für Ihr WLAN.

Auf los geht’s los: So aktualisieren Sie die Firmware

Die komfortabelste Variante, an die neue Fritzbox-Firmware zu kommen, ist die integrierte Online-Update-Funktion. Diese finden Sie über „System -> Update -> Neues FRITZ!OS suchen“. Falls Sie den manuellen Weg bevorzugen, rufen Sie im Webbrowser die Adresse http://ftp.avm.de/fritz.box auf, navigieren zur gewünschten Modellbezeichnung, wechseln dann in den Unterordner „\firmware\deutsch“ und laden die Datei mit der Endung „.image“ herunter.

Stellen Sie sicher, dass die erweiterte Ansicht der Fritzbox aktiviert ist. In älteren Fritzbox-Versionen ist der entsprechende Link nicht links unter dem Navigationsmenü zu finden, sondern rechts unter dem Hauptbereich. Klicken Sie dann auf „System -> Update -> Fritz!OS-Datei“. Bevor es ans Aktualisieren geht, bietet Ihnen die Fritzbox an, eine Sicherungskopie der von Ihnen vorgenommenen Einstellungen als Datei herunterzuladen. Auf Wunsch können Sie sie mit einem Passwort schützen. Im Bedarfsfall lässt sich die Konfigurationsdatei jederzeit über „System -> Sicherung -> Wiederherstellen“ zurückspielen.

Nachdem Sie die Konfigurationsdatei gesichert haben, klicken Sie auf „Datei auswählen“, navigieren zu der vom AVM-Server heruntergeladenen Firmware mit der Endung „.image“ und bestätigen mit „Update starten“. Auch wenn es eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, sei noch erwähnt, dass Sie während des Update-Vorgangs keinesfalls die Stromversorgung unterbrechen sollten.

Zentrales WLAN-Management in der Heimnetzübersicht

Die aufpolierte Begrüßungsseite der Fritzbox mit Fritz-OS 6.5 zeigt auf einen Blick den Status bestehender Verbindungen, die aktiven Anschlüsse sowie die letzten Aktivitäten in Ihrem Heimnetzwerk an.

Die wichtigste Neuerung von Fritz-OS 6.5 ist die Heimnetzübersicht mit zentraler Update-Funktion für AVM-Geräte. Diese ist nicht zu verwechseln mit der neuen Begrüßungsseite namens „Übersicht“, die Sie nach dem Aufruf der Fritzbox-Bedienerführung sehen. Sie zeigt sämtliche relevante Informationen und den Status einzelner Komponenten informativ auf einer Bildschirmseite an. Die Übersicht liefert Ihnen Angaben über die Art der Verbindung, Geräteeigenschaften wie Status und Temperatur sowie den Firmwarestand. Wenn Sie mehr zu einer Verbindung oder zu einem Anschluss erfahren möchten, bringt Sie ein Klick oder Fingertipper auf den blau hervorgehobenen Link direkt in das Info-Menü der entsprechenden Komponente.

Zur Heimnetzübersicht gelangen Sie mithilfe von Klicks auf „Heimnetz“ und „Heimnetzübersicht“. Diese zeigt alle angeschlossenen Geräte an – unabhängig davon, ob sie per WLAN, LAN-Kabel, Powerline, DECT oder WLAN-Repeater mit dem Router verbunden sind. Über USB mit der Fritzbox gekoppelte Geräte und AVM-Smart-Home-Komponenten wie schaltbare Steckdosen werden ebenfalls berücksichtigt. Damit ist die Heimnetzübersicht Ausgangspunkt für alle Einstellungsänderungen rund um Ihr Netzwerk. Geräte des Herstellers AVM, für die sich innerhalb der Bedienerführung Ihrer Fritzbox Einstellungen vornehmen lassen, erkennen Sie am Link „Details“ in der Spalte „Eigenschaften“. Ein Klick darauf bringt Sie zur Einstellungsseite des betreffenden Geräts mit den relevanten Optionen. Für alle AVM-Geräte der Fritz-Familie erhalten Sie in der Spalte „FRITZ!-Update“ den Hinweis, ob deren Firmware auf dem aktuellen Stand ist. Sie können ein gegebenenfalls notwendiges Update dann direkt aus der Übersicht starten.

Nicht mehr länger benötigte Verbindungen aufräumen

Die nach Spaltenüberschriften sortierbare Heimnetzübersicht liefert einen umfassenden Überblick aller derzeit mit der Fritzbox verbundenen Netzwerkgeräte samt Status der einzelnen Komponenten.

Die Heimnetzübersicht bietet neben der Standardansicht „Alle Geräte“ die Registerkarte „Netzwerkverbindungen“. Hier sehen Sie auf einen Blick sämtliche Benutzer und Netzwerkgeräte, die entweder im Heimnetz oder im Gastnetz des Routers angemeldet sind. Ganz oben in der Übersicht erscheint immer die Fritzbox, deren Bedienmenü Sie gerade verwenden.

Praktisch ist die Aufräumfunktion, mit der sich alle nicht mehr benötigten Netzwerkgeräte aus der Liste löschen und somit von der Fritzbox abmelden lassen. Damit werden ebenfalls sämtliche Einstellungen für das betroffene Gerät gelöscht. Die entsprechenden Einträge werden unter „Ungenutzte Verbindungen“ zusammengefasst – nach dem Klick auf das rote „X“ müssen Sie den Löschvorgang noch bestätigen.

Für ein Plus an Übersicht bei vielen verbundenen Netzwerkgeräten verwenden Sie die Sortiermöglichkeiten: Sie können die Geräte in der Heimnetzübersicht per Klick auf die Spaltenüberschriften („Gerät“, „Verbindung“, „Eigenschaft“ und so weiter) auf-oder absteigend sortieren.

Von der neuen WLAN-Konfiguration profitieren

Die WLAN-Konfiguration nehmen Sie unter „WLAN“ und „Funknetz“ vor. Hier aktivieren und deaktivieren Sie das WLAN-Funknetz je nach Fritzbox-Modell im 2,4-und/oder 5-GHz-Frequenzband, ändern danach den SSID-Namen und die Sichtbarkeit des Funknetzes und bearbeiten die Einstellungen bekannter WLAN-Geräte. Dazu klicken Sie auf das Stift-Icon hinter dem gewünschten Gerätenamen. Anschließend sehen Sie neben Name, IP-Adresse sowie der unter „Geräteinformation“ angezeigten MAC-Adresse auch die „Heimnetzanbindung“, anhand derer Sie erfahren, ob das ausgewählte Gerät direkt mit der Fritzbox verbunden oder eventuell über einen weiteren Router oder einen zwischengeschalteten Powerline-Adapter angeschlossen ist.

Auch das WLAN-Symbol vor den Gerätenamen hat Aussagekraft: Es zeigt an, ob die Verbindung per WLAN zur Fritzbox steht und wie stark das Funksignal ist.

Fritzbox am Smartphone optimieren

Das statische Layout der bisherigen Fritzbox-Bedienoberfläche auf Touchscreen-Geräten hatte viele Tücken, durch die das Anpassen der Routereinstellungen am Smartphone oder Tablet wenig komfortabel war. Die neue Fritzbox-Firmware schafft Abhilfe, indem sie die Bedienerführung des Routers automatisch an die Bildschirmproportionen des Geräts anpasst, auf dem sie aufgerufen wird. Damit werden nicht nur die einzelnen Menüpunkte so angeordnet, dass sie sowohl im Hoch-als auch im Querformat vernünftig lesbar sind, sondern auch Grafiken wie die neue Kanalbelegungsübersicht werden entsprechend den jeweiligen Darstellungsmöglichkeiten berechnet. Die relevanten Routeroptionen erscheinen in Listenform untereinander – sodass Sie für Anpassungen zwar mehr hoch-und hinunterwischen, aber nicht mehr horizontal scrollen müssen. Das Hauptmenü blenden Sie über die Menütaste oder den Menü-Button ein. Die neue Darstellung macht es deutlich einfacher, mehrere Geräte in einem WLAN zu verwalten und zu optimieren, denn Sie brauchen dafür nicht mehr stets den PC oder das Notebook zu starten, sondern können die relevanten Einstellungen bequem im ganzen Haus vornehmen.

Funkkanal für höheren Datendurchsatz optimieren

In diesem Dialog der WLAN-Einstellungen nehmen Sie die Grundkonfiguration des Funknetzwerks im 2,4- und 5-GHz-Frequenzband vor.

Über den Menüpunkt „WLAN -> Funkkanal“ können Sie anhand der ersten Grafik die Auslastung des aktuell genutzten Funkkanals analysieren und damit auf einfache Weise ermitteln, welche Geräte außer der eigenen Fritzbox den jeweiligen WLAN-Kanal noch benutzen. Die neue Übersicht der Funkspektren hilft dabei, möglichst wenig genutzte Kanäle zu verwenden. Hierzu visualisiert ein Zeitverlauf für das 2,4-und 5-GHz-Frequenzband die Auslastung der Fritzbox im Funkkanal. Somit ist eine einfache Beurteilung der jeweils möglichen Übertragungsleistung auf dem gewählten Kanal möglich: Je geringer die Auslastung des Funkkanals, umso weniger Störeinflüsse gibt es, und desto besser sind die dort möglichen Datendurchsätze.

In der Standardeinstellung „Funkkanal-Einstellungen automatisch setzen (empfohlen)“ überprüft die Fritzbox die WLAN-Umgebung automatisch und verwendet für die optimale WLAN-Einrichtung einen in der Nachbarschaft wenig genutzten Funkkanal. Sie können den vorgeschlagenen Funkkanal allerdings manuell verändern, um so beispielsweise gezielt Einfluss auf die verwendeten Funkkanäle, die Sendeleistung oder die Kanalbandbreite zu nehmen. Aktivieren Sie hierzu das Häkchen vor „Funkkanal-Einstellungen anpassen“ und legen Sie für das 2,4-und 5-GHz-Frequenzband anstelle der Vorgabe „Autokanal“ Ihren Wunschkanal fest. Orientieren Sie sich bei der Kanalauswahl an der Grafik „Belegung der WLAN-Kanäle“: Sie zeigt Ihnen die derzeitige Belegung der WLAN-Kanäle durch WLAN-Funknetze in Ihrer Umgebung an. Beachten Sie, dass WLAN-Funknetze immer mehrere benachbarte Kanäle belegen und es somit trotz anderer Kanalnummer eventuell Überlappungen zu Funknetzwerken in der Nachbarschaft gibt.

Durch die Änderung der Routersendeleistung können Sie die Reichweite der Funkwellen beeinflussen. Nur wenn Sie im Ausklappfeld „Maximale Sendeleistung“ den Wert „100 %“ wählen, erzielen Sie die bestmögliche Reichweite.

WLAN-Koexistenzschalter in der Fritzbox aktivieren

Beachten Sie für das 5-GHz-Frequenzband, dass viele WLAN-Geräte nur die Kanäle 36 bis 48 unterstützen und Verbindungen zur Fritzbox beim Einsatz der Kanäle 52 bis 140 unter Umständen nicht zustande kommen können. Oberhalb des Kanals 52 überprüft die Fritzbox darüber hinaus in regelmäßigen Abständen, ob der verwendete Funkkanal von einer bevorrechtigten Radarquelle, wie beispielsweise einem Wetterradar, genutzt wird. Ist dies der Fall, so führt der Router automatisch einen Kanalwechsel durch und die Geräte im WLAN können die Verbindung zur Fritzbox verlieren.

Zusätzliches Optimierungspotenzial bietet der Schalter „WLAN-Koexistenz“. Damit nutzt Ihr Router die Ressourcen im stark frequentierten 2,4-GHz-WLAN optimal. Die Fritzbox berücksichtigt so fremde WLANs in direkter Nachbarschaft automatisch und versucht, die Funkkanäle mit einer an die Umgebungssituation angepassten Kanalbandbreite zu belegen. Es hängt dann jeweils vom Einzelfall ab, ob sich der Schalter positiv auf den Datendurchsatz auswirkt.

Nachdem Sie die Einstellungen Ihrer Fritzbox wie gewünscht vorgenommen und den Router neu gestartet haben, sehen Sie sich erneut die Auslastungsgrafik des aktuellen Funkkanals an und prüfen die Belegungssituation. Die von Ihrer Fritzbox gesendeten WLAN-Signale werden im Diagramm grün dargestellt, die empfangenen WLAN-Signale und fremde Funksignale blau.

Ping-Pong abschalten: Firewall im Stealth-Modus betreiben

Wie es sich für einen guten Router gehört, ist in die Fritzbox eine Firewall integriert. Diese unterbindet unerwünschten ein- und ausgehenden Datenverkehr. Bisher gab es aber keine Möglichkeit, „Ping“-Anfragen von außen zu blocken. Die neue Firmware bietet dazu unter „Internet -> Filter -> Listen“ den Stealth-Modus. Denn Angreifer nutzen das Ping-Kommando, um ganze Adressbereiche daraufhin zu scannen, ob ein Gerät reagiert, also ein Bestätigungspaket zurückschickt. Denn dort lohnt sich ein Angriffsversuch eher als bei einer IP-Adresse, von der ein Angreifer keine Ping-Antwort bekommt.

Keine Antwort auf externe Ping-Anfragen mehr: Die Fritzbox-Firewall kann jetzt im „Stealth-Modus“ betrieben werden.

Auch wenn in den aktuellen Versionen der Fritzbox-Firmware keine Sicherheitslücken bekannt sind, ist es ratsam, den Stealth-Modus zu aktivieren, um erst gar keine potenzielle Angriffsfläche zu bieten.

Mit einem Klick entfernen Sie alle Geräte aus der Netzwerk- Übersicht, die gerade nicht aktiv sind.

Familie Fritz: Sind alle Geräte auf dem aktuellsten Stand?

Rund um die Fritzbox bietet AVM eine breite Palette an weiteren „Fritz“-Geräten für das Heimnetz an, zum Beispiel Powerline-Adapter, um Geräte über das interne Stromnetz von Haus oder Wohnung zu vernetzen, sowie Repeater, mit denen Sie die Reichweite des WLANs vergrößern. Die Fritzbox bietet jetzt die Möglichkeit, die Firmware aller Ihrer Fritz-Geräte zentral zu aktualisieren.

Dazu wechseln Sie unter „Heimnetz -> Heimnetzumgebung“ zur Registerkarte „Heimnetzübersicht“. Dort sehen Sie eine Liste aller erkannten Geräte der „Fritz“-Reihe. In der Spalte „Fritz!-Update“ sehen Sie, ob es Aktualisierungen gibt. Wenn das der Fall ist, lässt sich von dieser Stelle aus das Update anstoßen.

Altbewährt: Die Fritzbox scannt alle WLAN-Frequenzen und zeigt Ihnen die Anzahl der Funknetze in der Umgebung pro Funkkanal an.

Mehr Online-Zeit für die Kids: Kontingent per Ticket erhöhen

Die meisten Eltern von Kindern im Teenager-Alter kennen den Kampf um den Internetzugang, der mehr oder weniger täglich aufs Neue ausgefochten wird. Appelle an die Selbstdisziplin helfen da eher selten – zu groß sind die Verlockungen des Internets. Eine erfolgversprechendere Option besteht in der technischen Lösung des Problems. Dass die Fritzbox umfangreiche Funktionen zur Beschränkung des Internetzugangs besitzt, macht sie gerade in Haushalten mit Kindern so beliebt.

Über „Internet -> Filter“ lassen sich individuelle Zugangsprofile anlegen, in denen Sie exakt definieren, welchem Nutzer wann wie viel Zeit für die Internetnutzung zur Verfügung steht. Optional arbeiten Sie zusätzlich mit Filterlisten. Diese reglementieren dann den Zugriff sogar bis auf die Ebene einzelner Internetadressen. Ruft ein von Ihnen eingeschränktes Gerät eine Internetadresse außerhalb des Zeitlimits auf, erhält der Nutzer im Browser einen Hinweis auf das abgelaufene Zeitkontingent. Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit für Eltern, die Nutzungsdauer im Einzelfall unkompliziert zu verlängern. Dazu können Sie unter „Internet -> Filter -> Kindersicherung -> Zugangsprofile“ Listen mit jeweils 10 Codes („Tickets“) generieren, die Sie ausdrucken und – einzeln versteht sich – im Bedarfsfall an Ihren Nachwuchs ausgeben. Nach der Eingabe des Codes verlängert sich die Nutzungsdauer für die jeweilige Person um 45 Minuten. Ebenfalls neu: Eingeschränkte Anwender können sich über die Adresse http://fritz.box/surf.lua die Art der für sie gültigen Einschränkungen und die Restlaufzeit anzeigen lassen.

Gastzugang einrichten: So schotten Sie Ihr WLAN ab

Auch den Gastzugang unter „WLAN ->Gastzugang“ hat AVM mit der Fritz-Firmware 6.5 verbessert. Damit können Privatpersonen oder kleine Firmen für Gäste einen separaten Internet-zugang bereitstellen, der vom übrigen Netzwerk getrennt ist. Das Gast-WLAN erhält eine eigene SSID-Netzwerkkennung mit eigenem Passwort. Sie brauchen also nicht das vertrauliche WLAN-Passwort für Ihr Heimnetz an eine dritte Person weiterzugeben, die Sie eventuell nicht so gut kennen oder die nicht Ihr volles Vertrauen hat. Durch die Netztrennung haben über das Gast-WLAN angemeldete Benutzer nicht gleich Zugriff auf Ihr komplettes Netzwerk mit allen verbundenen Geräten. Im Hauptnetzwerk freigegebene Rechner, Datenspeicher und Drucker bleiben den Besuchern ebenso verborgen wie der Zugriff auf die Konfigurationsebene der Fritzbox.

Weiterer Vorteil des Gast-WLANs:Besuchern wird der Zugriff auf Ihr WLAN nur gewährt, wenn diese den Nutzungsbedingungen zustimmen, die Sie optional in der Fritzbox hinterlegt haben. Dazu erscheint beim Aufruf des Browsers einmalig pro Surfsitzung eine Vorschaltseite, die der Gast bestätigen muss, um Internetzugang zu erhalten. Ohne Bestätigung ist kein Surfen möglich. Die entsprechende Einstelloption im Bedienmenü heißt „Anmeldung am Gastzugang nur nach Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen gestatten“. Somit kommen Sie als Anschlussinhaber – Stichwort Störerhaftung – Ihrer rechtlichen Hinweispflicht nach.

Wenn Sie zusätzlich noch „Protokoll der An-und Abmeldungen der Geräte per E-Mail versenden“ aktivieren, informiert Sie die Fritzbox über alle relevanten Aktivitäten im Gastnetz. Interessant ist außerdem noch der Schalter „Internetanwendungen beschränken: Nur Surfen und Mailen erlaubt“, mit dem Sie den Gastzugang auf den Aufruf von Webseiten und das Versenden von Mails beschränken können.

Tipp: Mit dem unter „Gastzugang“ angezeigten QR-Code (der sich per Rechtsklick im Browser speichern lässt) können Gäste die WLAN-Zugangsdaten automatisch auf ihr Smartphone oder Tablet übernehmen und sparen sich dadurch eine manuelle Eingabe. Voraussetzung ist eine auf dem entsprechenden Mobilgerät installierte QR-Code-Reader-App.

Belohnung für brave Kids: Gute Taten können Sie ab sofort mit einem „Ticket“ honorieren, das die Online-Zeit Ihres Nachwuchses um jeweils 45 Minuten verlängert.

Vereinfachte Störungsanalyse mit Fritz-OS 6.5

Eine Neuerung der Fritzbox-Firmware 6.5 ist die verbesserte Fehlererkennung und Problemanalyse. So signalisiert Ihnen eine rot leuchtende Info-LED etwa eine Störung der Netzanbindung oder Internet-Telefonie. Ein Blick auf die Fritzbox-Bedienoberfläche unter „Übersicht“ zeigt detailliertere Angaben über die mögliche Ursache der Störung an. Zusätzliche Hinweise auf eventuelle Problembereiche liefert Ihnen auch die Funktionsdiagnose unter „Diagnose -> Funktionen“. Was der Diagnose-Check leistet, erfahren Sie im Kasten „So nutzen Sie die neue Funktionsdiagnose“.

Ausfallsicherheit: Bei DSL-Störung automatisch Mobilfunk nutzen

Fritzboxen mit USB-Buchse bieten schon lange die Möglichkeit, einen UMTS- oder LTE-Stick anzuschließen, um darüber online gehen zu können. Bisher musste der Nutzer eine der beiden Betriebsmodi – DSL oder Mobilfunk – manuell auswählen. Nun gibt es unter „Internet -> Mobilfunk“ die zusätzliche Option „Mobilfunkverbindung automatisch aktivieren, wenn die DSL-Verbindung unterbrochen wird“. Der Navigationspunkt „Mobilfunk“ wird übrigens nur angezeigt, wenn tatsächlich ein Mobilfunk-Stick angeschlossen ist.

Wenn Sie IP-Telefonie nutzen, lässt sich weiter unten auf der Seite festlegen, dass im Störungsfall auch der Telefonverkehr über die Datenverbindung des Mobilfunk-Sticks laufen soll. Das funktioniert aber nur dann, wenn das von Ihnen verwendete Handynetz beziehungsweise Ihr Tarif VoIP (Voice over IP) auch zulässt.

Zu beachten ist, dass eine Mobilfunkverbindung im Gegensatz zu einer DSL-Leitung einige Einschränkungen aufweist, etwa die quasi überall übliche Bandbreiten-Drosselung nach einem bestimmten Volumenverbrauch im Monat.

Nie wieder offline: Im Falle einer DSL-Störung baut die Fritzbox auf Wunsch eine Internetverbindung über einen angeschlossenen UMTS- oder LTE-Stick auf.

Für Experten: Lokalen DNS-Server und DHCP-Server verwenden

Jedes Gerät im Netzwerk muss eine IP-Adresse besitzen, um mit anderen Geräten kommunizieren zu können. Sofern Sie keine besondere Auswahl treffen, kümmert sich die Fritzbox automatisch darum. Dazu verfügt sie über einen DHCP-Server, der Geräten auf Anfrage automatisch eine IP-Adresse zuweist. Vielleicht zählen Sie zu den Experten, die diese Aufgabe lieber von einem anderen Gerät übernehmen lassen wollen? Beispielsweise besitzen die NAS-Speicher von Synology ja ebenfalls einen optional aktivierbaren DHCP-Server. Da es idealerweise pro Netzwerk nur einen davon geben sollte, macht es in diesem Fall Sinn, den DHCP-Server der Fritzbox abzuschalten.

Nur für Profis, die wissen, was sie tun: In diesem Dialog deaktivieren Sie den DHCP-Server und legen einen internen DNS-Server fest.

Das gilt sinngemäß auch für die Nutzung des DNS-Servers (Domain Name System), der alphanumerische Internetadressen wie www.pcwelt.de in IP-Adressen übersetzt. Üblicherweise legt Ihr Internetanbieter beim Verbindungsaufbau fest, welcher DNS-Server Ihre Anfragen beantwortet. Es gibt aber durchaus Gründe, die für den Einsatz eines eigenen Servers oder eines abweichenden externen Servers sprechen. Nicht zuletzt auch die Geschwindigkeit, mit der die Anfragen beantwortet werden. Die Einstellungen für den DHCP-Server finden Sie unter „Heimnetzumgebung -> Netzwerkeinstellungen -> IPv4-Adressen“, die für externe DNS-Server unter „Internet -> Zugangsdaten -> DNS-Server“. Neu hinzugekommen ist die Option, unter „Heimnetzumgebung -> Netzwerkeinstellungen“ alternativ einen eigenen DNS-Server innerhalb des lokalen Netzes zu definieren.

Über den Befehl „Diagnose ->Funktionen ->Starten“ in Fritz-OS 6.5 können Sie die Einstellungen Ihres Routers überprüfen lassen. Die Funktionsdiagnose dauert rund zwei Minuten, durchläuft verschiedene Prüfbereiche und liefert einen Überblick über den derzeitigen Zustand Ihrer Fritzbox, des Heimnetzwerks und der Internetanbindung. Sie erfahren unter anderem Details zur Fritzbox (Produktname und Firmwareversion), zu den aktivierten WLAN-Frequenzbändern, den verbundenen WLAN-Geräten, den Sicherheitseinstellungen sowie der Anzahl verbundener DECT-Schnurlosgeräte. Weitere Angaben betreffen die Anzahl angeschlossener USB-Speicherlaufwerke nebst ihren Partitionen sowie USB-Drucker, eine Liste der im Router hinterlegten Telefonnummern, die Gesamtzahl der Geräte im Heimnetz und Verbindungsdetails zum WLAN-oder DSL-Anschluss. Außerdem können Sie die Belegung der LAN-Ports und die zugehörigen Leistungseinstellungen ablesen.

Grüne Häkchen vor den jeweiligen Punkten signalisieren „alles in Ordnung“, kritische Fehlermeldungen sind durch ein rotes „X“ hervorgehoben und wichtige Informationen kennzeichnet die Fritzbox mit einem blauen Achtung-Symbol. Den Diagnosereport können Sie als Textdatei speichern oder per E-Mail versenden. (PC-Welt)