Das bewegt die CE-Branche, Teil 5

18.12.2006
Rückblick auf 2006, Ausblick auf 2007: CE-Business ließ wichtige Manager aus CE-Fachhandel, Distribution und Herstellerlager das Jahr Revue passieren und ihre Pläne und Hoffnungen für 2007 darlegen.

Manch einer blickt zum Jahresende wehmütig auf die vergangenen Monate zurück. Andere freuen sich aufs neue Jahr und schmieden Pläne. CE-Business hat wichtige Manager aus CE-Fachhandel, Unternehmen sowie Distribution gefragt, wie das Jahr 2006 für Unternehmen gelaufen ist und welche Herausforderungen und Trends sie für das kommende Jahr sehen.

Heute lesen Sie, wie Hans-Peter Haase, Geschäftsführer von Grundig, und Michael Grote, Geschäftsführer Benq Deutschland GmbH, das alte Jahr bewerten und welche Wünsche sie ans neue Jahr haben.

Full-HD ist das zentrale Thema

Grundig wird als eines der ersten Unternehmen LCD Fernseher mit Full HD (zwei Millionen Pixel) und Motion Compensation, einer Technologie zur Vermeidung von Bewegungsunschärfen, auf den Markt bringen. Das haben wir auf der IFA schon präsentiert. Die Garantiezeit wird für ausgewählte LCD-Fernseher, die im laufenden Geschäftsjahr verkauft werden, auf drei Jahre erweitert.

Eine eigene Grundig High-End-Produktionslinie, die im Werk des Anteilseigners BEKO speziell für Grundig aufgebaut wurde, läuft bereits auf Hochtouren. Darüber hinaus wird der ertragreiche Produktbereich Personal Care zügig weiter ausgebaut werden.

Full HD wird auch 2007 bei unseren LCD-TVs ein zentrales Thema sein sowie Connectivty im Bereich Audio. Außerdem wird das Thema Design von Grundig Produkten im nächsten Jahr forciert werden - das wird sich durch unser Premium-Sortiment wie ein "roter Faden" ziehen.

Gefühlte Temperatur à la Benq

Da geht es nun also auf das Jahresende zu, Zeit, einen kleinen Rückblick zu wagen. Lassen Sie mich bei den Fakten beginnen. Der deutsche ITK-Markt wird in diesem Jahr nach Wert um voraussichtlich zwei Prozent wachsen, der Markt für digitale UE sogar um rund 19 Prozent. Alles in allem eine sehr respektable Entwicklung, will ich meinen.

Aber, werte Kollegen, um Fakten, um die gemessene Temperatur geht es schon lange nicht mehr. Das Maß aller Dinge ist die gefühlte Temperatur, im Falle unserer Analogie also die gefühlte Marktentwicklung und die ist desaströs. Wirklich schlimm, nicht nur der WM-Boom und das Jahresendgeschäft sind ausgefallen, nein, der Markt hat sich insgesamt mindestens halbiert, die Margen sowieso, und die Kunden werden auch immer schlimmer, ehrlich wahr.

Deshalb habe ich für 2007 einen Vorsatz gefasst: Ich will das nicht mehr hören. Keine Geschichten von den 50 prozentigen Margen, die sich früher erzielen ließen, wohlgemerkt bei doch eher mageren Jahresumsatz von 6.753,20 DM in 1972 (der Teil der Geschichte fällt in der Regel weg). Keine Histörchen

von Taxifahrern, die von früher schwärmen, als jeder Taxler in Saus und Braus lebte, bevor er sich mit spätestens 45 ins Privatierdasein verabschiedete. Und auch keine Politiker, die den Umstand beklagen, dass unsere Ernährung vor die Hunde geht, weil nicht in jedem Haushalt ein kleiner Bocuse das Biogemüse verkocht, das natürlich am Morgen noch auf dem Feld stand, bevor der liebe Landwirt es frisch geerntet auf den Markt brachte - wie früher eben, als alles besser war.

Sicher, früher fühlt sich irgendwie flauschig an, aber gefühlt oder nicht, es ist, wie es ist, und es ist nun offen gesprochen ganz und gar nicht von schlechten Eltern. Und damit lässt es sich doch wirklich ganz wundervoll leben. Deshalb wünsche ich Ihnen: Frohes Fest und guten Rutsch.

Morgen lesen Sie, was Hans Jürgen Schneider, Vertriebsleiter dexxIT, und Christoph Dassau, Senior Manager Displays und UE-Verantwortlicher bei Ingram Micro, denken. (go)