Prognosen von Sage

Das beschäftigt den Mittelstand

17.01.2013
IT-Dienstleister mit mittelständischen und kleinen Kunden sollten wissen, welche technologischen Wünsche und Bedürfnisse sie in den kommenden Monaten befriedigen müssen.
Peter Dewald, Geschäftsführer von Sage Software: "Beinahe in jedem Auswahlgespräch mit Interessenten und Neukunden wird die Frage gestellt, ob man die Software auch als Cloud-Lösung beziehen könne."

Peter Dewald, Geschäftsführer der auf kleine und mittelständische Unternehmen spezialisierten Sage Software GmbH, hat sieben Trends gesammelt, die den Mittelstand in den kommenden Monaten beschäftigen werden.

Trend 1: Software aus dem Internet (Cloud Computing) vor der Massentauglichkeit
"Hybride Cloud-Lösungen, also fest installierte Programme, die durch Zusatzlösungen aus dem Internet ergänzt werden, wie auch reine Cloud-Lösungen, die keine Installation auf dem Firmen-PC mehr benötigen, sind in vielen kleinen und mittleren Unternehmen inzwischen Realität und stehen 2013 vor dem finalen Durchbruch." So hatten bereits Ende 2011 rund ein Viertel aller befragten Teilnehmer des weltweit erhobenen Sage Business Index Neuinvestitionen in cloud-basierte Personalwirtschafts- und Kundenbeziehungsmanagement-(CRM)-Lösungen anvisiert.

Diese Zahl dürfte inzwischen deutlich gestiegen sein, prognostiziert Dewald, und ergänzt: "Inzwischen nutzen rund 6.500 kleine und mittelständische Unternehmen die verschiedenen Cloud-Angebote von Sage in Deutschland, darunter vor allem den im Internet angebotenen Lohnabrechnungsservice www.einfachlohn.de."

"6.500 Sage-Cloud-Kunden in Deutschland sind zwar immer noch eine recht geringe Zahl im Vergleich zum Gesamtkundenstamm von rund 250.000 Unternehmen. Aber der Trend, Software aus dem Internet zu beziehen, nimmt zu", sagt Dewald. So würde die Frage, ob man die Software auch als Cloud-Lösung beziehen könne, beinahe in jedem Auswahlgespräch mit Interessenten und Neukunden gestellt.

Trend 2: Unternehmen wollen flexible, kapitalschonende Finanzierungsmodelle
Einhergehend mit dem Trend zur Software aus der Cloud, fragen gerade mittelständische Unternehmen zunehmend nach flexiblen Finanzierungsmodellen: "Der Mittelstand hat von der Cloud gelernt, dass man Software nicht immer für einen relativ hohen Einstiegspreis kaufen muss, sondern dass es auch Bezahlmodelle z.B. auf Monats- oder Bedarfsbasis gibt, die deutlich schonender für die Eigenkapitalquote sind", so Dewald. Von daher würden Subskriptions- und Transaktions-basierte Modelle bei der Bezahlung weiter zunehmen. Und zwar unabhängig davon, ob die Software fest installiert oder aus dem Internet bezogen werde. "Denn die Vorteile der Subskriptionsmodelle sind auch für Standard-PC-Software gültig", ist sich Dewald sicher.

Trend 3: Mobile Lösungen – ein Mega-Trend
Als einen Mega-Trend sieht Dewald auch das Thema Mobility im Mittelstand: "Gerade kleine und mittlere Firmen können von mobilen Lösungen auf Handys, Smartphones und Laptops profitieren. Denn sie steigern erwiesenermaßen die Flexibilität und Effizienz der Mitarbeiter, die mobile Lösungen zudem immer stärker auch selbst fordern." In diesem Zusammenhang spiele auch der Start von Windows 8 eine wichtige Rolle: "Im Mittelstand, wo Windows seit Jahrzehnten das dominierende Betriebssystem ist, wird die Version 8 das Zusammenwachsen von Desktop- und mobiler Welt weiter vorantreiben. Aus diesem Grund setzen wir auch seit dem Start von Windows 8 im Oktober 2012 bei vielen App-Entwicklungen auf diese neue Technologie und konnten bereits zum Launch international zahlreiche Apps präsentieren", so Dewald.

Auf der nächsten Seite erfahren Sie u.a., wie der Mittelstand über Software als Apps denkt.

Sage Partnertag 2012
Sage-Geschäftsführer Peter Dewald begrüßt die Partner
Rund 450 Vertriebspartner waren Ende November nach Stuttgart zur Sage-Konferenz angereist
Die neue Organisations-Struktur von Sage in Deutschland
Sage-Chef Peter Dewald skizzierte den schrittweisen Übergang vom Lizenz-Verkauf zu Cloud-basierten Abrechnungsmodellen
An den einzelnen Demo-Punkten informierten sich die Besucher über das komplette Produkt- und Service-Portfolio von Sage
Auftakt zur Party im Meilenwerk Stuttgart
Sage-Mitarbeiter im Sonder-Einsatz: hier rocken (v.l.) Christian Zöhrlaut und Thomas Ostermann
Sängerin und Gitarrist der Band (v.l.): Tabea Leistner und Joerg Wassink
An den Drums: Markus Speier
Die Party Band brachte die Stimmung im Meilenwerk richtig zum Kochen

Apps, eBilanz, Bezahldienste, Globalisierung

Peter Dewald, Geschäftsführer von Sage Software: "Eine Software als App oder als fest installierte große Suite? Die Anwender wollen beides."

Trend 4: Anwender wollen Wahlfreiheit zwischen Apps und komplexer Software-Suite
Einhergehend mit dem Thema Mobility sieht Sage-Geschäftsführer Peter Dewald einen weiteren Trend: "Für uns stellt sich nicht die Frage, ob Anwender ihre Software zukünftig nur noch als einfache App auf einem mobilen Endgerät oder als fest installierte große Software-Suite nutzen wollen. Die Wahrheit ist: Anwender wollen beides. Denn je nach Bedarf und Abhängigkeit vom Anwenderfall haben sowohl umfassende komplexe Programme wie auch im Funktionsumfang drastisch reduzierte Apps ihre Daseinsberechtigung", zeigt sich Dewald überzeugt. Von daher müssen IT-Anbieter ihre Lösungen so öffnen, dass sie für alle Anwendungsszenarien geeignet wären, was auch neue Trends in Sachen Bedienkonzepte hervorbrächte: "Kunden fordern leicht zu bedienende Systeme, egal ob sie eine App oder eine festinstallierte Software nutzen. Diesen Anforderungen müssen moderne IT-Systeme Rechnung tragen."

Trend 5: Elektronische Meldungen und eGovernment weiter auf dem Vormarsch
SEPA, eBilanz und Sofortmeldungen – mehr und mehr Daten zwischen Firmen und Behörden werden via elektronischer Datenvermittlung übertragen. "Dieser Trend zur elektronischen Übermittlung wird 2013 z.B. mit der Umsetzungspflicht der elektronischen Bilanz (eBilanz) gerade mittelständische Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen stellen", weiß Sage-Geschäftsführer Dewald und ergänzt: "Für 2013 stehen bereits wieder neue Themen auf der Agenda, wie etwa das Elektronische LohnSteuerAbzugsMerkmale (ELStAM)-Verfahren im Bereich der Lohnbuchhaltung, die neuen Meldevorschriften im Rahmen der Außenwirtschaftsverordnung oder die elektronisch unterstützte Betriebsprüfung", so Dewald weiter.

Trend 6: eCommerce und übergreifende Online-Payment-Lösungen
Der Trend zum Einkaufen im Internet ist ungebremst: "Gerade das abgelaufene Weihnachtsgeschäft mit neuen Rekordumsätzen für den Online-Handel zeigt die ungebrochene Nachfrage nach solchen Angeboten", sagt Dewald. Laut der Studie "Weihnachtsgeschäft 2012" der GfK Gruppe habe es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von knapp neun Prozent gegeben – auf einen Gesamtumsatz von ca. 14,9 Milliarden Euro.

"Kleinere Unternehmen wie Buch- und Elektronikhändler müssen sich auf diesen Trend einstellen und in 2013 mit der Anschaffung oder Aktualisierung ihrer eigenen eCommerce-Angebote reagieren. Dazu zählen nicht allein Shop- und integrierte Warenwirtschaftslösungen. Auch Bezahldienste seien in diesem Kontext entscheidend für den Erfolg der eCommerce-Strategie kleiner Unternehmen", steht für Dewald fest.

Trend 7: Internationalisierung im Mittelstand
"Aktuelle Studien zeigen auch, dass deutsche Mittelständler trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise in den letzten Jahren weiterhin stark in ihre Auslandsaktivitäten investiert haben. Diesen Trend sehen wir auch für die kommenden Jahre ungebrochen und glauben daher, dass die IT mit entsprechenden Angeboten in diesem Bereich punkten kann", ist Peter Dewald überzeugt. "Daher prognostizieren wir ein überproportionales Wachstum etwa im Markt internationaler ERP-Lösungen, die den unterschiedlichen Aktivitäten deutscher Firmen im Ausland Rechnung tragen und die bislang heterogenen Software-Lösungen von Hauptniederlassungen und ausländischen Tochterfirmen homogenisieren können." (tö)