Backup ist eine Notwendigkeit, soviel ist sicher. Unsere privaten PCs schlagen Alarm, wenn wir die Sicherung unserer eigenen Daten vergessen, und jeder von uns kennt Horrorgeschichten von Personen, die kein Backup durchgeführt haben. Dies können persönliche Geschichten vom Verlust liebgewonnener Fotos sein bis hin zu Berichten über Unternehmen wie ma.gnolia. Dabei brach ein ganzes Unternehmen nach dem Verlust sämtlicher Kundendaten zusammen.
Und doch ist es mit einem einfachen Backup nicht getan, denn die Backup-Erfolgsraten liegen heute nur zwischen 75 und 85 Prozent. Das heißt, dass in einigen Bereichen bei nur drei Viertel aller Unternehmen die Wiederherstellung der Daten (Backup Recoveries) erfolgreich ist – der Rest der Unternehmen kann trotz einer vorhandenen Backup-Lösung bestenfalls einen Teil seiner Daten, manchmal aber auch gar nichts, wiederherstellen. Aber warum ist das so?
Groß gegen klein
Dank ihres Budgets sind größere Unternehmen in der Lage, zwischen den neuesten High-End-Netzwerken und Geräten zu wählen, und haben so die Gewissheit, dass ihre Daten jederzeit verfüg- und wiederherstellbar sind. Mehrstufige Systeme (Multi-Tiered-Systems) und zusätzlicher Speicherplatz sind feste Bestandteile dieser Backup- und Recovery-Pläne. Zunehmend umfassen die erfolgreichsten dieser Pläne auch den Einsatz der Cloud, die einen zusätzlichen Schutz bietet.
Aber für kleine und mittelständische Unternehmen, gemeinnützige Organisationen und Bildungseinrichtungen sind die Finanzierung und der Support der neuesten Backup- und Recovery-Technologien schwerer zu rechtfertigen. Denn es erfordert erhebliche und fortlaufende Investitionen in Ausstattung, Software, Richtlinien und Personal, um mit der ständig wachsenden Datenmenge und den daraus folgenden Anforderungen an die Speichersysteme Schritt halten zu können. Um diese begrenzten Ressourcen zu kompensieren, beruhen die Backup-Pläne oft auf einem Flickwerk aus einzelteiligen Lösungen; ein Versuch, veraltete Systeme für die Anforderungen moderner Datenverarbeitung fit zu machen.
Die Folge davon ist Unsicherheit darüber, ob der Backup- und Recovery-Plan wirklich funktioniert, und die Organisationen erhalten erst Gewissheit, wenn ein Recovery-Event eintritt.
Woran viele Backup-Systeme kranken
Trotz wachsender Anforderungen und technologischer Fortschritte versuchen viele Organisationen den neuen Herausforderungen mit alten Backup-Modellen zu begegnen. Auch wenn früher das regelmäßige Durchführen von Sicherungskopien noch ausreichte, so tut es das angesichts des konstant anwachsenden Datenstroms, den Unternehmen jeden Tag sichern und schützen müssen, nicht mehr.
In einer Analyse des schlechten Zustands der Backup-Systeme verweist Marktforscher Gartner ebenfalls darauf, dass man in der heutigen Zeit Datenbestände nicht einfach "einfrieren" kann. Vielmehr müssen Organisationen mit einem konstanten Zufluss von Informationen fertig werden, der ein durchgehendes Datenmanagement erforderlich macht. Hier bieten die über IT-Dienstleister und Managed Service Provider (MSP) angebotenen hochleistungsfähigen und flexiblen Cloud-basierten Backup Lösungen von MAXfocus(from LogicNow) Abhilfe und bieten Sicherheit.
Es gibt mehrere Faktoren, die zu dem schlechten Zustand der Backup-Systeme beitragen:
• Das Fehlen einheitlicher Tests und Überprüfungen
• Backup-Fehler
• Das Alter und die nachlassende Qualität der Speicher-Medien
• Überholte Technologie
Unvollständige Backups, die Notwendigkeit, zahlreiche inkrementelle Backups wiederherzustellen sowie Anwender- und Software- oder Hardwarefehler tragen dazu bei, dass zwischen 15 und 25 Prozent der alten Daten nicht wiederhergestellt werden können. Angesichts des Glaubens an die alten Systeme und des blinden Vertrauens in ihre Fähigkeit, Daten zu retten, können Backup-Fehler katastrophale Folgen für ein Unternehmen haben.
Allzu oft verlassen sich Unternehmen auf die Ausfallsicherheit ihrer Backup- und Recovery-Lösungen, und während sie von deren reibungsloser Arbeitsweise ausgehen, machen diese Haltung und das ungerechtfertigte Vertrauen in die Lösungen die Anwender unvorsichtig und nachlässig bezüglich eines fortwährenden Schutzes ihrer Daten.
Die Hindernisse für ein effizientes Backup
Obwohl sie einerseits in die Tools und Technologien investieren, die den Datenschutz gewährleisten sollten, bauen viele Unternehmen andererseits ihre eigenen Hindernisse für ein effizientes Backup auf. Diese Hindernisse sind:
Vertrauen auf ein einstufiges System ("Single-Tier"): Viel zu oft verfahren Organisationen mit ihren Backup-Systemen nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn". Sie nehmen sie nur wahr, wenn ein Notfall eintritt und lassen viel Zeit zwischen ihren Backups und noch mehr Zeit zwischen ihren Test-Restores verstreichen, wenn sie überhaupt welche durchführen. Das bedeutet, dass Daten und Dateien Gefahr laufen, zum Zeitpunkt des Backups oder wenn eine Datenwiederherstellung benötigt wird, bereits veraltet zu sein. Auf ein einstufiges Backup-System zu vertrauen, ist etwa so, wie alles auf eine Karte zu setzen. Ohne zusätzliche Ebenen des Datenschutzes verlassen sich Unternehmen lediglich auf die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der bereits vorhandenen Backup- und Recovery-Systeme und haben keine Optionen mehr, wenn Fehler auftreten. Deshalb ist Redundanz der Schlüssel für einen sicheren Schutz der Daten.
Integration verschiedener Technologien: Die gleichzeitige Verwendung mehrerer Technologien verspricht zusätzliche Sicherheit. Dies trifft aber nur zu, wenn die verwendeten Systeme nahtlos miteinander integrierbar sind und reibungslos miteinander kommunizieren können. Wenn auch virtuelle Maschinen Verwendung finden, wird diese Integration sogar noch wichtiger.
Virtuelles Backup: Selbst angesichts des dramatischen Anstiegs von Menge und Vielfalt der Geschäftsdaten, investieren viele Unternehmen in externe Festplattenspeicher wie Storage Area Networks (SAN), die nur eine Vor-Ort-Recovery-Lösung bieten. Will man diese Infrastruktur replizieren, um auch außerhalb des Standorts Datensicherheit (Off-Site-Schutz) zu gewährleisten, kann dies teuer werden. Stattdessen sollte man auf einen Ansatz umschwenken, der auch die Cloud mit einbezieht. Denn das Zusammenspiel von On-Site und Hosted-Kapazitäten kann, sofern beide die neueste Software-Generation nutzen, die Geschwindigkeit des Backups sowie die Fähigkeit, die Backup-Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen, enorm verbessern. Die unbekannten oder neuen Herausforderungen beim Backup virtueller Maschinen können zu einem weiteren Hindernis für Unternehmen werden, wenn diese nicht wissen, ob sie ihre virtuellen Dateien spiegeln, aufteilen oder kopieren sollen.
Das richtige Maß an Verfügbarkeit: Wie leicht verfügbar sollten die Daten zu sein, und wie schnell können oder sollen sie wiederhergestellt werden? Die richtige Balance zu finden, zwischen sofortiger Wiederherstellung für schnellen Datenzugriff und der Freisetzung wertvollen Speicherplatzes kann für jedes Unternehmen schwierig sein, vor allem für diejenigen, die sich mit dem Potenzial von Hybrid-Backup-Modellen noch nicht auskennen.
Rechtliche Vorschriften (Compliance): Vorschriften, wie das Datenschutzgesetz und der PCI-Standard (Peripheral Component Interconnect), brachten schon immer Herausforderungen und Hindernisse für die IT im Ganzen mit sich und tun dies auch weiterhin - Backup ist hier keine Ausnahme. Während Änderungen an Compliance-Standards notwendig und unvermeidlich sind, sind viele Unternehmen schlecht gerüstet, um mit dem rasanten Tempo dieser Veränderungen Schritt zu halten und verfügen oft nicht über die richtige Infrastruktur, sich diesen angemessen anzupassen.
Die Revolution der Datenwiederherstellung
Egal, ob die Daten infolge eines katastrophalen Ereignisses oder einfach durch Anwenderfehler verloren gehen, Anwender brauchen bessere Systeme, um für diese potenziellen Probleme und die unvermeidliche Notwendigkeit zur Datenwiederherstellung planen zu können. Bei den 15 bis 25 Prozent der nicht erfolgreichen Backups, waren die Ursachen für deren Scheitern nicht bekannt, bis das Backup gestartet werden sollte. Es ist deshalb an der Zeit, sich dem Thema Backup anders zu nähern und den Vorgang als ein fortlaufendes Verfahren zu verstehen.
Der Begriff der Cloud schien zeitweise nur ein abgenutztes Schlagwort zu sein, ist aber jetzt ein wichtiger Teil der IT, der nicht ignoriert werden kann. Dank der Integration von Cloud-Speicher-Lösungen mit intelligenter Backup-Software können Daten auf hocheffiziente Art und Weise priorisiert, kategorisiert und gesichert beziehungsweise wiederhergestellt werden. Dabei kommen je nach Bedarf entweder lokale Kopien oder Cloud-basierte Speicher zum Einsatz.
Im Falle einer Wiederherstellung kann auf diejenigen Daten, die innerhalb der Cloud eine hohe Priorität genießen, fast sofort zugegriffen und damit sichergestellt werden, dass wichtige Geschäftsprozesse zuerst und sehr schnell wiederhergestellt werden. Dateien und Daten mit niedrigerer Priorität können genau dann aufgerufen werden, wenn es kostentechnisch und zeitlich am sinnvollsten ist.
Der Neuentwurf einer Backup-Strategie
Ein schnelles, sicheres und zuverlässiges Backup ist eine geschäftsentscheidende Notwendigkeit. Sowohl für große als auch für kleine Organisationen sollte die Suche nach der richtigen Kombination aus Tools und Support zur Unterstützung einer Backup-as-a-Service (BaaS)-Lösung in einer Cloud-basierten Umgebung eine hohe Priorität haben.
Die Investition in eine Erneuerung der Backup-Strategie kann zunächst wenig verlockend erscheinen, aber wenn Unternehmen genauer darüber nachdenken, sollten sie die folgenden Punkte nicht außer Acht lassen:
• Effizienzsteigerung: Inwiefern trägt die neue Strategie dazu bei, die ineffiziente Nutzung von Ressourcen zu beenden - sei es Arbeitszeit, Personal oder Speicherkapazität?
• Skalierbarkeit: Wie flexibel ist der Backup- und Recovery-Ansatz? Erlaubt er unterschiedliche Qualitäts-Ebenen bei der Wiederherstellungsgeschwindigkeit, Lagerung und Priorisierung?
• Erfolgreiche Sicherung: Betrachten Sie die Erfolgsraten der Gesamtlösung sowie -strategie im Hinblick auf das Backup und die Wiederherstellung von Daten.
• Einfache Verwaltung und Upgrades: Eine Backup-Lösung erweist sich erst dann als wertvoll, wenn die Anwender bereit und in der Lage sind, die Applikation effektiv zu verwalten und zu aktualisieren. Die Tools sollten einfach in bestehende Programme integrierbar sein und gut mit virtuellen und lokalen Komponenten zusammenarbeiten.
Ein immer beliebterer Ansatz zur Sicherung und Wiederherstellung von Daten ist das Hybrid-Cloud-Backup oder die Disk-to-Disk-to-Cloud (D2D2C), die sowohl Vor-Ort- als auch Cloud-basierte Speichermechanismen so nahtlos verwenden, dass sie eine langfristige Strategie zur zuverlässigen Sicherung und Wiederherstellung von Daten ermöglichen. Dieser Ansatz bietet umfassende und integrierte Backup- und Recovery-Funktionen, ohne die Notwendigkeit, tatsächlich eine Infrastruktur der zweiten Ebene kaufen und verwalten zu müssen.
Mit der richtigen Software-Kombination ermöglicht D2D2C-Anwendern, ihr Backup sowohl auf einer lokalen Festplatte als auch in der Cloud durchzuführen. Die Daten können auf einem an das Netzwerk angeschlossenen Gerät gespeichert und einfach lokal abgerufen werden. Wenn die Daten wiederhergestellt werden müssen, kann dieser fortschrittliche Ansatz Unternehmen dabei unterstützen, den besten Ort für die Wiederherstellung der Daten zu bestimmen, sei es lokal oder remote.
Um sich sicher fühlen zu können, reichte es nicht mehr, wenn sämtliche wichtigen Daten irgendwann in den letzten Monaten auf einem Backup-Laufwerk gespeichert wurden. Innovative Strategien verändern die Art und Weise, wie Unternehmen den Schutz ihrer Daten angehen. (tö)
Zum Autor: Als Geschäftsführer von LogicNow ist Alistair Forbes für die technische und betriebliche Entwicklung des Unternehmens verantwortlich. Zuvor war er bereits Geschäftsführer GFI Max. Nach einer kürzlich durchgeführten Umstrukturierung von GFI Software umfasst LogicNow nun die ehemaligen Unternehmensteile GFI MAX – jetzt MAXfocus(from LogicNow) – und IASO Cloud Back-up sowie andere Cloud-basierte Produkte und bietet vor allem SaaS-Technologien im Rahmen eines Abo-Modells an. MAXfocus bildet das Herzstück einer globalen Community von mehr als 10.000 der weltweit führenden MSPs sowie eines umfangreichen Netzwerks von Partnern und Branchenführern.