Cloud-Business

Darauf sollte sich der Channel vorbereiten

20.08.2018 von Markus Fritz
Das Jahr 2018 hält für den Channel viele Herausforderungen vor. Aber den Systemhäusern bieten sich auf viele Chancen, etwa im Cloud-Business oder mit Managed Services.
 
  • EU-DSGVO
  • Managed Services
  • veränderte Cloud-Nutzung

Der Channel blickt auf ein bewegtes Jahr 2017 zurück: Neue Entwicklungen in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Internet der Dinge (IoT) und Serverless Infrastructure hielten viele Reseller auf Trab. Aber auch neue Compliance-Anforderungen, insbesondere im Rahmen der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO), sorgten für hohen Beratungsbedarf bei den Kunden. Diese Themen werden auch 2018 eine wichtige Rolle spielen.

EU-DSGVO

Insbesondere die EU-DSGVO dürfte noch für große Hektik sorgen. Schließlich traten die neuen Vorschriften schon in Kraft und viele Unternehmen sind noch kaum darauf vorbereitet. Wie lassen sich die Compliance Anforderungen schaffen? Diese Frage treibt viele Channel-Partner und Kunden um. Dabei sind vor allem folgende Bereiche zu beachten:

Managed Services Provider

Unternehmen benötigen daher umfassendes Know-how in Kombination mit technischen Kontrollmöglichkeiten, mit denen sie nachweisen können, dass sie die EU-DSGVO einhalten. Durch die hohen Kosten und den Mangel an Fachwissen nutzen viele Unternehmen die Cloud. Ein unabhängiger Berater und Managed Services Provider, der aufgrund seiner Erfahrung und Best Practices bei der Planung und Durchführung von DSGVO-Projekten unterstützt, kann hier in allen Punkten wertvolle Hilfe leisten. Denn Kunden haben oft nicht die Zeit, Energie und Ressourcen, um alle Anforderungen alleine zu meistern. Bei den Themen Compliance und Cloud-Sicherheit werden sich 2018 daher deutlich mehr Unternehmen an Managed-Security-Service-Anbieter wenden.

Lesetipp: Mittelstand in der Cloud

Branchenspezifische Clouds

Im vergangenen Jahr stellten Multi-Clouds einen wichtigen Trend dar, 2018 dürften branchenspezifische Clouds in den Vordergrund rücken. Denn Wirtschaftszweige wie Finanz- und Gesundheitswesen, Pharma-, Energie- oder Handelsbranche stellen jeweils spezifische Anforderungen an Cloud-Lösungen. Dies gilt insbesondere für brancheneigene Richtlinien, aber auch Anwendungen. Daher suchen Unternehmen immer häufiger nach Cloud-Plattformen, die exakt auf ihre Branche zugeschnitten sind. So entwickeln Cloud-Service-Anbieter zunehmend Angebote, die spezielle Funktionen, Zertifikate und Eigenschaften für die jeweilige Branche bieten.

5 Mythen zur Multi-Cloud
Mythos 5: Multi-Cloud erfordert viel technische Know-How
Zum Teil stimmt das: Das Erlernen der Besonderheiten dieser Infrastruktur und der Fachsprache von mehr als einer Cloud kann eine Herausforderung darstellen. Hier kann man sich aber auch Hilfe von externen Systemintegratoren holen. Quelle: Rackspace
Mythos 4: Multi-Cloud ist eine Hybrid Cloud
Ganz und gar nicht. Die Multi-Cloud hilft, eine gemeinsame Architektur zu beschreiben und unterscheidet sich daher stark von der Hybrid-Cloud. Quelle: Rackspace
Mythos 3: Multi-Cloud ist unsicher
Mit mehr Clouds, mehr Probleme und höheres Sicherheitsrisiko? Nicht unbedingt: Bei zuverlässiger Verwaltung und Einhaltung der Datenschutzbestimmungen sind auch Multi-Cloud-Umgebungen sicher. Quelle: Rackspace
Mythos 2: Nur große Unternehmen profitieren von Multi-Cloud
Klar, je größer das Unternehmen, umso höher auch die Anzahl der eingesetzten Systeme. Aber: kleinere Unternehmen können mit einer Drittanbieter-Agentur oder einem Drittanbieter zusammenarbeiten. Quelle: Rackspace
Mythos 1: Mein Unternehmen nutzt keine Multi-Cloud
Viele Unternehmen nutzen die Multi-Cloud, ohne es zu merken, Stichwort: Schatten-IT. Zum Beispiel nutzt das Marketing eine Cloud und die Abteilung Human Resources eine andere - ohne dass die IT davon weiß. Quelle: Rackspace

Cloud-Nutzung ändert sich

Nicht nur die Technologien ändern sich in der Cloud ständig, sondern auch die Nutzungsmöglichkeiten. Einige Anbieter haben bereits die ersten Managed Private Clouds angekündigt. Sie kombiniert die Performance und Sicherheit einer Private Cloud mit der Kosteneffektivität einer Public Cloud. Dabei wird sie von Experten verwaltet und als Service abgerechnet. So erhalten Unternehmen zusätzliche Möglichkeiten, neue Geschäftschancen zu erschließen und Prozesse zu optimieren.

Lesetipp: Die häufigsten Multi-Cloud-Mythen

Vorteile für Partner

Was bedeuten diese Cloud-Trends für Partner? Insgesamt wird der Bedarf für Managed Services weiter steigen. Und mit dieser Entwicklung erhöhen sich auch die Aussichten für die Partner der Channel-treuen Managed Services Provider. Dabei verlassen sich diese eben nicht alleine auf die steigende Nachfrage von Unternehmen. Sie wollen sich auch 2018 durch die Integration und Erweiterung des Service-Portfolios weiter von der Masse an Anbietern abheben. Dazu sollten sie folgende Punkte umsetzen:

Channel meets Cloud 2017 - Impressionen
Willkommensgruß kurz vor dem Einlass in den großen Saal
Dr. Ronald Wiltscheck begrüßt die Gäste.
"Born in the Cloud" Provider Stefan Zenkel (Geschäftsführer, aConTech Enterprise IT-Solutions) begeisterte mit seiner Keynote "Was kommt nach der Wolke 7?" die Zuhörer.
Ayhat Aslan (Prokurist, IT-Compliance Contract Governance Services bei KPMG) zeigte, wie das Geschäftsmodell mitSAM - Lizenzmanagement as Managed Services funktioniert.
Bernd Hirschmeier (Senior Consultant bei bükotec) schilderte die Implementierung einer Cloud-Infrastruktur in einem Forschungskrankenhaus
Naim Sassi (Vertriebsleiter bei NETGO) diskutierte mit den Teilnehmern, warum Digitalisierung ohne Cloud nicht funktioniert.
Marcus Bengsch (Business Director Managed Cloud & Software Services bei ahd) in der Panel-Diskussion zum Thema "Brauche ich ein Cloud-Portal als Schnittstelle zum Kunden?"
In der Panel-Runde zu diesem Thema brachte Nils Schmidt (Division Marketing Business Productivity bei Axians IT Solutions) seine Erfahrungen zum Cloud-Portal ein.
Das Experten-Panel mit Anton Braun (Geschäftsführer von BIZTEAM), Friedrich Holstein (Geschäftsführer von Honaco) und Florian Wanner (Geschäftsführer von Kite Consult) teilten mit den Zuhörern ihre Methoden, mit denen Sie Zugang zu den relevanten Entscheidern beim Kunden finden.
Michael Illig (Geschäftsführer der bükotec e.K.) stellte im Workshop seine Methoden zum erfolgreichen Verkauf von Managed Services & Cloud Diensten vor.
Rundgang durch die Ausstellung im Foyer
Priska Nemecek von Autotask im Gespräch mit einem Partner.
Experten-Panel (v.l.): Uwe Kannegießer (GoTo Market Bereichsleiter, teamix), Oliver Lorenz, (Geschäftsführer bei Dögel IT-Experts) und Martin Hoerhammer (CEO der Medialine EuroTrade) stellten ihre Methoden zur Frage: "Wie schaffe ich einen kompetenten Sales für Cloud & Managed Services?" zur Diskussion.
Wissensdurstige Zuhörer
Max Pfister (Geschäftsführer von niteflite networxx) zeigte im Workshop Schritt für Schritt, wie man Managed Services gewinnbringend kalkuliert.
Rundgang durch die Ausstellung im Foyer
Martin Michael (CEO, Savecall ict solutions) zeigte an Praxisbeispielen, wie man Bereitstellung, Abrechnung und Reporting unterschiedlicher Cloud- und Managed-Services managt.
Priska Nemecek von Autotask erläutert die Kernthemen von Autotask und kündigt den Workshop von Max Pfister an.
Martin Welz (Channel Sales Manager der Broadsoft Germany / finocom AG) erörterte im Workshop die aktuelle Situation auf dem TK-Markt und die Chancen, die daraus für den Channel mit Telefonie- und UC-Lösungen aus der Cloud erwachsen.
Maik Wetzel von Eset verdeutlicht, warum Managed Service Provider sich unbedingt mit den ab 2018 gültigen EU Datenschutzgrundverordnung befassen sollten.
Dirk Frank von Brainware ermunterte Partner, das Thema Lizenz- und Lifecylce Management für sich zu entdecken.
Networking am ecatcom-Stand
Uwe Rehwald von Kaspersky erläuterte die Chancen, die im Managed Security Service Geschäft für Partner stecken.
Rundgang durch die Ausstellung im Foyer
(v.l.): Björn Friedrich (Geschäftsführer von Fachin & Friedrich) und René Claus (Busin. Dev. Manager MSP & Cloud DACH bei Eset) durchforsteten im Workshop mit den Teilnehmern die Chancen, Risiken und Gewinner der Security Service Trends 2017.
Rundgang durch die Ausstellung im Foyer
Christian Forjahn (Leiter Team Azure bei aConTech) und Andreas Schober (Geschäftsführer von aconitas) zeigten im Workshop ihre Maßnahmen zur Skalierung von Managed Services und Cloud-Diensten.
Moderator Hannes Beierlein eröffnet den von Michael Illig (Geschäftsführer der bükotec) geleiteten Workshop zum Thema: "Wie verkaufe ich erfolgreich Managed Services & Cloud-Dienste?"
Thomas Muschalla von NFON ermutigte die Partner, das Thema UCC anzupacken.
Lennart Passig (IT-Architect) und Markus Klein (Senior IT Architect) bei Orange Networks machten im Rollenspiel sehr anschaulich die unterschiedliche Perspektiven von Devs- und Ops-Verantwortlichen deutlich. Als Beispiel diente ein konkretes Projekt zum Onboarding einer Hybrid Cloud, das beide derzeit bei einem deutschen Konzern umsetzen.
Im Workshop entwickelten die beiden alternative Möglichkeiten des Kunden-Onboardings für Hybrid & Public-Cloud-Szenarien.
Gerry Steinberger von HPE gab Partnern einen sehr griffigen Überblick über das breite Portfolio des Herstellers.
Marcel Bücker (Consultant IT-Infrastruktur bei netgo) zeigte Wege, um Skalierbarkeit, Kosteneffizienz und Management unter einen Hut zu bekommen und warf mit den Teilnehmern einen Blick in das Thema Plattform-Design, Lösungsansätze, technische Architekturen und ihre Herausforderungen..
Rundgang durch die Ausstellung
Die Partner waren in allen Sessions rege dabei, stellten Fragen und diskutierten.
Uwe Rehwald (Major Channel Partner Manager Germany bei Kaspersky) diskutierte mit den Teilnehmern über ihre Bedürfnisse an und Erfahrungen mit Cloud- und Managed IT Service Lösungen.
Kim Nis Neuhauss (CEO & Principal Consultant von Bright Skies) verdeutlichte in seiner packenden Keynote, warum und wie sich Systemhäuser transformieren müssen.
In seiner mitreißenden Keynote machte Marc Frank (Leiter Security Solutions von IT sure) klar, warum die IT-Branche an der IT-Unsicherheit selber Schuld ist - und wo jeder Partner ansetzen kann, um das zu ändern.