Ersatz durch Shop-in-Shop bei Kaufhof

Cyberport schließt "Multichannel-Flagshipstore"

10.08.2018 von Matthias Hell
Cyberport hat seine stationäre Filiale im Münchner Einkaufszentrum Mona geschlossen. Bei der Eröffnung bezeichnete der Elektronikversender das Geschäft als "Multichannel-Flagshipstore". Als Ersatz dient nun ein Cyberport Shop-in-Shop bei Kaufhof.
Seit Anfang August geschlossen: Der Cyberport Store im Einkaufszentrum Mona München
Foto: Cyberport

Seit Anfang August ist der Cyberport Store im Münchner Einkaufszentrum Mona geschlossen. "Aufgrund von Umbaumaßnahmen schloss unser Cyberport Store im Einkaufszentrum Mona seine Pforten", heißt es auf der Unternehmens-Webseite. Und weiter: "Doch keine Sorge, wir sind natürlich weiter für Sie da: Besuchen Sie uns in der Galeria Kaufhof am Karlsplatz/Stachus, um auch in Zukunft besten Service und kompetente Beratung zu genießen." Münchner Kunden von Cyberport wurden bereits per Post informiert. Auch hier wird die Shop-in-Shop-Fläche bei Kaufhof unter dem Motto "Wir sehen uns am Stachus" als Ersatz für das eigene Geschäft beworben.

Der Rückzug aus dem 2014 eröffneten Einkaufszentrum Mona erfolgt im Rahmen eines größer angelegten Umbaus. Im Schatten des benachbarten Olympia Einkaufszentrums kam das Mona nie richtig in Gang. Nun soll das gesamte Gebäude umgestaltet und an einen einzigen Großmieter neu vergeben werden.

Richtungswechsel in der Store-Strategie

Trotzdem: Der Abschied vom Mona kann auch als Richtungssignal für Cyberport verstanden werden. Bei der Eröffnung 2014 hatte der damalige Geschäftsführer Jeremy Glück das 900 Quadratmeter große Geschäft als "Multichannel-Flagshipstore" bezeichnet: "Gerade beim Kauf hochwertiger Technik will man nicht auf Beratung verzichten. Dennoch aber haben wir uns an die einfachen Kaufprozesse im Online-Bereich gewöhnt. Beides verbinden wir nun und schaffen somit einen digitalen Esprit - online wie stationär", so Glück damals gegenüber ChannelPartner.

Bereits im vergangenen Jahr deutete der neue Cyberport-Chef Helmar Hipp eine Korrektur der Strategie seines Vorgängers an. "Wenn Cyberport heute neue Stores eröffnen würde, dann wären das kleinere Flächen in der Größenordnung von 300 Quadratmetern, mit einem Kernsortiment, mit Zubehör und mit der Online-Abholung", erklärte Hipp im ChannelPartner-Interview - auch mit Blick auf die Filiale im Mona. Es sei kein Geheimnis, dass das Einkaufszentrum deutlich unter den Erwartungen geblieben sei, so der Cyberport-Geschäftsführer. Der schnelle Ausbau der stationären Stores hatte Cyberport zuvor in die roten Zahlen gebracht.

Mit der Kooperation mit Galeria Kaufhof hat Hipp nun ein Format gefunden, das der Vorstellung kleiner dimensionierter stationärer Präsenzen besser entgegenkommt. Die ersten Shop-in-Shops haben in München und Nürnberg bereits eröffnet. Offen bleibt dabei allerdings die Frage, inwieweit die Flächen von den Kunden als vollwertige Cyberport Stores angenommen werden und ob es wirklich möglich ist, aus dem Eckbereich einer Kaufhof-Herrenmodeabteilung heraus stationäre Kundenbindung und vor allem -gewinnung zu betreiben.