Mit dem Begriff Online-Händler wird man Cyberport kaum mehr gerecht – die stationären Stores des Unternehmens haben inzwischen das Ausmaß einer kleinen Ladenkette angenommen. Der 15. Cyberport Store wurde nun in der Wiener Vorstadt Floridsdorf im neu errichteten Einkaufszentrum Citygate eröffnet. Nach der Filiale am Wiener Westbahnhof handelt es sich bei dem Geschäft um den zweiten Cyberport Store in Österreich.
Für die Umsatzsteigerung 2014 um zehn Prozent auf 606 Millionen Euro erklärte Cyberport die zielstrebige Fortsetzung des Multichannel-Konzepts mit neuen Features für Online- und Offline-Shopping zum wesentlichen Wachstumstreiber.
Nach den größer dimensionierten Stores im Bikini Berlin und in München (siehe Bilder ganz unten) ist das neue Geschäft in Wien mit einer Verkaufsfläche von 500 Quadratmetern wieder ein klassisch kompaktes stationäres Format für Cyberport. Angeboten wird ein 3.500 Produkte umfassendes Sortiment aus allen Bereichen, inklusive Haushaltsgroß- und -Kleingeräten. Beim Verkaufskonzept knüpft das Geschäft im Einkaufszentrum Citygate an die im vergangenen Herbst in München präsentierten Features an: Die Abholung von Online-Bestellungen ist bei lagernder Ware in dem Store bereits innerhalb von 30 Minuten möglich. Mit Video-Walls und der "digitalen Warentischverlängerung" mithilfe von Tablets soll das stationäre Sortiment zudem um Online-Artikel ergänzt werden.
Vorsprung gegenüber Notebooksbilliger
Gegenüber dem Elektrojournal (Printausgabe) erklärte Cyberport-Geschäftsführer Rainer Kiefer, man strebe mit der Eröffnung des zweiten Stores in Österreich einen Ausbau des Geschäfts in dem Land an: "Unsere Online-Umsätze steigen seit Gründung des cyberport.at-Webshops in 2006 jährlich im zweistelligen Prozentbereich. Besonders die erste Store-Eröffnung 2011 beflügelte das Geschäft noch einmal zusätzlich." Neben von Anfang an hohen Direktumsätzen seien dadurch auch die Einnahmen über cyberport.at gestiegen. Bei dem neuen Store in Wien Floridsdorf hoffe das Unternehmen auf einen ähnlichen Impuls.
Cyberport hat sich auch durch die Partnerschaft mit der österreichischen Elektronikkette Niedermeyer eine gute Marktposition in dem Land erobert. Die Möglichkeit, Online-Bestellung stationär abzuholen, fiel mit der Insolvenz von Niedermeyer 2013 allerdings weg. Wie Rainer Kiefer gegenüber dem Elektrojournal erklärte, suche der Online-Händler nach keinem neuen stationären Vertriebspartner. Allerdings hoffe man, davon zu profitieren, dass 2014 mit DiTech und McWorld weitere Wettbewerber insolvenzbedingt vom Markt verschwunden seien.
Gegenüber Notebooksbilliger.de, dem wichtigsten Wettbewerber auf dem deutschen Markt, scheint Cyberport damit in Österreich die Nase vorn zu haben: Vor kurzem wurde bekannt, dass Notebooksbilliger vorerst keinen Store in Wien eröffnen wird und die Expansion des Online-Händler in Österreich damit einen schweren Dämpfer erhalten hat.