Gewiefte Hacker haben sich offensichtlich Zugang zu Geheimdaten der französischen Staatsführung verschafft. Von dem Cyber-Angriff im Mai seien die Rechner von mehreren Top-Beratern des damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy betroffen gewesen, berichtet das französische Nachrichtenmagazin "L'Express". Auf den Computern hätten sich streng vertrauliche Informationen und Strategiepapiere befunden.
Um sich Zugang zum Netzwerk des Präsidentenpalastes zu verschaffen, sollen die Hacker Élysée-Mitarbeiter über das soziale Netzwerk Facebook auf eine gefälschte Intranetseite des Präsidentenpalastes gelockt haben. Dort gaben diese dann fahrlässigerweise ihre Zugangsdaten ein. Im nächsten Schritt installierten die Eindringlinge ein Spionageprogramm, das dem Virus "Flame" ähnlich ist. Dieser kann sogar das Mikrofon des betroffenen Rechners einschalten und Gespräche belauschen.
Sarkozy selbst soll von dem Angriff nicht betroffen gewesen sein. Er habe im Élysée keinen eigenen Rechner besessen, schreibt "L'Express". Der Präsidentenpalast wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Die US-Botschaft in Paris dementierte Verdächtigungen, dass die Regierung in Washington hinter der Attacke stecken könnte. (dpa/rw)