Noch sind die Absatzzahlen überschaubar: Laut dem Analystenunternehmen Canalys wurden im ersten Quartal des Jahres 26.800 3D-Drucker verkauft. Canalys erfasst dabei sowohl die großen Industrieinstallationen, als auch die kleinen 3D-Printer für den Consumer-Markt.
Laut Canalys wird die Mehrheit der 3D-Drucker noch im Geschäftskundensegment abgesetzt. Dieses erstreckt sich allerdings vom kleinen SMB-Kunden bis zum großen Industrieunternehmen. Mit dem wachsenden Produktangebot und sinkenden Preisen werden die Printer aber auch für private Endkunden immer interessanter: Im ersten Quartal 2014 wurden bereits 46 Prozent der Geräte an Konsumenten verkauft. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2013 waren es 43 Prozent. "Das Enterprise-Segment wird weiter wachsen, doch das Consumer-Segment wird die Stückzahlen in absehbarer Zeit vorwärts treiben", erklärt Canalys Senior Analyst Tim Shepherd. Bereits heute investiere eine signifikante Zahl an Early Adopters und technologiebegeisterte Bastler in preiswerte Modelle. "Wenn die Preise weiter fallen, die Technologie sich verbessert und Anwendungsgebiete erprobt sind, wird sich dieser Trend fortsetzen", prognostiziert der Analyst.
Einen wesentlichen Wachstumsfaktor hat Canalys in dem Engagement von Crowdfunding ausgemacht. "Die schiere Zahl von Ultra-Low-Cost-Druckern von aufstrebenden Start-up-Unternehmen, die durch Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter und Indiegogo finanziert wurden, ist beeindruckend", staunt Shepherd. Der schnelle Erfolg bei der Erreichung der Finanzierungsziele zeige, dass Crowdfunding-Websites eine tragfähige Finanzierungsquelle in diesem Bereich sind.
3D-Drucker für jeden Haushalt
Nach Canalys-Schätzungen bewegen sich zwei Drittel der verkauften 3D-Drucker im Preissegment unter 10.000 Dollar. "Tatsächlich kommt ein ordentlicher Anteil zu einem Preispunkt von unter 1.000 Dollar auf den Markt", weiß Canalys Research Analyst Joe Kempton. Manche Crowdfunding-Projekte versprächen sogar Preise unter 500 Dollar. Der dadurch entstehende Preisdruck werde dazu führen, dass diese Preispunkte nicht nur von den Start-ups, sondern schließlich auch von etablierten Unternehmen an die Kunden weitergegeben werden. Als Beispiel führt Kempton Statasys mit der Consumer-Marke Makerbot an. Trotz der derzeit mit weltweit nicht einmal 30.000 verkauften Geräten im Quartal eher homöopathischen Absatzzahlen ist er überaus optimistisch, was die künftige Verbreitung der plastischen Printer betrifft: "In zehn Jahren werden 3D-Drucker in jedem Haushalt in den entwickelten Märkten üblich sein", glaubt er.
Im oberen Segment der Geräte die über 100.000 Dollar kosten und die hauptsächlich an Industriekunden verkauft werden, machen nur etwa ein Prozent der Stückzahlen aus. Obwohl nur wenige dieser Maschinen verkauft werden, ist trotzdem ein beträchtlicher Umsatz möglich. Immerhin erreichen manche Installationen Preispunkte von über einer Million Dollar. So rechnen die Canalys-Analysten mit einem weiteren Wachstum auch in diesem Bereich, das vor allem durch eine verstärkte Nutzung additiver Fertigungsverfahren in der Industrie getrieben sein wird.