Unternehmen wollen künftig ihre Geschäftsprozesse nicht nur mit Inhouse installierten Lösungen, sondern auf der Basis neuer Modelle der Software-Nutzung abbilden. Insbesondere in das SaaS-Modell (Software as a Service), also die Nutzung von Software-Produkten bei aktuellem Bedarf als Dienstleistung, soll verstärkt investiert werden. Dabei dringen SaaS-Lösungen auch in Anwendungsbereiche vor, in denen bisher On-Premise-Lösungen den Ton angeben.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Marktforschers Lünendonk unter Anbietern von Standard-Software in Deutschland. 69 Prozent der Befragten erwarten bei Anwenderunternehmen eine hohe Nachfrage nach SaaS-Lösungen für das Customer Relationship Management (CRM). Die Hälfte geht davon aus, dass Firmen künftig auch vermehrt Software für das Enterprise Resource Planning (ERP) als Dienst über das Internet beziehen werden. Was BI-Lösungen angeht, so sind 45 Prozent dieser Ansicht.
Management entscheidet über SaaS-Einsatz
Weitere Anwendungsbereiche, in den SaaS-Lösungen nachgefragt werden, sind Enterprise Content Management sowie Geschäftsprozess-Management (Business Process Management, BPM). Allerdings liegen hier die Werte nur bei 29 beziehungsweise 26 Prozent. Dagegen werden Datenbanken sowie technische Anwendungen, wie etwa CAD/CAM- Software, auch in Zukunft kaum On Demand genutzt.
Geht es um die eigenen Pläne, zieht die Hälfte der befragten Software-Unternehmen die Einführung von SaaS-Lösungen in Betracht. Immerhin ein Drittel plant keine Nutzung von Software as a Service in der eigenen Firma. Rund 17 Prozent der Studienteilnehmer machten dazu gar keine Angaben. Das ist nach Ansicht der Marktforscher darauf zurückzuführen, dass noch nicht alle Befragten das SaaS Modell durchkalkuliert und technisch gelöst haben.
Ein weiteres Ergebnis der Befragung: In Anwenderunternehmen entscheidet zu 31 Prozent "immer" die Geschäftsführung über den Einsatz von Software, gefolgt von CIOs und IT-Leitern. Für die Studie "Führende Standard-Software-Unternehmen in Deutschland" befragten die Marktforscher 42 Anbieter von Standard-Software zu IT-Strukturen, -Strategien, und -Planungen, aber auch zu Restriktionen, die mit dem Einsatz von Software-Lösungen verbunden sind. Andreas Schaffry, CIO / (bw)