Microsoft Ignite 2018 in Orlando

CRM-Allianz mit SAP und Adobe, Teams wird Business-Plattform

05.10.2018 von Wolfgang Miedl
Microsoft positioniert Teams als universellen Arbeitsplatz für alle Unternehmensbereiche und Mitarbeiter. SharePoint wird zum modernen Intranet - und das on-premise-SharePoint soll es auch zukünftig geben.

Ende September 2018 hat Microsoft auf der Technologiekonferenz Ignite 2018 in Orlando/Florida ein regelrechtes Feuerwerk an Neuigkeiten abgefeuert. Vor 30.000 Teilnehmern holte CEO Satya Nadella die beiden Chefs von SAP und Adobe, Bill McDermott und Shantanu Narayen, als Überraschungsgäste auf die Bühne. Gemeinsam kündigte das Trio die "Open Data Initiative" (ODI) an. Unternehmen sollen damit eine ganzheitliche Sicht auf ihre Kundendaten erhalten.

Adobe-Chef Shantanu Narayen, Microsoft-CEO Satya Nadella und SAP-Chef Bill McDermott verkündeten in Orlando die "Open Data Initiative" (ODI) an.
Foto: Microsoft

Alte Datensilos verschwinden

Bisher benötigen Unternehmen für einen vernünftigen Datenaustausch zwischen Microsoft-Anwendungen, SAP-Datenbanken und der Adobe-Cloud aufwändige Schnittstellenlösungen. Mit dieser neuen, offenen Allianz versprechen die Softwareriesen einen durchgängigen Zugriff über die Systemgrenzen hinweg - und damit eine ganzheitliche Sicht auf die Kunden. Bisher wurden allerdings außer der schematischen Architektur weder technische Details noch ein Zeitplan vorgestellt. Es bleibt also abzuwarten, wann Unternehmen mit ersten Umsetzungen rechnen können.

Die weiteren Schwerpunkte der Konferenz waren Cloud-Themen rund um Office 365 und Azure, vom Digitalen Arbeitsplatz über künstliche Intelligenz bis zur Infrastruktur und Entwicklungsthemen.

Teams ist die am schnellsten wachsende Business-App

Weiteres Topthema der Ignite war die 2017 gestartete Chat- und Collaboration-Plattform Teams. Laut Microsoft ist Teams die am schnellsten wachsende Geschäftsanwendung in der Firmengeschichte. Inzwischen arbeiten bereits 329.000 Firmen damit, darunter auch 87 aus den Fortune-100-Unternehmen.

Keara James, Product Marketing Manager für Teams bei Microsoft, demonstriert eine Business-Lösung für Warenrückruf mit Teams.
Foto: Wolfgang Miedl

Anfänglich wurde Teams als "Business-Chat-Tool" gegen den Marktführer Slack positioniert. Doch damit wollen sich die Redmonder nicht begnügen, die neue Marschrichtung lautet Geschäftsanwendungen, wie Keara James, Product Marketing Manager für Teams, im Gespräch klarmachte: "Teams ist der zukünftige Kollaborations-Hub von Office 365 - und zwar nicht nur für Office-Zusammenarbeit, sondern für alle Arbeitsplätze von der Fertigung bis zum Handel."

Home und Shifts als Beispiele für Business-Lösungen mit Teams

James stellte auf der Ignite die neuen Funktionen Home und Shifts (Schichten) als erste Beispiele für Teams-basierende Branchelösungen vor:

"Teams bietet neue Chancen für Partner"

Laut der Microsoft-Managerin wird Teams zukünftig auch für Partner interessant werden, weil es vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung branchenspezifischer Lösungen bieten wird: "ISV- und SI-Partner können beispielsweise Apps entwickeln, die sich nahtlos in Teams als Arbeitsplatzumgebung integrieren."

Als Referenzanwender für Teams hat Microsoft die deutsche Drogeriemarktkette DM in Orlando auf die Bühne geholt. Ausgangspunkt für die Einführung der Kollaborations-App war beim Karlsruher Filialunternehmen die unkontrollierte Nutzung von Messaging-Apps wie Whatsapp. Mit Teams gelang es, die Kommunikation und den Datenaustausch unter den Mitarbeitern wieder auf sichere und kontrollierte Wege zu lenken, und das bei hoher Akzeptanz unter den Mitarbeitern.

Office 365-Chef Jeff Teper: "Wir bekennen uns voll und ganz zum on-premise-SharePoint On."
Foto: Wolfgang Miedl

SharePoint als modernes Intranet und digitaler Arbeitsplatz

Auch der zentrale Server im Office 365-Portfolio, SharePoint, wurde auf der Konferenz ausgiebig zelebriert. Kurz vor dem Produktstart der neuen Office-Generation 2019 formulierte Microsoft die aktuelle Positionierung als Plattform für das "moderne Intranet" und als Zentrum für den modernen Arbeitsplatz. Vor allem im Bereich Intranet wurden etliche neue Funktionen vorgestellt, die den Intranet-Aufbau auch ohne die früher typischen aufwändigen und kostspieligen Anpassungen ermöglicht.

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Die neuen SharePoint-Funktionen

Zu den SharePoint-Neuerungen zählen unter anderem:

Mit personalisierten Webparts können Seiteninhalte individualisiert auf den jeweiligen User dargestellt werden. Damit lassen sich zum Beispiel die zuletzt besuchten Sites des Nutzers, seine verwendeten Dokumente sowie auch individuell zugeschnittene Nachrichten anzeigen.

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Kommunikations-Website wird zur Homepage eines Tenants

Die Homepage eines Portals ist normalerweise die mit der kürzesten URL - also https://[meinTenant].sharepoint.com. Zukünftig erscheint hier als Standardeinstellung eine Kommunikations-Website als Homepage.

Einfachere Hub-Site-Verwaltung über das Admin-Center

Hub-Sites als Homepages für Unter-Websites waren bisher kompliziert zu konfigurieren. Nun bietet das SharePoint-Admin-Center in Office 365 Optionen wie das Erstellen oder Hinzufügen von Hub-Sites - ganz ohne Powershell.

Dokumentbibliotheken in der Mobile-App

Beim Tippen auf eine SharePoint-Dokumentenbibliothek bleibt man zukünftig innerhalb der App, bei weiterführenden Funktionen findet eine Weiterleitung zur OneDrive-App statt.

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Klares Bekenntnis zum on-premise-SharePoint

Trotz der starken Cloud-Fokussierung der Konferenz bliebt das seit Jahren viel diskutierte Thema SharePoint On-Premises versus SharePoint in der Cloud nicht ganz außen vor. Vermutlich, weil immer wieder Gerüchte über ein baldiges Ende des SharePoint Server auftauchen, stellte Office 365-Chef Jeff Teper klar: "Wir bekennen uns voll und ganz zum on-premise-SharePoint On." Das dürfte vor allem Unternehmen im deutschsprachigen Raum freuen, die nach wie vor zu einem hohen Prozentsatz auf interne SharePoint-Infrastrukturen setzen.

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