ChannelPartner hatte eine Gruppe der Fachhändler eingeladen, die seit Jahren für unsere Leser Produkte aus der Sicht des Handels testen. Diese Tests werden anschließend auf der Plattform Händler testen für Händler sowie in der Printausgabe veröfffentlicht. An zwei Tagen hieß es, die Händlerplattform zu verbessern - aber auch, Spaß zu haben.

Manche der Händler, die sich im IDG Medienhaus in München zum Kickoff 2012 trafen, sind bereits von Anfang an dabei, andere kamen im Laufe der Jahre neu dazu. Die CP product experts trafen sich mit einigen ChannelPartner-Redakteuren, um neue Produktkategorien in die Plattform www.channelpartner.de/haendlertests aufzunehmen und die dafür nötigen Kriterien zu besprechen. Beschlossen wurden als neue Kategorien: Drucker und Software. Auch wurden einige Fragebögen der bereits bestehenden Produktkategorien neu überarbeitet, um sie an den technischen Fortschritt anzupassen beziehungsweise für die testenden Händler einfacher zu gestalten.

Vor allem die Bewertung von Software löste heftige Diskussionen aus. Die vor dem Treffen geleistete Vorarbeit der ChannelPartner-Redakteure klopften die Fachhändler ziemlich schnell in die Tonne. "Ein Standardfragebogen für Softwareprodukte ist nicht praktikabel", meinte Enver Bastanoglu, Inhaber der Firma ebb Enver Bastanoglu. Auch die anderen CP product experts unterstützten ihn mit den Argumenten, dass die Produkte viel zu unterschiedlich seien und kein auf Notenbasis vergleichbarer Test möglich sei. Das Gremium entschied sich für die Kurzversion mit allgemeinen Testkriterien wie Installation, Anwenderfreundlichkeit oder Lizenzmodell des Herstellers. Der Hauptteil soll den Lesern in der schriftlichen Ausarbeitung des Tests nähergebracht werden.

Das Testformular für künftige Druckertests wurde ebenfalls ausführlich diskutiert. Hier durfte die Redaktion jedoch wenigstens den vorbereiteten Fragebogen zu großen Teilen übernehmen.

Der Zahn der Zeit

Im Jahr 2007 startete die Testplattform der Händler bei ChannelPartner mit den beiden Produktkategorien Navigationsgeräte und Notebooks. Navigationsgeräte haben für den Fachhandel schon lange den Reiz verloren. Das führte schnell zur Entscheidung, dass die Navi-Tests als erste Produktkategorie ins Archiv wandern werden. Gleichzeitig wird es eine neue Produktkategorie geben, die sich "Mobile Computing" nennt. Zu den Notebooks aus der Anfangszeit haben sich im Laufe der Jahre Netbooks und Tablets hinzugesellt. Und da vor allem in den vergangenen zwölf Monaten zahlreiche Hybridmodelle aus diesen Produktkategorien vorgestellt wurden, wird sich auch das Testportal darauf einstellen. Ein flexibler Fragebogen wird die CP product experts je nach Produkt (Notebook, Netbook, Tablet, Hybrid) durch den Test führen. Auch der Smartphone-Testbogen musste angepasst werden. Denn ein "Tasten"druckpunkt, wie er im Benotungsbogen bisher existierte, lässt sich mangels Tasten bei den meisten Smartphones heute gar nicht mehr bewerten.

Sehr konstruktiv und praxisorientiert wurden die Weichen durch die Fachhändler für die kommenden Test gestellt, bevor es zum nächsten Tagespunkt ging. Die Teilnehmer fuhren gemeinsam mit den Redakteuren zum Stadlbräu in Oberhaching bei München. Dort stand ein Bierbraukurs im Schnellverfahren auf dem Programm. Natürlich durfte auch hier der Testcharakter nicht fehlen. Dieser spiegelte sich im Testen der verschiedenen Biersorten, die die kleine Brauerei anbietet, in Verbindung mit einer bayerischen Brotzeit wider. Parallel zur Bierverkostung mussten die Fachhändler in Gruppen die verschiedenen Arbeitsschritte des Brauvorgangs in einem Spezialaufbau an den Tischen nacharbeiten. Die wichtigsten Punkte waren dabei, die Temperatur und die jeweilige Zeit genauestens im Auge zu behalten. Sepp Leserer vom Stadlbräu gab seinen Gästen dazu nicht nur die richtigen Anweisungen, sondern erzählte viel Wissenswertes aus der bayerischen Bierbraukunst. Natürlich fehlten auch die passenden Witze nicht. Auch wenn ein Teil der CP product experts aus eher nördlichen Regionen angereist war, hatte keiner Probleme, die Ausführungen im oberbayerischen Dialekt zu verstehen. Nach vier Stunden waren die Brauvorgänge in beiden "Töpfen" erfolgreich abgeschlossen, und nach der Beantwortung eines Wissenstests erhielten alle Teilnehmer das Stadlbräu-Bierkennerzertifikat.

Durch Wald und Wiesen

Das Testumfeld des zweiten Tages war ein Waldgelände südlich von München. An diesem Tag war Geocaching angesagt. Da sich alle Fachhändler am Vortag mehr auf das Brauen als auf das Trinken konzentriert hatten, war die Einweisung in die technischen Geräte kein Problem. Für diese digitale Schnitzeljagd wurden die drei Gruppen mit "Oregon 550"-Navigationsgeräten von Garmin und Handfunkgeräten "DP 4400 UHF" von Motorola Solutions ausgestattet.

Im Abstand von zehn Minuten machten sich die Abenteurer auf die Suche nach dem ersten Rätsel, das ihnen die Koordinaten für den nächsten Hinweis gab. Neun Stationen mussten über versteckte und verschlüsselte Hinweise gefunden werden, um am finalen Cache anzukommen.

Für die meisten Teilnehmer war diese Art des Waldspazierganges völliges Neuland, und entsprechend schwierig gestaltete sich so manche Aufgabe. Glücklicherweise ist der CP product expert Christian Fasold, Inhaber der Firma FaSoft, ein erfahrener Geocacher, der den Gruppenleitern per Funk den einen oder anderen Tipp geben konnte. Doch es zeigte sich einmal mehr, dass die Community der CP product experts eine starke Gruppe ist, die alles schafft und sich auch gegenseitig unterstützt. Das führte auch dazu, dass alle Gruppen nach rund drei Stunden gemeinsam am Endpunkt ein Waldstück nach dem finalen Cache durchsuchten. Stolz präsentierte Marcus Bode den letzten Behälter des Caches und damit den gefundenen "Schatz" allen Teilnehmern.

Nach dem üblichen Tauschritual, das beim Geocaching stattfindet, hatten sich die Teilnehmer zum Abschluss der beiden Tage das anschließende Mittagessen redlich verdient. CP product expert Nikolaus Wagner von der MSW Wirtschaftsdienst GmbH fasste die Veranstaltung zusammen: "Es war super, dass wir uns mal kennenlernen und mit den anderen Kollegen ein 'Pläuschle' halten konnten." (bw)