Wenn in einem Jahr der analoge Satellitenempfang abgeschaltet wird, könnten in vielen Haushalten die TV-Geräte schwarz bleiben. Immerhin jeder fünfte Haushalt empfängt laut Erkenntnissen des Branchenverbands Bitkom das Fernsehprogramm noch analog.
Fachhändler sollten deshalb frühzeitig ihre Kunden über die drohende Abschaltung informieren und ihnen die entsprechenden Alternativen aufzeigen. Für den Empfang der TV-Bilder per Satellit wird künftig ein digitaler Receiver benötigt, der in älteren Flachbildgeräten und in Röhrengeräten nur selten integriert ist. Neue Flachbildschirmgeräte hingegen gibt es bereits mit eingebauten digitalen Satellitenempfangsteilen. Wer nachrüsten muss und einen "HD-ready"-Flachbildschirm besitzt, kann sich am besten gleich einen HDTV-tauglichen Receiver zulegen und so hochauflösende TV-Bilder sehen. Etwas teurer sind Festplattenreceiver, die zusätzlich den Videorecorder ersetzen. Mit dem Mai 2012 wird der Run auf die digitalen Geräte einsetzen und es könnte womöglich zu Engpässen kommen.
Dass über die Empfangsmöglichkeiten der Fernsehprogramm Unsicherheit herrscht, zeigt auch eine aktuelle Umfrage des Bitkom: Jeder achte Befragte weiß überhaupt nicht, wie sein Haushalt TV-Signale empfängt. Bei Senioren ist es sogar fast jeder dritte. "Wer sich nicht sicher ist, auf welchem Weg sein Haushalt TV-Signale empfängt, sollte sich in den kommenden Monaten im Fachhandel informieren", rät daher Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Vielen TV-Zuschauer sei nämlich nicht bewusst, dass "ihre analogen Sat-Receiver ab Mai 2012 nur noch Elektroschrott" seien.
Die Abschaltung der analogen Übertragung am 30. April 2012 soll Platz für zusätzliche Programm und HDTV-Inhalte schaffen, die mehr Bandbreite benötigen. Falls Kunden nicht wissen, ob sie noch ein analoges Satellitenprogramm empfangen, können Händler zu folgendem Selbsttest raten: Auf der Videotext-Seite 198 bei ARD, ZDF, dem Bayerischen Fernsehen, SAT1, RTL und Pro7 erhalten die Verbraucher einen individuellen Hinweis, ob sie von der Abschaltung betroffen sind. (awe)