Nach den Insolvenzen der Distributoren Devil und COS ist man in Braunschweig und in Pohlheim auf der Suche nach einem Ausweg aus der Pleite. Womöglich gehen die Schwestergesellschaften aber auch getrennte Wege.
Seit mehr als einer Woche verlässt keine Ware mehr die Lager von Devil und damit auch von COS. Seit Ende vergangener Woche ist nun klar, die Insolvenz der Schwestergesellschaften Devil und COS konnte nicht mehr abgewendet werden.
Für beide Firmen wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter der Rechtsanwalt Peter Steuerwald eingesetzt. Werner Dao, Geschäftsführer bei COS, muss jetzt zusammen mit dem Insolvenzverwalter und der Gläubigergemeinschaft ein tragbares Konzept für den Fortbestand der COS entwickeln. Dabei hält Dao einen eigenen Weg unabhängig von Devil für "durchaus denkbar". "Es gibt keine Konzerninsolvenz, im Insolvenzverfahren werden die einzelnen Gesellschaften für sich betrachtet", erklärt Dao im Gespräch mit ChannelPartner.
Derzeit tragen Arbeitsgruppen bei COS die relevanten Informationen zusammen, die COS helfen sollen, einen passenden Investor zu finden. "Es haben sich einige Interessenten gemeldet", berichtet Dao. Nun gehe es darum, das Unternehmen "brautfein" für eine mögliche Übernahme oder Beteiligung zu machen.
COS ist schlank aufgestellt
Die Chancen stehen laut Dao durchaus positiv: Als reine Vertriebs- und Marketinggesellschaft ohne großen Overhead sei COS ein attraktives Unternehmen. "Wir sind sehr schlank aufgestellt, schlanker geht’s eigentlich nicht", meint der COS-Chef. Als weiteren Benefit sieht Dao in der Kundenbasis von mehreren 1.000 Resellern.
Allerdings macht der derzeitige Lieferstopp die Sache nicht leichter. Wann die Belieferung der Kunden wieder aufgenommen werden kann, dazu kann der COS-Geschäftsführer noch keine definitive Aussage treffen. "Eine Aussage wäre verfrüht, ich hoffe, dass es demnächst ist, wir haben noch Ware übrig", erklärt er. Dass nun reihenweise Kunden abspringen, glaubt Dao nicht. "COS musste vor drei Jahren schon eine ähnliche Situation hinnehmen, doch die Kunden sind treu geblieben", weiß er. Die Kundenzahl habe nicht abgenommen.
So ist Dao überzeugt, dass er COS wieder zurück zum Erfolg führen kann. Der Manager ist erst seit März 2013 an Bord, vielleicht bisher zu kurz, um die entscheidenden Weichen stellen zu können. "Ich bin einfach zu spät zu COS gekommen", gibt sich Dao selbstbewusst.
Über die Ursachen, die zur finanziellen Schieflage der beiden Distributoren geführt haben, schweigen sich die Verantwortlichen aus. So gibt es allerlei Gerüchte und Spekulationen um die Disti-Pleiten. Insider gehen davon aus, dass bei COS noch erhebliche Außenstände der insolventen B.com bestehen. Es ist von einem siebenstelligen Betrag die Rede. (awe)