"LCD-Markt ermutigend"

Corning schmeißt bebengeschüttelte Glas-Fabrik wieder an

11.09.2009
Ein Erdbeben hat Anfang August 2009 hat im japanischen Shizuoka eine LCD-Glas-Fabrik des Weltmarktführers Corning lahmgelegt und die weltweiten Engpässe damit verstärkt. In Kürze soll die Produktion dort wieder starten.

Ein Erdbeben hat Anfang August 2009 hat im japanischen Shizuoka eine LCD-Glas-Fabrik des Weltmarktführers Corning lahmgelegt und die weltweiten Engpässe damit noch verstärkt. In Kürze soll die Produktion wieder starten.

Das Unternehmen hat sich sehr beeilt, die Anlagen wieder in Betrieb zu nehmen, denn wie Corning-CEO Wendell P. Weeks am Vortag (10.09.09) auf einer Konferenz in New York mitteilte, sehe er ermutigende Zeichen im LCD-Markt. Allein im August 2009 wurden in den USA laut NPD 14 Prozent mehr LCD-TVs verkauft als im Vorjahresmonat, was auf starke back-to-school-Verkäufe schließen lasse.

In einem vor der Citi Global Technology Conference veröffentlichten Statement hat Corning verkündet, dass die Wiederaufnahme der Produktion in dem japanischen Werk ganz im Plan sei, ab Oktober wieder mehr Produktionskapazitäten freizumachen.

Nach der schwierigen Marktsituation im vierten Quartal 2008 und im ersten Quartal 2009 haben die Hersteller von LCD-Glasssubstraten (Muttergläsern), allen voran Corning und der japanische Konkurrent Asahi Glass, ihre Produktion gedrosselt und sogar ganze Anlagen stillgelegt. Der Neustart der Produktion dauert in der Regel rund drei Monate. Auch bei Samsung Corning Precision Glass (SCP) standen die Anlagen still. Der Produktionsausfall soll das Unternehmen im dritten Quartal 25 Millionen Dollar kosten, so Weeks.

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Als die Nachfrage nach LCD-Panels, maßgeblich getrieben von dem chinesischen TV-Markt, wieder ansprang, kam es zu Glasengpässen und steigenden LCD-Panel-Preisen, die sich auch in den Endkundenpreisen niederschlugen.

Der durch das Erdbeben verursachte Produktionsstopp in Shizuoka hat die Lage zwar verschlimmert, dennoch sind die Panel-Preise in der ersten September-Hälfte vergleichsweise stabil geblieben, zumal viele Gerätehersteller sich schon vorher mit Panels eingedeckt haben.

Hinzu kommt, dass Corning laut Weeks große Anstrengungen unternommen hat, den Produktionsausfall in dem japanischen Werk aufzufangen, indem das Unternehmen die Wiederaufnahme der Produktion in seinen taiwanesischen Fabriken beschleunigt hat.

Trotz allem ist die Nachfrage nach Glassubstraten Weeks zufolge immer noch größer als das Angebot. Der Corning-CEO geht davon aus, dass für das Unternehmen durch den Wiederaufbau der Fabrik in Shizuoka im dritten Quartal 2009 beschleunigte Abschreibungskosten in Höhe von 22 Millionen Dollar anfallen werden.

Weeks zufolge bereitet sich die Display-Branche auf ein besseres viertes Quartal vor als ursprünglich erwartet. Deshalb rechne Corning damit, dass die Nachfrage nach Muttergläsern im vierten Quartal ähnlich hoch sein wird wie in dem traditionell für das Vorweihnachtsgeschäft wichtigen dritten Quartal.

Der Q4-Forecast sei zwar noch nicht finalisiert, Corning rechne aber damit, dass die Produktionsvolumina aus den eigenen Werken und aus dem Gemeinschaftsunternehmen SCP im vierten Quartal gleich bleiben werden wie im dritten Quartal oder wenn, dann nur maximal leicht steigen werden. (kh)