Seit über zwanzig Jahren gibt es bereits CorelDraw. Es gehört zu den wichtigsten Programmen aus dem Corel-Produktportfolio und genießt ein ähnliches Image wie Adobe Photoshop. Am 20. März 2012 wurde die neue CorelDraw Graphics Suite X6 in München vorgestellt und offiziell veröffentlicht.
Die neue Version X6 hat ein komplett überarbeitetes Typografiemodul, neue Farbstile und Farbharmonien sowie neue Formhilfsmittel erhalten. Zu den neuen Tools gehören beispielsweise vier neue Form-Hilfsmittel, wie "Verschmieren", "Zurückweisen", "Heranziehen" oder das "Wirbel"-Tool, mit denen Grafiken "lebendiger" gestaltet werden können. In der Palette Farbharmonien kann der Nutzer Varianten der Farbgestaltung wie etwa bei Logos durchspielen. Wird ein Farbton geändert, ändern sich alle weiteren mit - wobei die Abstände untereinander gleich bleiben.
Zudem wird nun Open-Type unterstützt. So lassen sich Texte mit kontextuellen und stilistischen Ligaturen, Ornamenten, Zierbuchstaben oder anderen Open-Type-Typografiefunktionen erstellen. Textzeilen können an einem Basisliniengitter ausgerichtet werden - zudem erleichtern interaktive Rahmen die Gestaltung von Layouts. Formatierungen und Stile können mit einem neuen Stilmodul und dem Andockfenster Objektstile leichter angewendet und verwaltet werden. Mit der intelligenten Schneidefunktion lassen sich unerwünschte Bereiche in Fotos entfernen - auch das Seitenverhältnis kann angepasst werden.
Native 64-Bit-Unterstützung
Da CorelDraw nicht unbedingt für seine Geschwindigkeit bekannt ist, benötigt die Version X6 mindestens ein Gigabyte Arbeitsspeicher. Herr Métrailler, St. Director Product Management Graphic, betont dabei aber, dass es das absolute Minimum sein sollte, am besten natürlich mehr Arbeitsspeicher. Dafür soll CorelDraw X6 aber deutlich flüssiger auf 64-Bit-Systemen laufen, weiterhin werden aber auch 32-Bit-Prozessoren unterstützt. Zudem wurde die Suite für die neuesten Multicore-Prozessoren optimiert, das heißt, dass Arbeiten nicht unterbrochen werden müssen, wenn im Hintergrund ressourcenintensive Aufgaben ausgeführt werden.
Die CorelDraw Graphics Suite X6 enthält neben dem Vektorzeichner CorelDraw das Bildbearbeitungsprogramm Photo-Paint, den Vektorisierer PowerTrace, den Bildmaterialbrowser Connect, das Screenshot-Tool Capture sowie ein neues Do-it-yourself-Webdesignprogramm namens Website Creator. Das Webdesignprogramm setzt keine Kenntnisse in der Webseiten-Entwicklung voraus und gilt auch lediglich der Erstellung von statischen Webseiten. Es werden XHTML (kein HTML5), CSS, JavaScript und XML unterstützt.
Außerdem enthält die Suite jede Menge Grafiken und Cliparts sowie tausend Digitalfotos und Open-Type-Schriften.
Der Vertrieb von CorelDRAW Graphics Suite X6 beginnt sofort. Sie kann kostenlos als Testversion heruntergeladen werden oder direkt als Download-Version gekauft werden. Die Box-Version mit DVD, auf der Software und Grafikmaterial zu finden sind, und einem gebundenen, farbigen Handbuch kommt am 27. März in den Handel und kann vorbestellt werden. Die Suite ist in deutscher Sprache erhältlich und läuft unter Windows XP, Vista und Windows 7. Wobei für die beiden letzteren Versionen eine 64-Bit-Version zur Verfügung steht. Die Vollversion kostet 529 Euro beziehungsweise ein Upgrade 269 Euro. (kv)