Microsoft will seine KI-Software Copilot stärker zum persönlichen Assistenten der Nutzer machen. Dazu erprobt es jetzt neue Funktionen. So wird Copilot künftig unter anderem eine Zusammenfassung aktueller Nachrichten vorlesen sowie Unterhaltungen mit Menschen führen können. Eine weitere neue Funktion heißt "Copilot Vision" und kann Fragen dazu beantworten, was man gerade auf einer Website sieht.
Das funktioniert in einer ersten Phase zunächst nur auf ausgewählten Seiten, wie Microsoft einschränkte. Dabei werden die Daten nicht dauerhaft gespeichert und auch nicht zum Training der KI-Modelle verwendet. Der Konzern war zuletzt für die Sicherheitsmaßnahmen bei "Windows Recall" kritisiert worden - einer Funktion für PCs , die Bildschirmaufnahmen macht, damit Nutzer Dinge schnell wiederfinden können.
Wettlauf zwischen Microsoft, Apple und Google
Die Copilot-Verbesserungen sind der nächste Schritt von Microsoft in einem KI-Wettlauf mit Google, Apple, dem Facebook-Konzern Meta und mehreren Startups. Der Windows-Konzern sicherte sich mit einem milliardenschweren Pakt frühzeitig Zugang zu Technologie des ChatGPT-Entwicklers OpenAI und kann darauf aufbauen. Zugleich können Apple und Google neue Funktionen mit Künstlicher Intelligenz direkt in die beiden Smartphone-Plattformen einbauen. Microsoft Copilot läuft auf Handys nur in einer App - der Konzern kann die Software aber tiefer in seine Windows-PC-Plattform integrieren.
Der prominente KI-Entwickler Mustafa Suleyman, den in diesem Jahr von Start-up Inflection AI zu Microsoft stieß, skizzierte zur Einführung der neuen Funktionen die Vision eines "KI-Gefährten für jeden", der zum Beispiel automatisch Notizen bei einem Arztbesuch mache, aber auch bei den Planungen für einen Kindergeburtstag helfen könne. Der Weg in diese Zukunft, in der Software die Menschen auch bei komplexen Lebensentscheidungen beraten könne, werde allerdings Jahre dauern. (dpa/rs/pma)