Von Beate Wöhe
Im Dezember 2003 kaufte der ehemalige Actebis-CEO Michael Urban dem Otto-Konzern die "Targa"-Eigenmarke des Distributors ab. Obwohl das erste Jahr auf eigenen Beinen und ohne den Rückhalt von Otto nicht einfach war, klingt Urban heute zufrieden: "Es hat alles gut geklappt", sagt der Targa-Chef.
Allerdings sei das Deutschland-Geschäft schwierig gewesen. Die Hersteller seien im vergangenen Jahr mit massivsten Preisaktionen unterwegs gewesen. Das hat laut Urban dazu geführt, dass die Endkunden eher abgeschreckt waren und ihr Geld zusammenhielten. Zusätzlich gab es einen harten Wettbewerb zwischen den Discountern und den Retailern. Während das Deutschland-Geschäft 2004 für die Targa GmbH eher durchwachsen war, sei der Absatz im übrigen Europa gut gelaufen. Der Hersteller macht mittlerweile mehr als 50 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands.
Insgesamt hat es Targa geschafft, das Jahr 2004 positiv abzuschließen: "Wir waren im Plan und haben Geld verdient", sagt Urban. Dieses Ergebnis habe das Unternehmen auch der Einführung neuer Produktlinien ab September 2004 zu verdanken. Neben PCs und Notebooks hat der Hersteller sein Angebot um Consumer-Produkte wie Home-Cinema-Anlagen, DVD-Rekorder und LCD-TVs erweitert. "Durch die Einführung der neuen Produkte konnten wir die Ergebnisse aus dem PC- und Notebook-Geschäft kompensieren", sagt Urban.
Auch wenn der Firmen-Chef nicht zu viel über die Zukunftspläne verraten will, so kündigt er zumindest den weiteren Ausbau der Consumer-Electronics-Sparte an. Außerdem will sich Targa neben dem Notebook-Geschäft im Mobility-Bereich weiter stark machen.
Egal in welchem Produktsegment der Hersteller unterwegs ist, auf eines legt Urban nach wie vor großen Wert: "Targa ist eine qualitativ hochwertige Marke. Bei uns gibt es keinen DVD-Player für 39 Euro." Der Hersteller nehme Abstand von Geschäften mit Verlust, und "wir erkaufen uns auch kein Geschäft".
Für das Jahr 2005 hat sich der Hersteller deswegen auch moderate Ziele gesetzt: "Wir sind zufrieden, wenn unser Profit auf diesem Niveau bleibt, und das Schöne ist, dass wir auf dem besten Weg dorthin sind."