Plattform für Technik-Fans

Conrad startet eigene Online-Community

17.11.2014 von Matthias Hell
Conrad Electronic hat sich im Online-Handel ein starkes Standbein aufgebaut. Nun ergänzt die Elektronikkette ihr Internet-Angebot um eine eigene Community und will damit auch neben dem Warenverkauf zur bevorzugten Anlaufstelle für Technik-Fans im Netz werden.
Conrad-CEO Jörn Werner beim Start der neuen Online-Community der Elektronikkette

Mit einem Buzzer schaltete Jörn Werner, CEO der Conrad Gruppe, in der Filiale der Elektronikkette in München Moosach am vergangenen Wochenende die neue Conrad Technik Community live. Mit dem neuen Angebot unter www.community.conrad.de will das Unternehmen eine attraktive Online-Plattform für alle Technik-Fans, aber auch für Start-ups, Hochschulen und Blogger schaffen.

Mit einem Gruppen-Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro in 2013 zählt Conrad Electronic zu den führenden Elektronikhandelsketten in Deutschland und rangiert seit vielen Jahren auch unter den Top Ten der meist besuchten Internet-Shops. Aufgrund seiner langen Firmenhistorie und der Herkunft aus dem technischen Elektronikhandel genießt das Unternehmen bei vielen Bastlern und Technik-Freaks einen Ruf als kompetenter Berater. Um seine Service-Leistungen weiter auszubauen und seine Fachkompetenz auch im Netz zu behaupten, hat Conrad die neue Technik-Community kreiert.

Die Online-Plattform funktioniert dabei wie ein soziales Netzwerk, auf dem sich Technikfans mit ihrem Wissen durch Blogbeiträge, Bastelanleitungen (sogenannten "HowTos"), Videos und vielem mehr präsentieren und anderen Usern mit ihrem Know-How weiterhelfen oder mit neuen Ideen inspirieren. Dabei bietet die Community verschiedene Einstiegspunkte: Zum Beispiel können sich Nutzer mit konkreten Technikfragen auf der Plattform zu Wort melden. Daneben gibt es aber auch einen Navigationspunkt, in dem Technik-Startups ihre Ideen präsentieren können und sich bereits interessante Beiträge u.a. zu Robotern, Drohnen und neuen "Smart Devices" finden.

Zukunftsgerichtete E-Commerce-Strategie

Conrad Electronic führt damit seine Strategie fort, direkt mit jungen Unternehmen im Bereich innovativer Technikideen zusammenzuarbeiten. Mitte des Jahres hatte die Elektronikkette deshalb eine Partnerschaft mit dem Förderprogramm Hardware Accelerator Berlin gestartet und hofft so, neue Produktentwicklungen im Bereich "Internet of Things" schneller präsentieren zu können als andere Wettbewerber. Zwar reden derzeit fast alle Elektronikhändler von Wearables und Smart Devices, doch steckt dabei selten mehr dahinter als ein schnödes Warenangebot. Conrad hebt sich hier mit der Startup-Kooperation positiv vom Wettbewerberfeld ab.

Das "Internet of Things" ist nur ein Beispiel für die zukunftsgerichtete Online-Strategie des Traditionsunternehmens. So hatte Conrad Ende 2013 die Onlineshops Getgoods und HOH übernommen und will damit erklärtermaßen "schwerpunktmäßig ‚First-Mover‘ ansprechen und frühzeitig innovative und neue Produkte im E-Commerce anbieten". Zuletzt verstärkte sich die Elektronikkette im Online-Bereich personell mit dem Ex-Bechtle-Mann Ralph Goedecke als Chief Digital Officer sowie der ehemaligen Rocket-Internet-Managerin Lea-Sophie Cramer als Verwaltungsratmitglied.

Gelingt es Conrad, mit der neuen Online-Community planmäßig die erhoffte Frequenz zu erreichen, könnte das Unternehmen im E-Commerce-Geschäft weiteren Schub aufnehmen. (rw)

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